Skiwandern Hardangervidda

[heiko i Norge]

Wollte jetzt noch mal eine Zusammenfassung geben, die meine persønliche Meinung ist.
Ich meine, es ist nicht unmøglich und gefaehrlich alleine solch eine Tour zu machen. Es ist nur einiges zu beacheten.
Grundsaetzlich nur gehen, wenn die Vidda belebt ist (Huetten haben offen, es ist mit Leuten auf der Vidda zu rechnen). Das bedeutet, NICHT vor Maerz gehen.
Geht man vorher ist es wirklich gefaehrlich. Es funktioniert kein Handynetz, es ist kein Mensch weit und breit, die Huetten haben geschlossen, keiner hat einen Anhaltspunkt, wo du dich ungefaehr befindest.
Dann glaube ich hat Tilo die notwendigen Erfahrungen und Ausruestungen. Ich spreche nicht von Skierfahrungen, sondern vom Verhalten in kritischen Situationen.
Als erstes sollte man sich, wenn man alleine geht, in der Næhe der gesteckten Routen aufhalten und dann die Strecke so legen, dass immer wieder eine Meldung ueber die Route in den Huetten erfolgen kann.
Man sagt z.B. in Huete A dass man auf dem Weg in Richtung Huette B ist und wenn man nach 2 Tagen nicht angekommen ist, wird man schon vermisst und gesucht.
Das Wichtigste ist aber das Verhalten in diesen kritischen Situationen. Man muss RECHTZEITIG entscheiden, wenn etwas passiert ist oder das Wetter ist zu schlecht geworden, dass man sich jetzt eingraben oder das Zelt aufbauen muss, um darin zu warten, bis Hilfe kommt oder das Wetter besser wird.
Wenn man hier die Berichte bei Vermissten hørt, hørt man oft "sie sind in verhaeltnismaessigem guten Zustand" Warum??
Weil sie sich bei schlechtem Wetter rechzeitig eingegraben haben, die richtige Ausruestung und ausreichend (!) zu essen hatten.
Das Negativbeispiel sind 2 junge, daenische Frauen, die 2002 am Silvestertag auf die Høgdevarde im Norefjell wollten und dann 200m (!) tot neben der Huette gefunden wurden. Warum?
Es kam ueberraschend schlechtes Wetter, sie kehrten nicht um, hatten keine entsprechende Ausruestung und Essen, bekamen Panik und dann irrt man herum, verbraucht Energie und faellt irgendwann vor Erschøpfung um!!
Also Tilo, deine Ausruestung und Erfahrungen duerften gut sein (ueber Details kann man reden) und das Wichtigste sind diese Verhaltensregeln in Notsituationen.
Das Wetter auf der Vidda kann wirklich schnell umschlagen und ein Weiterkommen unmøglich machen.

[Traeuma]

Ich sehe das wie Heiko.
Der wichtigste Ausrüstungsgegenstand ist immer noch der Verstand.
Und den gilt es mit Ruhe zu bewahren.
Zur Vorsicht werde ich auch alle Hütten per GPS-Wegpunkt speichern, wobei beim White-Out man eine Hütte auch mit GPS um ein paar Meter verfehlen kann.
Meinem Zelt traue ich einiges zu und zu Essen hab ich eh immer sehr viel dabei
Wenn mein Zelt erstmal steht und auch ein wenig "eingegraben" ist, könnte ich so einige Zeit ausharren.
Falls kein Zeltaufbau mehr möglich wäre, GPS ausgefallen wäre, oder keine Hütte in unmittelbarer Nähe wäre, würd ich wohl einfach eine Mulde graben, in den Schlafsack rein und mich einschneien lassen...


Etwas anderes. Bekannte von mir haben schon mehrmals eine Tour in der Vidda (auch of Solo) unternommen.
Sie sind nach Haukeligrend und von dort nach Norden um den Songavatnet (Stausee) herum gelaufen.
Was haltet ihr von der Tour?
Ich hab die nächsten Tage leider keine Zeit, mich in Kartenmaterial einzulesen. Habt ihr Erfahrungen mit der Gegend gemacht?
Zeitpunkt wäre Ende März, Anfang April (wobei die Temperaturen nicht über -10° gehen sollten, da mein Schlafsack mich dann wohl braten würde)

[Julia]

Das ist wohl zumindest laut Karte eine der beiden Routen, die aufgrund der Hüttendichte in Nord-Süd-Richtung am meisten gegangen werden... Die Alternative wäre etwas weiter westlich über Litlos. Der Vorteil mit der Ostroute ist allerdings, dass Du mehr oder weniger direkt in Geilo an-, und dort auch gleich besser wegkommst (so öffentlich verkehrsmässig gesehen).

Eigene Erfahrungen existieren leider nur ab Finse nordostwärts... (die Vidda ist so weit weg von uns, und warum dorthin fahren, wenn wir das grandiose Skarvheimen, die Hemsedalsfjella und Jotunheimen vor der Tür haben...?)

[Traeuma]

hört sich doch schonmal nicht schlecht an, von wegen Hüttendichte und "Verkehrsaufkommen".
Welche Karten würdet ihr empfehlen für die Tour um den Songavatnet?

An diese Topo-Karten könnte ich gut herankommen. Empfehlenswert?

[Julia]

Das ist die landesdeckende M711_Serie, die besten Topokarten von Norge, die es gibt. Noch besser sind allerdings die "turkart" (auch von statens klartverk), die auf den M711-Karten basieren, diese aber so zusammenfassen, dass die beliebtesten Tourengebiete von einem oder zwei Blätter statt z.B. von bis zu sechs abgedeckt werden. Zusätzlich sind nicht nur die markierten Sommer-, sondern auch die Winterrouten eingezeichnet. Nun weiss ich allerdings gerade nicht genau, ob die turkart der Hardangervidda (es sind zwei Blätter: øst und vest) 1:50.000 oder 1:100.000 ist. Im letzteren Fall würde ich mich nicht einzig und allein darauf verlassen, sondern sie nur als Supplement zu den roten M711-Grundkarten benutzen. Leider kann ich Dir gerade nicht die Blattnummern der M711-Serie sagen, die Du für die Ostvidda brauchst, aber die Hardangervidda gibt es garantiert komplett im Pack.

Dort, wo Du in D** die roten Karten bekommst, müsstest Du auch die turkart bekommen können!

[Christian König]

Hi zusammen!

Die turkart Hardangervidda ist leider nur 1:100.000 . Aber es gibt beide Blätter (Ost und West) auch zusammen auf einer turkart (eine Seite ist dann Ost, die andere West).

Schöne Grüße,
Christian

[Mirko]

Hi,

wollte auch mal meinen Senf dazugeben ...

Also erstmal denke ich, jeder der sich so eine Tour vornimmt, wird sich im Vorfeld auch über alles mögliche informieren !

Und dann muss man die Infos praktisch umsetzen und ein wenig testen:
Schneehöhlen graben, Zelt im Wind aufstellen, Umgang mit GPS UND Kompass, Ausüstung testen etc.

Und dann kann man auch als erste Tour die Hardangervidda nehmen, aus Fehlern lernt man bei der Tour ...

Jedenfalls würde ich keinem davon abraten ! Man muss nicht für alles unbedingt einen Kurs machen, man kann sich auch selber an seine Grenze rantasten und diese immer ein wenig weiter verschieben.

Natürlich ist es ein viel größeres "Restrisiko" ohne Guide oder sogar Solo loszuziehen, aber das muss ja jeder selbst entscheiden.

Und die Ausrüstung sollte man nicht überbewerten, sicherlich ist ein sehr guter Winterschlafsack und natürlich die Tatsache alles "Notwendige" dabeizuhaben wichtig !

Aber früher haben sich die Leute Holzbretter mit Lederschlaufen an die Füsse gebunden, das Wichtigste ist doch, das man nicht im Schnee versinkt.

Viel wichtiger finde ich warmes Schuhwerk !!!

Also viel Spaß auf der Tour, es wird so oder so ein unvergessliches Erlebnis.

mirko


PS: Würde auch im März gehen, dann sind die Tage wenigstens schon etwas länger und es ist ein gutes Wechselspiel zwischen "Sonnentagen" und Schneestürmen ! (Zu Ostern ist mir persönlich das Wetter zu langweilig)

[Traeuma]

ist das hier die turkart?
Bei http://www.schropp.de steht irgendwie nicht allzu viel Info dabei.
Kostet auch gleich mal knappe 40 Euro
Die Topos würden nur 10 kosten.

[Christian König]

Hi Trauma!

Nein, das hier ist die Turkart:


Ich habe schon mal beim Nordis-Versand Karten bestellt. Konnte aber eben die Turkart dort nicht mehr finden, obwohl sie noch im Katalog drin sind: http://www.nordis-versand.de/Shop/index.html.

Heute bringe ich mir die Karten eigentlich immer direkt aus Norwegen für die nächsten Urlaube mit. Ist m.E. günstiger.

Schöne Grüße,
Christian

[Rolf]

Hallo,

zur Kartenfrage möchte ich auch noch meinen Senf dazu geben:

ich empfehle Dir auf jeden Fall Karten mit 1:50.000. Gerade dort, wo das Gelände relativ gleichförmig ist (wie z.B. auf der Hardangervidda) sieht man auf der 100.000 er nicht immer sofort, wo man genau ist - und im Winter neigt das eine oder andere Gewässer auch schon mal dazu, unter Eis und Schnee zu verschwinden, da hat man dann noch weniger Orientierungspunkte.

Ich habe dieses Jahr gute Erfahrungen mit Dr. Götze Land & Karte in Hamburg gemacht (http://www.mapshop-hamburg.de), die haben ein sehr umfassendes Sortiment.

Gruß
Rolf

[Traeuma]

Hallo....

es gibt Neuigkeiten

Zeitpunkt ist nun vom 15. - 24 Februar.
Einen verläßlicher Tourenpartner habe ich ebenfalls gefunden

Leider dauert es noch ein paar Tage, bis die Topo-Karten vom Songavatnet bei mir eintreffen werden.

Schonmal eine Frage vorweg.... kann jemand von euch einschätzen, ob eine Umrundung des Songavatnet von Haukeligrend aus in 6 Tagen (plus 2 Ruhetage) mit Ski und Pulka realistisch ist?

Grüße,
Tilo

[Julia]

kann jemand von euch einschätzen, ob eine Umrundung des Songavatnet von Haukeligrend aus in 6 Tagen (plus 2 Ruhetage) mit Ski und Pulka realistisch ist?

Oh ja! In 6 Tagen kommst Du ja längs durch die Vidda, wenn Du etwas trainiert bist.

Aber warum um den Sognavatnet? Im Winter geht's doch genausogut quer rüber

[Uli Stock]

@ Traeuma

Einen verläßlicher Tourenpartner habe ich ebenfalls gefunden

Na also, geht doch!
Hatte schon schlaflose Nächte wegen Dir ...

God tur!
Uli

[Traeuma]

Warum den Songavatnet?
Weil diese Tour von Bekannten aus dem Outdoor-Forum bereits mehrmals gemacht wurde und für gut und auch Anfängertauglich beschrieben wurde.

Flug ist gebucht.
Habe also wie gesagt 6+2 Tage Tourzeit.
Gäbe es denn andere Touren, die du eher empfehlen würdest?


Grüße,
Tilo (der gerade im Urlaubsfieber steckt)

[Julia]

Gäbe es denn andere Touren, die du eher empfehlen würdest?

Nein, nein, zumindest nicht dort unten. Ich wollte nur ein wenig scherzen . Im Sommer geht man halt um Seen drum rum, im Winter dagegen kürzt man gern darüber ab (in Jotunheimen sind sie dann z.T. die einzige Routenmöglichkeit, wenn das Gelände darum zu steil für Skier ist) .

Geh ruhig herum, Du, und wenn Du sehr fein zu wegs bist, kannst Du ja die Runde einfach etwas grösser machen .