Endelig sommer i Norge!

Eure Berichte von Reisen in Norwegen, Wander- und Bergtouren, Hurtigrutenfahrten oder Spezialtouren

Endelig sommer i Norge! Teil 6

Beitragvon Ronald » Mi, 08. Nov 2017, 12:23

Endelig sommer i Norge! Teil 6
Tag 11 – 27. Mai 2017 – Steinkjer – Bølarein – Namdalen – Majavass - Mosjøen


Beim Auschecken morgens fragten wir an der Rezeption nach, ob man dasselbe Zimmer 226 reservieren könnte, wenn wir am 30.06. wiederkommen? „Ikke problem“. So geht das hier zu!  - Dass es anderswo anders zugehen könnte, ahnten wir noch nicht.
Um 10.00 Uhr saßen wir wieder im Auto und es ging weiter nordwärts. Das Wetter spielte nicht so ganz mit, aber es war halbwegs trocken. Nach kurzer Zeit waren wir am ersten Fotoziel: Felsritzungen von Bøla. Die sind von Steinkjer dem FV 763 folgend bei Vikran zu sehen. Hier konnten wir das 1,8 m lange und 1,36 m große Bølareinen, das Rentier von Bøla, bestaunen. Es soll wissenschaftlich nicht 100%ig erwiesen sein, dass das Bøla ein „authentisch“ ist. War uns egal, wir haben es gefunden und staunten auch über andere Felsritzungen und einen kleinen Wasserfall: Bolafossen.

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Die Halterung für ein „Besucherprotokoll“ – wir würden Gästebuch sagen – ist zwar vorhanden, das Buch fehlte. Und außerdem werde die Besucherhütte erst am nächsten Tag geöffnet.

Bei Snåsa wäre steht ein Südsamisches Museum und Forschungsstätte, aber wir haben es leider nicht gefunden. Vielleicht hatte es sich hinter der Schule versteckt. Also nichts mit Sami-Kultur und so fuhren wir weiter zum Kaffeestopp in Heia um 12.00 Uhr. Kurz danach erreichten wir den Formofossen, der eine gewaltige Menge Wasser transportiert. Er rauscht über 34 m in die Tiefe.

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Der Fluss, der ihn speist, heißt hier noch Sanddøla. Hinter Grong wird es dann der Namsen.

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Sanddøla

Die umliegenden Berge konnten wir wegen der sehr niedrigen Wolken nicht sehen und über dem Sanddøla lag eine dicke Nebelschicht. Auch war der Fluss gewaltig aus seinem Flussbett „gestiegen“, so dass die umliegenden Wiesen und Äcker überschwemmt waren. Über dem Tal lag eine wabernde Nebelschicht, die das Ganze mystisch erscheinen ließen.

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Am Fiskumfossen südlich von Harran in der Gemeinde Grong begrüßte uns ein griesgrämiger Troll – wahrscheinlich hatte er schlecht geschlafen oder war genervt vom Nebel, Regen und der Kälte.

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Hier soll eine der größten Lachstreppen in Norwegen sein – wir haben sie nicht gesehen und waren froh, bald wieder im warmen Auto zu sitzen, denn es waren wieder einmal so um die 6-8° C und dazu die Feuchtigkeit.
Auch über dem Namsen und den angrenzenden Ufern und Wäldern lag diese wabernde Nebelschicht. Wie gesagt: Mystisch.

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Kurz vor Erreichen der „fylkesgrense“ Nordland mussten wir erst einmal eine Rentierherde über die Straße ziehen lassen. Der Leitbulle „sicherte“ den Übergang und erst als die letzten Tiere die Straße erreicht hatten, galoppierte er davon und zog die Herde mit sich.

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Fylke Nordland erreichten wir exakt um 14.47 Uhr.

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Zehn Minuten später blickten wir über einen zugefrorenen See, es war der Majavatn.

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Am 8. und 9. Oktober 1942 ereignete sich hier die „Majavasstragedien“, die „Tragödie vom Majasee“, als 23 norwegische Widerstandskämpfer aus den Gemeinden Vefsn, Grane und Vevelstad im Wald von Falstad hingerichtet wurden. Aus der Gegend in Sør-Helgeland wurde ab 1941 mit britischer Unterstützung der Widerstand gegen die Besetzung durch die Deutschen organisiert. Am 5. September 1942 wurde der Telegrafenbedienstete in Archer gefangen genommen. Unter brutalster Folter wurde er gezwungen, ein Waffenlager preiszugeben, woraufhin kurz danach 58 Norweger gefangen genommen wurden.

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Wir blickten noch lange nachdenklich über den eisigen Majasee.

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Um 16.30 Uhr erreichten wir den Laksforsen, der ebenso gewaltig, wie die vorherigen Wasserfälle, den Namsen herunter rauschte. Hier gab es ein kleines Informationszentrum und ein gemütliches Café/Restaurant, wo wir uns mit Kaffee und einer Waffel stärkten.

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Der Laksforsen ist zwar nicht hoch, aber er soll der wasserreichste in Europa sein. Zudem ist er nicht reguliert und steht unter Naturschutz.
Hier sind noch weiterführende Informationen:
http://www.norwegenservice.net/der-wass ... ll-europas
http://www.laksforsen.no/wips/578206966/

Der ihn speisende Fluss ist hier die Vefsna und man kann „sein“ Foto direkt von der Aussichtsplattform des kleinen, sehenswerten Museums (geringe Gebühr) schießen.

Gegen 17.20 Uhr erreichten wir Mosjøen, am Sonnabend, 27. Mai, 10 Tage nach unserer Abfahrt. Wir erhielten ein Zimmer im Altbau des „Historischen Hotels“: „Fru Haugans Hotel“ und waren nicht begeistert von der Qualität und Sauberkeit des Zimmers. Das Holz des Fensterrahmens war ziemlich vergammelt, das Bad nicht sauber und das Bettlaken eingerissen. Wir baten an der Rezeption um ein anderes Zimmer im Neubau, denn wir wollten hier zwei Nächte bleiben. Da aber eine große Gesellschaft im Hotel war (Hochzeit, Geburtstag, Jubiläum oder sonst was), konnten wir erst am nächsten Tag umziehen. Das war dann auch nötig, denn wir hatten wieder einmal nicht bedacht, dass Sonnabend ein „drikkedag“ ist, so dass wir die jubelnde norwegische Jugend auf dem Vorplatz erleben durften. Erst gegen 03.00 Uhr wurde es ruhig. Gute Nacht!
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Danke Martin! Macht ja auch Spaße und ich reise die Reise noch einmal!

Gruß
Ronald
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Re: Endelig sommer i Norge!

Beitragvon Kumulus » Mi, 08. Nov 2017, 13:44

Deine mystischen Nebelbilder sind absolut klasse !! Die treffen die Stimmung total.

Also: Auch bei weniger Sonnenschein bleibt Norwegen attraktiv.
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Kumulus
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Endelig sommer i Norge! Teil 7

Beitragvon Ronald » Mi, 08. Nov 2017, 14:35

Endelig sommer i Norge! Teil 7
Tag 12 – Sonntag, 28. Mai 2017 – Mosjøen Ruhetag


Beim Frühstück in Frau Haugans Hotel gab es einige Stolpersteine, denn selbst als wir darauf hingewiesen hatten, dass der Obstsalat alle war und auch kein Brot mehr zur Auswahl stand, zuckte die Bedienung mit den Schultern und ging. Nach etwa 20 Minuten wurde dann doch noch nachgelegt. - Im Gegensatz zum Frühstück war das vorherige Abendessen in einer der gemütlich eingerichteten Stuben aber sehr lecker.
Und nach dem Frühstück konnten wir dann auch in den Neubau ziehen mit Blick auf die Vefsna und das Øyfjellet mit dem 818 m hohen Berg Stortuva, denn gegen Nachmittag klarte es auf.
Ist es in den Nächten am Wochenende in „Großstädten“ wie Mosjøen – knapp 10.000 Einwohner, eine der größten Städte des Nordlands neben Mo i Rana und Narvik – entsprechend laut, sind an einem Sonntag die Bürgersteige hochgeklappt.

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Nachdem wir erst einmal die verschiedenen historischen Stuben des nunmehr fast leeren Hotels fotografiert hatten, machten wir uns auf den Weg, um ein Café oder eine Konditorei zu finden.
Und wir wurden fündig: Gilles Café in der Sjøgata. Die Inneneinrichtung war richtig gemütlich und wir haben einen sehr gut schmeckenden Kaffee mit warmen Apfelkuchen, zwei riesigen Kugeln Eis und einer großen Portion Schlagsahne genossen.

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Leider konnten wir nicht alles aufessen, es war einfach zu viel. Wir schlenderten durch die „Seestraße“, die von einer der längsten alten Holzhäuserreihen Europas gesäumt wird. Hier stehen über 100 Holzhäuser, die zum Teil als „Stapelhäuser“, also Lager, direkt am Fluss gedient hatten.

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Im Ort entdeckten wir noch eine alte, denkmalgeschützte Tankstelle, die 1933 gebaut wurde.
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Glücklicherweise bekamen wir dann doch noch ein kleines Abendessen in der Bar.

Und auch heute wurden wieder Fotos des gestrigen und heutigen Tages gespeichert, gesichtet und schon einmal die nächsten Ziele studiert. - Ach ja, Sonntag in einer norwegischen „Stadt“: Das historische Hotel mit seinen tollen Restaurantstuben hatte am Sonntag geschlossen – was wir noch öfter erleben sollten

Tag 13 – Montag, 29. Mai 2017 – Mosjøen – Saltfjell – Saltdalen – Kjerringøy

Und heute kam mal wieder Sonne pur!

Bereits um 09.20 Uhr saßen wir im Auto, denn heute sollte eine längere Strecke vor uns liegen: Von Mosjøen über Mo i Rana, Fauske und Bodø nach Kjerringøy. Und auch die relativ wenigen Fährabfahrten von Misten auf die Insel Kjerringøy zwangen uns zu einer gut geplanten Tour.
Das Wetter schien es nunmehr gut mit uns zu meinen, denn es waren blaue Flecken zwischen den Wolken zu entdecken! Und so konnten wir nach etwa 40 Minuten Fahrt den schneebedeckten Gipfel des 1.916 m hohen Okstindan ausmachen, den höchsten Gipfel Nordnorwegens.

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Mit dem Charles Rabot breen

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Okshornet

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Okstinden

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Am Sørfjorden und Finneidfjorden, zwei Nebenfjorde des Ranfjords, erwartete uns ein herrliches Wetter und wir konnten „Spiegelbilder“ machen: Die Berge spiegelten sich im Wasser des Ranfjorden und im Vordergrund blühte der gelbe Löwenzahn gegen das Blau des Himmels.

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Sørfjorden

Nachdem wir Mo i Rana passiert hatten ging es nun in Richtung Saltfjell und Polarkreiszentrum.
Auf dem Rastplatz in Røssvoll entdeckten wir eine Figur: Es war der „Svartiskongen“, der König des Svartisengletschers. Aus einem kleinen, in ärmlichen Verhältnissen geborenen Mannes, Karl Johan Westermark, der zudem durch einen Unfall in seinen körperlichen Fähigkeiten beeinträchtigt war, wurde ein international anerkannter und beliebter Experte des Gletschers Svartisen, über den auch das norwegischen Fernsehen nrk berichtet und über den auch ein Buch geschrieben wurde. Siehe auch Bilderrätsel 1677 mit den Anmerkungen von Gudrun.

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Hier gibt es weitere Informationen:
https://no.wikipedia.org/wiki/Karl_Johan_Westermark

Ebenfalls auf dem Parkplatz zu finden ist ein Stein, in dem die Inschrift lautet (übersetzt) „Straßenbauingenieur Christie, Straßeninspektor Tiedemann, Polizeichef Olsen. 1864“: es ist der „Lensmanns-steinen“.

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Lensmanns-steinen

Olsen setzte sich bereits 1839 für einen umfangreichen und bedeutsamen Straßenbauplan ein. Um 1850 wurde der Straßenbau durch Kommunalsteuern und staatliche Zuschüsse finanziert. Eine Fährverbindung wurde eingerichtet. Der Stein war ursprünglich Teil der damals gebauten Røssvoll-Brücke, die 1950 erweitert wurde. Der Stein wurde entfernt. Glücklicherweise hat jemand den Stein wahrgenommen und er ist nunmehr entlang der E 6 aufgestellt als Erinnerung an den umtriebigen Polizeichef.

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Auf unserem Weg in das Saltfjell mussten wir wieder einmal eine längere Straßenbaustelle passieren. Offensichtlich war der Geist des Polizeichefs Olsen hier immer noch lebendig. Also: Warten, bis das „ledebil“ oder „følgebil“, also das Leitfahrzeug, kam und uns im Schritttempo an den Bauarbeitern vorbei durch die Baustelle führte. Keine schlechte Idee, wenn man bedenkt, wie rücksichtslos bei uns an Straßenbaustellen gefahren wird.

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Vor uns lagen das Svartisfjellet, das Tverrafjellet, Bomfjellet und Ørtfjellet, alle mit Schneehauben auf dem Dach.

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Vorbei an rauschenden Wildbächen und weiter wachsenden Schneehöhen an den Straßenrändern fuhren wir bei strahlendem Sonnenschein – jedoch Temperaturen um 6-8°C – durch das Saltfjell und konnten auch einen Blick auf den Austisen, dem östlichen Teil des Svartisen, werfen.

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Tja, und am Polarkreis konnten wir die Höhe des - allerdings durch Räumfahrzeuge aufgeworfenen – Schnees nur so mit ca. 3 m schätzen. An den Rändern der E6 lag aber auch noch recht heftig Schnee. Angekommen am Polarkreiszentrum staunten wir nicht schlecht: Auf dem Parkplatz waren lediglich 6 Wohnmobile und zwei Auto mit Wohnwagen zu entdecken.

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Am Polarkreis
Dazu einige wenige Pkw und kaum Motorräder. So konnten wir in Ruhe und ohne große „Publikumsschieberei“ unsere Fish & Chips und Fruchtsaft genießen. Ach ja, und auch die Toiletten waren frei.
Eindrücke vom Polarkreis:

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Es war ein Traumbild draußen vor dem Zentrum: Der blaue Himmel, der absolut weiße Schnee und darüber drei strahlend rot-weiß-blaue Flaggen Norwegens.
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Um 13.30 Uhr verließen wir das Polarkreiszentrum bei 6°C. Es war kaum Verkehr auf der E 6 und so machte das Fahren Spaß. Der geringe Verkehr erlaubte uns auch mal anzuhalten und das eine oder andere Foto schießen.

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Schon nach kurzer Zeit waren wir fast wieder „unten“. Vor Erreichen von Rognan tauchte das Sjurfjellet mit dem 1.623 m hohen Satertind auf.

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Jetzt mussten wir uns etwas sputen, so dass wir keine Augen für die Motive am Skjerstadfjorden hatten. Allerdings musste noch ein kleiner Tankstopp in Fauske eingelegt, denn soweit wir wussten, befand sich auf Kjerringøy keine Tankstelle. Ungeachtet des heftiger werdenden Verkehrs und der Straßenbau-Großbaustelle Bodø standen wir um 16.50 Uhr am Fähranleger Mistvåg (oder Misten).

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Langsam näherte sich unsere Fähre unterhalb des 660 m hohen Heimdalstinden.

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20 Minuten später rollten wir auf die Fähre „MIRAK“ und dampften in Richtung Festvåg auf Kjerringøy. - Die Überfahrt kostete für das Auto und den Fahrer 158 NOK entsprechend 17 EUR und für die weitere „honnør“-Dame 32 NOK, entsprechend 3,40 EUR. Den gleichen Betrag mussten wir drei Tage später auch bezahlen.
Vor uns sahen wir die bis über 1.100 m hohen Berge von Kjerringøy und die dahinter liegenden Berge von Sjunkhatten nasjonalpark in der Kommune Salten.

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Wir schossen noch einige Fotos in der „Abendsonne“, die ja keine Abendsonne war, sondern jetzt hier nicht mehr untergehen sollte.

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Dann entdeckten wir Landegode, die Insel, an der wir sonst mit dem Hurtigrutenschiff vorbeigefahren sind

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und vor uns lag der Ort Kjerringøy mit der Kirche.

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Um 18.00 Uhr standen wir am Kjerringøy Havn Bryggehotel. Wir wurden von zwei Damen aus dem Baltikum begrüßt. Wir erhielten das Zimmer 9, eine Art Juniorsuite mit Wohnraum und Terrasse mit Ausblick auf die Rorbua und den Fjord und unten und einem abgeteilten Schlafraum. Ein tolles Zimmer. Hier wollten wir drei Nächte bleiben.

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Wir erhielten die Speisekarte, die vier leckere Sachen zur Auswahl hatte, und wurden gefragt, wann wir essen wollten. Meine Frau freute sich auf Bacalao und ich auf hausgebeizten Lachs mit Rogen und Flatbrød. Dazu ein frisch gezapftes Bier, ein Aquavit und der Ausblick auf den Vestfjord.

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Wir wunderten uns über die himmlische Ruhe und erfuhren, dass wir die nächsten drei Nächte die einzigen Gäste im Hotel sein sollten. Himmlisch – ein tolles Hotel mit ebensolchem Zimmer und atemberaubendem Ausblick – ganz alleine für uns: Ein Himmelreich auf Erden. Und die Stille nach dem Sonnabendgeröhre in Mosjøen, was will man mehr?

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20.22 Uhr
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Und Martin hat wieder einige Lesezeichen :D
Fortsetzung folgt.

Gruß
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Endelig sommer i Norge! Teil 8

Beitragvon Ronald » Mi, 08. Nov 2017, 16:14

Endelig sommer i Norge! Teil 8

Tag 14 – Dienstag, 30. Mai 2017 –Kjerringøy handelssted –Kjerringøy pur


Morgens wachte ich gegen 04.15 Uhr auf und konnte sehen, wie die Sonne ihre Strahlen durch die Wolken steckte. Das musste ja sofort im Bild festgehalten werden!

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Am Abend zuvor wurden wir gefragt, wann frühstücken wollten? Haben wir richtig gehört: Wir wurden gefragt, wann wir das Frühstück haben möchten. Luxus pur! Klar, erst um 10.00 Uhr, denn wir hatten ja den ganzen Tag Zeit, die kleine Halbinsel zu erkunden. Die Eier wurden für uns frisch zubereitet und alles liebevoll am Tisch am Fenster serviert – wie gesagt: Ein Traum. Draußen erklang die „Küstensymphonie“: Möwen und Austernfischer im Konzert. Ich fragte den Hotelbesitzer – „unsere Bedienung“ -, wo man denn hier einen Schlauch mit Bürste, ähnlich wie in Island, finden würde, denn unser Auto hätte eine Wäsche nötig. Er sah mich an, grinste und meinte: „Wieso, ihr sitzt doch drinnen im Auto!“ 

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Gegen 11.00 Uhr machten wir uns auf und erkundeten zunächst den Hafen mit den verschiedensten Motiven: Ein altes Ruderboot, Fischereizubehör wie große Glieder einer Ankerkette zum Beschweren der Fischerbojen, Stockfisch, getrocknete Fischköpfe usw.

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Vom Hafen gingen wir hinauf zum Kerringøy Handelsplatz.

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Kjerringøy war einer der größten Handelsplätze in Nordnorwegen. Die Blütezeit war etwa 1850 – 1880. Grundlage für den wirtschaftlichen Wohlstand war der Fischhandel. Der Dampfschiffreeder und Bergwerksbesitzer Erasmus Zahl sowie seine vielen Mitarbeiter und wohl auch Zuarbeiter sorgten für den Wohlstand. Zahl – nomen est omen – vergab auch Kredite, u.a. an Knut Hamsun, der sich 1876 hier aufhielt. Hamsun war ja nicht weit weg von hier aufgewachsen: Im etwa 150 km entfernten Hamarøy. Hamsun erhielt so sein Startkapital für seine Schriftstellerlaufbahn.

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Das alte Haus von Zahl und die Nebengebäude einschließlich des Ladens sind heute ein Museum über den ursprünglichen Handelsplatz zusammen mit dem Mehrzweckhaus „Nyfjøset“. Ein Film über „Anna Elisabeth von Kjerringøy“, der Witwe Ellingsens, ihren ersten Mann, wird hier gezeigt. Nach seinem Tode übernahm sie das „Regiment“ und war für die Fortführung der Handelsstation verantwortlich, die Bezahlung der Arbeiter, den Einkauf der Fische, Beaufsichtigung über die Verarbeitung und vieles mehr. Das war für die Zeit um 1850 recht außergewöhnlich, musste sie sich doch erst Vertrauen bei den Kaufleuten in Bergen und den Fischern auf den Lofoten verschaffen. Schließlich heiratete sie mit 56 Jahren den 25 Jahre jüngeren Handlungsgehilfen Erasmus Benedicter Kjerschow Zahl. Von nun an betrieben sie die Handelsstätte gemeinsam und brachten diese zu großem Erfolg, insbesondere auch aufgrund der Periode der Heringsfischerei von 1865 – 1876. Zu dieser Zeit befanden sich hier bis zu 1.000 Fischer und Bootsführer.
Nach damaligen Verhältnissen war das Ehepaar Multimillionär. So bereiste Anna Elisabeth Europa und brachte u.a. aus Paris handgedruckte, teilweise handbemalte Tapeten mit, die heute noch im großen Wohnzimmer zu sehen sind.

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Anna Elisabeth von Kjerringøy

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Wohnzimmer

Nach einem Sturz von der Treppe aufgrund von offensichtlich etwas zu vielem Alkohol starb Anna Elisabeth am 26, März 1879, da ihr kein Arzt helfen konnte und sich ihr Ehemann auf den Lofoten aufhielt.
Dies nahm Zahl zum Anlass, den Alkoholverkauf zu stoppen und er ließ 1883 die Kirche von Kjerringøy bauen. Zu dieser Zeit tauchten auch die ersten Motorschiffe auf, die den Hafen von Kjerringøy wegen ihres Tiefgangs nicht mehr anlaufen konnten. Die Blüte des Handelsplatzes war vorbei und nach Zahls Tod 1900 in einer Auktion verkauft. Nach Einstellung der Handelsaktivitäten 1950 wurde der Platz letztendlich um 1959 vom Nordlandmuseet erworben und nach umfangreicher Renovierung der Öffentlichkeit der 15 Häuser als Freilichtmuseum zur Verfügung gestellt.
Hier kann man noch mehr Informationen erhalten:
https://de.wikipedia.org/wiki/Kjerring% ... andelssted (Deutsch)
http://www.kjerringoy.info/
https://www.aftenposten.no/norge/Kjerri ... 8910b.html
https://en.wikipedia.org/wiki/Kjerring% ... ading_post
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Wir erhielten eine Führung durch die Gebäude und erfuhren, dass es hier auch schon eine Warmwasserversorgung gab. Auf jeden Fall ist die Führung zu empfehlen.

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Geschirrvorrat

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Eine in Hamburg gefertigte Wanduhr

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Küche mit Wasserversorgung

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Kammer der Haushälterin

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Schlafzimmer

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Gästezimmer

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Kontor

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Krämerladen
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Nach der Führung stärkten wir uns wieder mit Kaffee und Waffel im Café im „Nyfjøset“. Hier entdeckten wir drei großformatige Bilder von Karl Erik Harr. Diese Bilder, so meinte ich mich zu erinnern, hatte ich doch schon einmal gesehen. Richtig! Es war im Juni 2013, als wir fast allen Hurtigruten-Schiffen, die in Svolvær anlegten, einen Besuch abstatteten. Und dann sah ich im Café eine Tafel, mit der Information, dass diese Bilder von der „NORDKAPP“ der Hurtigruten kamen und sie nun dem Museum in Kjerringøy zur Verfügung gestellt wurden. Der norwegische Maler Karl Erik Harr hatte seinerzeit von Hurtigruten den Auftrag erhalten, „RICHARD WITH“, „NORDKAPP“ und die „NARVIK“ mit Gemälden auszustatten. Dieses Triptychon von Harr stand unter dem Motto „jektefart“.
Hier sind weitere Informationen zu finden:
https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_Erik_Harr
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Anmerkung: Um die Urheberrechte nicht zu verletzen, hatte ich Karl Erik Harr angeschrieben, mit der Bitte um Genehmigung zur Veröffentlichung dieser Bilder im Forum. Leider habe ich keine Antwort erhalten. Bekannt ist aus der norwegischen Presse, dass sich Harr mit Hurtigruten im Rechtsstreit befindet über die nach seiner Meinung nach Renovierung der Hurtigrutenschiffe unerlaubten Entfernung der Bilder und Verletzung des norwegischen Künstlergesetzes.
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Die „jektefart“ der „Lofotinger“ und anderer Nordländer entwickelte sich aus dem Umstand, dass es den in Bergen ansässigen deutschen Kaufleuten (Bergenfahrer) bei Strafe untersagt war, Handel nördlich von Bergen zu betreiben, denn diese waren das „Steuergebiet des Königs“ (skatteområdene).
So wurden etwa ab dem frühen Mittelalter Stockfisch, Tran, Walöl, getrocknetes Fleisch und Tierfelle nach Bergen gefahren und von dort wurde Roggenmehl, andere Getreidearten, Hanf, Leinen, Bier, Branntwein, Keramik, Metallwaren, Kräuter und Salz sowie Tabak nach Norden gebracht. Die „Jektefarten“ waren der Lebensnerv der Küste für den Transport von Handelswaren als auch den Personentransport.
https://no.wikipedia.org/wiki/Jektefarten
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Wir schauten uns noch am Handelsplatz um, wo wir das eine oder andere Motiv fanden.

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Das Haus mit der „Brotzeitglocke“ wie sie auch in Süddeutschland zu finden sind.

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Stapelhaus für Stockfisch

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Die alte Landebrücke für die Nordlandboote

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Am Hafen

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Kjerringøy Kirche

Anschließend besuchten wir den Friedhof mit den Gräbern von Anna Elisabeth und Erasmus Zahl sowie dem Sohn aus erster Ehe mit Ellingsen, der im Alter von vier Jahren starb. Auch steht dort ein Gedenkstein für die auf See gebliebenen Seeleute.

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Durch das Fenster schauten wir dem einzigen Nordlandbootsbauer hier oben im Nordland zu,

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bevor wir noch einen Ausflug entlang des Nordufers von Kjerringøy nach Tårnvika unternahmen. Von hier konnten wir über die Folda hinweg die „Tausender“ auf der anderen Seite bestaunen, denn die Wolken waren hoch genug, um uns die schneebedeckten Gipfel zu zeigen.

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Nordfolda

Die Geologieformationen waren wieder beeindruckend: Schiefer, Glimmer, Gneis, Granit und was auch immer.

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Und wir konnten wieder einmal beobachten, wie ein Seeadler von einer Krähe verfolgt und attackiert wurde.

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Beim Kjerringøy Rorbusenter kehrten wir um und nahmen die kleine Straße nach Øyjorda, der anderen kleinen Straße auf Kjerringøy. Auf dem Weg dorthin entdeckten wir noch einige Goldregenpfeifer und einen stattlichen Rentierbullen, der friedlich am Straßenrand graste.

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Husbyviktinden 800 m

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Goldregenpfeifer

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Ein „Einzelgänger“

Um 17.00 Uhr kam der Koch, ein Litauer, und fragte uns nach unseren Wünschen! Es war alles sehr lecker, was er kochte. Nach dem Abendessen verzogen wir uns auf das Zimmer „Room with a view“ und genossen den Ausblick auf die Berge und das Wasser.

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Tag 15 – Mittwoch, 31. Mai 2017 – Kjerringøy Korallenstrand

Erstaunlicherweise erwachten wir am 31. Mai, denn normalerweise sollte doch am 30. Mai der Weltuntergang erfolgen. Gut, dass es nicht so war. So konnten wir uns nach einem ausgiebigen und langen Frühstück noch einmal auf das Zimmer verziehen, denn das Wetter sah am Vormittag noch nicht nach einem Ausflug aus.

Gegen 15.00 Uhr setzten wir uns in Bewegung, zuerst Richtung Nevelsfjorden. Allerdings sah es nicht so aus, dass wir Glück mit der Aussicht auf die Berge haben würden. Am Tverrbakkan machten wir kehrt und fuhren am Ryvatnet mit seinen „Trollsteinen“ vorbei nach Strandå.

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Hier befindet sich ein weißer Sand- und Korallenstrand, den wir am Vortag ausgemacht hatten! Hier waren die kleinen, an den Strand gespülten Korallen sogar noch etwas größer und so konnten wir nicht umhin, uns einen kleinen Beutel für Zuhause zu füllen. Plastikbeutel haben wir stets dabei. Hier lag alles mögliche Muschel- und Krebsgetier am Strand verwoben im Seetang.

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Die Sonne meinte es später gut mit uns und wir hatten einen herrlichen Blick über die Folda und auf den 862 m hohen Strandåtinden.

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Etwas weiter draußen hob sich ein orangefarbenes Fischerboot vor dem türkisfarbenen Wasser ab.

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In etwas weiterer Entfernung konnten wir die schneebedeckten Gipfel der Lofoten ausmachen. – was für ein Ausblick! Und kein Mensch weit und breit, nur der Fischer draußen auf seinem Boot.

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Auch schienen die Trolle hier ihr Unwesen getrieben zu haben, denn wie sonst kamen die dicken Brocken an den Strand?

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Unter dem Dach einer Fischerhütte hingen noch Stockfische – Verpflegung für den Winter.
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Hier hätten wir noch Stunden bleiben können,

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aber irgendwie machte sich der Magen durch Knurren bemerkbar.

Auf unserem Weg zum Hotel begegneten wir bei Alsos wieder dem Elch vom Vortage sowie zwei weiteren, die sich in Armlänge Entfernung am Straßenrand niederknieten und ihr veganes Abendessen einnahmen. Damit hatte sich die Anzahl der Elche auf dieser Reise auf 7 erhöht. :D

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Das war ein erholsamer und schöner Ruhetag mit nur wenigen Kilometern. Der letzte Abend brach an und wir genossen den Ausblick vom Restaurant bei einem leckeren Abendessen, Elchgulasch,

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mit Blick auf das Meer und die Berge. Morgen würden wir das Paradies verlassen müssen. Vielleicht schaffen wir es ja noch einmal hierher?

Fortsetzung folgt

Gruß
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Endelig sommer i Norge! Nachtrag Fahrtstrecken

Beitragvon Ronald » Mi, 08. Nov 2017, 16:35

Endelig sommer i Norge ! Nachtrag
Fahrtstrecken Steinkjer - Kjerringøy


Hier sind noch die entsprechenden Fahrtstrecken ab Røros:

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Røros – Væktarstue – Selbu – Hell – Mære – Steinkjer

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Steinkjer – Stiklestad – Bardal – Steinkjer

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Steinkjer – Bølarein – Formofoss – Mosjøen

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Mosjøen – Polarsirkelen – Kjerringøy

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Kjerringøy

Ich bitte um Nachsicht.
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Re: Endelig sommer i Norge!

Beitragvon Kumulus » Mi, 08. Nov 2017, 20:40

Phantastisch !!

Eine spannende Fortsetzung eurer Reise. Es macht mir Riesenspaß "mitreisen" zu dürfen.
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Re: Endelig sommer i Norge!

Beitragvon Rapakiwi » Mi, 08. Nov 2017, 22:01

Wow, Ronald, was für ein Hammerbericht! :super:
So viele Fotos und Informationen, das ist ja eine wahre Flut. Unglaublich!
Mit Halden und Hvaler hast du auch Ziele unserer diesjährigen Sommertour beschrieben. Du hast den Kyststien auf Kirkøy hoch fotografiert, wir sind genau an dieser Stelle zum Hafen runtergekommen. Da wurden schöne Erinnerungen geweckt.

Vielen Dank, dass wir an dieser tollen Reise teilnehmen dürfen!
Ha det bra
Anja
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Re: Endelig sommer i Norge!

Beitragvon syltetoy » Do, 09. Nov 2017, 19:11

Ganz toll....ich komme aus dem Staunen nicht raus....vielen Dank !
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Re: Endelig sommer i Norge!

Beitragvon Ronald » Do, 09. Nov 2017, 21:27

Moin,
vielen Dank für die tollen Rückmeldungen.
Morgen geht's weiter.
Heute war Kochen angesagt: 2 kg Hack für 4 Hackbraten (kleine) und 12 Frikadellen.
Dann bin ich gestärkt und kann weiter machen. :D
Gruß
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Endelig sommer i Norge! Teil 09

Beitragvon Ronald » Fr, 10. Nov 2017, 11:56

Moin,
Es geht weiter! Kommt mit!

Endelig sommer i Norge! Teil 09
Tag 16 – Donnerstag, 1. Juni 2017 – Kjerringøy – Fähren – Tunneltag - Stetind - Narvik


Heute mussten wir unsere Fahrt den Fahrplänen zweier Fähren anpassen. Die erste Fähre ging von Misten nach Festvåg und die zweite Fähre von Drag nach Kjøpsvik. Wir hofften auf gutes Wetter, um endlich den Nationalberg Norwegens in seiner ganzen Pracht sehen zu können: Den Stetind.

Insgesamt sollten wieder 330 km vor uns liegen. Wir entschieden uns für die 10.00 Uhr Fähre ab Misten. Auf der Fahrt zur Fähre machten wir an unserer rechten Seite die Insel Landegode aus, die wir sonst auf unseren Hurtigrutenreisen stets vom Schiff aus gesehen hatten. Da die Sicht heute gut war, konnten wir auch den Leuchtturm Eggeløysa Landegode ausmachen. Toll!

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Landegode

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Leuchtturm Eggeløysa Landegode

Bevor die Fähre eintraf, kamen wir noch mit einem Brummifahrer ins Gespräch, der uns die ganzen Berge rund um den Mistfjorden erklärte und wie er als kleiner Junge mit seinem Opa zum Fischen auf den Fjord fuhr. Eine sehr nette Abwechslung.
Am Fähranleger hatten wir eine gute Sicht auf den 835 m hohen Steigtinden.

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Hier bot sich auch eine Panoramaansicht vom Steigtinden über das Mjellefjellet bis nach Landegode.

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Nach kurzer Zeit kam auch schon die Fähre.

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Am Ende des Mistfjorden ging ein heftiger Schneeschauer auf die Berge um den Tenørtinden nieder.

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Tenørtinden 835 m

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Kvanntoaksla Mistfjorden

Nach etwa 15 Minuten Fährfahrt waren wir dann wieder auf dem Festland. Nein, wir waren auch auf Kjerringøy auf dem Festland, aber die Halbinsel ist nur über die Fähre zu erreichen. So sind dann auch der Schulbus, der Milchtanklastwagen von Tine, die Müllabfuhr und der Linienbus auf den Fährfahrplan abgestimmt. Erstaunlich, wie das alles klappt.

Vor uns lag nun der Steigtinden ein richtiger Felsbrocken, 793 m hoch.

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Bei „heiter bis wolkig“ ging es zunächst an den vielen Mautstationen in und um Bodø vorbei. Es war gewaltig, wie die Straßen und Brücken um Bodø gebaut werden – und das in einer Windeseile durch Felsen, über Flüsse und Täler. In zwei Jahren soll alles fertig sein – und das bei laufendem Verkehr. In Norddeutschland brauchen sie für ein paar Kilometer Autobahn von der A 7 zur Elbe über eine flache Marschlandschaft mehr als 20 Jahre, weil einige Weltverbesserer immer neue, schützenswerte Pflanzen und Insekten entdecken. Okay, Schwamm drüber.

In Fauske tankten wir und irgendwas haben wir wohl auch gegessen, denn wir wollten die Fähre von Drag nach Kjøpsvik um 15.00 Uhr erreichen.

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Sørfjorden

Entlang der E 6 und des Leifjords stoppten wir Kobbelv Vertshus. Eigentlich wäre eine Pause angebracht gewesen. Die Schlangen vor den Toiletten und die Anzahl der Busse belehrten uns eines Besseren, so dass wir nach den obligatorischen Fotos des kleinen Wasserfalls von den neuen Aussichtsplattformen das Weite suchten.

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Kobbelv

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Kobbelv

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Sørfjorden Høgbergfjellet

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Sildhopfjellet

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Kobbvatnet

Dieser Tag war ein „Tunneltag“. Anschließend werde ich mal zählen, wie viele Tunnel wir durchfahren haben und wie viele Kilometer wir „Norwegen im Dunkeln“ gefahren sind.
Das kleine Café am Kobbvatnet hatte noch nicht geöffnet. Die Seen waren hier, wie auch anderswo, immer noch teilweise gefroren. Am Kobbvatnet waren wir wieder im Winter angekommen. Beeindruckend waren die glatten Felsen, die von den Gletschern der Eiszeit ihre Form bekommen haben.

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In Drag „erwischten“ wir dann die 15.00 Uhr-Fähre nach Kjøpsvik. Die Überfahrt sollte knapp eine Stunde betragen.

Über den Tysfjord:

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Da ein eisiger Wind wehte, zog es uns nach wenigen Minuten in die Cafeteria, wo wir uns mit ? – richtig – Kaffee und einer Waffel stärkten. Die Fähre kostete für „Bil 6m“ 162 NOK entsprechend 17,25 EUR und „Honnør“ 27 NOK entsprechend 2,90 EUR.

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Lifjellet Kjøpsvik

Der Himmel war bedeckt. Würde es noch aufklaren? Wir hofften es!
Vor dem 3.606 m Brattlitunellen konnten wir den 991 m hohen Berg Elveran sehen, der wie die Rückenflosse eines Delphins aussah. Könnte aber auch ein Troll von Kittelsen versteckt sein.

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Elveran 991 m

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Presttinden Inner Tysfjord

Zunächst stand vor uns der Tømmeråstinden mit 816 m Höhe, ein massiver Berg mit abgerundeter Kappe. Interessanterweise war der Schnee an der Westseite bereits abgetaut.

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Tømmeråstinden 816 m

Dann folgte der 979 m lange Neppviktunnelen, der unter dem Åttetinden hindurch führt. Hinter diesem Tunnel konnten wir dann das erste Mal den Stetind in seiner vollen Größe sehen, denn die Wolken hatten den Blick auf diese markante 1.391 m hohe Felsformation freigegeben. Die Übersetzung des norwegischen Wortes Stetind ist Ambosszinne.

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Stetind 1.391 m

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Die Kappe war von einer dicken Eisschicht überzogen.

Meine Frau war überglücklich, endlich diesen Berg zu sehen. Aber es sollte noch schöner kommen. Hinter dem Tømmeråstunnelen fuhren wir direkt auf diesen Riesen zu. Einfach gigantisch der Anblick! Wir wussten gar nicht, wo wir den besten Standpunkt hatten – das könnten wir ja Zuhause sehen.

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Am Fuß des Berges ist ein Parkplatz und es sind mehrere Informationstafeln aufgestellt. So konnte man dann erfahren, dass der Stetind Nordeuropas größter natürlicher einheitlicher Stein und 1,8 Milliarden Jahre alt ist. Der feste Granitberg hat den gleichen Charakter wie die Berge der Lofoten. Am 30. Juli 1910 gelang die Erstbesteigung. Gut, wer so etwas mag. Andere schwimmen durch den Ärmelkanal oder unternehmen sonst eine körperliche Verausgabung. Wir haben auch genügend „Masochisten“ getroffen, die mit dem Rad und Anhänger bei Regen und 4°C mit Wind von vorne über die Pässe radeln.

Auf dem Parkplatz steht ein „Königsstein“, wie wir solche öfter gesehen haben. Die Inschrift ist ganz einfach „Harald 17. 08. 1992“. Eine Recherche ergab, dass der 2.730 m lange Stetindtunnel, der unter dem Berg verläuft, an diesem Tag eröffnet wurde, wohl durch den König.

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Neben dem Stetind fließt die Storelva und zum Schluss sogar über einen „Mini-Fall“.

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Storelva

Wir mussten gar nicht lange fahren, etwa 10 Minuten, und mussten wieder für einen Fotostopp anhalten. Die nächste markante Bergspitze hatte sich vor uns aufgebaut: Das 981 m hohe Kulhornet.

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Kulhornet

Noch ein Blick auf den Tømmeråstinden und dann ging’s weiter Richtung Narvik.

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Tømmeråstinden

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Stortinden 847 m

Bei Sætran stießen wir wieder auf die E 6.
Hinter uns konnten wir wieder sehr schöne Bergformationen und deren Gipfel ausmachen, so z.B. den 847 m hohen, spitzen Stortinden und den Valletindan.

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Kurz vor Narvik konnten wir drüben auf der anderen Seite des Ofotfjorden ein großes Bergmassiv mit dem 1.306 m hohen Skittendalstinden sehen. Offensichtlich sollten wir jetzt dafür belohnt werden, dass wir die Gipfel der Lyngsalpen dieses Mal nicht sehen konnten.

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Von diesem Blickpunkt aus konnten wir aber auch sehen, was wir schon seinerzeit 1995 auf unserer ersten Norwegen-Reise zur Kenntnis nehmen mussten: Der Fjord wurde als Müllhalde benutzt: Styropor-Verpackungen, Feuerlöscherverpackung, Plastiktüten, Drahtmatratzen, Fahrradgestelle. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass das Reste von „Touristenmüll“ waren.

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Jetzt nahmen wir auch 357 m lange Hängebrücke Beisfjordbrua wahr und dahinter den 1.448 m hohen Beisfjordtøtta.

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Die Brücke erstreckt sich über den Fagernesstraumen, der den Beisfjord vom Ofotfjord trennt. Mit anderen Worten: Narvik kündigte sich an.

Um 18.35 Uhr erreichten wir unser Hotel: Scandic Narvik, ein neues, vom Baustil futuristisch anmutendes Hotel, das erst im vergangenen Jahr renoviert wurde. Unser Auto konnten wir für knapp 27 EUR (250 NOK) für 24 Stunden in der geschlossenen und videoüberwachten Parkgarage abstellen –ein gutes Gefühl in einer „Großstadt“.

Die Aussicht aus unserem Zimmer im 14. Stock war gut, sie wurde nur noch getoppt durch die Aussicht vom Restaurant und der Bar im 15. Stock, direkt auf den Ofotfjord, die Stadt, den Hafen und die umliegenden Berge, das Fagernesfjellet mit dem 1.272 m hohen Tredjetoppen – und das bei einem guten Essen, Getränken und aufmerksamer Bedienung.

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Und so sah unsere Strecke von Kjerringøy nach Narvik aus:

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17. Tag – Freitag, 2. Juni 2017 – Narvik – Ruhetag

Bis jetzt hatten wir 3.540 km zurückgelegt; das waren 208 km pro Tag. Aber nun waren wir doch ein wenig geschafft, so dass wir das Frühstück einfach ausfallen ließen und später aufgestanden waren.

Gegen 11.30 Uhr machten wir uns auf den Weg. Zunächst wollten wir etwas Essbares finden. Am Narvik Kulturhus fanden wir dann auch ein Bistro, wo wir uns stärkten. Dann warfen wir noch einen Blick in die „fiskehallen“ und waren wieder einmal überrascht, was das Meer, speziell der Nordatlantik und das Nordmeer, zu bieten haben.

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Anschließend besuchten wir das neue Kriegsmuseum im neuen Kulturzentrum von Narvik. Hier werden in beeindruckender Weise die Schlachten von Narvik und Umgebung dargestellt – ohne irgendwelche Ressentiments. Wir beobachteten, das mit uns drei weitere deutsche Ehepaare unseres Alters das Museum angesehen haben, die ebenfalls tief in die Texte und Darstellungen versunken und sichtlich beeindruckt – jedenfalls schweigend das Museum verlassen haben.

Wir unternahmen noch einen kleinen Spaziergang entlang der Kongens gate, ehe wir uns wieder in das Hotel verzogen. Gegen Abend hatten sich auch die Wolken verzogen und wir konnten wieder die Aussicht vom Restaurant im 15. Stock genießen. Hinter uns ragte über der Universität die 1.230 m hohe Rombakstøtta in den Himmel.

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Auf Reede lag der 282 m lange Massengutfrachter „CAPE FLAMINGO“ mit einer Tragfähigkeit von 180.200 t; jetzt war er jedoch in Ballast und wartete auf seine Erzladung. Von hier oben sah er wie ein Spielzeugdampfer aus.

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Unser Blick ging über den Ofotfjord auf die schneebedeckten Gipfel des 1.306 m hohen Skittendalstinden und des 1.207 m hohen Oldertinden.

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Um 22.00 Uhr stand die goldgelbe Mitternachtssonne noch hoch am Himmel über dem Fjord, so dass wir nur schwer in die Koje fanden.

Fortsetzung folgt.
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Endelig sommer i Norge! Teil 10

Beitragvon Ronald » Fr, 10. Nov 2017, 12:36

Teil 10
18. Tag – Sonnabend, 3. Juni 2017 – Narvik – Nordkjosbotn


Bei strahlend-blauem Himmel machten wir uns gegen 10.30 Uhr auf den Weg nach Nordkjosbotn. Wir sollten an vielen Stellen an die Schlacht bei Narvik erinnert werden, denn wir befanden uns auf dem „General Fleischers vei“. Nur kurz: General Fleischer war der erste Heeresbefehlshaber, der den deutschen Truppen nach der Besetzung Norwegens 1940 die erste große Niederlage beibrachte. Wir sind zwar keine Leute, die ein besonderes Interesse an den Schlachten und anderen Kriegshandlungen haben, jedoch sollte man an den Geschehnissen nicht achtlos vorbeigehen, wenn man sich schon in diesem Land und an den bedeutenden Stellen befindet.
Wer mehr darüber wissen will, dem seien folgende Web-Seiten empfohlen:
http://www.generalfleischer.no
https://de.wikipedia.org./wiki/Schlacht_um_Narvik

Nach kurzer Zeit passierten wir den östlichen Brückenpfeiler der im Bau befindlichen Hålogalandsbru, die über den Rombaken (-fjord) führt und besonders die Fahrt zum Flughafen Evenes um mindestens 20 Minuten verkürzen soll. Die Brücke wird 1.533 m lang sein und der Spann zwischen den Pfeilern 1.145 m. Sie wird damit nach der Hardangerbrücke die zweitlängste Hängebrücke Norwegens sein.

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Hålogalandsbru

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Rombakstøtta

Am Rombaken und Herjangsfjorden ging es auf der E 6 weiter nach Norden. Wir hatten einen fantastischen Blick auf das Fagernesfjellet und die angrenzenden Gebirgsketten.

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In Øse erreichten wir den Storvatnet. Wir befanden uns wieder im Winter, allerdings bei Sonnenschein. In 270 m Höhe über dem Meeresspiegel war der See noch fast komplett gefroren. Dort, wo es anfing zu tauen, sahen wir hellblaues Eiswasser. Im Hintergrund der 1.132 m hohe Læigastind– ein fantastischer Anblick. Der Schnee strahlte unberührt gegen den blauen Himmel. Und dazu genossen wir die Stille.

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Øse Storvatnet

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Storvatnet Læigastind

Um 11.35 Uhr verließen wir das Nordland und passierten die „fylkesgrense Troms“.
Und wieder sahen wir ein Monument zum Gedenken an die Schlacht von Narvik 1940. Hier bei Øse fanden auch die meisten Kriegshandlungen zur Verteidigung der Erzbahn von Kiruna nach Narvik statt.

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Gegen 12.00 Uhr schauten wir aus 200 m Höhe über eine Schneekuppe auf den Gratangsbotn, dem Ende des Fjords Gratangen, und auf dem 935 m hohen Berg Sula sowie andere „Kuppen“.

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Gratangsbotn

In Setermoen hielten wir an einer großen oktagonalen Holzkirche: Bardu kirke. Erbaut wurde die Kirche 1829. Um 1800 zogen viele Menschen von Nord-Østerdalen nach Nordnorge, so dass der Bau einer Kirche notwendig wurde. Hier muss dann noch einmal an das Gesetz von 1720 erinnert werden, wonach die Kirchenpflicht eingeführt wurde, die zwei Mal im Jahr einen Kirchenbesuch vorschrieb. Die Bardu Kirche diente auch als Garnisonskirche.

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Bardu Kirche 1829

Heute fand hier eine Konfirmation statt und deshalb trugen viele Kirchenbesucher auch ihre „bunad“ und die Sami ihren „kolt“ oder „kofte“. Ungeachtet dessen, dass sich die Kirchenbesucher schon fast alle versammelt hatten, durfte ich schnell ein Foto vom Altar über die Köpfe der Gemeinde hinweg schießen.

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Nur 20 Minuten später sahen wir an unserer rechten Seite einen großen schneebedeckten Bergkegel, dessen beide Bergspitzen der Vestre Istinden mit 1.489 m Höhe und der Søre Istinden mit 1.483 m Höhe waren. Ein toller Anblick im Sonnenschein.

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Vestre & Søre Istinden

Noch einmal 20 Minuten später befanden wir uns am Bardufossen, ein 25 m hoher Wasserfall am Zusammenfluss des Bardu und der Målselv. Das Wasser speist seit 1953 ein Kraftwerk. Die mittlere Jahresproduktion an Strom beträgt 218,9 Giga-Wattstunden.

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Bardufossen

Der Målselvfossen tost wohl noch etwas mehr als der Bardufossen, aber wir hatten ja noch 90 km Strecke vor uns und wir wollten auch nicht zu spät an der nächsten Unterkunft ankommen.
Vor uns lag nun der Maukungen mit 1.115 m und der Stormauken mit 1.194 m Höhe.

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Davor „postierte“ sich pittoresk die 1876 erbaute Øverbygd-Kirche aus Holz.

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Längs der Straße passierten wir ein Holzhaus, es war wohl eine Garage, an deren Stirnseite ein eifriger Elchjäger 18 Trophäen angebracht hatte - eine stolze Ausbeute.


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Elchtrophäen

Dann entdeckten wir auf dem Eis des Takvatnet einen schwarzen Punkt. Wir kamen näher und erspähten einen Eisangler. Das Hobby scheint in diesen Gegenden wohl bliebt zu sein, denn später auf der Reise sahen wir noch den einen oder anderen auf dem See auf einem Hocker auf dem Eis sitzen und mit einer kurzen Angel durch ein aufgebohrtes Eisloch fischen.

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Eisfischer

Zurück an der E 6 sahen wir einige Lavvu an der Straße stehen, zwei waren geöffnet: „Sami Shop“ mit „Tørka Reinkjøtt“, „Product from Sami: Rentiersalami“ und „We take Euro“. Nach einigen Reisen etwas schlauer geworden, dass die Herstellung und der Verkauf von Sami-Produkten das andere Bein ist, auf dem die Sami stehen, d.h. neben der Rentierzucht ihren Lebensunterhalt verdienen, nahmen die Gelegenheit wahr und schauten einfach mal rein. Und so wechselten nicht nur 6 Rentiersalami und luftgetrockneter Elchschinken ihren Besitzer, sondern auch noch eine schicke Strickjacke in hellen, frischen Mustern für meine Frau. 6 Rentiersalami? Ja, es waren so ca. 250 g Salami das Stück, denn die Nachbarn, die auf unser Haus aufpassen und Freunde mögen die Salami genauso wie wir.

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Da es noch recht früh und das Wetter schön war, fuhren wir noch in Richtung Balsfjord, um die 1856 erbaute Holzkirche von Balsfjord zu fotografieren.

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Von hier hatten wir auch ein großartiges Panorama der südlichen Lyngsalpen mit dem 1.505 m hohen Piggtinden, rechts davon der 1.377 m hohe Storvasstinden und davor das Lagofjellet. Middagstinden und Durmålstinden, links davon, versteckten ihre Häupter in den schneeweißen Wolken.

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Bei Tennes sollten sich noch vier Felder mit 6 bis 7.000 Jahre alten Felsritzungen befinden, die größte Ansammlung in Troms. Die „Pfade“ zu den drei der Öffentlichkeit zugänglichen Feldern waren jedoch nichts für uns ungeübte Wanderer. So genossen wir die Nachmittagssonne am Balsfjord und die herrliche Panoramaaussicht auf die südlichen Lyngsalpen.

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Bei unserer Ankunft in der Vollan Gjestestu lugte der Piggtinden noch einmal hinter dem Haus hervor.

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Hier erhielten wir eine tolle Unterkunft: Eine Minisuite mit separatem Schlafraum und Wohn- und Esszimmer im Obergeschoss sowie einem großen Balkon, auf dem wir nach dem Abendessen – ich hatte eine „Viltpasta“, Rentierfleich mit Pilzen und Bacon in einer würzigen Sahnesauce - noch unser „Feierabendgetränk“ in der Abendsonne genießen konnten.

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Die gemütliche Lounge der Vollan Gjestestue.
So sah unsere Fahrtstrecke von Narvik nach Nordkjosbotn aus.

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Fortsetzung folgt.

Gruß
Ronald
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Re: Endelig sommer i Norge!

Beitragvon Kumulus » Fr, 10. Nov 2017, 15:53

Ich komme aus dem Staunen nicht mehr heraus, Ronald. Die akribische Schilderung von Landschaft, Fjell und Fjord und dazu diese phantastischen Bilder.

So manchen Abschnitt möchte ich zum zweiten oder gar dritten Mal lesen, aber da kommst du schon mit der Fortsetzung. Das grenzt an Reizüberflutung, mein Lieber.

Aber toll, was du uns mitgebracht hast.

Danke
Martin
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Kumulus
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Endelig sommer i Norge! Teil 11

Beitragvon Ronald » Fr, 10. Nov 2017, 17:21

Moin,
vielen Dank Martin. Es war aber auch eine unglaublich tolle Reise, die uns Norwegen noch näher gebracht hat.

Hier geht es weiter - bis nach Karasjok für heute. Und morgen? Mal sehen, wie weit ich komme. Denn jetzt komme ich zu dem Teil, den ich noch nicht so ganz vorbereitet habe.
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Teil 11
Tag 19 – Pfingstsonntag, 4. Juni 2017 – Nordkjosbotn – Kåfjordbotn - Alta


Heute hatte Petrus die Wolken vor die Berge der Lyngsalpen geschoben, so dass wir deren Gipfel und die vielen Gletscher dort nicht sehen konnten. Macht nix, schließlich hatten wir diese ja 2013 in schönstem Sonnenschein auf der Hin- als auch auf der Rückfahrt sehen können. Dafür gab es dieses Mal reichlich Sami-Kultur, ob See-Sami, Rein-Sami, Skolte-Sami, Sør-Sami mit entsprechend alten Holzsiedlungen – also Fotomotive.

Es war Sonntag. Gegen 11.00 Uhr steuerten wir die Tankstelle an, um einen Kaffee zu ergattern. Wir hatten Glück, denn die Betreiberin der Tankstelle hatte gerade geöffnet, obwohl – wie sie sagte – sonntags erst um 12.00 Uhr öffnen würde. Aber der Kaffee sei frisch gebrüht – und er schmeckte herrlich. Wir kamen ins Gespräch und sie meinte, dass sie sich wegen des späten Eintritts des Sommers Sorgen mache, ob das Gras noch gut wachsen würde, damit sie rechtzeitig Heu einfahren könne. Ansonsten müsse sie Heu zukaufen, denn sie betreibe nebenbei noch eine Schafzucht. – Darüber macht man sich als „einfacher Tourist“ gar keinen Gedanken. Schließlich zogen wir mit einem netten Gruß weiter Richtung Norden.

Auf unserer „Sehenswürdigkeitenliste“ hatten wir stehen:
• Bei Kåfjordbotn/Birtavarre abbiegen auf FV 333 in das Kåfjorddalen – Wasserfall
• Samisches Museum Holmen 19. Jahrh., kleine Straße am Ende des Kåfjords (S. 605)

Ein Schild am Straßenrand zeigte an, dass wir uns auf dem „Nordlysvegen“, der Northern Lights Route befanden. In der Mitte die Straße, links oben die die Farben der norwegischen Flagge, rechts die der Flagge der Samen, links unten die schwedischen und rechts die finnischen Farben.

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Nordlysvegen

Und an dieser Stelle ist ein Hinweis angebracht, dass die Sami nicht nur ihre verschiedenen Kulturen, Gebräuche und auch Sprachen haben, sondern für alle Sami zusammen eine eigene Flagge. Die Flagge wurde 1986 während der XIII. Nordischen Sámi-Konferenz in Schweden bestätigt.

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Die Flagge der Samen zwischen den norwegischen

Da vor uns aber 332 km liegen sollten (von Nordkjosbotn aus), beschlossen wir, nur das samische Museum anzusehen und nicht in das Kåfjorddalen und zum Wasserfall zu fahren. Das würden wir auf der Rückreise einschließen können.
Bei Birtavarre am Kåfjordbotn bogen wir auf den FV 333 ab und folgten dem Hinweis nach Holmenes. Wir stellten unser Auto vor dem Zugang zum Freilichtmuseum ab. Gegenüber wurden wir argwöhnisch beobachtet. Wir winkten den Leuten zu und wünschten einen schönen Tag „Hei, har en fin dag.“ Und schon war das Misstrauen verschwunden.
Die „Holmenes Coastal Sami Farm“ – wie übersetzt man das richtig in Deutsch? -, also der “Holmenes Sjøsamiske gård“ – jetzt hab ich es -, der „Holmenes See-Samische Hof“ besteht aus acht alten Holzhäusern, die teilweise noch die alte Einrichtung enthalten. Auf dem Informationsschild war zu lesen, dass der Betrieb eines solches Hofes aus der „Anpassung der Felder, des Ackerlands und des Meeres“ basierte. Der Hof besteht aus dem Hauptgebäude aus Fichtenholz, Holzhütten, Außengebäude mit einem Stall, Scheune und Torfhütten für die Schafe und Kühe.

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In diesem Museum wird auch die traditionelle Webart des „greneveving“ aufrechterhalten. „Grene“ sind u.a. Wollteppiche, Schlafdecken, andere Decken usw. die auf einem vertikalen Webstuhl gewebt werden.

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Hier sind Links zu drei Filmen aus dem Jahr 1947 in denen diese Webart gezeigt wird:
https://www.youtube.com/watch?v=qxA1bpj6lB0
https://www.youtube.com/watch?v=6PD-FASC6ZQ
https://www.youtube.com/watch?v=6PD-FASC6ZQ

Interessant waren die „Verbarrikadierungen“, d.h. die Schieber oder Vorreiber, mit denen die Türen und Tore geschlossen wurden

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Weiter ging es entlang des Kåfjorden und des Lyngen nach Rotsund kapell, unserem nächsten Ziel. An einer Stelle im Kåfjord tummelten sich Hunderte von Möwen und Küstenseeschwalben im Wasser, wie in einer Reihe aufgestellt. Offensichtlich befand sich dort ein Fischschwarm. Auf jeden Fall war das „Geschreie“ groß.

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Zwischendurch konnten wir den Ansatz eines kleinen Gletschers erkennen. Da aber Windstille herrschte, war kaum damit zu rechnen, dass sich die Wolken noch nach oben verziehen könnten.

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Djupvik und Hammarneset am Lyngen zeigten sich dieses Mal nun in grau-braunen Tönen, im Gegensatz zu 2013. Macht nix – wir haben ja Fotos mit Sonne.

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Lyngalpen

Rotsund kapell ist eine kleine Holzkirche von 1932. Sie liegt versteckt und abseits der E 6. Dort oben wurden wir von einem Norweger angesprochen und gefragt, woher wir kommen. Ich antwortete ihm, dass wir aus Deutschland kämen, woraufhin er bemerkte: „Ein Deutscher mit einem schwedischen Auto.“ Er würde als Norweger ein deutsches Auto fahren. Im Übrigen sei er kurz nach der Einsegnung der Kirche 1932 hier getauft worden. So wussten wir, dass er 85 Jahre alt war.

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Rotsund kapell

Auch hier wurden wir wieder an die Schlacht von Narvik erinnert, denn aus der Gemeinde Skjervøy waren 6 Opfer zu beklagen, die mit dem norwegischen Küstenpanzerschiff „EIDSVOLD“ untergingen.

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Kurz hinter Rotsund begegneten wir wieder einer der norwegischen Mammutbaustellen: Von Rotsund wird unter dem Storhaugen und Bertelfjellet ein Straßentunnel gebaut. Damit wird wieder eine „ulykkesstrekning“, eine Unglücksstrecke, im Holmefjellet mit seinen Steigungen und sehr engen Kurven entschärft.

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Anleggtraffik

Der Oksfjordvannet war noch von einer kompletten Eisdecke verschlossen. Petrus hatte heute wirklich kein Einsehen mit uns, denn jetzt wechselte Regen mit Nieselregen und noch weniger Niesel und noch mehr Regen ab, so dass ich laufend am Umschalten der Scheibenwischerstufen war.

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Oksfjordvannet

Bei Gildetun herrschte dann auch noch teilweise Nebel und der Schnee reichte hier oben noch bis an die Straße heran. Offensichtlich war die Straße aber wärmer als die Umgebungsluft, denn die Straßendecke „dampfte“. Und hier oben hatte man auch gleich die roten Stöcke für die Schneeräumung stecken gelassen.

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Vor Gildetun

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Am Kvænangen

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Vor Gildetun

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Gildetun

Und man konnte uneingeschränkt sagen, dass die Sicht über den Kvænangen eingeschränkt war, die Berge ragten nur zu 50% unter den Wolken hervor.

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Kvænangen

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Badderfjorden

Auch unten am Kvænangsbotn sah es grau aus, würde da nicht ein rot gestrichenes Bootshaus und ein Boot einen Farbpunkt setzen – wenn man die rote Farbe als rot erkennen kann.

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Um exakt 16.15 Uhr erreichten wir die fylkesgrense Finnmark und Alta kommune. 270 km „Grauzone“ hatten wir bisher zurückgelegt.

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Die Fotos vom Langfjorden und seiner Vegetation hätten der Schwarz-Weiß-Fotografie zur Ehre gereicht: Grautöne.

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Langfjorden

Um 17.15 Uhr erreichten wir die neue Kåfjordbru. Es ist eine Schrägseilbrücke, die im Dezember 2013 eröffnet wurde. Wir hatten sie seinerzeit noch im Bau gesehen. Nunmehr kann man sich den Weg um den Kåfjordbotn ersparen, jedoch versäumt man dann die schöne Kirche von Kåfjord mit dem eindrucksvollen Denkmal der Rallaren-Familie.

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Kåfjord bru

Kurze Zeit später erreichten wir „Alta im Regen – es glänzt der Asphalt“. Unsere Unterkunft war auch von Else nicht leicht zu finden. Der „Alta Gjestegaard & Spa“ lag etwas unscheinbar in einer Seitenstraße und zur Fjordseite versteckt durch Industriegebäude.

Wir mussten einige Zeit warten, bis sich eine der jungen Damen bequemte, unsere Anmeldung entgegen zu nehmen. Dann bekamen wir ein Zimmer zum hinteren Teil, also ohne Fjordsicht. Die Einrichtung war eine Sammlung von alten, abgelegten Möbeln. Im Zimmer befand sich eine Küchenzeile, jedoch ohne Geschirr oder Wasseranschluss. Das „Bad“ war auch: Na ja.

Uns wurde gleich bedeutet, dass die Essenszeit begonnen hatte und man das Restaurant lediglich bis 20.00 Uhr geöffnet habe und wir uns man gleich zum Essen hinsetzen sollten. Da war mir nach 342 km Fahrt bei widrigen Wetterverhältnissen nun nicht nach. Ich musste erst einmal herunterfahren. Zudem war die Speisekarte auch nicht so, dass diese leichte Speisen enthielt.

Jedenfalls hatten wir für die erste Stunde eine verregnete Aussicht auf den Altafjorden. Dann kam das Essen: Frikadellen mit verschiedenen, nicht gegarten Gemüsen und einer undefinierbaren Soße. Die traten dann ganz schnell den Rückweg in die Küche an.

Schließlich wurde uns noch einmal mit Nachdruck bedeutet, dass das Restaurant um 20.00 Uhr geschlossen wird und wir selbiges zu verlassen hätten. Grund war wohl, dass der Tresen mit den Getränken nicht verschlossen werden konnte.
Wir könnten ja im Obergeschoss, dort, wo auch die Sauna – Merke: Das war das „Spa“ - und das Trimmrad stehen, Platz nehmen. Das Zimmer, d.h. die für uns wirkende Dunkelkammer, war eigentlich nicht für den weiteren Abendaufenthalt geeignet.

Wir lernten dann ein deutsches Ehepaar aus Göttingen kennen, mit denen wir den Abend in dem kleinen „Aussichtsturm“ verbrachten. Glücklicherweise hatten wir vorher Eis und einen Sektkübel bekommen, so konnten wir unsere eigenen Getränke kühlen und den Altafjord in einem ganz anderen Gesicht erscheinen lassen.
Alles in allem: Ein grauer Tag.

Tag 20 – Pfingstmontag, 5. Juni 2017 - Alta – Kautokeino – Karasjok – Sami-Land


Am nächsten Tag beschwerten wir uns bei der Inhaberin über die Zimmereinrichtung. Antwort: „Das sei so beabsichtigt.“ Mit dieser Antwort auf nüchternem Magen fiel das Frühstück nicht so üppig aus und wir wollten nun schnell weiter.
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Heute wollten wir ganz tief in die Finnmark eintauchen, in die Finnmarksvidda. Sie ist das größte Hochplateau in Norwegen mit einer Fläche von 22.000 km², fast so groß wie Mecklenburg-Vorpommern mit 23.200 km².
Und da die Finnmark so groß und weit ist, sollte man solch ein Schild auch ernst nehmen.

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Eibydalen RV93

Da wir 2013 schon einmal von Lakselv nach Karasjok in die Finnmarksvidda „eingetaucht“ waren, erwarteten wir wieder eine lange Strecke mit Kiefern und Birken und Birken und Kiefern und niedrigen Kiefern und Büschen. Die Fahrt auf dem RV 93 durch das Eibydalen und entlang der Trangdalselva war jedoch sehr viel interessanter, als wir uns vorgestellt hatten. Die kleinen Wasserfälle waren noch dick eingefroren.

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Eibydalen

Und doch versuchte das Tauwasser seinen Weg zu finden.
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Das enge Tal unterstrich die Dramatik des Eibydalen.

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2502 Eibydalen

Wir durchfuhren Hochmoore und hatten weite Blicke über die Vidda, die lediglich durch teilweise aufkommenden Nieselregen eingeschränkt wurden.

Die Finnmarksvidda ist eigentlich „das“ Land der Samen und ihrer Rentierherden. Während die Rentierherden im Frühjahr an die Küsten getrieben werden, ziehen sich die Samen mit ihren Herden im Herbst wieder in die Finnmarksvidda zurück.

Aber auch jetzt begegneten wir zahlreichen Rentieren. Insbesondere wenn der Himmel grau ist und die Birken noch keine Blätter tragen, sind die Tiere gegenüber der grau-braunen Landschaft manches Mal schwer zu erkennen. Da wir aber ohnehin nicht schnell fuhren, hatten wir keinerlei „Kollision“ mit den Rentieren. Man muss eben nur ganz langsam an sie heranfahren, dann suchen sie meist das Weite.

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Glücklicherweise durchfuhren wir diese Gegend zu einer Zeit, bevor die Mückenschwärme kommen sollten. Denn wenn es eine Mücke dort gibt, die findet mich garantiert. Wir waren aber vorbereitet und hatten Mückenspray für die Haut und für die Kleidung dabei.

Um 11.00 Uhr erreichten wir die Gemeindegrenze von Kautokeino am gefrorenen (das ist ja nun nichts Neues mehr) Trangdalsvatn.

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Kommunegrense

Kautokeino ist mit 9.708 km² die größte Kommune in Norwegen. Die Bevölkerung sind überwiegend Samen, deren Haupterwerbsquelle die Rentierzucht ist. Daneben gewinnt der Tourismus zunehmend an Bedeutung.

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Trangdalsvatnet

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Trangdalsvatnet

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Trangdalsvatnet

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Trangdalsvatnet

Glücklicherweise herrschte zu dieser Jahreszeit kaum Verkehr, geschweige denn Scooter-Verkehr. Aber die Kreuzungen der Straßen mit den Scooter-Loipen sind gut bezeichnet und wenn Schnee liegt, wird dieses „Verkehrsnetz“ sicherlich gut genutzt.

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Ansonsten hatte man einen Blick über die endlose Vidda.

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Eine Stunde später standen wir am Pikefossen, ein Wasserfall mit einer Fallhöhe von acht Metern im Altaelvtal.

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2543 Pikefossen

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Pikefossen

In Wikipedia ist eine ganz nette Sage beschrieben, warum der Pikefossen, also „Mädchen-Fall“, so heißt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Pikefossen

Hier steht auch eine Informationstafel über den „Alta-Kautokeinovassdraget“, was so viel heißt wie Alta-Kautokeino-Zug oder Fluss. Das Fluss-System, das von vielen kleinen Bächen und Wildwassern der Finnmark gespeist wird, ist 200 km lang und fließt nach Norden nach Alta in den Altafjord. Es ist von großer Bedeutung, nicht nur für die Lachsfischerei sondern auch für die Rentierzucht, den Ackerbau und die gesamte Flora und Fauna in der Finnmark. Daher steht das gesamte Areal unter besonderem Schutz.

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Alta-Kautokeinovassdraget

Wir kamen nun nach Kautokeino. Gut, Kautokeino ist bei Regen und Niesel und 4° nicht gerade ein touristischer Magnet.

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Aber auch hier gab es ein Sami-Bygdetun.

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Kautokeino bydgetun

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Und hier gibt es auch die sehenswerte Juhl’s Silberschmiede, die von dem dänisch-deutschen Ehepaar Frank und Regine Juhl in jahrzehntelanger Arbeit aufgebaut wurde. Auf jeden Fall ist die Silberschmiede einen Besuch wert.

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Juls‘ Silberschmiede

Und hier erhält man nicht nur Informationen über den Aufbau der Silberschmiede, sondern auch über die Bedeutung des Silbers für die Samen.
http://www.nordnorge.com/de/sapmi/?News=315

Die Kirche von Kautokeino ist 1958 erbaut worden; die alte Kirche von 1701 wurde 1944 von den Deutschen niedergebrannt….

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Ansonsten bietet Kautokeino kein Bild einer geschlossenen Ortschaft. Die Häuser liegen weit verstreut „um die Kirche herum“.

Weiter ging es nun nach Osten Richtung Karasjok.

Kurz vor dem Abzweig vom RV 93 auf den RV 92 entdeckten wir noch einen zweisprachigen Hinweis: „Gardsbutikk – Hofladen“. Hat wohl was mit dem zunehmenden Tourismus zu tun.

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Bevor man nun auf die Fahrt nach Karasjok geht, sollte man
1. nachsehen, ob das Benzin reicht und
2. noch schnell ein WC aufsuchen, denn das nächste gab es erst in 53 km!

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Beide Ratschläge beherzigten wir. :D

Der Láhpojávri war noch komplett gefroren – jetzt habt Ihr was zum Suchen wer oder was der Láhpojávri ebenso der Šuoššjávri oder der Avjovargeaidnu ist. :D

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Láhpojávri

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Avjovargeaidnu

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2599 Šuoššjávri

Auf jeden Fall kann man beim Betrachten zumindest dieser letzten drei Fotos nicht gerade behaupten, dass dieser Tag vom Licht her gesehen heller als der vorherige war. Man muss also zu dieser Jahreszeit auch mit den in den letzten Jahren so modisch gewordenen Farben wie braun, grau-braun, moor-braun, rinden-braun, asphalt-grau, stein-grau usw. rechnen. 

Die kleine Kapelle von Šuoššjávri von 1968 stand am Straßenrand.

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Gegen 16.00 Uhr trafen wir in Karasjok ein. Am Ortseingang steht eine Skulptur vom Bildhauer Aage Gaup mit zwei Samen auf Skiern: Ole Nilsen Ravna und Samuel Johansen Balto. Sie heißt „De to på tur“. Beide waren Mitglied der Frithjof Nansen-Expedition über Grönland im Jahr 1888, die nach ihrer Rückkehr nach Norwegen als Helden gefeiert wurde, weil noch nie eine Person Grönland durchquert hatte.

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Ole Nilsen Ravna kehrte in die Finnmark zurück, Samuel Johansen Balto emigrierte nach Alaska, züchtete Rentiere und grub nach Gold. Wichtig aber war, dass er die Nansen-Expedition noch einmal beschrieb und somit den Aufzeichnungen von Nansen Nachdruck verlieh.

Hier gibt es weitere Informationen.
http://www.bivrost.com/the-crossing-of-greenland/

Anschließend checkten wir im gemütlichen Scandic-Hotel in Karasjok ein, wo uns nicht nur ein gemütliches (wenn auch kleines) Zimmer sondern auch ein sehr ein leckeres Abendessen mit Bergforelle erwartete.

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Die gemütliche Lounge

Im Hotelrestaurant waren sehr hübsch die jeweiligen Trachten der Damen und Herren aus Karasjok und Kautokeino angebracht – eine sehr schöne und stimmungsvolle Idee.

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Damekofte aus Karasjok

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Herrekofte aus Karasjok

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Damekofte aus Kautokeino

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Herrekofte aus Kautokeino

Und wenn Ihr glaubt, dass wir bei unserer Fahrt ein Wort Sami gelernt hätten, bisher nicht ein Wort. 

Und so sah unsere Fahrt durch und über die Finnmarksvidda aus.

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Fortsetzung folgt.

Gruß
Ronald
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Man kann sich jeden Tag ärgern, aber man ist nicht verpflichtet dazu!
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Endelig sommer i Norge! Teil 12

Beitragvon Ronald » Sa, 11. Nov 2017, 17:37

Teil 12 – Endelig sommer i Norge!
Tag 21 – 6. Juni 2017 – Karasjok – entlang der Tana – Kirkenes


Nach einem ausgezeichneten Frühstück ging es zunächst auf dem RV 92 entlang des Flusses Kárášjohka, der in die Tana mündet und später auf der E 6 entlang der Tana und der norwegisch-finnischen Grenze in Richtung Kirkenes. Heute zeigte sich auch der Himmel in blauen Farben.

Am gegenüberliegenden Ufer sahen wir einen Finnen an seinem Boot sitzen, ein Langboot mit geschwungenem Steven, das für die Tana typisch ist. Interessant für uns war auch den Baustil der finnischen Blockhäuser zu sehen: Blockhäuser mit naturbelassenem Holz, das etwas dunkler schien als die Häuser in Norwegen.

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An der/dem (???) Tana

An beiden Seiten der Tana lagen an den Ufern noch dicke Eisschollen. Auch wenn die Tana ein fließendes Gewässer ist, scheint sie doch im Winter zuzufrieren.

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Die erste Kirche entlang der Strecke war die 1932 erbaute Valjok-Kapelle. Mit ihren blau abgesetzten Fensterrahmen gegenüber dem roten Anstrich war sie recht hübsch anzusehen. Nur: Leider geschlossen.

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Valjok kapell

Bereits um 11.00 Uhr erreichten wir die Gemeindegrenze von Tana.

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Die Gemeinde hatte im letzten Jahr 2.914 Einwohner auf 4.049 km², d.h. 1 Einwohner je km², etwas mehr als die Gemeinde Kautokeino mit 2.954 Einwohnern auf 9.708 km², demnach 0 Einwohner je km².
Die nächste kleine Kirche war die Levajok fjellkirke aus dem Jahr 1973. Auffallend war der separate kleine Glockenturm, der mehr an einen Vogelnistkasten erinnerte als an einen Glockenturm.

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Levajokk fellkapell

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Schade, dass sie nicht geöffnet war, denn durch das Fenster hatten wir einen sehr schönen Eindruck bekommen.

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Nun waren wir bei Utsjoki, d.h. dem norwegisch-finnischen Grenzübergang. Sollten wir einmal rüberfahren, so aus Neugier? Nö, wir hatten ja auch keine Finnmark, obwohl das ganz lustig gewesen wäre: Wir kommen aus der Finnmark und möchten gerne Euro in Finnmark umtauschen.

Die 1993 eröffnete Samelandsbrua hatte eine schöne Form und musste natürlich – wenn auch aus der Ferne – fotografiert werden. Die Brücke verbindet die finnische Ortschaft Utsjoki mit dem Ort Roavvegieddi in Norwegen.

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Samelandsbrua

Die Umgangssprache ist hier die Sprache der Samen, die auch in den Schulen gelehrt wird. So konnten wir in Sirma im Laden von A. E. Tapio eine Unterhaltung auf Samisch hören – aber nicht verfolgen. Überhaupt war dieser Laden eigentlich eine Miniaturausgabe eines deutschen Supermarktes mit angeschlossenem Baumarkt, Sportausrüstungsgeschäft, Handarbeitsladen usw.

Das Schild an der Straße listet dann auch auf, was es hier so alles gibt zwischen Utsjoki und Polmak: Lebensmittel, Lottoannahmestelle, Tankstelle, Kaffee-Winkel, Apothekenverkauf, Angelkarten, Handarbeiten. Wir haben noch gesehen: Werkzeug aller Art, Maschendraht, Zäune, Gummistiefel, Schokolade, Tiefkühlwaren, Bekleidung einschließlich Unterwäsche und Strümpfe und - sehr wichtig – sehr viele Litzen, Bordüren und andere Materialien zur Herstellung der Samitracht, der Kofte.

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Nach einem Kaffee und Eis ging es bei strahlend blauem Himmel entlang der Tana.

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Bei Horbmá hatten wir vom Rastplatz aus einen tollen Blick auf die Tana bru.

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In Tana bru angekommen stellten wir uns schon einmal im Hotel kurz vor und fragten nach, ob unsere Reservierung in drei Tagen eingegangen sei. Alles okay und weiter ging es Richtung Varangerbotn.

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Diese Strecke kannten wir ja schon von 2013 her. In Varangerbotn bogen wir ab und fuhren auf der E 6 weiter nach Kirkenes.

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Von hier aus konnten wir über den Varangerbotn hinweg die schneebedeckte Jakobselvvidda auf der Varanger-Halbinsel sehen.

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Wir befanden uns nun in Sør-Varanger. Verfahren konnten wir uns auf dem Weg nach Kirkenes nicht: Es führt ja nur die E 6 dorthin. Über den Varangerbotn konnten wir auf der anderen Seite Vadsø sehen, unsere Station für fünf Nächte Mitte Juni 2013.

Die See-Samische Sammlung bei Byluft wird nun ganz offiziell als Sehenswürdigkeit angezeigt; vor vier Jahren war es noch eine „private“ Sammlung. Aber warum nicht? Vielleicht ändert sich auch durch diese Sammlung das Ansehen der Samen?

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Nach dem Passieren des Abzweigs nach Bugøynes, dem einzigen Fischerdorf in Sør-Varanger, in dem übrigens Finnisch gesprochen wird, kehrten wir in den Winter zurück: Gefrorene Seen, gefrorene Wasserfälle, durch die das nichtgefrorene Wasser versuchte, einen Weg zu finden, Schnee bis zur Straße, das jedoch bei Sonnenschein.

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Bei Neiden legten wir einen Fotostopp ein, um den Skoltefossen bei herrlichstem Sonnenschein zu fotografieren. Und so konnten wir auch noch einen kleinen Regenbogen dort einfangen. Er ist zwar nur 4 m hoch, bietet aber ein hübsches Bild.

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Gegen 16.00 Uhr erreichten wir den Wendepunkt unserer Reise: Kirkenes.

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Wir checkten im Hotel ein und erhielten ein Zimmer im 4. Stock, d.h. für uns war es der 3. Stock, denn in Norwegen wird ja das Erdgeschoss als 1. Stock bezeichnet, mit Aussicht zur Stadt. Das war auch gut so, denn in den nächsten Tagen schien die Sonne, so dass wir kein „aufgeheiztes“ Zimmer hatten.

In Kirkenes wurden wir bereits erwartet zu einer Geburtstagsgrillparty und der Übergabe von deutschem Schwarzbrot, Störtebeker-Bier und Frankenwein an die dort tätige Fremdenführerin Nicole. Wir wurden abgeholt, verbrachten den Abend in der nun nicht untergehenden Mitternachtssonne auf der Terrasse und im Haus. Nach Gesprächen, Speis und Trank fuhren wir mit einer Taxe zurück ins Hotel.

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Aussicht vom Haus der Gastgeberin auf den Bøkfjord um 20.05 Uhr

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Aussicht aus dem Hotel um 22.30 Uhr
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Und hier ist der Fahrtverlauf von Karasjok nach Kirkenes.

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Tag 22 – 7. Juni Kirkenes – Pasvik-Tal und zurück

Heute schliefen wir erst einmal aus. Nach einem Frühstück im in der Konditorei „Amundsen“ besuchten wir zuerst das Grenselandmuseum.

Kirkenes wurde 1940 von den Deutschen besetzt. Im Sommer 1941 wurde der Nordosten Norwegens zum Aufmarschgebiet der deutschen Invasion in der Sowjetunion mit dem Angriffsziel auf Murmansk. Dadurch geriet Kirkenes 1944 in eine schlimme Lage, denn die Sowjets bombardierten die Stadt über 300 Mal, mehr als jede Stadt auf dem europäischen Festland. Nach einem der schlimmsten Bombenangriffe am 4. Juli 1944 brannten 140 Häuser. Im Herbst zogen sich die Deutschen aus der Finnmark zurück und verließen diese Provinz unter dem Motto „verbrannte Erde“. So wurden die letzten Häuser die noch standen, zerstört. Hierüber und wie die Bewohner Kirkenes diese schlimme Zeit in Höhlen überstanden, zeigt in beeindruckender Weise das Grenseland Museum am Førstevann in Kirkenes. Wir besuchten es und waren – wieder einmal – tief betroffen und nachdenklich nach dem Besuch.

Hier kann man weitere Informationen erhalten:
http://www.varangermuseum.no/besok-oss/ ... andmuseet/
Nach dem Besuch brauchten wir eine Stärkung in Form von Kaffee und Waffeln,

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Waffeln

bevor wir uns auf den Weg in das Pasvik-Tal machten. Das Wetter lud zu einem Ausflug ein.
Zunächst ging es an den Abraumhalden des ehemaligen Eisenerz-Tagebaus der ehemaligen Syd-Varanger gruva AS vorbei. Bis 1996 wurde hier Erz abgebaut. 2010 wurde der Abbau wieder aufgenommen bis zur endgültigen (?) Stilllegung 2015.

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Die Straße führte ab Kirkenes entlang des Langfjorden. Die Luft war klar und wir hatten wieder blauen Himmel, wohl als Entschädigung für die Tage von Nordkjosbotn bis Karasjok.

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Langfjorden

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Der Fjord ging dann in den langsam auftauenden Langfjordvatnet über.

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Langfjordvatnet

Die russische Grenze war sehr nah. Auf Hinweisschildern wurden wir über das Verhalten an der Grenze informiert.
Es ist verboten:
• die Grenze zu überschreiten, weder über Land, Wasser oder in der Luft
• Kontakte über die Grenze zu knüpfen
• beleidigende/verletzende Handlungen gegenüber der Grenze zu machen
• Grenzpfosten zu versetzen, beschädigen oder zerstören
• russisches militärisches Personal und Ausrüstung in aggressiver oder provokativer Weise zu fotografieren.

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Das hatten wir auch nicht vor – aber anscheinend gibt es immer noch Zeitgenossen, die sich nicht benehmen können.

Am Bjørnevatn begrüßte uns dann auch ein großer Bär mit einem Lachs in seinen Tatzen. Glücklicherweise handelte es sich bei diesem Exemplar um einen Holz-Bären.

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Das Pasvik-Tal, in dem wir uns jetzt befanden, ist übrigens die Gegend mit der größten norwegischen Braunbärenpopulation. Hier am Norwegischen Institut für Bioökonomie in Svanvik läuft auch ein DNA-Forschungsprogramm über die Braunbärenpopulation.

http://www.bioforsk.no/ikbViewer/page/p ... dim2=96433

In Strand – ja, der Ort heißt so, hat aber keinen Strand – besuchten wir das Schulinternat, das 1905 gebaut wurde.

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Strand skoleinternat

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Der Grund für den Bau in der starken Verbreitung der finnischen Sprache und Kultur in dieser Gegend zu sehen. So sollte die norwegische Souveränität gestärkt werden, indem norwegische Schüler hier unterrichtet wurden. Die Schüler wohnten hier sechs Wochen und verbrachten die anderen sechs Wochen Zuhause. Auch wurde für die religiöse Unterweisung gesorgt, indem ein Pastor dort „residierte“ bis 1934, als die Svanvik Kirche gebaut wurde. Die Gebäude wurden 1914 und 1928 erweitert und fungierten bis 1960 als Internat. Nachdem es lange Zeit leer gestanden hatte, wurde es 1982 zu einer Außenstelle des Sør-Varanger Museums eingerichtet. Wie die meisten norwegischen Museen ist es nur vom 25. Juni bis 12. August geöffnet. Die restliche Jahreszeit wird als Winter bezeichnet: „Closed in winter“.
In Svanvik fotografierten wir noch die 1934 erbaute Kirche.

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Svanevik Kirche

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Dort ist auch das norwegische Militär stationiert und hat die drei am Krokfjellet, dem Drei-Länder-Eck, also dem Zusammentreffen der Länder Norwegen, Russland und Finnland, stehenden Grenzpfähle nachgebildet.

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Zurück in Kirkenes entdeckten wir noch zwei Fotomotive: Das Denkmal für den Wanderarbeiter am Bjørnevatn

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und eine riesige Baggerschaufel aus den Erzgruben, die heute als Wartehäuschen für den Bus dient. Angeblich soll sie als Ersatz für ein älteres Wartehäuschen aufgestellt worden sein, das laufend Zerstörungen ausgesetzt war.

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Bushaltestelle in Kirkenes

Den Abend verbrachten wir mit einem Bekannten im Hotel in Kirkenes.

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Hier ist der Fahrtverlauf des Tages.

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Tag 23 – 8. Juni 2017 – Kirkenes – Grense Jakobselv und zurück

Am nächsten Tag nahmen wir die Gelegenheit wahr und besuchten das Hurtigrutenschiff „POLARLYS“, das in Kirkenes an der Pier lag. Wir wollten uns selbst ein Bild machen von den „renovierten“ Schiffen. Alle Schiffe sollen nach und nach eine neue Inneneinrichtung erhalten, mehr so im arktischen, nordischen Stil. Na ja, mal sehen. Wir holten uns unsere Gästebordkarten und stapften durch das Schiff, mit dem wir im Februar 2009 eine Reise von Bergen nach Kirkenes und zurück nach Trondheim machten. Uns gefiel die Inneneinrichtung der „POLARLYS“ damals sehr gut, sie spiegelte die Farben des Nordlichtes, des Polarlichtes wieder.

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„POLARLYS“

Leider ist davon nichts übrig geblieben. Das gesamte Schiff wurde im Bistro-Stil umgestaltet und auf uns wirkte die gesamte Einrichtung sehr kalt. Man kann schon sagen, dass aus „Hurtigruten“ nunmehr „hytte-ruten“ geworden ist. Auch die einst gemütliche Arkade hat neue, funktionale Sessel in einem „freundlichen blau-grau“ erhalten auf einem charmanten grau-braun-beigen Bodenbelag.
Da wir bereits einige Hurtigruten-Reisen hinter uns haben, müssen wir uns eine weitere Rundreise auf solch einem Schiff nicht antun.
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Anschließend wollten wir für den im Dezember2016 angekommenen Enkel Nummer 4 einen Husky aus dem Souvenirladen am Kai in Kirkenes mitnehmen – wie schon bei den Enkeln zuvor.

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Husky-Schlittenhunde
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Nun aber wollten wir zur Grense Jakobselv, denn dann würden wir wohl alle „äußersten Punkte“ von Norwegen besucht haben: Von Skjærhalden im Südosten (obwohl es dort noch südöstlicher geht), über Lindesnes im Süden, das Westkap bei Stadlandet, das Nordkap (na fast, eigentlich ist es ja Knivskjelodden), Hamningberg auf der Varangerhalføya, dort wo Norwegens Straßen enden und mit der Hurtigrute östlich von Hornøya. Und nun fehlte noch Grense Jakobselv.
Auf der E 105 vor Russehøgda konnten wir etwas weiter oberhalb der Pasvikelva die russisch-orthodoxe Kirche Boris Gleb ausmachen. Allerdings muss ich gestehen, dass ich diese Kirche erst jetzt beim Schreiben des Berichts und beim Sichten der Fotos entdeckt habe. Ich habe mit Google Earth nachgemessen: Sie lag 2,18 km entfernt am Ufer des südlichen Endes des Bøkfjorden. Dahinter konnten wir den Staudamm auf russischer Seite sehen.

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Boris Gleb

Wir fuhren weiter nach Storskog, dem norwegisch-russischen Grenzübergang, stoppten, machten zwei Fotos und fuhren weiter.

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Storskog Grenzübergang

Der kleine Souvenirladen, den wir im April 2008 auf der Reise mit der „KONG HARALD“ besucht hatten, stand immer noch da und wird vermutlich auch heute noch die russischen Ostereier, Ikonen und Matrjoschkas verkaufen. Also, da brauchten wir nicht hin.

Hier in Storskog konnten wir dann noch einmal im Detail die Anweisungen “Conduct and Travel at the Norwegian-Russian Border“ des „Norwegian Border Commissioner for the Norwegian-Russian Border“ nach dem Border Agreement vom 29.12.1949 lesen.

Nun ging es weiter auf dem FV 886. Bei Tårnet am Jarfjorden legten wir einen Stopp ein. Von hier aus konnten wir die etwa 50 km entfernte, schneebedeckte Küste der Varanger-Halbinsel sehen, eine fantastische Sicht gab es heute.

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Jarfjorden und Varanger-Halbinsel

Wir fuhren nun wieder in eine Winterlandschaft hinein. Jedoch zeigten sich schon Anzeichen des Frühlings, denn die Eisdecke des Vintervollvatnet taute langsam auf. Eigentlich muss man sich hier fragen, ob der Winter nicht ohne Grenze in den Sommer übergeht und der dann wieder beim ersten Schneefall in den Winter?

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Vintervollvatnet

Wir wurden dann von einem am Straßenrand stehenden Schild mit dem Hinweis „Norges eldste fjell“ überrascht.

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Hier in der Finnmark in der Nähe des Jarfjords liegt also das älteste Gebirge Norwegens, 2,9 Milliarden Jahre alt. Und doch nur etwa 155 m hoch! Da steht man wahrlich beeindruckt und hat keine Vorstellungskraft über den Zeitraum.
Hier gibt es noch etwas Information in Norwegisch:
https://artikkel.ut.no/artikkel/1.7104691/
Faszinierend waren auch die Rot-Färbungen des Gesteins.

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An anderer Stelle sahen die Gesteine wie erstarrte Lava aus.

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Nun hatten wir den höchsten Punkt erreicht: „Jarfjordfjellet 190 m.o.h.“, jedenfalls auf der Straße, denn an anderer Stelle ist das Jarfjordfjell über 300 m hoch.

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Plötzlich tauchte am Straßenrand ein riesiger Felsbrocken auf und wir fragten uns, wie der da wohl hingekommen war? Erdbeben? Trolle? Wir wussten es nicht, waren aber ganz schön beeindruckt.

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Und hier lag noch recht viel Schnee. Und da wir ja Anfang Juni hatten, das Jahr also fast zur Hälfte vergangen war, hatte man die „Leitstöcke“ für die Schneeräumung wohl gleich stecken gelassen.

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Nun erreichten wir das norwegisch-russische Grenzgebiet mit entsprechenden Einschränkungen. Das sind die oben bereits erwähnten Einschränkungen, die hier wie auch in Storskog galten.

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Auf einer Informationstafel der Kommune Sør-Varanger gab es Informationen über das Gebiet der Grense Jakobselv:

„Ursprünglich wohnten Ostsamen im Tal. Sie siedelten um, nachdem die Landesgrenze 1826 gezogen wurde und ihr Land unter mehrere Nationen aufgeteilt wurde. Ein norwegischer Soldat, ehemals im Dienst auf der Festung Vardøhus, siedelte sich 1851 hier an. Nach und nach folgten ihm mehrere Leute und das Dorf bekam mit der Zeit etwa 100 Einwohner, Schule, Geschäft, Zollstation, Post und Kirche. Erst 1965 wurde das Dorf durch die Straße erschlossen.“

Die Grenze verläuft entlang der tiefen Rinne im Flussbett. Der norwegische Grenzpfahl ist gelb und schwarz, der russische rot und grün. Der Zaun auf der norwegischen Seite soll Ren- und Haustiere davon abhalten, sich über die Grenze zu verirren.

1920 kam das Gebiet östlich des Flusses unter finnische Herrschaft. Als die Sowjetunion 1944 Sør-Varanger von der deutschen Wehrmacht befreite, wurde es wieder russisch.

Hier ist dann auch die norwegische Armee mit ihrer „Garnison Sør-Varanger – Grensestasjon Grense J Elv“ stationiert.

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Ein weiteres Schild klärte über den Grenzverlauf auf und darüber, dass die Gegend durch Videokameras überwacht wird.

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Am östlichen Ufer sah man den russischen Grenzpfahl. Weiter hinten stand ein russischer Wachturm.

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Eine weitere Tafel informierte darüber, dass sich auf der russischen Seite ein unter Strom stehender Stacheldrahtzaun befindet und dass in den Wachtürmen auf beiden Seiten Soldaten mit starken Ferngläsern postiert sind.
Hier der norwegische Grenzpfahl, dort der russische, hier der norwegische Wachturm auf dem Berg, dort der russische im Gelände – angesichts der derzeitigen Weltlage ein komisches Gefühl.
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Wir fuhren weiter zur Oscar II‘s kapell. Auch hier fanden wir eine Informationstafel, denn man fragte sich, warum in dieser „Einöde“ eine Kapelle gebaut wurde. Da es nach der Grenzziehung von 1826 immer wieder zur Auseinandersetzungen zwischen norwegischen und russischen Fischern kam, ersuchte der Amtmann der Finnmark um ein Kanonenboot.

„Ein norwegischer Marineoffizier schlug stattdessen eine Kirche als kulturellen Grenzschutz gegen Osten vor. Die Kapelle wurde 1869 geweiht. König Oscar besuchte die Kapelle 1873 und wollte seinen Namen mit dem Gebäude in Verbindung bringen.“

Erst später sah ich, dass die Tür der Kapelle geöffnet war.

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Oscar II kapell

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Wir fuhren noch bis zum „snuplass“, dem Wendeplatz am Ende der Straße 886. Hier hatten wir einen herrlichen Ausblick auf die Barentssee, das Eismeer. Am Horizont konnten wir die Küste der Varanger-Halbinsel sehen, ca. 72 km entfernt! Diesen Ausblick genossen auch die vier „bobilister“ – Wohnmobilfahrer, die hier ihren Standplatz hatten.

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Barentssee – Blick auf Varangerhalføya

Nun waren wir auch hier angekommen, bei Skjergardsneset am Storsanden - dort, wo die anderen Straßen Norwegens enden.

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Echter“ Wendepunkt unserer Reise

In 55 m Höhe „thronte“ hoch über dem Stellplatz das kleine Leuchtfeuer „Sjøgrensen, Øvre“ oder „Grense Jakobselv“ mit der internationalen Leuchtfeuernummer L 4290.

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Auf der russischen Seite der Jakobselv konnten wir das kleine Leuchtfeuer Mys Vor’ema sehen. Es ist als „weiße achteckige Laterne“ beschrieben. Hier hat wohl der kalte Seewind die Laterne in eine gelbe verwandelt.

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Mys Vor’ema

Entlang der Grenze

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und auf dem FV 886, wieder im Winter, jedoch mit Frühlingssonne,

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fuhren wir zurück nach Kirkenes in unser Hotel, wo wir um 16.00 Uhr ankamen.
Wir unternahmen noch einen Spaziergang in der Mitternachtssonne, fotografierten das „Kriegsmutterdenkmal“

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und sahen uns die auf dem Torget ausgestellten Fotos der Ellisif Wessel an, eine Fotografin, die 1886 in Kirkenes ankam und über Jahre das Leben in dieser aufstrebenden Grenzregion dokumentierte.

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Jetzt konnten wir hier oben in der Finnmark in Kirkenes bei der Bakeri/Konditori Amundsen endlich mal wieder draußen sitzen und eine leckere Pizza, ein frisch gezapftes Mack-Øl mit Aquavit und ein Glas Wein genießen.

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Am nächsten Tag mussten/wollten/sollten wir die Rückreise antreten. Und wir wussten beide, dass wir wohl so weit nördlich so schnell nicht wiederkommen werden.
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Und was es mit dem Sommer in Norwegen auf sich hat, da müsst Ihr Euch noch fünf Reiseberichttage gedulden.

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Hier ist noch der Fahrtverlauf des Tages.
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Fortsetzung folgt.
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Re: Endelig sommer i Norge!

Beitragvon Mainline » Sa, 11. Nov 2017, 18:06

Hallo Ronald,
vielen Dank für deinen sehr ausführlichen Reisebericht.
Ich war ja im Sommer auch ganz kurz (13 Tage) in der Finnmark. Wir sind allerdings nach Finnland rüber gefahren, weil wir dort sehr günstig tanken und mit Euro bezahlen konnten. Soll wohl seit 1999 möglich sein :D

Gruß,
Gerhard
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