Winterwunderland Norwegen 2018

Eure Berichte von Reisen in Norwegen, Wander- und Bergtouren, Hurtigrutenfahrten oder Spezialtouren

Re: Winterwunderland Norwegen 2018

Beitragvon Ronald » Di, 20. Mär 2018, 16:37

Moin,

@ Ines:
Wenn man
1. ein gutes Auto mit Allradantrieb,
2. neue Winterreifen hat
und
3. entsprechend vorsichtig fährt, d.h. auf die ausgefahrenen Spuren achten und Geschwindigkeit reduzieren, keine abrupten Bremsungen mach und das Auto z.B. bei "eisigen" Stücken einfach "ausrollen" lässt und
4. sich dann noch den Gefallen tut, dem Berufsverkehr Vorrang einräumt, indem man auf die Bushaltestellen ausweicht,
dann sollte es eine entspannte Fahrt werden.
War es letztlich auch. :D
-
Fortsetzung folgt wohl erst in zwei, drei Tagen, denn im Moment arbeite ich auf einem schon etwas älteren Laptop, weil mein PC nach 8 Jahren den Geist aufgegeben hatte und der neue erst Morgen kommt. Dann kann ich auch wieder mit etwas mehr "Power" arbeiten.
Bis dahin arbeite ich am Text.
Noch einen schönen Nachmittag und Abend.
Gruß
Ronald
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Ronald
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Winterwunderland Norwegen 2018

Beitragvon Ronald » Fr, 23. Mär 2018, 10:25

Winterwunderland Norwegen 2018
Teil 6

Montag, 26.02.2018 – Lofoten vom Feinsten


„Lofoten vom Feinsten“ – ging das überhaupt noch, nachdem wir im Juni 2013 DEN Sommer auf den Lofoten erlebt hatten: strahlender Sonnenschein und bis zu 32°C, plus, wohlgemerkt. Da wir ja bereits ab 25°C plus anfangen zu leiden, wollten wir die Lofoten nun einmal bei Schnee und Eis erleben. Glücklicherweise hielt die Hochdruck-Wetterlage an und so wachten wir am Montag bei wolkenlosem Himmel, demnach strahlendem Sonnenschein und Windstille auf. Vor uns lag Svolvær, dahinter die schneebedeckten Gipfel des Kongstinden und Rismalstinden.

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Svolvær am Morgen

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Auch „Emma“ unsere Hausmöwe hatte sich zur Begrüßung eingefunden.

Das Frühstück mit Aussicht auf Svolvær aus dem neugestalteten Restaurant – vor 5 Jahren war es ein Rica Hotel, jetzt gehörte es zur Scandic-Kette – war lecker und vielfältig. – Als wir gestern im Hotel ankamen, schienen die meisten Gäste zu schlafen. Zum Frühstück sahen wir mehrere Gruppen zusammensitzen. Es waren sehr viele deutsche Touristen unterwegs. An einem der Tische wurden „hoch-intellektuelle“ Gespräche geführt – für mich wäre das zum Frühstück zu schwere Kost. Das Frühstücksrestaurant war also sehr gut besucht, auch an den nachfolgenden Tagen.

Nach dem Frühstück war das Ziel klar: Richtung Reine. Vor dem Hotel noch die obligatorische Aufnahme von der Svolværgeita, der Svolvær-Ziege, mit dem Blomtinden gemacht. Es sind zwei590 m hohe, ähnlich Ziegenhörnern geformte Felsen unterhalb des Bergs Fløya. Der Sage nach sind früher die Fischer auf diesen Gipfel geklettert, um den ersten Kabeljau der Saison der Svolværgeita zu opfern.

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Blomtinden und Fløya

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Svolværgeita

Am 1. August 1910 sollen drei norwegische Bergsteiger den Gipfel das erste Mal erklommen haben. Im Jahr 2010 erreichte ein neunjähriger Junge als jüngster Kletterer den Gipfel. Heute springen wagemutige Kletterer von einem Horn zum anderen. Wer sich das einmal aus der Sicht eines Kletterers ansehen möchte, bitte, hier ist ein Film:
https://www.youtube.com/watch?v=QTa9MACWOek
Wer’s mag. Ich bleibe lieber unten.

Und los ging die Fahrt bei bester Stimmung. Meine Frau befand sich wieder im Foto-/Filmstress, denn Camcorder und ihre EOS 60 wollten beide kontinuierlich gefüttert werden, damit wir Zuhause noch lange von den eindrucksvollen Fotos zehren können.

Alle Gipfel waren mit „Zuckerguss“ überzogen, jedenfalls sah es für uns so aus.

Da waren zunächst die 733 m hohen Gårdstinden.

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Gårdstinden

Gleich um die Ecke tat sich das Lyngværfjell mit den Bergen Tretindan, Høgtindan, Skakktindan und Breitinden auf.

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Lyngværfjellet mit Tretindan, Høgtinden, Skakktinden und Breitinden

Als nächste folgten die Trolldalstindan schon auf Vestvågøy.

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Trolldalstinden Vestvagøya

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Barstrandfjellet Vestvaggøya

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Von Vestvagya ging der Blick über die Gimsysundbrücke nach Austvagyaauf die 534 m hohe Kleppstadheia.

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Anderstinden mit Varden 585 m und Smortaksla

Und so ging es die Fahrt auf der E 10 weiter: Ein Berg nach dem anderen, ein Taleinschnitt und dann der Blick über den blauen Vestfjord.

Um 11.00 Uhr hatten wir die Gimsøystraumenbrücke überquert – bei Wind mit 1 (!) m/sec – allerbestes Mützenwetter, wie der Seemann sagt, oder wie Martin: Kaiserwetter.

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Skolden und die Sundklakktinden.

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Am Limstranden entlang ging der Blick nach Norden auf die Slettheia (l.), dem Haveren (m.) und die Bøheia

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Der Ytterpollen zeigte eine große Eisfläche. Da dieser aber Brackwasser führt, eine Mischung aus Salz- und Süßwasser, friert dieses Wasser natürlich schneller als das Salzwasser, das bei ca. -1,7°C gefriert.

Weiter ging es am Innerpollen und Ytterpollen vorbei an der futuristisch erscheinenden Borg Kirke aus dem Jahr 1987, nachdem die alte Kirche 1983 dem Feuer zum Opfer fiel.

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Borg Kirche

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Borg Kirche

Borg selbst war ein alter Wikingerplatz. In den 1980er Jahren hat man hier eine Siedlung ausgegraben, die vom 2. Jhdt. n.Chr. bis etwa 1500 zur Pestwelle existiert haben soll.

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Im Westen war der 862 m Krikktindan zu sehen, der Ostadvatnet liegt, …

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… und im Osten die Justadtinden

Da es für mich als „Flachlandtiroler“ ziemlich schwierig war, die einzelnen Gipfel, Kämme, Tinden etc. zu identifizieren (ohne GPS!!!), lasse ich jetzt mal die Fotos für sich selbst sprechen.

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Am Nappstraumen

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Am Nappstraumen

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Bei Vareid

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Die Felsbrocken am Ufer waren auch hier mit einer Eisschicht überzogen

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Flakstadpollen Stortinden 866 m

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Am Flakstadpollen schob sich das Wasser an das seichte Ufer und deren kleine „Kämme“ glänzten in der Sonne

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Am Fuß der Rambergtinden waren wieder Eiskaskaden zu sehen – wohl eine kleine „eingefrorene elva“. Deren kleine Eisfinger schimmerten leicht grünlich.

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Auf der Straße E 10 nach Flakstad

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Bevor wir die Kirche erreichten, schauten wir zum 540 m hohen Flakstadtinden hinauf.

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Angesichts der hier doch recht häufigen und recht stark wehenden Winde, man könnte auch ruhig heftige Stürme sagen, war dieses Wartehäuschen richtig gut gesichert. Eine ähnliche Sicherung hatten wir letztes Jahr am Glomfjord gesehen.

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Dann unternahmen wir eine „Deviation“ zur Flakstad Kirche, das musste sein: Die rote Kirche musste gegen den weißen Hintergrund fotografiert werden.

Die kleine Kreuzkirche von Flakstad mit dem an einen russisch-orthodoxen Zwiebelturm erinnernden Kirchenturm wurde 1780 fertiggestellt und ist die zweitälteste Kirche auf den Lofoten. Weitere Informationen sind hier zu finden: http://www.norwegenstube.de/flakstad-kirke

Hinter der Kirche hoben sich das 248 m hohe Middagsskaret ab – mit der Kirche im Vordergrund war es jetzt natürlich keine Kunst den Bergnamen aus Norgeskart herauszufinden.

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An dessen östlichem Hang blinzelte die Sonne hervor.
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Und plötzlich standen wir am Skagsanden beach, der jetzt doch etwas anders aussah, als im Sommer 22013. Heute war keine einzige Menschenseele zu sehen, die ein erfrischendes Bad hätten nehmen können.

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Skagsanden

Es herrschte eine unglaubliche Stille, nur das leise Plätschern flachen Wellen war zu hören, aber auch nur ganz leise.

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Skagsanden – im Hintergrund die Rørliheia mit dem 399 m hohen Knubben (l.) und dem 691 m hohen Hustinden (r.).

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An der Spengerleira hielten wir an und schauten zurück zur Ortschaft Ramberg, die im Schutz der mächtigen Berge wie Flakstadtinden (l), Moltinden (m.) und des 866 m hohen Stortinden (r.) liegt.

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Vor dem Abzweig nach Fredvang schauten wir jetzt auf die Berge Moltinden, Stortinden, Stabben und Nonstinden, alle um die 700 m bis 866 m hoch – und komplett mit Schnee bedeckt.

Zwischendurch faszinierten uns immer wieder die Eiskaskaden.

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Wir waren am Sundstraumen angekommen und blickten wieder auf ein typisches Lofotpanorama mit dem 751 m hohen Litljordtinden auf der westlichen Seite des Selfjord. Hier hatten wir vor fünf Jahren das Wasser aufgenommen, das in einem unglaublichen Türkisblau schimmerte. Kein Wunder, denn hier besteht der Meeresgrund aus Sand, wie bei vielen kleinen Buchten auf den Lofoten und Vesterålen.

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Sundstraumen

Über den Torsfjorden hinweg ging der Blick auf den 526 m hohen Middagstinden, an dessen Fuß sich die Häuser der Ortschaft von Fredvang schmiegten.

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Torsfjorden

Wir stoppten am Rastplatz Akkarvikodden, der offensichtlich erst in den letzten Jahren entstanden ist. Übrigens, das ist schon richtig geschrieben, denn es heißt nicht „Aquavitodden“. 

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Im Hintergrund erhob sich der 445 m hohe Akkarviktinden.

Jetzt erreichten wir einen der schönsten Plätze: Der malerisch gelegene Fischerort Hamnøya mit dem Festhæltinden …

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Hamnøya

… und dem 675 m hohen Olstinden im Westen

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Der nächste Fotostopp hieß Sakrisøy und wir erinnerten uns der verdammt leckeren Heilbuttbrötchen belegt mit Salat und Apfelscheiben vor fünf Jahren. Warum haben wir eigentlich dieses Mal nicht bei Anita‘s Sjømat angehalten, es war doch geöffnet? Wir hatten doch noch gar nichts gegessen. Aber wenn man diese Bergwelt am Vestfjord vor sich hat, denkt man überhaupt nicht an solch profane Genüsse.

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Sakrisøy – die Stockfischgestelle waren noch leer

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Vorfjorden und Klokktinden (r.)

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Veinestinden am Vorfjorden

Um 14.20 Uhr erreichten wir unser Ziel: Reine. Leider stand die Sonne schon so tief – wir hätten früher aufbrechen sollen – so dass Teile der pittoresken Ortschaft mit dem Reinebringen im Hintergrund schon Schatten lagen.

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Reine mit dem 666 m hohen Reinebringen

Über uns kreiste zunächst ein Seeadler, gefolgt von einem zweiten.

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Noch ein Blick auf Reine …

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… und dann brachen wir, innerlich hochzufrieden, unsere Rückfahrt nach Svolvær an, denn die Straßenverhältnisse waren jetzt nicht mehr so, dass ich den Drang hatte, noch nach Moskenes und Å zu fahren.

Auf dem Rückweg sahen wir die ersten Trecker mit Anhänger auf denen die vollen Kabeljaukisten standen. Wir hatten Ende Februar und die Kabeljausaison war in vollem Gange.

Die ersten Stockfische hingen schon an den Gestellen.

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Stockfisch -über der Gegend lag der unverkennbare Duft des Lofoten-Parfums: Kabeljau!

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Anmerkung: Wer noch etwas mehr über den Kabeljau, die Verbreitung, den Fang, die Trocknung, die Qualitätssorten von Stockfisch und auch sonst noch interessante Informationen über das Leben am und im Vestfjord, z.B. Skrova, die Gegend um Engeløya und Steigen, Wale, kalte Korallenriffe und alles was sich so im Meer abspielt, erfahren will, dem sei das wirklich tolle Buch von Morten A. Strøksnes „Das Buch vom Meer“, empfohlen. Originaltitel: „Havboka eller Kunsten å fange en kjempehai fra en gummibåt på et stort hav gjennom fire årstider“.

Es handelt sich um die Geschichte von zwei Freunden, die einen Eishai fangen wollen und während des Wartens und der Vorbereitungen ins Philosophieren kommen und sich mit Meeresmythen, Legenden und Sachinformationen beschäftigen. Amüsant und informativ geschrieben. Das war natürlich genau die richtige Lektüre für unseren Aufenthalt im Nordland.
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Kurz hinter Hamnøya standen wir vor dem Lilandstunnelen und wir sahen tatsächlich, dass es durchaus vorkommen kann: „STOPP ved rødt blink - Tunnel stengt“ – Der Tunnel war also geschlossen, für eine kurze Weile, denn schon auf der Hinfahrt sahen, wir dass Arbeiten im Tunnel ausgeführt wurden.

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Lilandstunnel

Auch hier hingen wieder gewaltige Eiskaskaden an den Felswänden.

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In der Sandbukta bei Juksnes konnten wir einige unerschrockene Surfer ausmachen – Dank Neopren ist das wohl nichts Außergewöhnliches mehr, aber für solche Sportler muss das Erlebnis in dieser Umgebung schon einmalig sein.

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Surfer

Da die Sonne immer tiefer sank, erlebten wir tolle Lichtspiele und Stimmungen – die „Blaue Stunde“ brach an.

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Die Sonne färbte die Berge in ein weiches Rotbraun …

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… und über diesen Bergen stand der Mond.

Das Eis wurde ebenso „verfärbt“ in der Abendsonne.

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Der Himmel zeigte sich jetzt in Pastellfarben, so typisch für den Norden, und das ist es, war so lieben.

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Vollkommen erfüllt von den Eindrücken dieser Landschaft an diesem Tage kehrten wir zufrieden in unser Hotel zurück.
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Abends gab es dann Skrei und Walcarpaccio zusammen mit einem guten Schluck. Danach verzogen wir uns in unsere kleine Suite, denn wir hatten zwischenzeitlich das Zimmer 121 dazu gebucht, denn das Zimmer 119 alleine wäre doch etwas eng gewesen für vier Nächte.
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Fortsetzung folgt.
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Re: Winterwunderland Norwegen 2018

Beitragvon CrazyHorse » Fr, 23. Mär 2018, 10:39

Besonders die letzten Bilder gefallen mir sehr gut! Wunderbare Farben von der Abendstimmung!

Gruß Matthias
Meine Bilder bei flickr
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Re: Winterwunderland Norwegen 2018

Beitragvon Christoph » Fr, 23. Mär 2018, 11:03

...echt klasse Bericht und bildlich super eingefangene Stimmungen, Ronald. Ich bin gespannt darauf, wie es weitergeht. :-)

Schönes Wochenende wünscht aus dem Land, wo es jetzt wieder länger hell ist als in D...
Christoph
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frei interpretiert (erweitert) nach einem Zitat von Dr. Ludwig Ganghofer
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Re: Winterwunderland Norwegen 2018

Beitragvon Ronald » Fr, 23. Mär 2018, 11:13

Moin,
Danke an Matthias und Christoph!
Wir hatten aber auch ein unglaubliches Glück mit dem Wetter - wenn ich mir ansehe, wie es diese Woche war.
Fortsetzung: Ich arbeite dran, jetzt habe ich ja auch wieder einen großen Bildschirm und einen funktionierenden PC.
Gruß
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Re: Winterwunderland Norwegen 2018

Beitragvon cani#68 » Fr, 23. Mär 2018, 13:55

Interessant mal einen Winterreisebericht zu sehen.
Mit dem Wetter habt ihr ja echt Glück gehabt. Tolle Impressionen mit schönen Motiven und wunderbaren Lichtstimmungen habt ihr da mit gebracht.
So eine Wintertour würde mich auch reizen, mal sehen ob wir das mal schaffen. :roll:
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Schöne Jrooß
Uwe

Norwegen Bilder - https://www.flickr.com/photos/uwe_cani/albums/72157647598018725
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Re: Winterwunderland Norwegen 2018

Beitragvon inesmstaedt » Fr, 23. Mär 2018, 15:36

Herrlich! :D Danke für die wunderbaren Fotos, Ronald. Besonders die Abendstimmungs-Pastell-Bilder sind einfach umwerfend, seufz...
LG Ines
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Re: Winterwunderland Norwegen 2018

Beitragvon Ronald » Fr, 23. Mär 2018, 17:55

Moin
Danke Ines und Uwe.
Morgen kommt die Fortsetzung und -Ines- auch wieder einige Abendpastellfotos.
Gruß
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Re: Winterwunderland Norwegen 2018

Beitragvon Kumulus » Fr, 23. Mär 2018, 19:52

Großartige Winterbilder bei bestem Wetter und einer phantastischen Kulisse. Dazu deine schönen Erlebnisse, Ronald. Wieder einmal super !!

Danke und Gruß
Martin
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Winterwunderland Norwegen 2018

Beitragvon Ronald » Sa, 24. Mär 2018, 12:46

Winterwunderland Norwegen 2018
Teil 7

Dienstag, 27.02.2018 – Henningsvær – Eggum - Raftsund


Ein Blick aus dem Fenster am Morgen versprach uns, dass wir wieder einen schönen Tag vor uns haben würden. Der Blick auf die Wettervorhersage bei yr.no bestätigte die Vermutung.

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Svolvær am Morgen

Nachdem wir gestern Lofoten im Winterkleid erlebt haben, fragten wir uns, was jetzt noch fehlen würde. Die Entscheidung fiel schnell: Henningsvær stand noch aus und dann könnten wir ja noch einmal an die Nordküste fahren, z.B. nach Eggum. Henningsvær musste schon deswegen sein, weil unser vierte Enkelkind, genauso unser erstes, einen Plüscheisbären mit einem Eisbärenbaby im Arm bekommen sollte aus dem dortigen Souvenirgeschäft. Und auf jeden Fall wollten wir versuchen, die Durchfahrt des südgehenden Hurtigrutenschiffes unter der Raftsundbrücke und durch den Raftsund im späten Nachmittagslicht nicht zu verpassen. Die Uhrzeit der Passage hat sich bei uns schon im Gehirn eingebrannt: So ab 16.00 Uhr, denn um 15.15 Uhr fährt das Schiff von Stokmarknes ab.
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Das Restaurant war zum Frühstück wieder rappelvoll. Dennoch konnten wir einen Tisch am Fenster mit schöner Aussicht ergattern. In Erinnerung an gestern, dass wir tagsüber nichts Vernünftiges gegessen hatten, außer BiFi und Schokolade, genossen wir ein ausgiebiges Frühstück mit Spiegelei und auch einer – für Norwegens Hotels – anständigen Auswahl an verschiedenen Brotsorten. Da denke ich nur an unsere Reise im letzten Jahr und die Hotels in Alta, Finnsnes und Hønefoss …
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Um 10.45 Uhr saßen wir wieder im Auto und schon 10 Minuten später erreichten wir die „Lofoten-Kathedrale“ in Kabelvåg, die in schönster Vormittagssonne schien.

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Lofotenkathedrale

Die Kirche wurde 1898 gebaut und sie ist das größte Holzgebäude Nordnorwegens und mit ihren 1.200 Sitzplätzen zugleich die größte Kirche Nordnorwegens. Die Größe der Kirche ist durch den Lofotenfischfang begründet, denn die vielen anreisenden Fischer holten sich geistlichen Beistand, bevor sie auf den Fang gingen. Daher war es nicht verwunderlich, dass die Kirche während der Lofotenfischfangsaison stets voll besetzt war.
Mehr Informationen kann man hier bekommen:
http://www.nordnorge.com/DE-ofoten/?News=279

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Wir haben sie 2013 besucht und waren von der neugotischen Gestaltung sehr beeindruckt.

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Lofotenkathedrale Kirchenschiff
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Kurz nach der Weiterfahrt erschraken wir, denn im unberührten Weiß des Lyngværfjellet schaute uns unverhofft ein Troll an.

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Lyngværfjellet Troll

Man muss in diesem Land doch immer wieder aufpassen und vor allen Dingen muss man die Trolle achten und darf sie nicht ärgern, denn nur dann hat man eine gute und sichere Fahrt!
Wer noch mehr über Trolle erfahren will, hier ist ein link:
http://www.trolljenta.no/kultur/trolle

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Bei Rørvikstranda hatten wir wieder einen tollen Ausblick auf die Gipfel von Vestvagøya: Trolldalstinden mit 589 m und Håtinden mit 649 m Höhe.

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Rørvikstranda

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Vestvagøy Panorama

Hier habe ich ein Panorama zusammengestellt, das die Berge Bakktind, Blåtinden, Trolldalstindenbis zum Håtinden zeigt.

Genau an dieser Stelle machte 2013 die Lichtmaschine des damals gerade knapp ein Jahr alten Autos schlapp, was uns einen zusätzlichen Tag in Svolvær einbrachte, wofür wir allerdings einen Tage Stokmarknes und Vesterålen streichen mussten.

Rørvikstranda ist im Sommer ein beliebter Badeplatz für die Norweger.

Die Straße nach Henningsvær ist eine schmale, einspurige Straße mit Ausweichstellen, gekennzeichnet durch ein blaues Schild mit weißem «M»

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møteplass

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Straße nach Henningsvær

Die runden Felsbrocken um Ufer waren von einer dicken Eisschicht überzogen.

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Eis- oder Zuckerglasur?

Und diesen Berg konnten wir zunächst nicht ausmachen, bis ich diesen Zuhause als den Steinstind bei Stamsund identifizieren konnte. Demnach hatten wir eine Sicht von 10 km nach Stamsund.

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Steinstind 509 m.ü.M.

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In Henningsvær war es ruhig. Im Gegensatz zu 2013, wo wir an einem Sonntag, genau am 02. Juni ankamen. Der große Parkplatz war seinerzeit vollgeparkt mit Wohnmobilen, Wohnwagen und anderen „Übernachtungsgefährten“ Was war gewesen? Antwort: Codstock – das Henningsvær Hardrock-Festival. Die wenigen Menschen, die uns seinerzeit über den Weg liefen, eigentlich mehr schlurrten, sahen irgendwie „gezeichnet“ aus. Kein Wunder, wenn das letzte „Abendkonzert“ um 00.30 Uhr begann. Also, wer auf Codstock steht, hier ist das Programm für 2018. Am 18. Mai, einen Tag nach dem Nationalfeiertag beginnt es:
http://www.codstock.no/program.html

Wie gesagt, in Henningsvær war nicht viel los. Eine Gruppe Japaner kreuzte unseren Weg, wie immer ein Teil mit Mundschutz, weil in der trockenen norwegischen Lofotenluft so viele Bakterien und Viren herumschwirren, weswegen der Stockfisch dann auch so lecker schmeckt!  Also, abwarten, bis der Tross vorbei ist, dann kann man in Ruhe fotografieren.

Wir kamen zur historischen“ Engelskmannsbrygga“, von wo man den ganzen Hafen von Henningsvær überblicken kann.

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Henningsvær Hafen

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Im Hafen war ein reger Betrieb, eben Fischereihafen: Ein Kutter nach dem anderen lief, löschte seinen Fang und lief gleich wieder aus.

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Der Fang wird gelöscht.

Na ja, überschaubar ist er schon. Aber da es sich um einen noch richtig arbeitenden Fischereihafen handelt, muss er auch nicht „pittoresk“ aussehen. Dafür kann man trotzdem eine ruhige Stimmung einatmen.

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Engelskmannsbrygga

Woher kam der Name „Engelskmannsbrygga „? Eine kleine Informationstafel an der Seite des Hauses klärt in Norwegisch auf: Die Londoner Firma Allen & Hanburys Ltd. gründete 1900 eine Niederlassung in Henningsvær. Sie produzierte Heilmittel und der Tran war ein wichtiger Rohstoff für die Produktion. Die Firma erweiterte ihre Aktivitäten, indem sie eine eigene Trankocherei an der Engelskmannsbrygga bauten. Die Leitung der Kocherei oblag viele Jahre einem Mann namens Bully, weshalb die Brücke auch „Bullybrygga“ genannt wurde.

Beim Lofotenüberfall 1941 wurden die Dampfkessel von englischen Soldaten gesprengt, um den Deutschen den Zugang zum und die Produktion von Tran zu verhindern, denn der Tran konnte auch zur Waffenproduktion gebraucht werden. Die Brücke wurde heftig zerstört, wurde aber nach dem Kriegsende rasch wieder aufgebaut. Die Trankocherei konnte aber wegen fehlender Ersatzteile nicht wieder aufgebaut werden. Es bis in die 60er-Jahre, dass die Trankocherei wieder aufgenommen werden konnte. Bis dahin diente das Gebäude als Lager und Fassfabrik. 1997 wurde die Brücke von einer Gruppe Kunsthandwerker gekauft und beherbergt nun Wohnungen und Werkstätten für drei Handwerksbetriebe.
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Der „Spaziergang“ erwies sich in Henningsvær, wie auch in anderen Orten als schwierig, denn die Wege und Straßen werden zwar geräumt, soweit das möglich ist und mit Grit bestreut. Das war es dann aber auch. Wo Schnee und Eis liegen bleibt, bleibt es eben liegen, taut auf, friert wieder und so fort, bis eine eisige Buckelpiste entstanden ist. Und so wird aus einem Spaziergang schnell ein Eiertanz. Dafür werden aber in vielen Geschäften, als auch auf den Hurtigrutenschiffen, Spikes zum Überziehen über die Schuhe angeboten. Und unsere Spikes hatten wir ja auch mitgenommen. Aber die lagen im Kofferraum des Autos. Selber schuld ….

In Henningsvær boten sich einige hübsche Fotomotive, wie z.B. das Getränk- und Gebäckangebot: „Kanelbølle to go.

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Oder der kleine Gang zum Café …,

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… die ehemaligen Lagerhäuser, die Rorbua, die heute als Ferienwohnungen vermietet werden und

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… die schmiedeeisernen Hausverzierungen.


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Allerdings machte das eine oder andere Haus einen „Nyksund-Eindruck“.

Nyksund war ein kleiner Fischerhafen, der jahrelang einen Dornröschenschlaf hinter sich hatte, ehe es von deutschen Studenten in einem Sozialprojekt unter Leitung deren Professors wieder instand gesetzt wurde. Heute ist wieder Leben in Nyksund, am Nordwestende der Vesterålen-Insel Langøya.
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Natürlich gab es auch in Henningsvær den „Kleinen Höhepunkt des Tages“: MIX – Dagens Lille Høydepunkt mit dem umfangreichsten Süßwarenangebot, was man in jedem MIX-Laden in Norwegen findet und natürlich auch die unvermeidlichen „pølser“.

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Gegen 12.30 Uhr machten wir uns auf den Weg nach Eggum.

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Auf der E 10 ging es entlang des Gimsøystraumen über die gleichnamige Brücke nach Vestvågøya.

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Auf dem Gimsøystraumen fuhr ein Fischkutter vorbei, der sich mit seinem roten Anstrich vor den weißen Bergen auf dem blauen Wasser gut ausnahm.

Hinter der Brücke passierte ein Küstenfrachter der Reederei Eimskip den Gimsøystraumen. Diese Meerenge wird also auch von der Frachtschiffahrt benutzt. Ein Blick auf die Karte zeigte mir Wassertiefen zwischen 12,88 m und 19,66 m in der Hauptfahrrinne an.

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Frachtschiff vor dem 700 m hohen Barstrandfjellet

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Entlang des teilweise zugefrorenen Ytter Pollen fuhren wir auf den 746 m hohen Jallvollstinden zu

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Hinter uns lag der Blåtinden mit dem Blick über den komplett gefrorenen Inner Pollen.

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Und so zeigten sich die Svartdalstinden über den Keilvatnet, gesehen vom FV 994.

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Kurz vor Eggum

Um 13.30 Uhr erreichten wir Eggum und stellten unser Auto auf dem Parkplatz bei Borg Eggum ab.

Am Rastplatz Eggum liegt Borga, eine alte deutsche Radarstation aus dem Zweiten Weltkrieg. Die Radargeräte wurden von einem benzinbetrieben Generator mit Strom versorgt. Die Station Borga war im zweiten Weltkrieg deswegen wichtig, weil hier die von und nach Murmansk fahrenden Schiffskonvois ausgemacht werden konnten.

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Borga

Waren die öffentlichen Toiletten im Juni 2013 geöffnet, waren sie heute erwartungsgemäß geschlossen. Wir leeren und schließen ja auch unsere Wasserleitung im Garten während es Winters. Die geschlossenen „Fazilitäten“ erhöhten aber den inneren Druck, den Aufenthalt dort auch angesichts des schneidenden Windes zu verkürzen und möglichst rasch das AMFI-Senter in Leknes aufzusuchen.

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Das Trinkwasserschild mutete in der Einsamkeit recht seltsam an.

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Der Ort Eggum an der Middagsheia (r.)

Knapp 15 Minuten nach der Ankunft machten wir uns aus den oben geschilderten Gründen auf den Rückweg Richtung Raftsund.

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Die jetzt schon wieder einsetzende Nachmittagssonne strahlte auf die schneebedecken Flächen und Berge.

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Abgesehen von einem kurzen Stopp in Leknes steuerten wir den Austnesfjord an, den wir um kurz nach 15 Uhr erreichten.

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Die Gipfel links und rechts des Austnesfjord strahlten in der Nachmittagssonne.

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Sie spiegelten sich in dem glatten Wasser der kleinen Seen.

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Bei Hammerstad

Links von uns erhoben sich richtige „Zähne“ in den Himmel: Die Zacken des Berges Rulten

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Rulten

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Ein dicker Eis-/Schneeteppich lag auf den Gipfeln des 1.061 m hohen Rulten auf der Ostseite des Austnesfjord.

Wir erreichten den Parkplatz oberhalb von Vestpollen mit der Aussicht auf die kleine Sildpollen kapell und die dahinter liegenden Berge Higravtindan und Geitgallien um 15.30 Uhr.

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Higravtindan 1146 m 1085 m Geitgallien 1085 m

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Die Sildpollen kapell macht sich besonders gut in der Morgensonne. Hier um 15.30 Uhr lag sie bereits im Schatten.

Es wurde Zeit für die Raftsund-Brücke, denn das Hurtigrutenschiff hatte sicherlich pünktlich um 15.15 Uhr den Hafen von Stokmarknes verlassen.

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Links lag Myrlandstranda, dahinter strahlen die Berge der Hadseløya. Myrlandstranda war voll mit Eis und Schnee. Hier hatten wir am 1. Juni bei 31°C ein herrlich erfrischendes Fußbad genommen. Dafür hatten wir aber keine Zeit mehr, denn es war bereits kurz vor 16.00 Uhr. Und außerdem wäre das Wasser jetzt zu kalt für ein Fußbad.

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Møysalen

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Hinter der Insel Brattøya vor dem Bergen des Møysalen Nationalparks sahen wir bereits das Hurtigrutenschiff. Es war 15.58 Uhr. Würden wir es rechtzeitig schaffen?

Um 16.13 Uhr waren wir auf der Raftsundbrücke. Ich hielt auf der Brücke an, kein Auto war zu sehen. Aber dann tauchten 2 Pkw hinter mir und ein Lkw vor mir auf. Haakon hupte „sehr unfreundlich“ – was wir verstehen konnten.

Meine Frau stieg aus und „erwischte“ die südwärts fahrende NORDKAPP, das Schiff, das uns von Trondheim nach Bodø gebracht hatte. Nun war sie bereit sie in Kirkenes gewesen und befand sich auf dem Rückweg nach Bergen.

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MS NORDKAPP im Raftsund

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Jetzt konnten wir ohne zu hasten das beginnende Gipfelglühen der Berge von Austvagøya genießen.

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Svartistinden

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Hanskjellviktinden

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Die Kvitholmelva zwischen Juviktinden (l.) und Svarttinden (r.) hatten wir im Sommer 2013 „fließend“ gesehen, im Sommer 2017 gar nicht, denn auf diesem Teil der Strecke hingen die Wolken sehr tief und es regnete in Strömen. Also: Wir haben alle Wetterlagen gehabt – außer Sturm.

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Alpenglühen am „Raftsund“: Stigtinden und Heia an Sløverfjorden

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Tverdalstinden, rechts ist die „Nase“ des Austavindneset zu sehen. Das Rotbraun der Gipfel spiegelt sich im Wasser wider.

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Als wir zurück schauten, waren wir überrascht das Seterfjellet und die Motinden auf Hadseløya in der Abendsonne zu sehen.

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Es war kurz vor Vollmond, der über den Breidtinden thronte.

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Am Parkplatz kurz vor dem Hattnestunnel entdeckten wir diesen gefrorenen „Wasserkoloss“.

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Mond über im Vordergrund liegenden Stigtinden am Sløverfjord

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Der Mond lugt über den Breidtinden

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Bei Laupstad blickten wir nach Süden über den Austnesfjord; Abendstimmung macht sich breit

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Der Sautinden bei Laupstad

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Und wieder sehen wir diese faszinierenden Pastelltöne: Das Licht des Nordens.

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Blick über die Høla nach Skrova

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Blick nach Svolvær

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Rekvika bei Svolvær

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Litlemolla von Pastellfarben eingehüllt.

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So ging der nächste “Winterwunderland-Tag“ auf den Lofoten zu Ende. Unglaublich, welche Farbenvielfalt wir trotz und gerade wegen des vielen Schnees erleben durften.

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Fortsetzung folgt
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Man kann sich jeden Tag ärgern, aber man ist nicht verpflichtet dazu!
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Re: Winterwunderland Norwegen 2018

Beitragvon Kumulus » Sa, 24. Mär 2018, 20:24

Traumhaft schöne Bilder und eine phantastische, interessante und kurzweilige Schilderung eurer Reise. Danke Ronald.

Nach den Kaneelbøller to go werde ich im Sommer selber suchen. Und "Das Buch vom Meer" habe ich mir gleich bestellt.

Danke Ronald
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Re: Winterwunderland Norwegen 2018

Beitragvon DSR-Seemann » Sa, 24. Mär 2018, 20:51

Moin Ronald,
bin endlich dazu gekommen Deinen Bericht zu lesen, ist ja mal wieder ganz großes Kino,
na da hattet Ihr ja genau so gutes Wetter wie ich Anfang März im Eis des Bottnischen Meerbusen.
Vielen Dank dafür und ich freue mich schon auf die Fortsetzung...
Even after the worst storm the sun will shine again - MfG von der Ostsee, Micha.
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Re: Winterwunderland Norwegen 2018

Beitragvon Rapakiwi » So, 25. Mär 2018, 10:23

Sonntagmorgen - jetzt bin auch ich dazu gekommen, deinen Reisebericht einmal in Ruhe zu lesen.
Das sieht herrlich aus, Ronald! Und du hast die winterliche Landschaft und das tolle Licht super eingefangen! :super:
Vielen Dank, dass du uns in diese sonnige Winterlandschaft entführst!
Ha det bra
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Winterwunderland Norwegen 2018

Beitragvon Ronald » So, 25. Mär 2018, 11:23

Winterwunderland Norwegen 2018
Teil 8

Mittwoch, 28.02.2018 Svolvær

In der Nacht hatte es kräftig geschneit und heute Morgen wehte ein kräftiger Wind mit guter Windstärke 6 durch den Hafen und den Ort. So verzogen wir uns nach dem Frühstück in unsere kleine Suite, sichteten Fotos und haben gelesen. Und wenn man so eine tolle Aussicht auf den Hafen und den Ort hatte, warum nicht einfach mal ruhig sitzen und aus dem Fenster gucken?

Gegen Mittag hörte es auf zu schneien und wir unternahmen am späteren Nachmittag einen Spaziergang durch den Ort. Ich meinte mich zu erinnern, in welcher Richtung das AMFI-Senter, das Einkaufszentrum lag. Aber „meinen“ und „wissen“ sind zwei ganz verschiedene Eigenschaften. So wurde der Spaziergang dann etwas länger. Und außerdem hatten wir ja noch eine Aufgabe vor uns: Eine Freundin hatte uns gebeten, eine bestimmte norwegische Unterwäsche für ihren Enkel mitzubringen. Wir fanden zwar nicht die genannte Marke, aber ein Telefonat brachte die Erkenntnis, dass es auch eine andere Marke sein kann, Hauptsache: Wolle! Und die erhielten wir auch. Anschließend genossen wir Kaffee und Kuchen in einem Café und staksten über die Buckelpiste „Bürgersteig“ – da wo einer war; siehe Beschreibung gestern in Henningsvær. - Die Luft war einfach herrlich und ich meinte – schon wieder :D -, dass sich meine Bronchitis langsam legte.

Heute blieb die schwere Kamera im Hotel, das Smartphone musste genügen.

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Die nicht gestreute Straße.

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Der gestreute Fußweg – in der Mitte.

An den beiden letzten Tagen war uns aufgefallen, dass viele Leute auf der Brücke zur kleinen Insel Lamholmen, wo sich unser Hotel befand, die auf der glatten Fahrbahn gehen anstatt den, wie man im nächsten Foto sieht, gut mit Grit gestreuten Fußweg zu nehmen. Was soll’s, so fahren wir eben langsam hinter den Leuten hinterher, als wir zurückkamen.

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Und so gibt es heute nur ein paar Eindrücke aus Svolvær, wobei ich die Abendaufnahmen wieder mit meiner richtigen Kamera machte.

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Blick auf den Fløya mit der Solværgeita (r.) und den 625 m hohen Blåtinden (l.)

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Die „Skyline“ von Svolvær. Im braunen Gebäude links befindet sich ein Apartment-Hotel. Wir sind der Auffassung, dass die Gestaltung der rechten Häuserzeile recht gelungen ist und an Schiffsformen erinnert.

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Am Hafen

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Die Kirche von Svolvær

Abends haben wir dann unsere Sachen gepackt, denn am nächste Tag sollte es heißen „Abschied von den Lofoten“ – aber nicht ganz, denn wir hatten ja noch die Fahrt mit der TROLLFJORD gebucht, die uns auf der Rückreise durch den Raftsund führen sollte.

Wir genossen noch einmal die Aussicht aus unserem „Wohnzimmer“ auf Svolvær bei Wein und Bier und Aquavit.

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Friedliche Abendstimmung

Nachdem wir auch am vierten Abend in Svolvær kein Nordlicht hatten, meinte meine Frau, dass das Nordlicht eine Erfindung der Tourismusindustrie sei. Also hat „vitnorway.com“ Schuld! :D


Donnerstag, 1. März – Svolvær – Stokmarknes

Am nächsten Morgen zeigte sich Svolvær in einem „freundlichen Grau“. Beim Auschecken meinte der Mitarbeiter an der Rezeption, dass es in der letzten Nacht starke Nordlichtaktivitäten gegeben haben soll. Vielleicht hätten wir an der Rezeption Bescheid sagen sollen, dass man uns wecken soll, wenn es „Nordlicht-Alarm“ gab.
Da unsere Fähre nach Melbu erst um 11.50 Uhr ab Fiskebøl fuhr, hatten wir ausreichend Zeit und konnten in Ruhe frühstücken. Die Strecke von Svolvær zum Fähranleger in Fiskebøl betrug nur 33 km und inklusive einiger weniger Fotostopps benötigten wir lediglich 40 Minuten.

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Kurz hinter dem Ortsausgang von Svolvær machte ich noch ein Foto vom Ort mit dem mächtigen Vågakallen im Hintergrund.

Der erste Fotostopp war der Rastplatz Vestpollen, von wo man einen tollen Ausblick auf die kleine Sildpollen kapell und die Berge Higravtindan und Geitgallien hat, heute allerdings ohne Sonnenschein.

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Dafür war die gesamte Landschaft mit einer Neuschneedecke „weiß gestrichen“. Im Gegensatz zu vorgestern war dies in der Tat ein Kontrast.

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Es gibt auf diesem Rastplatz zwei schöne Aussichtspunkte. Man kann über eine Holztreppe (ohne Geländer) auf den Hügel gehen, von wo man nach Süden auf den Austnesfjord gucken kann. Voraussetzung ist, dass die Treppe begehbar ist, was sie heute nicht war, denn es lagen dicke Eisklumpen auf den Stufen.

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Dann führt noch ein kleiner Holzweg nach Norden, von wo aus man die obige Aussicht hat und die wir ja dann genutzt haben. Entlang dieses Weges stehen einige kleine Holzbänke und jemand hatte in Schönschrift wohl den Titel seiner Fotostrecke oder seines Video in den Neuschnee geschrieben.

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Und von hier aus habe ich noch einmal den für mich faszinierend anzusehenden Gipfel des 1.062 m hohen Rulten fotografisch festgehalten.

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Das Wasser und die aufgebrochene Eisschicht wurden von der sich langsam aber zögernd zeigenden Sonne in ein fahles Gelb getaucht. Die seltsam aussehenden „Eisspitzen“ rühren daher, dass hier der Einfluss der Tide sichtbar wird. Bei Niedrigwasser brechen daher die auf dem Grund liegenden Steine die Eisschicht auf.

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Am Eisrand saß ein Seeadler, wohl darauf wartend, dass sich irgendwo das Wasser kräuselt er damit möglicherweise eine Mahlzeit bekommt. Zunächst schaute er zu uns herüber.

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Da sich aber nichts regte, schaute er wieder weg in Richtung Wasser.

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Als ich ein, zwei Mal hupte, erhob er sich und flog davon. Nicht mal hier hatte er seine Ruhe!

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Elegant schwebte er davon.

Fazit dieses Erlebnisses: Man muss gar keine Adlersafari buchen, sondern seine eigenen Augen offen halten.

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Auf der anderen Seite vom Austnesfjord konnten wir wieder einen gefrorenen, blauen Wasserfall entdecken. Dieser war aber wohl ein kleines „Fällchen“.

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Pünktlich um 11.50 Uhr legte die Fähre TYSFJORD ab. Und ich hatte eine tolle Sicht auf den 836 m hohen Brettviktindan, in der Mitte auf den 833 m hohen Trolldalstinden und rechts auf den 906 m hohen Strøna (siehe Bilderrätsel 1788).

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Auch wenn die Fahrtzeiten der Fähren häufig kurz sind – auf dieser Strecke waren es nur 30 Minuten –, so ist dennoch auf den meisten Fähren eine geschmackvoll eingerichtete und gut bestückte Cafeteria vorhanden, welche die Fahrtzeit noch kürzer erscheinen lässt.

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Auch hier standen wir wieder in der „pole position“,

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Langsam öffnete sich das „Walfischmaul“, wie wir es ausdrückten, wenn wir die ankommende Fähre beobachteten.

Die „pole position“ nützte uns allerdings nichts, denn alle rechts von uns stehenden Fahrzeuge rollten vor uns von der Fähre. Es machte uns aber auch nichts aus, denn wir wollten eine Kleinigkeit im Melbu-Hotel essen. Es hatte uns im Sommer letzten Jahres schon so gut gefallen, dass wir hier noch einmal einkehren wollten. Und wir bekamen eine leckere Portion Pasta mit Räucherlachs in Sahnesoße serviert.

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Da die Eincheckzeit des Hotels mit 15.00 Uhr angegeben war, nahmen wir die um Hadseløya im Westen herumführende Straße über Dragnes.

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Von der Nordwestseite von Hadseløya hatten wir den Blick auf die im Süden auf Langøya liegenden flacheren Berge, die aber auch schneebedeckt waren.

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An der Nordspitze von Hadseløya liegt das Leuchtfeuer von Andsletthaugen und dahinter konnte man den auf Langøya liegenden Breidtinden ausmachen.

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Wir näherten uns Stokmarknes und über den Langøysund sahen wir auf Langøy das Vikafjell liegen.
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Jetzt lasse ich mal meine Frau erzählen:

„Im Vesterålen Kysthotell angekommen heißt es noch einmal warten. Unser Zimmer ist noch nicht fertig. Macht nichts, wir nutzen die Zeit, um unser Geschenk für das Hotel zu überreichen. Wir hatten nämlich vor einigen Jahren von der Hurtigrute aus wunderschöne Fotos von der dick verschneiten Hotelanlage gemacht. Es hing lange in unserem Treppenaufgang. Ronald hatte nun die Idee, es dem Hotel zu schenken. Die Überraschung ist jedenfalls gelungen. Der Manager wird sogleich geholt und noch eine weitere Kollegin, die allesamt fast sprachlos sind und sich erkennbar riesig darüber freuen. So oft kommt es wohl auch nicht vor, dass Gäste ein Geschenk mitbringen. „Das hängen wir an die Wand im Restaurant“, verkündet der Manager, „vielleicht mit einer Widmung von unseren Freunden aus Deutschland“, fügt er noch hinzu.“

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Dieses Foto hatte ich am 26. Februar 2009 von der POLARLYS aus gemacht. Und jetzt fast genau neun Jahre später sollte es seinen Platz in Stokmarknes finden.

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„Gastgeschenk“ im Vesterålens Kysthotell

Nachdem wir noch einen Kaffee genossen hatten war es soweit und wir konnten unsere Suite beziehen. Der Manager war so freundlich und trug unsere beiden großen Rollis in den ersten Stock, nein, in Norwegen ist es die „2. etaje“, bis vor die Tür. Und „tough“ wie die Norweger nun einmal sind, trug er beide Rollis zugleich.

Es war dieselbe Suite wie schon 2013, jedoch waren die Möbel neu. Wie üblich richteten wir uns häuslich ein und stellten fest, dass sich die Jalousie über dem Bett meiner Frau nicht bewegen ließ. Nachdem wir am nächsten Tag die Rezeption informierten, war die Jalousie am Abend gerichtet.

Von unserer Suite aus hatten wir einen tollen Ausblick auf den Hadselfjord nach Norden, genau richtig für das Nordlicht.

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Wir konnten auf die Hurtigrutenpier in Stokmarknes sehen, an der an diesem Tag die POLALYS lag, eben das Schiff, von dem wir besagtes Foto gemacht hatten.

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Und vor uns lag auch das nun als Restaurant dienende ehemalige Walfangboot ISQUEEN, hier mit der pünktlich ausgelaufenen POLARLYS.

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Nach unserer Erfahrung waren auch hier im Kysthotell die Portionen im Restaurant etwas für Kraftsportler – oder für den Manager des Hotels, damit er die großen Koffer tragen kann. Großen Hunger hatten wir nicht, da wir ja bereits mittags in Melbu gegessen hatten. Also fragten wir nach einem kleinen Hamburger. Stattdessen machte uns der Kellner den Vorschlag, den Hamburger zu bestellen wie auf der Karte angegeben, dafür brachte er uns einen zweiten Teller und Besteck. So geht’s auch!

Erwartungsgemäß kam dann auch eine riesige Portion mit Pommes frites, panierten Zwiebelringen, panierter Paprika und zwei verschiedenen Soßen. Einer allein hätte das gar nicht schaffen können. Zu zweit gelang es dagegen hervorragend und genauso schmeckte es auch.

„Zurück in unserem Wohlfühlreich“ – wie meine Frau es ausdrückte – machte ich mich daran, die Kamera für das Nordlicht aufzubauen. Dann stellte ich fest, dass ich Zuhause wohl alles überprüft hatte, genügen Batterien hatte ich auch, nur den Funkfernauslöser hatte ich nicht überprüft. Es musste also auch ohne gehen, vielleicht mit vorgegebener Belichtungszeit und dann mit der Selbstauslösereinstellung?

Jetzt musste nur och das Nordlicht kommen. Ich rief zwar ein paar Mal nach draußen „Nordlicht, wo bist Du?“, aber es zeigte sich nicht und der Himmel war auch bedeckt.

Wir schauten immer wieder hinaus. Nichts zu machen. Gut, dann eben nach einem Gute-Nacht-Trunk – ab in die Koje.
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Fortsetzung folgt
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Danke Anja, Martin und Michael.

Gruß
Ronald
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Man kann sich jeden Tag ärgern, aber man ist nicht verpflichtet dazu!
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Re: Winterwunderland Norwegen 2018

Beitragvon gudrun55 » Mo, 26. Mär 2018, 18:45

Na, das ist ja mal wieder ein superfantastischer Bericht Ronald!

Ich habe ihn jetzt regelrecht verschlungen und gerate bei den Bildern richtig ins schwärmen. Besonders gefallen mir die mit den Lichtimmungen - aber auch der frischgefallene Schnee - es ist traumhaft!

Ganz lieben Dank, dass du dir die Mühe machst, uns daran teilhaben zu lassen! :D

liebe Grüße, gudrun55
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