19. Tag – 21. August 2018 Es geht weiter – ich will nach Åndalsnes um dort im Isterdalen, Raumadalen und Umgebung noch zwei/drei Tage zu verbringen. Dafür habe ich mir auf dem Mjelva Camping in Åndalsnes eine Hütte reserviert.
Für den Weg von Gjøra nach Åndalsnes gibt es verschiedene Strecken:
Eine Möglichkeit ist über Eidsvag, Eresfjord und über die Vistdalsheia, also den Fv 660, den ich bereits 2017 gefahren bin.
oder ab Eidsfjord über den Fv 62 über Kleive, Hjelset und schließlich ab Molde über den FV 64.
Oder den großen Wurf über den Atlanterhavsveien, die Atlantikstraße an der Küste des Atlantiks und ihren zahlreichen und architektonisch schönen Brücken. Aber
„letztendlich ist das auch nur eine Straße“, wie mir mehrfach gesagt wurde. Die besondere Schönheit kommt auch hier mit der entsprechenden Witterung – entweder Sonne pur oder Sturm und Regen.
Beides ist heute nicht verfügbar. Deshalb wähle ich den Weg über Sunndalsøyra, Eidsvag und weiter am Langfjorden den Fv 195 bis zum Sølsnes Ferjekai und von dort mit der Fähre nach Åfarnes.
Mittags kommt sogar die Sonne zurück – so macht Reisen doppelt Freude.
Auf dem kleinen Parkplatz am Anleger Åfarnes mache ich eine kleine Pause. Leider hat der Kiosk geschlossen – also gibt es keine Pølser sondern Wienerbrød.
Zum Wienerbrød, mein Lieblingsgebäck in Norwegen, eine kleine Geschichte, die ich bei dem Kaufmann um die Ecke in Borg/Lofoten haben erleben können. Dort kostete 1 Stk Wienerbrød 11,90 NOK, umgerechnet etwa 1,20 €. Also ein sensationell günstiger Preis. Nun müsste man meinen, dass zwei Stücke das Doppelte kosten, nämlich 23,80 NOK. Doch weit gefehlt – der Supermarkt hatte „Werbewoche“ und bot 2 für 1 an – ein in Norwegen häufig zu findendes Merkmal für Angebote (insbesondere bei Grillwurst). Wer nun glaubt, ich hätte dann 11,90 NOK oder aufgerundet 12,00 NOK für die beiden Wienerbrød hätte zahlen müssen, irrt genauso wie ich. Für zwei Stück musste ich zusammen nur 10,00 NOK bezahlen – also weniger, als wenn ich nur einen gekauft hätte. „Die spinnen, die Wikinger“!
Gut gestärkt fahre ich weiter in Richtung Åndalsnes und zunächst ins Venjesdalen, einen kleinen aber traumhaft schönen Tal östlich von Isfjorden. Mein Ziel ist die Besteigung des Litlefjellet, das ich 2014 schon einmal bestiegen hatte (siehe mein Bericht „On the road“).
Das Wetter ist gut – die Sicht ist phantastisch. Aber trotzdem scheitere ich nach dreiviertel der Strecke am steilen Hang und vor allem am schlechten bzw. nassen Untergrund. Durch die Regenfälle der letzten Tage ist der Boden aufgeweicht. Ich habe keine Lust, meine Gesundheit auf’s Spiel zu setzen und kehre um. Auf dem Rückweg schaue ich mir noch kurz die Arbeit der Sherpas am Anfang zum Romsdalseggen an – das sieht schon super aus. Nun schaue ich aber nicht weiter nach, wie weit diese Wegbefestigung geht.
(August 2014)
Klar bin ich ein wenig enttäuscht, bin mir aber sicher, richtig entschieden zu haben. Dann lieber einen ruhigen Nachmittag in der Sonne vor der Hütte mit einem phantastischen Blick ins Isterdalen.