Nach langer Zeit dann doch endlich mal der Abschluß.
Da scheint mir ein Datum verrutscht zu sein, jetzt ist es wieder richtig
23.- 25. 7.1994 - StockholmDie Nacht war nicht sehr erholsam - vielleicht sollte ich das nächste Mal doch einen Liegewagen buchen (habe ich dann auch auf späteren Reisen so gehalten, das war damals auch nicht wesentlich teurer).
Der Zug kommt pünktlich in Stockholm an und ich muß mich anscheinend erst einmal wieder um meine Lieblingsbeschäftigung kümmern: Filme kaufen. Im Tagebuch steht nur "Fast verrückt geworden beim Suchen von Filmen" - Details sind im Nebel der Zeit verschwunden, aber ich habe sie anscheinend bekommen, denn es gibt noch Bilder
Stockholm kannte ich schon von der Nordkapreise 1992, damals allerdings nur auf der Durchreise. Diesmal wollte ich mir länger für diese faszinierende Stadt Zeit nehmen.
Also bin dann erst einmal zum Stadthuset gegangen, um von dort die Stadt zu überblicken.
Von dort ging es dann in die Altstadt
Ein faszinierender Ort, voll mit engen Gassen.
Und interssanten Fundstücken, z.B. einer alten Telefonzelle.
Und einem öffentlichen Pissoir direkt am Schloß.
Am Schloß war dann bald Wachablösung.
Inzwischen vergessene Kunst: Bilder, die nebenbei beim Einspulen eines neuen Films entstehen.
Vom Schloß ging es dann rüber zum Kungsträdgården - auch wenn mir ein Denkmal eine andere Richtung zeigt.
Hier konnte man die Schweden bei diversen Freizeitaktivitäten beobachten
Über Sergels Torg und seine "Kunstakademie" ging es dann wieder zum Hauptbahnhof.
Nur um das Gepäck zu holen, und wieder mit der U-Bahn zum Kungsträdgården zurückzufahren, denn ich wollte ja zur Jugendherberge.
Interessant, wo hier die Busse so hinfahren.
Die JH war dann das absolute Highlight: af Chapman, ein Segelschiff, das zur Jugendherberge umgebaut wurde. Liegt direkt gegenüber der Altstadt,somit kann man von Deck aus das Schloß sehen - ich relaxe einfach und genieße den Ausblick von Deck.
Abends zieht es mich nochmal raus, mit ein paar Jugendherbergsbekanntschaften erkunde ich die abendliche Stadt (Details stehen nicht im Tagebuch
) und mache nebenbei auch dieses Bild von unserer Herberge
24.7.Der einzige Nachteil dieses Schiffes ist, daß die Bullaugen doch sehr klein sind, was in einem 6er-Zimmer doch zu einer etwas stickigen Nacht führen kann. Aber das Frühstück auf Deck bei bestem Sommerwetter macht alles wieder gut.
Heute ist Relaxen angesagt
Und was ist da das Beste in Stockholm? Raus in die Schären. Einfach eine Fähre genommen, und mal sehen, wohin es geht.
Ja, damals lachte auch in Schweden noch das Bargeld.
Sehr entspannend, mit den Boot an den vielen Inseln vorbeizufahren.
Immer wieder legen wir an kleinen Inseln an
Schließlich erreichen wir Finnham, wo ich aussteige und die Insel erkunde und in Ostsee bade. Man könnte meinen, in einem Astrid-Lindgren-Buch zu sein, so idyllisch ist es hier.
Schließlich mache ich mich wieder auf den Rückweg.
Auch die Tagfähren aus Finnland laufen gerade ein.
Ich mag mich täuschen, aber rechte, auslaufende Fähre könnte die "Estonia" sein, die 3 Monate später unter mysteriösen Umständen gesunken ist, wobei es leider über 800 Tote gab.
Am Abend erreichen wir dann wieder Stockholm
Am Abend unterhalte ich mich noch mit einem Neuseeländer und einem Australier auf den Schiff. Ich schwärme von Norwegen und mache die Bemerkung, daß ich auch mal gerne nach Neuseeland reisen würde, was den Australier zu folgender Bemerkung verleitet:
"Ah, New Zealand, it is like Norway. Come to Australia, it is like Australia! Come on Christmas, we will have BBQ at the beach". - Die Reaktion des Neuseeländers ist nicht überliefert.
Müßig zu sagen, daß ich bis jetzt weder in dem einen noch in dem anderen Land war.
25.7. Heute bricht also mein letzer Tag in Skandinavien an. Daher erst einmal wieder zum Bahnhof, um das Gepäck wegzuschließen (und nebenbei den Hauptgewinn am Wechselautomaten gezogen: Ein 100-Kronen-Schein ergibt 20 5-Kronen-Stücke - die sind ganz schön schwer.
Vom Vasa-Museum gibt es leider keine Bilder, aber es ist trotzdem sehr beeindruckend (und auch ein bißchen peinlich für die schwedische Marine - das Flaggschiff versinkt nach 500m).
Ich hatte mich in Narvik ja mit Malte verabredet. Sein Zug hatte 2h Verspätung, aber es klappt noch rechtzeitig zu unserem Besuch bei Radio Schweden.
Wir werden am Eingang von Herbert Neuwirth abgeholt, der uns der deutschen Redaktion vorstellt. Es gibt Informationsmaterial und ein T-Shirt, dazu sprechen wir über das Programm und dürfen dann dabei sein, wie ein Beitrag aufgenommen wird. (Beim Toningenieur)
Interessant war, daß der Toningenieur selber kein Deutsch spricht, die Sprecherin muß also selber merken, wann sie sich verspricht und ihm das mitteilen, damit er es später rausschneiden kann - Und das war damals noch alles mit Tonband, rausschneiden hieß also wirklich Schere anlegen.
Auf jeden Fall ein interessanter Nachmittag
Da ich auf den Nachtzug nach Kopenhagen gebucht war, hatte ich noch Zeit und somit besuchte ich noch Skansen.
Ein Standseilbahn.
Und auch hier gab es eine Volkstanzvorführung
So ging meine erste Rundreise dem Ende entgegen. Im Bahnhof traf ich noch zwei Südtirolerinnen, die ich bereits in Trondheim beim Warten auf den Zug kennengelernt hatte - Die Interrailerwelt ist klein.
Tja, und spätestens seit dieser Reise hat mich das Skandinavienfieber nicht mehr losgelassen.