Hallo!
Ich kann mich den Vor"schreibern" nur anschließen. Vor allen Dingen solltet ihr es nicht überstürzen!
Wichtigster Punkt ist und bleibt die Verständigung, was heißt es reicht nicht nur "etwas" zu sprechen!
Möchtet ihr in euren Berufen als anerkannte Fachkraft arbeiten und nicht nur als "Hilfskraft", solltet ihr euch vorher informieren ob ihr euren Berufsabschluss in Norwegen anerkennen lassen könnt. Das wäre schon mal ein wichtiger Pluspunkt - neben der Sprache - für eure Bewerbungen.
Ich persönlich finde, das es überstürzt wäre sein Haus in D zu verkaufen und hier schon mal eins zu kaufen ohne vorher hier einen Arbeitsplatz gefunden zu haben. Stellt euch folgende Situation vor: Ihr kauft ein Haus in Bergen und findet beide Arbeit in Nähe von Oslo.
Sprecht ihr noch andere Sprachen? Im Kindergarten werden gerne Stellen vergeben an Personen die bestimmte Sprachen sprechen - wenn ausländische Kinder dort untergebracht sind. Vorraussetzung ist aber immer wieder, das man selber norwegisch spricht. Welches Niveau gefordert ist weiß ich nicht aber ich vermute das A1 oder A2 nicht ausreicht.
Dann wäre noch euer Hausstand und eure persönlichen Sachen. Was soll mit, wie wollt ihr es transportieren, wo wollt ihr es unterbringen. Was ist mit euren Auto bzw Autos? Haustiere?
Habt ihr schon hier eine "Anlaufstelle" wie Freunde, Bekannte oder Familie die euch helfen könnten bei Fragen in der ersten Zeit? Manche Behördengänge sind leider auch hier notwendig z.b. Regestrieren, Personennummer beantragen usw. Deine Frau bräuchte z.b. ein Führungszeugnis von der Polizei wenn sie im KG arbeiten möchte.
Ich würde an eurer Stelle alle meine Zeugnisse / Arbeitszeugnisse übersetzen lassen (gleich von einem offiziellen Übersetzer - da man diese auch benötigt um seinen Berufsabschluss anerkennen zu lassen).
Einen CV schreiben sowie ein Anschreiben- am besten auf norwegisch ansonsten auf englisch (wenn ihr nicht gerade nur von einer CD lernt sondern im Kurs, könnte euch ja euer Lehrer dabei helfen)
Sich bei
http://www.nokut.no/ vorab erkundigen ob und wie ihr euren Berufsabschluss anerkennen lassen könnt.
Und dann einfach mal Bewerbungen losschicken. Manchmal werden Stellen nicht ausgeschrieben also ruhig auch ein "åpen søknad" schicken.
Für den Falle eines Vorstellungsgespräch - nehmt eure Unterlagen mit (am besten gleich die
bestätigten Übersetzungen - die ihr euch natürlich VORHER besorgt habt).
Hier ist es üblich das man eine Referenz wünscht. Diese Referenz ist anders als in Deutschland. Vielmehr ruft man den alten Arbeitgeber an und fragt nach euren Leistungen. Vorab könnte man also im Falle eines Vorstellungsgespäches klären, ob ihr von eurem alten Arbeitgeber 1. ein Arbeitszeugnis habt - welches ihr natürlich auch habt übersetzen lassen 2. ob dieser bereit ist evtl. telefonisch Auskunft über euch zu geben (soweit es sprachlich möglich ist - englisch bietet sich hier an) - meistens reicht aber das übersetzte Arbeitszeugnis.
Viele Stolpersteine hat der Auswanderer vor sich und sie werden größer und schwieriger zu meistern, wenn man schlecht informiert und unvorbereitet diesen Schritt wagt. Viele mussten schon dafür ihr Lehrgeld bezahlen. Dabei meine ich noch nicht mal im speziellen Norwegen oder die Typen die man wöchtentlich auf VOX sieht. Ihr seit in der glücklichen Lage - so hoffe ich - eure Auswanderung gut vorab zu planen.
Auch wenn sich alles schwierig anhört und so manch einer euch dazu abrät... wenn es euer sehnlichster Wunsch ist so sollte diese Auswanderung euer Ziel sein.
Ich wünsche euch alles Gute und viel Glück!