Hurtigruten Themenreise "Nordlicht & Sterne" mit MS Nordkapp

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Hurtigruten Themenreise "Nordlicht & Sterne" mit MS Nordkapp

Beitragvon Viking » Mo, 31. Mär 2014, 10:44

Hurtigruten Themenreise “Nordlicht & Sterne“ mit MS Nordkapp vom 21.02. – 04.03.2014
Vorwort


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Dies ist kein detaillierter Reisebericht unter Bezeichnung einzelner Strecken- und Küstenabschnitte. Auf eine Aufzählung der Fjorde und Sunde verzichte ich ebenso, wie die Benennung kulturhistorischer Daten etc. sämtlicher Orte auf der Hurtigrute. Es ist vielmehr ein lockerer Reisebericht über die Dinge, die wir während der schönsten Seereise der Welt an Bord und/oder an Land erlebt haben.

Über Feedback würde ich mich natürlich sehr freuen und Fragen beantworte ich selbstverständlich gerne.

Wer sich für meinen Reisebericht unserer Hurtigrutenreise im Sommer 2011 mit der MS Polarlys interessiert, klickt bitte den nachfolgenden Link…

So, nun aber viel Spaß beim lesen!
><((((º> Jörg <º))))><
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Re: Hurtigruten Themenreise "Nordlicht & Sterne" mit MS Nordkapp

Beitragvon Viking » Mo, 31. Mär 2014, 11:03

Hurtigruten Themenreise “Nordlicht & Sterne“ mit MS Nordkapp vom 21.02. – 04.03.2014
Tag 1 – Hamburg – Bergen – 21.02.2014

Die Anreise verläuft reibungslos und führt uns von Hamburg über Kopenhagen nach Bergen, wo wir gegen 13 Uhr landen. Wir kämpfen uns durch die Wartenden im Flughafengebäude zur Gepäckausgabe. Nach kurzer Wartezeit wuchten wir nacheinander unsere Koffer vom gemütlich seine Runden drehenden Gepäckband. Ein paar Mitreisende, die aus Frankfurt kommen, haben da weniger Glück und warten vergeblich auf ihr Gepäck. Hintergrund ist, dass das Sicherheitspersonal in Frankfurt streikt und etliche Maschinen deshalb gestrichen wurden. Immerhin haben es alle Passagiere bis zur Abfahrt der MS Nordkapp bis Bergen geschafft, wie wir in den nächsten Tagen erfahren werden.

Wir versammeln uns am vereinbarten Treffpunkt mit unseren Reiseleiterinnen, von denen bislang “nur“ Angelika vor Ort ist und unseren kommenden Mitreisenden. Ich sehe außerdem noch einen Mann mit dem Schild “Blast Fest“. Das Musikfestival findet an diesem Wochenende in Bergen statt. Leider gab es keine Karten mehr zu kaufen, da die Bands in kleinen Clubs auftreten und die meisten Karten für das komplette Festival im Vorverkauf abgesetzt wurden. Schade, denn heute Abend hatten wir ja noch nichts vor. Nun stößt auch Kirsten, die zweite Reiseleiterin zu uns, die wohl direkt aus Oslo kommt. Nach etwa halbstündiger Wartezeit setzt sich der Pulk mit Trolleys und Handgepäck bewaffnet in Bewegung. Wir folgen unauffällig und hieven kurze Zeit später die Koffer in den Laderaum eines der für uns bereitstehenden Busse. Es regnet leicht. Willkommen in Bergen!

Der Bustransfer bringt uns direkt zum Clarion Hotel Admiral Bergen. Auf dem Weg dorthin erklärt uns Kirsten ein paar organisatorische Dinge. Das Hotel ist zurzeit teilweise eingerüstet und macht von der Straßenseite aus gesehen im Regen einen etwas komischen Eindruck. Die Rezeption bzw. die provisorische Lobby werden sicherlich noch gemütlicher gestaltet. Wir bekommen unsere Zimmerkarte und machen uns auf die Suche. Die Etagen und Korridore sind extrem verschachtelt und manche Gäste haben Schwierigkeiten, ihr Zimmer zu finden. Meine Frau merkt trocken an “Wenn sich die Treppen jetzt noch bewegen, sind wir in Hogwarts gelandet!“. Nach einem kleinen unfreiwilligen Rundgang durch das Hotel, finden wir unser Zimmer. Karte in den Türschlitz und die Tür geht nicht auf. Probieren wir mal die zweite Karte. Gleiches Ergebnis… Nach ein paar Versuchen mit identischem Ausgang mache ich mich auf den Weg zur Rezeption und präge mir markante Punkte für den Rückweg ein. Unterwegs treffe ich eine Frau mit Berliner Akzent, die offensichtlich das gleiche Problem hat. Wir treten sodann den weiteren Weg zur Rezeption gemeinsam an. Da die Dame dem Englischen nicht mächtig ist, übernehme ich die Verhandlungen am Tresen der Rezeption. Für die Dame hinter dem Tresen scheint das Problem nicht neu zu sein und löst es in wenigen Sekunden. Ich präge mir ihr Gesicht ein (man weiß ja nie), bedanke mich freundlich und trete den Rückweg ohne Marschverpflegung an. Karte in den Türschlitz und die öffnet sich. YES!

Das Zimmer ist überraschend geräumig und gemütlich eingerichtet. Ich verliebe mich direkt in den riesigen Flachbildfernseher, der gegenüber dem Doppelbett an der Wand hängt. Meine Frau ist beinahe zeitgleich vom riesigen Bad fasziniert. Wir inspizieren kurz das Zimmer und die Einrichtung. Als ich eine Schranktür öffne, muss ich grinsen, da sich dahinter ein Bügelbrett nebst Bügeleisen befindet. Ich muss sofort an eine liebe Freundin in der Heimat und ihre “Bügelwäsche“ denken. Wir packen nur das Nötigste aus den Koffern aus, da wir ja bereits am nächsten Tag wieder auschecken und machen uns fertig, für eine Entdeckungstour durch Bergen. Beim Blick aus dem Fenster schaut man auf das gegenüberliegende Viertel Bryggen. Genial!


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Trotzdem zieht es uns nach Draußen und in der Lobby angekommen, sehen wir, dass es noch immer regnet. Trotzdem machen wir uns auf den Weg. Leichten Hunger verspüren wir außerdem auch langsam. Da wir mittlerweile das dritte Mal in Bergen sind, finden wir uns recht schnell zurecht und Vieles kommt uns vertraut vor. Nachdem wir einen ausgiebigen Stadtrundgang gemacht haben, gemütlich etwas gegessen haben und uns in einem Rema1000 mit Olden Wasser und essbaren Kleinigkeiten versorgt haben, steuern wir zielsicher unser Hotel an.

Bevor wir es uns im Zimmer gemütlich machen und etwas durch das norwegische Fernsehprogramm zappen, steht noch die offizielle Begrüßung seitens Reiseleitung an. Die Reiseleiterinnen Angelika und Kirsten stellen sich vor und auch Alex und Volker von der Sternwarte Heilbronn erklären kurz, was sie auf dieser Seereise mit uns vorhaben.


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Wir wollen morgen nicht so spät aufstehen, da wir Bergen nochmals genießen wollen und außerdem steht mittags bereits die organisierte Stadtrundfahrt inkl. Stadtrundgang in Bryggen an. Also Licht aus und Äuglein zu. Gute Nacht!


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Re: Hurtigruten Themenreise "Nordlicht & Sterne" mit MS Nordkapp

Beitragvon Viking » Mo, 31. Mär 2014, 11:32

Hurtigruten Themenreise “Nordlicht & Sterne“ mit MS Nordkapp vom 21.02. – 04.03.2014
Tag 2 – Bergen – 22.02.2014

Wir stehen relativ zeitig auf, weil wir nach dem Frühstück und vor der Sightseeingtour noch mal auf eigene Faust durch Bergen latschen möchten. Nachdem wir uns also hübsch gemacht haben, begeben wir uns in den Speisesaal des Hotels und genießen ein leckeres Frühstück. Das Buffet ist reichhaltig und gut. Der Blick aus dem Fenster ist toll, denn man schaut auf das gegenüberliegende Hanseviertel Bryggen. Zurück im Zimmer packen wir unsere Sachen, bringen die Koffer in den dafür vorbereiteten Raum, checken an der Rezeption aus und stürmen voller Tatendrang auf die Straße vor dem Hotel. Sekunden später kehren wir um, weil es wie aus Eimern schüttet und dazu ein starker Wind weht. Nach kurzer Beratungspause beschließen wir, trotzdem einen Spaziergang zu wagen.

Ganz oben auf der Agenda steht ein Foto von der “Skulptur“ Varg Veum und ein Foto vom Hotel von der gegenüberliegenden Seite, also Bryggen. Jacke zu, Kapuze auf und schon starten wir unser Vorhaben in umgekehrter Reihenfolge. Im Hanseviertel angekommen, suchen wir erstmal Schutz vor Regen und Wind. Ich mache ein paar Fotos, die aufgrund des trüben Wetters natürlich nicht so doll werden und schon pilgern wir weiter umme Ecke zur Kirche. Auf dem Rückweg suchen wir immer wieder Schutz vor dem gnadenlosen Regen. Das macht nicht wirklich Spaß und unsere Dialoge werden zunehmend einsilbiger. Wir beschließen dann auch einstimmig, dass wir den Spaziergang abbrechen und nur noch Punkt 1 der Agenda abarbeiten. Gesagt, getan und nun aber hurtig zurück zum Hotel.


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Hier tummeln sich überall unsere Mitreisenden, denn die Zimmer mussten bis 11 Uhr verlassen werden. Meine Frau beschließt, ihre durchnässte Jeans zu wechseln und macht sich auf zu den Koffern. Zum Glück ist gleich nebenan eine Toilette, wo sie in ein trockenes Beinkleid schlüpft. Mit aufgeheiterter Mine schwebt sie zurück zu uns Wartenden. Ich bemerke auch in feuchten Hosen trocken, dass es eine gute Idee war, die Regenhosen im Koffer zu lassen.

Irgendwann ist es dann soweit und es heißt Koffer holen und zum Bus bringen. Das Verladen der Gepäckstücke geht recht flott und schon bald setzt sich der Bus in Bewegung. Ich erwarte in den nächsten Stunden gepflegte Langeweile, weil wir eine solche Stadtrundfahrt bereits im vorletzten Jahr im Rahmen einer Expeditionsreise mit der M/V Fram gemacht haben. Diese Sorge erweist sich aber als unbegründet, da uns diese Stadtrundfahrt auch in andere Gebiete, wie beispielsweise dem sog. “Paradies“ von Bergen bringt. Unterwegs können wir auch schon einen Blick auf die im Hafen liegende MS Nordkapp werfen. Sie liegt seit heute früh bereits dort, weil sie zuvor für etwa 3 Wochen in einer Werft in Schweden aufgehübscht wurde. Als Guide fungiert übrigens Gudrun, die auch die Sightseeingtour im vorletzten Jahr gemacht hat. Diesmal geht es aber im Anschluss an die Stadtrundfahrt nur noch zu Fuß durch das Hanseviertel Bryggen, welches zum Weltkulturerbe der UNESCO zählt. Hier kennen wir zwar mittlerweile fast jeden Winkel, aber schön ist es trotzdem jedes Mal wieder. Wenn bloß nicht dieser ständige Regen…


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Danach geht die Stadtrundfahrt in die letzte Runde und endet am Hurtigrutenterminal. Hier hat sich im Vergleich zu unserer ersten Hurtigrutenreise Einiges verändert. Wir können direkt die Rolltreppe hinauf fahren und bekommen dort von der Reiseleitung einen Umschlag mit unseren Kabinenkarten. Wir zücken dann sofort unsere Hurtigruten Schlüsselbänder und hängen uns die Karten um den Hals. Einem Trend, dem sich in den nächsten Tagen an Bord die Meisten anschließen. Als Nächstes folgt eine Sicherheitsanweisung, die im Hurtigrutenterminal auf Leinwänden in Norwegisch und Englisch präsentiert wird. Eine Fassung in deutscher Sprache soll es in Kürze auch geben. Diese Sicherheitsanweisung ersetzt die Sicherheitsanweisung, welche früher an Bord der Schiffe durchgeführt wurde. Ich fand die irgendwie besser, aber egal.

Danach dürfen wir dann auch schon an Bord. Wir halten zum ersten Mal unsere Karten unter den Scanner und es ertönt das vertraute “builb“. Flugs über die Gangway, die nach wie vor die Passagiere auf Deck 5 an Bord führt und sofort die Formalitäten wie Cruisecard frei schalten und Coffeedeal ordern, bevor es voll wird. Ein kluger Schachzug, wie sich herausstellt, denn so können wir nach sehr kurzer Zeit eine erste kurze Schiffsinspektion vornehmen und den ersten Kaffee aus unseren MS Nordkapp Bechern schlürfen. Selbst die Kabinen sind schon hergerichtet und wir gucken uns unsere dann auch mal an. Alles so wie vor drei Jahren auf der MS Polarlys, nur das die Kabine insgesamt einen “abgewohnteren“ Eindruck macht. Der Teppich ist etwas abgelatscht, das Waschbecken musste schon Einiges aushalten, das Schlauchkabel vom Fön hängt herausgerissen herunter und der Toilettenrollenhalter ist kaputt. Etwas enttäuscht bin ich, dass weder eine Begrüßungskarte noch der obligatorische Obstkorb für uns als Ambassador-Mitglieder in der Kabine bereitsteht. Na ja, in der Kabine wollen wir uns in den nächsten Tagen sowieso nur selten aufhalten.


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Wir lassen unser Handgepäck in der Kabine und schlendern weiter über die 7 Decks. Ich gucke mir schon mal den kürzesten Weg von der Kabine nach Deck 7 an. Sollten wir unterwegs “Nordlichtalarm“ haben, will ich diesbezüglich vorbereitet sein. Die weitere Erkundungstour ergibt, dass die Inneneinrichtung sehr geschmackvoll ist und ich sie als “maritimer“ als die der Polarlys, welche doch sehr farbenfroh daherkommt, einstufe. Gefällt uns (auch) sehr gut. Vieles wurde beim Werftaufenthalt erneuert und erstrahlt in frischen Farben. Jedenfalls die oberen Decks ab 4. Wir beschließen nun, mal zu gucken, ob unsere Koffer schon den Weg vom Bus bis vor die Kabinentür gefunden haben. Und tatsächlich stehen sie da. Prima! Da können wir vor dem Abendbuffet sogar noch unsere Sachen auspacken und uns etwas frisch machen.


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Im Restaurant suchen wir uns einen Platz ganz Achtern und genießen das leckere Buffet. Bei der Getränkebestellung gibt es dann zunächst Klärungsbedarf, da sich hier im Vergleich zur letzten Reise Einiges geändert hat. Vor drei Jahren konnte man zu jeder Mahlzeit ein kostenloses Glas stilles Wasser ordern. Das gibt es jetzt nicht mehr. Auch die mit Wasser gefüllten Karaffen und das sog. Wasserpaket gibt es nicht mehr. Stattdessen kann man Wasser in Plastikflaschen kaufen, welche auch in der Cafeteria angeboten werden. Für den halben Liter “Sparkling Water“ wird ein Preis von 25 NOK aufgerufen. Heute “gönnen“ wir uns jeder ein Fläschen und in den nächsten Tagen nur, wenn wir wirklich richtigen Durst haben. Eine Tasse Kaffee ist nach jeder Mahlzeit (außer Frokost, da kann man soviel Kaffee trinken, wie da ist) inbegriffen. Beim Mittagsbuffet kann man sich die an den Tisch holen und nach dem Abendessen in der Bar. Zum Glück gilt der Coffeedeal auch für Tee und die schmucken Becher sind ja auch eine schöne Erinnerung bzw. ein nettes Sammelstück.

Nachdem das “Wasserproblem“ geklärt ist und ich beim losen Anblick der Desserts um meinen mühevoll antrainierten Sixpack fürchte, begeben wir uns langsam in den Panoramasalon, wo um 20:15 Uhr ein Informationstreffen für deutschsprachige Passagiere stattfindet. Bei der Uhrzeit muss ich schmunzeln und denke “Pünktlich nach der Tagesschau“. Reiseleiter der MS Nordkapp ist Marco, der allerdings im Anschluss an diese Tour nach fünf Jahren auf der MS Nordkapp auf die auf die MS Midnatsol wechselt. Er stellt den Kapitän, die Offiziere und die vermeintlich wichtigsten Crewmitglieder und sich in lockerer Art und Weise vor.

Danach begeben wir uns auf Deck 5 um das Auslaufen aus dem Hafen zu genießen. Wir lassen uns solange den Wind um die Nase wehen, bis wir nur noch die schwarze Nacht sehen. Frisch ist es geworden und wir wärmen uns vor der Nachtruhe mit einem leckern Becher Tee auf. Danach verkrümeln wir uns in unsere Kojen. Gute Nacht!
Viking
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Re: Hurtigruten Themenreise "Nordlicht & Sterne" mit MS Nordkapp

Beitragvon bergen » Mo, 31. Mär 2014, 13:00

Hei

Schön das es wieder einen Bericht gibt. Liest sich gut :D
Eine Frage habe ich zu Tag 2 – Bergen – 22.02.2014 wo wurde das dritte Bild aufgenommen, was sind das für Gebäude?

Hilsen fra Sveits
><((((º><º))))><><((((º><º))))><><((((º><º))))><
bergen
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Re: Hurtigruten Themenreise "Nordlicht & Sterne" mit MS Nordkapp

Beitragvon Viking » Mo, 31. Mär 2014, 16:17

Hei bergen,

das Bild habe ich im sog. Paradis (Paradies), einem Viertel in Bergen zwischen Storetveit und Hop im Bezirk Fana, aufgenommen.
Hier stehen sehr viele Einfamilienhäuser und einige der teuersten Häuser der Stadt.
Wir waren im Rahmen der Stadtrundfahrt dort.

http://no.wikipedia.org/wiki/Paradis_%28Bergen%29

Beste Grüße
><((((º> Jörg <º))))><
Viking
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Re: Hurtigruten Themenreise "Nordlicht & Sterne" mit MS Nordkapp

Beitragvon Viking » Mo, 31. Mär 2014, 16:31

Hurtigruten Themenreise “Nordlicht & Sterne“ mit MS Nordkapp vom 21.02. – 04.03.2014
Tag 3 – Florø, Måløy, Torvik, Ålesund, Molde, Kristiansund – 23.02.2014

Obwohl die erste Nacht an Bord immer etwas ungewohnt ist, weil man sich an die typischen Geräusche erst wieder gewöhnen muss, schlafen wir gut und verpennen den ersten Hafen Florø, den wir lt. Plan für einen 15minütigen Aufenthalt um 4:30 Uhr erreichen. Nächster Halt ist der Fischereihafen Måløy gegen 6:45 Uhr. Um 7:30 Uhr geht es weiter und rund eine halbe Stunde später beginnt die Überquerung der ersten offenen Seestrecke Stadhavet, die auch als Vestkapp bekannt ist. Das Schiff schaukelt zwar ganz ordentlich aber uns macht das überhaupt nichts aus. Später erfahren wir, dass wir Windstärke 9 – 10 Bft. hatten. Wir erreichen trotzdem fast pünktlich Torvik.

Nächster Hafen ist Ålesund, welchen wir um 12:15 Uhr erreichen. Natürlich wollen wir hier von Bord und uns Ecken angucken, die wir noch nicht kennen. Leider regnet es sehr stark und der Wind pfeift orkanartig. Wir ziehen uns wasserdicht an und wagen es trotzdem. Meine Frau ist ein absoluter Schirmfan und probiert alles, um selbigen zu bändigen. Ein aussichtloses Unterfangen. Der Schirm klappt diverse Male um, die Streben verbiegen sich und er lässt sich kaum noch zusammenfalten. Eigentlich ein Fall für den Restmüll, denke ich. Nach etwa 30 Minuten brechen wir unsere Erkundungstour ab und betreten enttäuscht die Gangway der MS Nordkapp. Schade, denn Ålesund hatten wir als sehr schöne Stadt in Erinnerung. Zurück in der Kabine testen wir den Schirm auf seine Funktionalität. Der Kleine sieht auf den ersten Blick nicht gesund aus. Ich biege wenig hoffungsvoll ein wenig hier und etwas da, spanne ihn auf und wieder zu und er funktioniert tatsächlich noch. Tja, auf Qualität aus Deutschland made in China ist eben Verlass.


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Nach knapp drei Stunden verlassen wir Ålesund und nehmen Kurs auf Molde, wo wir nach weiteren drei Stunden einlaufen. Um 18:30 Uhr nimmt die MS Nordkapp Kurs auf Kristiansund und wir steuern das Restaurant an. Heute wird das erste Abendessen als Menü serviert. Unsere Reisegruppe “Nordlicht & Sterne“ ist für die erste Essensitzung eingeteilt. Meine Mail ein paar Tage vor der Abreise an die MS Nordkapp hätte ich mir also sparen können. Für unsere Gruppe wurde der gesamte hintere Bereich des Restaurants reserviert und wir haben einen runden Tisch für 6 Personen ganz Achtern genau in der Mitte. Unsere 4 Tischnachbarn sind ausgesprochen nett. Wir verstehen uns auf Anhieb mit allen sehr gut.


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Bevor wir gegen 22 Uhr in den Hafen von Kristiansund einlaufen, überqueren wir noch die offene Meerstrecke Hustadvika. Obwohl wir hier eine knappe Stunde im Hafen liegen, zieht es uns irgendwie nicht an Land und so machen wir es uns auf Deck 4 mit einer Tasse Tee oder Kaffee gemütlich. Alt werden wir heute nicht, denn der nächste Hafen ist morgen früh um 6 Uhr Trondheim. Da wollen wir natürlich von Bord. Wir gucken also noch beim Ablegemanöver zu und machen uns kurze Zeit später Kojenfein. Gute Nacht!
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Re: Hurtigruten Themenreise "Nordlicht & Sterne" mit MS Nordkapp

Beitragvon Viking » Mo, 31. Mär 2014, 16:36

Hurtigruten Themenreise “Nordlicht & Sterne“ mit MS Nordkapp vom 21.02. – 04.03.2014
Tag 4 – Trondheim, Rørvik – 24.02.2014

Seit etwa 6 Uhr in der Früh ist die MS Nordkapp im Hafen von Trondheim vertäut. Abfahrt wird um 12 Uhr sein, so dass wir genügend Zeit haben, nach einem gemütlichen Frühstück in die Stadt zu gehen. Vor der MS Nordkapp liegt die MS Vesterålen, die wir bei unserem ersten Besuch 2011 in Trondheim in Augenschein genommen haben. Ein interessantes Schiff, welches bei mir die Bezeichnung “Legostein“ trägt. Unser Weg führt uns mit kleineren Umwegen zum Nidarosdom. Heute haben wir ausreichend Zeit, ihn in Ruhe von allen Seiten anzuschauen und ein paar Detailfotos zu schießen. Aufgrund von Arbeiten an der Domorgel ist der Nidarosdom für Besucher geschlossen. Für Hurtigrutenpassagiere, die den geführten Ausflug 3B gebucht haben, wird aber eine Ausnahme gemacht. Eine Führung durch den Nidarosdom haben wir bereits vor drei Jahren gemacht und so verzichten wir diesmal darauf. Im gegenüberliegenden Souvenirladen kaufen wir zwei Bücher, eine DVD und eine Nidarosdomtasche (Frauen…!). Die Zeit rast und schon schlendern wir flotten Schrittes durch die Trondheimer Einkaufsmeile Richtung Hurtigrutenkai.


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Beim Kommando “Leinen los!“ stehen wir auf Deck 5, um selbiges zu begutachten und um die Vorbeifahrt an der kleinen Insel Munkholmen im Trondheimsfjord zu beobachten. Die Insel hat im Laufe der Jahrzehnte bereits Einiges “mitgemacht“. Bis zum nächsten Highlight des Tages haben wir noch etwa 2 Stunden Zeit und belagern erstmal das Mittagsbuffet. Diese Desserts! Wie gut, dass ich meinen Gürtel nicht auf dem letzten Loch trage… Nun heißt es mit schussbereiter Kamera Stellung beziehen, denn der wohl bekannteste und für Viele schönste Leuchtturm der norwegischen Küste Kjeungskjær, ist an der Backbordseite zu sehen.


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Nun aber hurtig in den Konferenzraum Amundsen, wo heute der erste Vortrag im Rahmen der Themenreise “Nordlicht & Sterne“ stattfindet. Thema ist Erscheinungen am Himmel. - Atmosphärische Phänomene & Polarlichter. Lektor ist Alex von der Sternwarte Heilbronn. Zunächst wird geklärt, wie die Polarlichtvorhersage für die kommenden Tage bzw. Abende aussieht und danach lauschen wir dem kurzweiligen und sehr interessanten Vortrag.

Beinahe pünktlich zum Ende des Vortrags, erreichen wir den Stokksund, eine schwierig zu navigierende Meerenge, die die Schiffe der Hurtigruten nur bei gutem Wetter auf dem Weg von Trondheim nach Rørvik passieren. Auf der Stokkøybrua (Brücke zwischen den Orten Stoksund und Stokknes) stehen ein paar Menschen und winken zu uns hinunter. Das Typhon der MS Nordkapp erklingt und erzeugt hier ein schönes Echo.


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Bevor wir in Rørvik ankommen, müssen wir die nächste offene Seestrecke Folda bewältigen. Zeitgleich wird das Abendessen der ersten Sitzung (also für uns) serviert. Wer diese Seestrecke kennt, weiß, dass das zum Problemchen werden kann. Wir haben aber Glück, was das Wetter anbelangt, sind in den letzten Jahren auch immer seefester geworden und können so das Abendessen in vollen Zügen genießen. Das Käffchen “danach“ genehmigen wir uns auf Deck 4 und bereiten uns auch schon auf die Ankunft in Rørvik vor. Den halbstündigen Aufenthalt nutzen wir, um die ebenfalls in Rørvik liegende MS Richard With zu besichtigen. Wir klappern die einzelnen Decks ab und resümieren, dass uns die MS Richard With auch sehr gut gefällt.


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Zurück auf der MS Nordkapp finden wir uns wie von Zauberhand geführt auf Deck 5 wieder. Irgendwann beschließen wir, den Tag bei einem Becher Tee auf Deck 4 zu beenden. Morgen wollen wir schließlich relativ früh aufstehen, um unsere zweite nordgehende Polarkreisüberquerung nicht zu verschlafen. Mal gucken, ob einer von uns beiden den Zeitpunkt hierfür richtig getippt hat. Gute Nacht!
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Re: Hurtigruten Themenreise "Nordlicht & Sterne" mit MS Nordkapp

Beitragvon Viking » Mo, 31. Mär 2014, 16:53

Hurtigruten Themenreise “Nordlicht & Sterne“ mit MS Nordkapp vom 21.02. – 04.03.2014
Tag 5 – Ørnes, Bodø, Stamsund, Svolvær – 25.02.2014

Seit kurz vor 7 Uhr stehen wir am Bug auf Deck 5 und erwarten die kleine Schäre, auf der der Globus steht, der den Polarkreis markiert. Schon kurze Zeit später erkenne ich ihn mithilfe meines Teleobjektives in der Ferne. Ich schätze, dass wir noch etwa 10 Minuten bis dorthin brauchen, werfe einen Blick auf die Uhr und bin der Meinung, dass wir mal kurz vor Anker gehen sollten. Beim Tippspiel, wann die MS Nordkapp den Polarkreis überquert, liegen wir ansonsten nämlich daneben. Um 7:13 ertönt das Typhon der MS Nordkapp und signalisiert die Polarkreisüberquerung. So aufregend wie bei der ersten Überquerung ist das natürlich nicht mehr, aber ab sofort schippern wir sozusagen in arktischen Gewässern.


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Bis zur Schiffsbegegnung mit der MS Nordnorge haben wir noch etwa eine Stunde Zeit und nutzen diese sinnvoll, in dem wir das Restaurant aufsuchen und die erste Mahlzeit des Tages zwischen die Zähne schieben. Dann holen wir uns unsere warmen Jacken und die Kamera und warten auf Deck 5 auf die MS Nordnorge. Wir sehen sie schon von weitem und kurze Zeit später schieben sich die beiden Pötte aneinander vorbei. Das Typhon der MS Nordkapp erklingt und die MS Nordnorge antwortet. (Bei Schiffsbegegnungen ist eigentlich vorgesehen, dass das norgehende Schiff 1 x lang, 1 x kurz, 1 x lang hupt und danach das südgehende 2 x lang, 1x kurz, 1 x lang. Häufig hupt das nordgehende Schiff aber 3 x lang und das südgehende auch und beide Schiffe setzen einen kurzen Ton hinterher) Viele Menschen sind drüben nicht an Deck, meine Frau winkt trotzdem höflich hinüber und ich fotografiere natürlich.


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Ørnes erreichen wir pünktlich, müssen aber aus mir nicht bekannten Gründen mit dem Anlegen warten. Die MS Nordkapp treibt etwa 20 Minuten im Hafenbereich rum, bevor sie am Kai festmacht. Die Liegezeit soll lt. Plan nur 10 Minuten dauern. Entsprechend zügig werden ein paar Waren aus und in das Schiff gefahren. Ich bin immer wieder begeistert, wie flott die Gabelstablerfahrer das wuppen. Hier steigen sogar ein paar Passagiere zu. Vermutlich Distanzreisende. Gegen 9:50 Uhr heißt es dann wieder Leinen los und Kurs nehmen auf Bodø.


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Kurz danach beginnen die Vorbereitungen für die Polarkreistaufe und Neptun, der Herrscher über die sieben Meere, besucht die MS Nordkapp um die willigen Passagiere, die ihre erste Polarkreisüberquerung hinter sich haben, zu taufen. Das bedeutet, dass sie eine mit Eiswasser gefüllte Schöpfkelle in den Nacken geschüttet bekommen und als Belohnung ein Gläschen Schnaps kriegen. Als Erster darf der Gewinner des Tippspiels ran. Nach ein paar warmen Worten von Reiseleiter Marco und der Übergabe eines kleinen Geschenks, darf er sich über die eiskalte Erfrischung freuen. Bei unserer ersten Polarkreisüberquerung haben wir das natürlich auch über uns ergehen lassen und so können wir diesmal drauf verzichten. Im Sommer ist so eine Taufe auch irgendwie angenehmer.


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Die in Ørnes verlorene Zeit holen wir nicht ganz auf und machen “erst“ um kurz nach halb Eins in Bodø fest. In der Zwischenzeit haben wir bereits das Mittagsbuffet geplündert, was heute aufgrund des Fahrplans bzw. der Ausflugsmöglichkeiten bereits seit 11:30 Uhr möglich ist. Einen Ausflug haben wir auch heute nicht gebucht und so besuchen wir wie bereits vor knapp drei Jahren auf eigene Faust die Domkirche und das Einkaufszentrum. Die Domkirche mit ihrem freistehenden Glockenturm und den Glasmalereien im Innenraum, fasziniert uns erneut. Im Einkaufszentrum “Glasshuset“ geben wir Pfandflaschen ab und kaufen Olden Wasser und Seife (haben wir 2011 auch gekauft und Traditionen muss man bewahren!). Ich entdecke eine Biersorte der Brauerei Mack mit dem Namen Freeze und bin begeistert. Das wäre doch genau das richtige Bier für unser heimisches Eishockeyteam, die Hamburg Freezers. Das muss ich direkt fotografieren. Im Sportgeschäft InterSport kaufe ich mir eine stark reduzierte Fleecejacke von Bergans. Tja, auch ich kann Schnäppchen machen! So langsam bummeln wir zurück zum Hurtigrutenkai. Der Souvenirladen unmittelbar am Hafen ist geschlossen. Komisch!


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Während wir nun Kurs auf die Lofoten nehmen, lauschen wir dem zweiten Vortrag unserer Themenreise “Nordlicht & Sterne“. Heutiges Thema ist Sonne - Der Stern, von dem wir leben (inkl. Leben der Sterne und Orientierung am Himmel/Sternkarte). Zunächst wird wieder die Nordlichtvorhersage geklärt. Dann lernen wie den Umgang mit der Sternkarte, welche uns vor Reiseantritt von Hurtigruten zugeschickt wurde und stellen simultan fest, dass alle veraltete Versionen erhalten haben. Macht aber nichts, da sich am Umgang mit der Drehscheibe grundsätzlich nichts ändert und wir darüber hinaus Informationen für ein Update erhalten. Auch dieser Vortrag ist sehr informativ und wir sind schon gespannt, ob wir am nächtlichen Himmel den einen oder anderen Stern richtig bezeichnen werden.

Beim Abendessen sitzend, erreichen wir den Ort Stamsund, welcher auf der Insel Vestvågøy und somit auf den Lofoten liegt. Zwischen Hauptgericht und Nachspeise legen wir bereits wieder ab und setzen Kurs auf die größte Stadt der Lofoten Svolvær. Gegen 21 Uhr sind wir auch schon da und die einstündige Liegezeit wollen wir für einen abendlichen Spaziergang nutzen. Es ist aber sehr glatt und so kommen wir nicht weit. Bevor wir noch ins Hafenbecken rutschen, schlittern wir lieber zurück zur MS Nordkapp und hoffen, dass wir in ein paar Tagen südgehend mehr Glück in Svolvær haben.


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Das letzte Highlight des Tages ist ein Abstecher zum bekannten Trollfjord. Um 23 Uhr treibt die MS Nordkapp vor der “Einfahrt“ zum Trollfjord. Es ist dunkel und sehr diesig, so dass man nicht wirklich etwas erkennen kann. Scheinwerfer der MS Nordkapp leuchten die Felswände an. Wenn man weiß, wo es zum Trollfjord hineingeht, kann man das auch erkennen. Die Meisten tappen aber eher im wahrsten Sinne des Wortes im Dunkeln. Trotzdem ist die Atmosphäre mystisch und sogar etwas gruselig. Langsam nimmt die MS Nordkapp wieder Fahrt auf und gleitet durch den engen Raftsund. Das gucken wir uns noch eine Weile von Deck 5 aus an, aber da wir nicht sooo viel sehen können, es merklich frischer wird und wir auch langsam müde werden, gehen wir wieder ins Schiffsinnere. Nach einem Becher Tee verschwinden wir in unserer Kabine und treten zum Matrazenhorchdienst an. Gute Nacht!
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Re: Hurtigruten Themenreise "Nordlicht & Sterne" mit MS Nordkapp

Beitragvon Viking » Mo, 31. Mär 2014, 18:40

Hurtigruten Themenreise “Nordlicht & Sterne“ mit MS Nordkapp vom 21.02. – 04.03.2014
Tag 6 – Harstad, Finnsnes, Tromsø, Skervø – 26.02.2014

Heute früh haben wir irgendwie nicht so richtig Laune, unter der Bettdecke hervorzukriechen. Die MS Norkapp liegt fast so gemütlich im Hafen von Harstad wie wir in unseren Kojen. Na gut, besichtigen wir den Ort eben nicht. Erst um kurz vor 9 Uhr schleichen wir ins Restaurant, um unser Frühstück einzunehmen. Immerhin gibt es Frokost bis 10 Uhr und entsprechend gut besucht ist die Lokalität dann auch. Zwischen mit Heidelbeerkonfitüre belegten Brötchen und einem gekochten Ei, überlegen wir, was wir im Sommer 2011 hier gemacht haben, als wir mit der MS Polarlys da waren. Als es uns einfällt, verdrehen wir die Augen und müssen lachen. Seinerzeit hatten wir keine Lust und sind lieber frühstücken gegangen. Deja Vu nennt man das dann wohl. Wir beschließen, dass wir bei der nächsten Hurtigrutenreise hier an Land gehen. Schließlich gibt es mit der Trondenes Kirche und der Kirche von Harstad gleich zwei lohneswerte Sehenswürdigkeiten.


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Während meine Frau nun einen Film über Tromsø im Konferenzraum auf Deck 4 guckt, mache ich mich ready to explore Finnsnes. Auch hier bin ich bei unserer ersten Tour alleine von Bord gegangen. Seinerzeit auch nur, weil ich Ronald versprochen hatte, ein paar Fotos von der neben der Ottar Statue (Håløygen Ottar fra Lensvik) befindlichen Tafel mit Erläuterungen zu machen, die ihm in seiner Sammlung da noch fehlten. Auch hier ist sehr glatt und ein paar Passagiere, die nicht so gut zu Fuß sind, drehen nach ein paar Metern um. Ich gehe natürlich zu der Ottar Statue, die unmittelbar in Hafennähe ist und nehme sie wieder vor die Linse. “Ottar“ wurde ein Schal um den Hals gehängt. Auf Ideen kommen die Leute… Als ich so den Weg zurückrutsche, beschließe ich, beim nächsten Winteraufenthalt im hohen Norden Schlittschuhe, Schläger und Puck mitzunehmen. Es scheint sich ja zu lohnen.


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Nach dem Mittagsbuffet gilt unsere uneingeschränkte Aufmerksamkeit der Landschaft auf dem Weg nach Tromsø. Das Wetter ist fantastisch. Die Sonne strahlt vom Himmel auf die schneebedeckten Gebirge und lässt das Wasser glitzern. Wir erreichen “das Tor zur Arktis“ um 14:30 Uhr. Die markante Eismeerkathedrale können wir schon von Weitem sehen. Hier haben wir nun rund 4 Stunden Aufenthalt, den wir natürlich für eine ausgiebige Erkundungstour nutzen. Auf unserer ersten Hurtigrutenreise hatten wir einen Ausflug zur Eismeerkathedrale und dem Polaria gebucht und entsprechend wenig Zeit, die Stadt auf eigene Faust zu erkunden. Das holen wir jetzt nach. Wir klappern jede mögliche Straße ab, gucken uns ein paar Geschäfte an und arbeiten einen weiteren Punkt meiner Agenda ab; die nördlichste Brauerei der Welt, die Mack Brauerei. Ich kaufe mir hier natürlich ein T-Shirt und ein Mack Bierglas. Auf dem Weg zurück zum Schiff kommen wir an einem recht großen Souvenirladen vorbei, den wir ausgiebig durchstöbern. Wir gucken dann noch kurz, wo das nördlichste Rock Café “Bla Rock“ ist und treten so langsam den Weg Richtung Kai an.


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Kaum wieder an Bord, heißt es nicht nur Leinen los, sondern auch Essen fassen. Die Uhr zeigt 18:30 Uhr und das abendliche Menü wartet auf uns. Trifft sich ganz gut, denn Hunger haben wir nach dem langen Tag sowieso. Wir tauschen wie immer das Erlebte der vergangenen Stunden mit unseren Tischnachbarn aus und genehmigen uns nach der vorzüglichen Mahlzeit einen Kaffee bzw. Tee. Kaum dass wir uns ein lauschiges Plätzchen gesucht haben, verkündet Reiseleiter Marco völlig unaufgeregt, dass schwache Nordlichter am Himmel zu sehen sind. Ab in die Kabine, Weitwinkelobjektiv auf die Kamera schrauben, das Ganze aufs Stativ schrauben, Einstellungen vornehmen, Fernauslöser einstecken und hurtig auf Deck 7. Die angekündigten “schwachen“ Nordlichter sind so schwach, dass sie mit bloßem Auge kaum bis gar nicht und eigentlich nur auf dem Display der Kamera zu erkennen sind. Das Schauspiel dauert circa eine Stunde an und hinterlässt viele enttäuschte Gesichter. Manchen steht die Frage ins Gesicht geschrieben “Sollen das Polarlichter sein?“ Immerhin habe ich die ersten Polarlichter in meinem Leben fotografiert und die Fotos sind für den ersten Versuch gar nicht mal so schlecht, wie ich finde.


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Nächster Halt ist Skjervøy um etwa 22:30 Uhr. Ein Besuch der 1721 erbauten Dorfkirche würde sich wahrscheinlich lohnen, aber da wir in nicht mal 30 Minuten wieder ablegen und es dunkel ist, verwerfen wir dieses Vorhaben direkt wieder. Stattdessen suchen wir uns ein gemütliches Eckchen, um einen Becher Tee zu schlürfen. Nachdem wir Skjervøy hinter uns gelassen haben, geht es in den nächsten beiden Stunden über die offene Meerstrecke Lopphavet. Genau das Richtige, um sich sanft in den Schlaf schaukeln zu lassen. Gute Nacht!
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Re: Hurtigruten Themenreise "Nordlicht & Sterne" mit MS Nordkapp

Beitragvon Viking » Mo, 31. Mär 2014, 19:14

Hurtigruten Themenreise “Nordlicht & Sterne“ mit MS Nordkapp vom 21.02. – 04.03.2014
Tag 7 – Hammerfest, Havøysund, Honningsvåg, Kjøllefjord, Berleåg – 27.02.2014

Auf den heutigen Tag freuen wir uns ganz besonders. Schließlich geht es mal wieder ans Nordkap. Hammerfest (5:15 Uhr – 6:00 Uhr) verschlafen wir und Havøysund (8:45 Uhr – 9:15 Uhr) tangiert uns auch nicht wirklich. Das Frühstück nehmen wir heute mal etwas später ein, da wir während der Mittagszeit am Nordkap sein werden und die Tour bereits um 11:15 Uhr los geht. Das Frühstück geht heute dann auch offiziell ab 10 Uhr in einen Brunch über. Etwa um 9:30 Uhr betreten wir das Restaurant, um zu frühstücken. Pünktlich um 10 Uhr wird tatsächlich alles neu eingedeckt und das Mittagsbuffet bereitgestellt. Das ist für die Restaurantcrew heute noch stressiger als an anderen Tagen. So richtig Appetit auf eine Mittagsmahlzeit habe ich nicht und so vergnüge ich mich einzig mit der wie immer verführerischen Nachspeise. Boah Ey, lecker! Mit vollen Dessertmagen und der Sorge, nach der Reise als Frühlings-Moppel durch Hamburg zu rollen, machen wir uns für den Ausflug 6A Nordkap startklar.


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Direkt nach der Ankunft in Honningsvåg müssen wir das Schiff verlassen und in einen der bereitstehenden Busse steigen. Es sind heute drei. Der rein englischsprachige kommt für uns nicht in Frage, der rein deutschsprachige ist bereits voll (!) und so nehmen wir den englisch/deutschsprachigen. Als Guide betätigt sich die gleiche junge Dame, die uns vor drei Jahren auch auf dem Weg zum Nordkap begleitet hat. Ich erkenne sie sofort an der Stimme und Aussprache wieder. Damals hat sie alles in Norwegisch, Englisch und Deutsch erklärt. Die Hauptstraße hinauf zum Nordkap ist zurzeit wegen Bauarbeiten gesperrt. Die Ausweichstrecke darf nur mit einem Schneepflug vorneweg befahren werden. Dieser und ein paar Pkws warten schon auf halber Strecke auf die Busse. Nach einer kurzen Wartezeit setzt sich der Schneepflug in Bewegung, gefolgt von den drei Bussen und dahinter der Rest. Der Schneepflug legt ein sagenhaftes Tempo vor (die Straße ist geräumt und Schnee muss nicht gepflügt werden) und hat schon bald ein paar Kilometer Vorsprung. Ich verspüre große Lust, so ein Vehikel auch mal den Weg zum Nordkap hochzujagen.

Das Wetter ist auf dem Weg hinauf wirklich sagenhaft. Meistens ist die Sicht hier nicht so dolle, aber heute kann man meilenweit gucken und die Sonne lacht vom Himmel. Oben auf dem großen Parkplatz angekommen, strömen die Meisten schnurstracks durch den Haupteingang ins Gebäude und geradeaus zur Nordkapkugel. Haben wir beim ersten Besuch hier auch gemacht. Diesmal gehen wir zunächst links am Gebäude vorbei, um das Nordkap Plateau von der Seite zu sehen und natürlich zu fotografieren. Das ist auch ein beliebtes Postkartenmotiv und bei dem Wetter heute auch sensationell anzusehen.


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Danach gehen wir Richtung Hauptgebäude und vorbei am Schneepflug, wo ein schwarzer wuseliger Hund mit weißen Pfoten angeleint ist und uns freudig begrüßt. Er merkt unsere Begeisterung, lässt sich genüsslich streicheln und würde wohl am liebsten noch eine Stunde mit uns spielen. Trotzdem betreten wir jetzt das Hauptgebäude und gucken, wie viele Menschen sich noch an der Kugel aufhalten und beschließen, erstmal unsere Postkarten einzuwerfen, die wir gestern geschrieben haben. Auch im Zeitalter des Facebook, Mail, Mobiltelefon, SMS und WhatsApp freuen sich die Lieben in der Heimat bestimmt da drüber. Den riesigen Souvenirladen durchlaufen wir natürlich auch.


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Nun gehen wir aber zum eigentlichen Plateau mit der Nordkapkugel. Es sind mittlerweile kaum noch Menschen hier und wir können schöne Fotos der Nordkapkugel vor der leuchtenden Sonne machen. Wir treffen Susanne und Uschi von unserem Tisch und machen gegenseitig Fotos mit der jeweiligen Kamera des Anderen. Das Wetter ist nach wie vor traumhaft, aber der Wind pfeift hier oben doch ganz ordentlich und ist zudem ziemlich kalt. Wir genießen trotzdem noch eine Weile die Atmosphäre. Wir gucken auf die Uhr und stellen fest, dass wir die letzte Vorstellung des angepriesenen Filmes über das Nordkap, der im Panoramakino zu festen Zeiten vorgeführt wird, noch schaffen würden. Das haben wir letztes Mal nämlich nicht geschafft und so nutzen wir die Gunst der Stunde, ihn uns anzusehen. Im Anschluss müssen wir leider Abschied vom Nordkap nehmen und in den Bus steigen, der uns zurück zur MS Nordkapp führt.


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Kurz danach legen wir auch schon ab und fahren auf dem Weg nach Kjøllefjord an der Felsformation Finnkirka, in früheren Zeiten Opferstelle der Sami, vorbei. Diese wird in abwechselnden Farben angestrahlt. Kurz danach geht ein Schlauchboot längsseits und ein Krabbenfischer mit einem Eimer seiner Beute kommt an Bord. Auf Deck 7 präsentiert er die Königskrabbe und wer möchte, kann sie anfassen und ein Foto damit machen. Derweil erreichen wir den Hafen von Kjøllefjord. Pünktlich zur Abfahrt um 18 Uhr und somit eine halbe Stunde früher als sonst, öffnet das Restaurant für das Abendessen der ersten Sitzung. Heute steht das Nordkappbuffet für uns parat. Es drängen sich entsprechend viele Passagiere um die kulinarischen Köstlichkeiten und verhalten sich manchmal etwas undiszipliniert. Vorteil beim Buffet ist ja, dass man sich nehmen kann, was und soviel man möchte. Nachteil ist, dass das auch für die Desserts gilt. Stichwort: Frühlings-Moppel…


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Bevor wir zum nächsten Vortrag gehen, spülen wir die zuvor vertilgten Gaumenfreuden mit einer Tasse Kaffee hinunter. Der heutige Vortrag trägt das Thema Reise durch das Sonnensystem. Dieser ist zwar wieder hochinteressant und überhaupt nicht langweilig, aber pappsatt (und gefühlt kugelrund) wie ich bin, muss ich das eine oder andere Mal gegen meine herunterklappenden Augenlider ankämpfen. Kurz vor 20 Uhr wird der Vortrag durch Nordlichtalarm unterbrochen. Ich stürze in die Kabine, schlüpfe in warme Klamotten und schnappe mir meine bereits vorbereitete Kamera samt Stativ, um Minuten später auf Deck 7 zu stehen. Zunächst sind die Polarlichter noch recht schwach aber im Laufe des Abends und auf dem Weg nach Berlevåg werden sie noch recht ansehnlich. Nach gut zwei Stunden sind die Zeichen der Götter am Himmel wieder verloschen. Diesmal waren sie schon mit bloßem Auge zu erkennen. Leichte Begeisterung macht sich bei uns breit.


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Da es lt. Nordlichtvorhersagen möglich ist, dass es in der Nacht noch weitere gibt, gehen wir noch nicht in die Koje. Kurz vor 1 Uhr in der früh erscheinen dann tatsächlich noch mal welche. Aber an die Intensität der vorangegangenen kommen sie nicht heran und so beschließen wir uns schlafen zu legen. Was für ein aufregender Tag… Gute Nacht!
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Re: Hurtigruten Themenreise "Nordlicht & Sterne" mit MS Nordkapp

Beitragvon Gabi55 » Mo, 31. Mär 2014, 20:15

Hei Jörg,
heute legst Du ja ein atemberaubendes Tempo an den Tag. :D
Vielen Dank für den schönen Bericht und die tollen Fotos. Weil man ja überwiegend außerhalb der Städte und damit ohne die entsprechenden Beleuchtung unterwegs ist, kann man den Sternenhimmel sicher viel besser erkennen - natürlich nur, wenn keine Wolken im Weg sind. Schön, wenn dazu dann auch gleich die Infos geliefert werden. Dies ist sicher eine interessante Variante der Hurtigruten-Reisen.
Freue mich auf die Fortsetzung. :D
Beste Grüße aus der Region Hannover
Gabi


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Re: Hurtigruten Themenreise "Nordlicht & Sterne" mit MS Nordkapp

Beitragvon Viking » Mo, 31. Mär 2014, 20:50

Hei Gabi,

vielen Dank! :oops:

Den wirklich imposanten Sternenhimmel dort draußen sowie Polarlichter, kann man nur sehen, wenn es nicht bedeckt ist und auch der Mond nicht "stört".
Der Termin der Reise wurde dann auch so gelegt, dass kein Vollmond ist.
Morgen gibt es die Fortsetzung von mir...

Beste Grüße
><((((º> Jörg <º))))><
Viking
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Re: Hurtigruten Themenreise "Nordlicht & Sterne" mit MS Nordkapp

Beitragvon KaZi » Di, 01. Apr 2014, 6:26

Ich mag ja eigentlich keine Schiffsreisen, aber nach dem Bericht könnte man noch mal drüber nachdenken. :wink:
Vielen Dank für's Mitnehmen. :D
Gruß Karsten


https://www.kazis-seite.de
"Optimismus ist, bei Gewitter auf dem höchsten Berg in einer Kupferrüstung zu stehen und »SCHEISS GÖTTER!« zu rufen." (Terry Pratchett)
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Re: Hurtigruten Themenreise "Nordlicht & Sterne" mit MS Nordkapp

Beitragvon Viking » Di, 01. Apr 2014, 9:54

Ahoi Karsten,

freut mich, dass Dir mein Reisebericht gefällt! :oops:

Ich habe mir zwischenzeitlich den Reisebericht Deiner Caravaning Tour durchgelesen. Toll! :super: Dazu hätte ich mal mal Lust...


Gleich gehts weiter... :)
><((((º> Jörg <º))))><
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Re: Hurtigruten Themenreise "Nordlicht & Sterne" mit MS Nordkapp

Beitragvon Viking » Di, 01. Apr 2014, 10:02

Hurtigruten Themenreise “Nordlicht & Sterne“ mit MS Nordkapp vom 21.02. – 04.03.2014
Tag 8 – Vadsø, Kirkenes, Vardø, Båtsfjord, Berlevåg – 28.02.2014

Bevor wir Kirkenes und somit den Wendepunkt der Seereise anlaufen, machen wir um 6:45 Uhr in Vadsø fest. Hier hätte ich gerne den
Luftschiff-Ankermast der Polarexpeditionen von Roald Amundsen und Umberto Nobile besucht, aber die Liegezeit von bummeligen 30 Minuten reicht dazu nicht aus. Etwa 2 Stunden später um kurz nach 9 Uhr erreichen wir Kirkenes. Da viele Passagiere hier das Schiff verlassen und etliche einchecken, gehen wir jetzt frühstücken. Das Restaurant ist entsprechend dürftig besucht. Das war unser Plan. Nachdem wir dem bunten Treiben der auscheckenden Passagiere ein wenig zugeguckt haben, machen wir uns auch auf die Socken, bzw. Spikes. An Land ist es nämlich teilweise spiegelglatt, weil hier in den letzten Tagen Tauwetter eingesetzt hat und nun wieder alles überfroren ist. Ich komme mit meinen Schuhen gut zurecht, aber meine Frau muss sich Spikes unter die Sohlen klemmen.

Nachdem wir uns einigermaßen an den glatten Untergrund gewöhnt haben, steuern wir zielsicher den Europris in Hafennähe an. Hier haben wir bei unserer ersten Tour ein paar Sachen gekauft. Das machen wir auch heute. Tradition und so… Weiter geht es Richtung “Sentrum“. Wir kommen aufgrund der Bodenverhältnisse nur relativ langsam voran. Der Fußweg an der Hauptstraße ist okay, ansonsten geht es am besten auf der Straße. Unterwegs schreitet ein Einheimischer flotten Schrittes an uns vorbei, kommt ins Rutschen und kann sich gerade noch so abfangen. Mein trockener Kommentar zur Szene: “Bei Aumüller hätten wir jetzt 2 Minuten wegen Beinstellen bekommen!“ (Ein Insider!). Folge dieses spektakulären Stunts ist, dass sich meine Frau noch fester bei mir einhakt.


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Schließlich erreichen wir doch noch Down Town Kirkenes und wieder erklingt die Glocke der Kirche, als wir unmittelbar davor stehen. Wie beim ersten Besuch hier. Wir schlendern durch die Fußgängerzone und stellen fest, dass sich hier nicht viel verändert hat. Kirkenes ist durch die Nähe zur russischen Grenze entsprechend geprägt. Heute ist es aber ziemlich leer auf den Straßen. Im Sommer 2011 als wir das erste Mal hier waren, lag ein Schiff der ukrainischen Armee im Hafen und der Ort wurde von Soldaten quasi überflutet. Leider ist heute nicht der interessante Markt. Na ja, irgendwas ist ja immer.


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Da wir für den Rückweg witterungsbedingt etwas mehr Zeit einplanen, treten wir langsam den Rückzug an. Unterwegs kehren wir noch in den Rema1000 ein, um unseren Wasservorrat aufzufüllen. Am Hafen angekommen gehen wir noch in den kleinen, kuscheligen Souvenirladen direkt am Kai. Als wir ihn wieder verlassen, hat jeder von uns eine Wintermütze mehr. Mit unserer Beute entern wir dann die MS Nordkapp und machen uns in der Kabine etwas frisch. Dann legen wir auch schon wieder ab, um den nächsten Hafen Vardø anzusteuern. Die Zeit nutzen wir, um im Restaurant das Mittagsbuffet einzunehmen. Wir sehen viele neue Gesichter und leckeren Nachtisch. Ich werde fett, fett, fett!


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Um der Fettleibigkeit entgegenzutreten, verlassen wir in Vardø das Schiff und stiefeln durch die winterliche Landschaft. Das ist also der östlichste Hafen Norwegens. Die “Kugeln“ von Radarstationen beherrschen das Bild der Gemeinde. Wir sind während der “blauen Stunde“ hier und das Licht ist entsprechend mystisch. Die beleuchtete Kirche mit dem tiefblauen Himmel im Hintergrund wirkt unwirklich. Das muss ich natürlich im Bild festhalten. Logisch, dass wir sie auch von Innen besichtigen und einen Augenblick verharren. Wir bummeln dann langsam auf einem anderen Weg zurück zum Schiff und beobachten von Deck 5 aus das Auslaufen.


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Vor dem Abendessen findet noch der vierte Vortrag der Themenreise statt. Heutiges Thema Unser Kosmos (inkl. Das Universum beobachten). Zunächst wird wieder die Nordlichtvorhersage analysiert und der gestrige Vortrag, der durch Nordlichtalarm unterbrochen wurde, vervollständigt. Der heutige Vortrag beinhaltet auch einen Überblick über Teleskope. Das Ganze ist wieder sehr spannend und lehrreich.

Nach dem Abendessen geht es vorbei an der Varanger-Halbinsel nach Båtsfjord das geschützt in einem Fjord in der Barentssee liegt und weiter zum Hafen von Berlevåg, den die MS Nordkapp aufgrund der für hiesige Verhältnisse ruhigen Barentssee anlaufen kann. Das ist häufig nicht und sowieso erst seit 1975 möglich. Den Hafen von Mehamm lässt die MS Nordkapp auch südgehend aus, da zurzeit Bauarbeiten am Kai ein Anlegen der Hurtigrutenschiffe verhindert. Nächster Hafen ist lt. Programm Honningsvåg um 5:30 Uhr morgen früh. Der fahrplanmäßige nächste Hafen Kjøllefjord wird wohl nicht angelaufen.

Die Barentssee ist zwar wie erwähnt verhältnismäßig ruhig aber die MS Nordkapp schaukelt trotzdem ein wenig. Wir trinken noch den einen oder anderen Becher Tee und verziehen uns dann in unsere Kabine. Die Klimaanlage surrt wie immer ihre Melodie und die Wellen schaukeln uns sanft in den Schlaf. Gute Nacht!


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