Michael Oppelt hat geschrieben:Und alle die schon viel Erfahrung mit Norwegen haben sagen dann: "Lass das, ergreife stattdessen viel mehr die Gelegenheit des Augenblicks und des Wetters!"
Und ob dieser Rat fruchtet .... ich bezweifle es. Dabei ist das der wichtigste Rat bei einer Norwegen-Reise ...
Ich kann dir nur Recht geben, Michael, obwohl ich mich persönlich auch nicht an diesen Rat halte.
Meine Urlaubsplanungen beginnen schon sehr früh im voraus; meist im November des Vorjahres für den Sommer. Natürlich macht man sich dann Gedanken, wo man hinfahren möchte und was man sehen möchte. Sich einfach treiben zu lassen, wie z.B. auch FCelch immer wieder empfiehlt, fällt mir ausgesprochen schwer. Zumal ich mich (inzwischen ohne Wohnwagen oder Wohnmobil) auch immer wieder unterkunftsmäßig doch relativ frühzeitig binde muss, um noch ein angemessenes Quartier zu bekommen. So hatte ich meine Unterkunft für eine Woche auf den Lofoten im letzten Jahr über AirBnB bereits im November 2017 gebucht. Ich denke nach wie vor, dass das richtig war.
Darüber hinaus muss man bei der Bewältigung von Entfernungen in Norwegen großzügig denken. Was nützt es mir, wenn ich, wie tatsächlich erlebt, bei meiner Rundreise auf dem Kystriksveien die Einladung in die mehr als 1.000 Kilometer entlegene Finnmark bekomme, weil dort die Sonne scheint und bei mir nicht. Ich brauche für die Bewältigung diese 1.000 km mindestens zwei Tage. Wer garantiert mir, dass die Sonnenperiode dann auch noch so stabil ist, dass sich dieser "Umweg" lohnt.
Natürlich ist das Wetter maßgeblich am Urlaubsgenuss beteiligt. Und das Beste wäre wirklich, man könnte planungsfrei durch das Land streifen. Aber aus vorgenannten Gründen hat die Medaille auch hier zwei Seiten. Das eine was man will, das andere, was man kann. Und wer seinen Urlaub in Ferienwohnungen verbringen gedenkt, braucht eine Planung, Reservierung bzw. Buchung. Nicht jeder ist so frei, mit "Moped" und ohne Kinder durch die Gegend zu fahren.
Damit will ich deinen Ratschlag weder kritisieren noch diskreditieren. Er wäre perfekt, wenn wir alle die Möglichkeiten hätten, um so bedarfsgerecht Urlaub machen zu können.
Mal sehen - in diesem Jahr möchte ich tatsächlich ein Stückchen so durch das Land fahren. Ob es mir gelingt? Ich bin mir nicht sicher. Auf alle Fälle musste ich bereits eine Fähre buchen, die mich dann auch terminlich in der vollständigen Freiheit einschränkt.
Gruß aus dem Norden
Martin