Beside the Road

Eure Berichte von Reisen in Norwegen, Wander- und Bergtouren, Hurtigrutenfahrten oder Spezialtouren

Re: Beside the Road

Beitragvon Kumulus » Mo, 07. Okt 2019, 10:37

Ronald hat geschrieben:Schade, dass du von Tranoey aus den Stetind verpasst hast, vielleicht kommt der ja noch auf der Rückreise.



Nee, der Stetind kommt nicht mehr. Zumindest nicht in diesem Reisebericht. Ich musste mich ja entscheiden, ob ich die Fähre Bognes - Skarberget oder Drag - Kjøpsvik nehme. Da die Fähre von Bognes häufiger fährt war das schließlich meine 1. Wahl und damit wurde der Stetind nicht angesteuert.

Die Rückreise von Svolvær nach Kristiansund war mit der Hurtigrute geplant; also auch kein Stetind. Aber dazu etwas später mehr.

Schönen Tag
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Kumulus
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Re: Beside the Road

Beitragvon Kumulus » Mo, 07. Okt 2019, 16:41

10. Tag – 13. Juni 2019

Ich habe Glück: Heute wird ein sonniger Tag, den ich für einen „kleinen Abstecher“ nach Schweden nutzen kann und will. Inspiriert von dem Bericht von Ronald „Endelig sommer i Norge! Teil 19“ mache ich heute eine Fahrt mit der Ofotbanen von Narvik nach Kiruna und zurück. Nehmt also meine Ausführungen als Ergänzung zu den phantastischen Reiseerlebnissen von Ronald. Diese ist ohnehin kaum zu toppen.


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Die Ofotenbahn ist eine alte Erzbahn aus dem 19. Jahrhundert, um insbesondere im Winter das weltgrößte Eisenerzvorkommen bei Kiruna ausbeuten zu können. Denn im Winter war der östlich gelegene Hafen Luleå am Bottnischen Meerbusen zugefroren und konnte von den Transportschiffen nicht angelaufen werden. Folglich wurde das Erz bis nach Narvik und an Beisfjord transportiert, um dort verschifft zu werden. Anders als in Schweden war der Hafen in Narvik im Winter wegen des warmen Golfstroms nicht zugefroren.


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Ich fahre zeitig von vom Quartier zum Bahnhof. Dort gleich die erste „Panne“ – der Parkautomat ist kaputt! Ich frage einen Norweger, der mit empfiehlt über die App „PayToPark“ zu bezahlen. Allerdings funktioniert die auf meinem Smartphone nicht. Ich frage im Bahnhofscafe und erhalte die Antwort „All free today“ und den Hinweis, ich sollte doch einen Zettel ins Auto legen.


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Zweite Begebenheit: Kurz vor der Abfahrt erhalte ich von der schwedischen Eisenbahngesellschaft eine SMS, die ich erst mühsam übersetzen muss. Auf den ersten Blick schließe ich, dass der Zug heute von Kiruna nicht zurück fährt. Das wäre misslich – schließlich mache ich Urlaub in Norwegen und nicht in Schweden.


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Aber die genaue Übersetzung sagt mit schließlich, dass der Zug zurück ca. 15 Minuten Verspätung haben wird. Darauf kann ich mich einlassen und diesen Hinweis als einen guten Service zur Kenntnis nehmen. Also nichts wie einsteigen, der Zug steht ja bereits auf dem Gleis. Die Tickets für die Hin- und Rückreise hatte ich bereits Tage vorher im Internet bestellt und jetzt ausgedruckt im Rucksack.


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Die Fahrt in die Berge ist spektakulär – oben schneebedeckte Gipfel und im Tal große Fjorde und sensationelle Brücken.


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Ich komme aus dem Staunen kaum heraus und „springe“ von einer Seite zur anderen im Zug, um die schönsten Bilder machen zu können. Bei Sonnenschein und klarer Sicht ist das fast ein Selbstgänger.


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Auf ungefähr halber Strecke liegt die Station Abisko Östra auf knapp 400 Meter ü. M. Von dort wird die Landschaft „ruhiger“, Seen und Ebenen mit kleinen Birken.


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Nach zweieinhalb Stunden ist meine Zielstation Kiruna erreicht. Ich habe jetzt ungefähr eine Stunde, 20 Minuten. Zeit für einen Spaziergang. Große Dinge lassen sich da aber nicht bewältigen. Ich gehe in den Ort, kaufe mir im Coop eine kleine Cola und lasse alles herum auf mich wirken.


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Mich erschreckt, wie ärmlich und teilweise ungepflegt alles aussieht. Mir scheint, Kiruna ist das Suletjelma Schwedens.


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(Mein „Lieblingsschild“!)


Zurück am Bahnhof erfahre ich, dass der Zug weitere 15 Minuten Verspätung hat. Wenn ich das vorher gewusst hätte, wäre ich doch den etwas längeren Weg zur Kirche spaziert.


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Der Zug ist zur angekündigten Zeit am Bahnsteig und leider rappelvoll! Sehr viele Rucksacktouristen und Familien mit kleinen Kindern. Das bedeutet Unruhe und Lärm. Die grandiose Landschaft lässt sich davon aber nicht schrecken. Aber anders als auf der Fahrt am Morgen kann ich jetzt wegen der vielen Fahrgäste das Fenster nicht mehr öffnen, um bessere Fotos machen zu können. Tja, man kann nicht alles haben.


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Pünktlich ist der Zug zurück in Narvik! Eine sensationelle Fahrt, die ich jedem nur empfehlen kann!

Am Abend nehme ich all meinen Mut zusammen und fahre zur Seilbahn des Narvikfjellets, weil ich trotz meiner Höhenangst auf die obere Aussichtsplattform will.


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Mitsommer auf dem Fjell und die nicht untergehende Sonne über den Ofoten!


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298 NOK oder rd. 30 Euro sind nicht gerade wenig. Hinzu kommen Gebühren für den Stell-platz. Aber wat mutt dat mutt! Dafür fahre ich in einer niegelnagelneuen Gondelbahn im Porsche-Design in 1.172 Metern von der Talstation (223 m. ü. M.) auf die Bergstation in 656 Metern Höhe.


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Die Gondel schwebt über das Gelände und läuft ganz ruhig. Kein Ruckeln, kein Schaukeln – meine Höhenangst war unbegründet? Na ja, ich weiß nicht – schließlich herrscht fast Windstille und 19 Grad hochsommerliche Temperaturen.


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Allerdings kommt vom Berg ein leichter aber sehr kalter Windhauch. So sitze ich in der Sonne wie an einem Lagerfeuer. Vorne brütend heiß und der Rücken wird kalt. Glücklicherweise habe ich mit einer Jacke vorgesorgt. Denn das Cafe und Imbiss auf der Bergstation ist leider geschlossen.


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Die Ruhe auf dem Fjell ist faszinierend. In der Ferne hört man die großen Erzfrachter, die in Narvik an der Pier und auf Reede liegen. Und hin und wieder auch mal eine Touristenstimme – sonst nichts!


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So warte ich geduldig auf den Sonnenuntergang, der sicherlich gar nicht kommen wird. Nun ja – schau’n wir mal. Ich habe Zeit - die letzte Gondel verlässt erst um 01:00 Uhr die Bergstation.


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Gegen 21:00 Uhr war ich auf dem Berg angekommen. Es wird 22:00 Uhr – ich mache ein Bild vom Stand der Sonne.


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(22:00 Uhr)


Es wird 23:00 Uhr – ich mache ein weiteres Bild und schau mich auf der Bergstation um. Ich bin mittlerweile noch der Einzige, der hier oben aushält. Aber das soll so nicht bleiben. Denn inzwischen ist es richtig kalt geworden und ein eisiger Wind bläst vom Berg hinab.


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(23:00 Uhr)


Um 23:30 Uhr verabschiede ich mich von der Mitternachtssonne, mache noch ein letztes Foto und fahre mit der nächsten Gondel ins Tal. Auf alle Fälle stand die Sonne kurz vor Mitternacht noch so hoch, dass von einem „Untergang“ nicht die Rede sein konnte.


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(23:30 Uhr)


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(23:44 Uhr)


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(23:45 Uhr)


Das bestätigt sich auch, als ich wenig später an dem Apartment ankomme und kurz nach Mitternacht noch mal ein Bild mache. Es ist hell – es bleibt hell! Die ganze Nacht.


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(00:06 Uhr)
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Kumulus
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Re: Beside the Road

Beitragvon Gudrun » Mo, 07. Okt 2019, 17:27

Mitternachtssonne hat schon was. Und die Fahrt hoch nach Kiruna in eine ganz andere Landschaft finde ich immer faszinierend. Danke mal wieder.

Grüße Gudrun
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Re: Beside the Road

Beitragvon gudrun55 » Di, 08. Okt 2019, 11:34

Hallo Martin, mal wieder herzlichen Dank!

Kumulus hat geschrieben:Mich erschreckt, wie ärmlich und teilweise ungepflegt alles aussieht. Mir scheint, Kiruna ist das Suletjelma Schwedens.


Wir sind vor 3 Jahren durch Kiruna gefahren, da ist mir das auch aufgefallen. Ich habe das allerdings darauf geschoben, dass die Stadt ja verlegt wird: viewtopic.php?f=12&t=4342

Bin gespannt, wie deine Reise weitergeht! LG gudrun55
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Re: Beside the Road

Beitragvon Rapakiwi » Di, 08. Okt 2019, 12:14

Jetzt komme ich auch endlich einmal dazu, deinen Bericht am Stück bis zum Ende zu lesen.
Eine sehr vielfältige Tour; klasse!

Vielen Dank für's Mitnehmen! Freue mich schon auf die Weiterfahrt; mal gucken, wohin du uns noch führst. :D
Ha det bra
Anja
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Re: Beside the Road

Beitragvon Kumulus » Di, 08. Okt 2019, 19:11

11. Tag – 14. Juni 2019

Am frühen Morgen geht es weiter – von Narvik aus über die neue Hålogalandsbrua für 118 NOK in Richtung Harstad und Sortland.


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Die Strecke zieht sich wie Gummi – auf und ab und Kurven ohne Ende. Aber sie ist sehr schön und die Landschaft wiederum sehr abwechslungsreich.


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An dem Cafe/Kiosk vor der Tjeldsundbrua mache ich eine kurze Pause. Klar, so kann man am besten Fotos von der Brücke machen.


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Neben meinem Caddy hält ein Reisebus aus Berlin und eine Flut von Touristen strömt über diese kleine Location ein; wie die Heuschrecken! Mit einem Geschnatter wandert die eine Hälfte zum Geländer und macht Fotos; die andere verschwindet eiligst in dem Cafe und vermutlich auf dem Klo. Zwei Männer fallen mir besonders auf; karrierte Hemden in eine dunkelblaue Jogginghose gezwängt. Karl Lagerfeld hatte Recht: „Wer in Jogginghosen herum läuft, hat sein Leben nicht im Griff“. Diese Beiden scheinen der lebendige Beweis dafür! Schade, dass ich kein Bild gemacht habe.


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Schnell geht es weiter und ab nach Sortland. Sortland ist für norwegische Verhältnisse eine große Gemeinde mit über 10.000 Einwohnerinnen und Einwohnern auf der Ostseite der Insel Langøya und zugleich das „Tor zu den Vesterålen“. Und genau dort will ich durch.


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Aber vorher kaufe ich in dem auf der gegenüberliegenden Seite vom Sortlandsund befindlichen Coop-Markt zwei Wienerbrød für meine Pause am Jennestad Handelssted, eine alte Kaufmanns- und Handelsstätte aus dem 19. Jahrhundert und den Bildern im Internet und hier im Forum nach zu urteilen super schön.


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Davon kriege ich allerdings nichts mit. Die Kultstätte hat geschlossen bzw. noch nicht geöffnet. Alle Fenster sind verhängt, so dass ich nicht einmal einen Blick hinein werfen kann.


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Es ist doch zum Mäuse melken – entweder ist Nachsaison oder ich bin noch zu früh.


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In dem angrenzenden Skulpturengarten bestaune ich noch kurz die Skulpturen und mache mich weiter auf den Weg auf die Vesterålen.


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Mein erstes Ziel ist der Fischerort Nykvåg, der nun leider alles andere als Fischereiromantik ausstrahlt. Aber die Fahrt dorthin ist traumhaft schön.


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Interessant ist auch der „Seagull Nesting Rock“, also der Vogelfelsen unmittelbar am Hafen, an dem man eine Kolonie brütender Möwen beobachten kann.


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Aber den Ort selber finde ich alles andere als spektakulär. Also gleich weiter nach Hovden. Über eine einspurige und kurvenreiche Straße, die direkt an den Fels geklebt zu sein scheint. Ist eigentlich nichts für mich. Trotzdem reißt mich diese Strecke, gerade weil sie so faszinierend schön ist.


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Der kleine Ort sieht schon einladender, aber irgendwie verlassen aus – die Trockengestelle für den Kabeljau hängen noch; genauso wie der Fischgeruch. Aber auch hier von Fischerei keine Spur. Viele Häuser stehen leer und gammeln vor sich hin.


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Ich überlege, ob ich auf dem großen Platz im Ort, der als Campingplatz ausgewiesen ist und auch bei „Park4Night“ erwähnt wird, Station beziehe. Sechs Wohnmobile stehen schon dort und die Standgebühr ist mit 50 NOK äußerst günstig. Allerdings erhält man dafür neben dem Standplatz allenfalls Wasser aus einem Schlauch und eine Möglichkeit zur Müllentsorgung. Dieses „Schnäppchen“ reizt mich heute nicht. Überdies bläst ein strammer Nord-Ost mit Windstärke 10 direkt völlig ungeschützt direkt auf dieses Camperfeld. Die Fotos trügen – denn selbst die modernste Digitalfotografie hat es noch nicht hinbekommen, Wind und Temperaturen abzubilden. Und ein strahlend blauer Himmel erzählt nichts von Kälte und Wind.


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Ich fahre weiter in Richtung Bø i Vesterålen und finde am Vinje Bootshafen einen schön gelegenen Stellplatz mit Strom, Sitzbänkchen und deutlich weniger Wind.


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Allerdings sind die auf der Homepage des Wassersportvereins genannten sanitären Einrichtungen angeblich nicht verfügbar. Also zahle ich für halbe Leistung auch nur den halben Beitrag und vermerke das auch klar auf dem Bezahlumschlag. Trotzdem ist der Platz schön und sehr empfehlenswert.


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Am Abend besuche ich noch den „Mann vom Meer“, eine 4,30 Meter hoch Eisengussskulptur, die einen obeliskförmigen Kristall in den flach ausgestreckten Händen hält.


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Wer eine Erklärung für diese Kunst sucht, sollte bitte bei „Skulpturlandskap Nordland“ nachlesen; ich habe das nicht verstanden. :)
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Re: Beside the Road

Beitragvon Gudrun » Mi, 09. Okt 2019, 6:52

Es kommt mir vor, als wäre der Tag etwas frustrierend für Dich gewesen und als würde sich das im letzten Satz niederschlagen. Das tut mir leid für Dich. Vielleicht hättest Du in Nyksund besser als in Stø gestanden? Der Parkplatz vor der Brücke ist windgeschützt. Auch da wo die Wanderung nach Sto beginnt, kann man stehen - zu mindest, wenn wenig Verkehr ist.

Bin gespannt, was Du noch auf den Vesterålen getrieben hast.

Grüße Gudrun
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Re: Beside the Road

Beitragvon Kumulus » Mi, 09. Okt 2019, 9:31

Gudrun hat geschrieben:Es kommt mir vor, als wäre der Tag etwas frustrierend für Dich gewesen.



Nee, das ging schon. Mir war ja bewusst, dass ich nicht mit Blumenkränzen begrüßt werde, wenn ich die Vesterålen betrete.

Etwas schade fand ich, dass die Jennestad Handelssted noch nicht geöffnet hatte. Und dieser Stellplatz in Hovden, groß wie ein Fußballfeld, mit Sturm und Kälte war nicht besonders einladend. Erst am nächsten Tag war ich dann in Nyksund. Dort wäre wirklich ein schöner Platz gewesen. Aber der Platz in Bø an der Marina war auch gut. Ich denke, dort kann es sehr schön, abwechslungsreich und unterhaltsam sein, wenn die Bootseigner an und auf ihren Booten sind. Auf alle Fälle hätte man dann viel zu sehen.

Die "Laudatio" vom "Mann vom Meer" ist mir etwas zu hochgestochen. Diese Sprache von "Mythen" und "unsichtbaren Fäden" mit dem "materialisierte Gedächtnis des Ortes" ist nicht meine Welt und Ausdrucksweise. Auch wenn ich als Beamter auch hin und wieder sehr bürokratisch und unverständlich bin.

Gruß Martin
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Re: Beside the Road

Beitragvon Gudrun » Mi, 09. Okt 2019, 9:48

Das ist halt Kunst. Ich stelle mir so hochgestochene Fragen nicht mehr. (Altersweisheit???) Ich lass es einfach auf mich wirken und meine Gedanken spazieren gehen.

Nyksund hat uns schon vor vielen Jahren gefallen. Aber ein Fischerdorf war es schon damals nicht. Und Künstler? Nicht mal Lebenskünstler. Ich fand es vor allem komerziell, ebenso wie Stø. Wie gesagt: beides trotzdem sehenswert.

Grüße Gudrun
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Re: Beside the Road

Beitragvon cani#68 » Mi, 09. Okt 2019, 10:02

Moin,
bin gerade erst zugestiegen- interessanter Reisebericht schön bebildert.

Auch wenn der Caddy nicht meine Reise-/Übernachtungsvariante ist, finde ich es interessant deinen Aktivitäten und Spuren zu folgen. Da kann man immer mal wieder "Lesezeichen" für eigene Reisen setzen.
____________
Schöne Jrooß
Uwe

Norwegen Bilder - https://www.flickr.com/photos/uwe_cani/albums/72157647598018725
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Re: Beside the Road

Beitragvon Ronald » Mi, 09. Okt 2019, 10:59

Moin, Martin,

Danke wieder einmal für
1. Toll und lebendig geschriebenen Bericht
2. Klasse Fotos „erster Sahne“ aus dem Zug
3. Deine netten Worte über meinen Bericht, jedoch hast Du meinen Bericht noch getoppt, insbesondere auch durch Deine Aufnahmen vom Fjelltopp in Narvik.

Nach einigen unerfreulichen Erfahrungen mit Seilbahn & Co, bekommst Du mich in solche nicht mehr hinein, auch wenn sie Porsche-Design haben.

Bei Deiner Bemerkung über die Berliner Jogginghosen-Truppe habe ich laut gelacht. Wir haben ja in dem Tjeldsund brua Hotel übernachtet. Das ist in der Tat ein „Touristendurchschleusungshotel“, dementsprechend ist auch die Qualität der Küche.

Jennestad: Wir hatten ja das Glück dort einen Tag vor der offiziellen Eröffnung zu sein.

Und was Nyksund betrifft, hatte meine Frau 2013 in ihrem Reisebericht wie folgt geschrieben:

„In dem ehemals verlassenen Fischerdorf regt sich neues Leben. 15 Menschen leben hier, dazu kommen einige Touristen. Seit im Jahr 1985 ein Wissenschaftlicher Assistent der Sozialpädagogen an der TU Berlin zusammen mit einigen Studenten den Ort entdeckte, entwickelte sich die Idee, hier eine internationale Jugendbegegnungsstätte aufzubauen. Es wurde mit den norwegischen Eigentümern und der Kommune verhandelt und man bekam schließlich mit vielen Auflagen die Genehmigung zur Wiederbelebung, allerdings nur für sieben Jahre. Seither ist viel geschehen und inzwischen ist Nyksund wieder in norwegischer Hand, weil die Genehmigung abgelaufen war und nicht erneuert wurde. Die norwegischen Eigentümer kümmern sich wieder selbst um ihr vernachlässigtes Kleinod. Die Fortschritte sind unverkennbar, aber auch die Wunden der Vernachlässigung sind nicht zu übersehen.“

So ist es auch kein Wunder, dass hier von Fischerei nichts mehr zu sehen ist, außer den alten Lagerhäusern.
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Nun bin ich gespannt, wie ein Flitzebogen, was Du sonst noch erlebt hast.
Gruß
Ronald
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Man kann sich jeden Tag ärgern, aber man ist nicht verpflichtet dazu!
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Re: Beside the Road

Beitragvon syltetoy » Mi, 09. Okt 2019, 13:40

Das sind wieder herrliche Aufnahmen, ich mag auch die Stimmungen bei schlechtem Wetter :)
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Re: Beside the Road

Beitragvon Kumulus » Mi, 09. Okt 2019, 19:04

12. Tag – 15. Juni 2019

Der Morgen war schon sehr warm (14 Grad um 08:00 Uhr) und die Aussichten auf einen schönen Tag beflügeln mich. So lässt sich der Urlaub aushalten.


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Ich frühstücke in aller Ruhe, packe meine „7 Sachen“ und mache mich auf dem Fv820 in den Norden der Insel Langøya. Unterwegs wieder ein paar „lost places“!


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Mein erster Boxenstopp ist an der Kirche von Bø, die ein wenig außerhalb des Ortes liegt. Sie stammt aus dem 19. Jahrhundert und umfasst 370 Plätze.


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Ziel meiner heutigen Etappe ist der kleine Fischerort Nyksund im Norden von Langøya, in dem sich in den letzten Jahren auch einige Kunstschaffende angesiedelt haben.
Die Landschaft entlang des Fv820 und später Fv821 ist traumhaft schön und verschafft mir unendlich viele Fotomotive. Nahezu nach jeder Kurve und nach jedem Hügel möchte ich anhalten, um zu fotografieren.


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Besonders die letzten 5 Kilometer vor dem Ort sind wieder einmal atemberaubend an den Fels geheftet. Dazu auch noch Schotterpiste mit jeder Menge Schlaglöcher. Gegenverkehr geht nur über Ausweichbuchten und erfordert streng disziplinarisches Fahren am rechten Limit. Wie bereits erwähnt, mag ich solche Strecken nicht besonders gerne fahren, finde sie aber trotzdem sensationell.


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Doch bevor ich diese letzten Kilometer bis nach Nyksund angehe treffe ich an einem Aus-sichtspunkt und Denkmal eine nette Dame, die mit ihrem Hund allein unterwegs ist. Wir kommen ins Gespräch und verabreden uns auf einen Kaffee in Nyksund. Doch vor dem Kaffee wird der alte Ort rund um das Hafenbecken besucht und bestaunt.


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Hier wirkt alles noch lebensnaher als in den Museumsdörfern auf den Lofoten. Aber echte Fischerei gibt es hier anscheinend auch nicht.


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Leider ist auch hier keine Saison, die Galerien haben noch geschlossen und von den Cafe’s und Restaurants finden wir letztlich nur eines dass uns die gewünschte Stärkung serviert.


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Es folgt circa 1 Stunde gemütliches Plaudern bis jeder wieder seines Weges geht – ich in den Norden nach Andesnes und die nette Dame in ihr Ferienquartier in Sortland.


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Die Strecke bleibt ausgesprochen schön und abwechslungsreich. Allerdings ziehen bereits ein paar Schleierwolken auf, die eine Änderung des schönen Wetters andeuten.


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Der Wind aus Nord-Ost nimmt auch an Stärke zu und weht ausgesprochen eisig. Später am Abend geht es nur mit dicker Jacke! Aber immerhin trocken!!! Das finde ich schon super.


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Ich fahre die nationale Touristenstraße Andøya, mache am Rastplatz Bleiksmarka eine kurze Pause und schaue wenig später in Andenes, wo genau die Walsafari beginnt und ob dort vor Ort ausreichend Stellplätze verfügbar sind (sind sie!!). Anschließend zum dortigen Campingplatz. Walsafari und Campingplatz sind unter ein- und derselben Homepage zu finden und scheinen also denselben Besitzer zu haben. Allerdings ist die Organisation auf dem Campingplatz wenig vorzeigbar. Gegen 17:30 Uhr warten rund 2 Hände voll Touristen auf die Öffnung der Rezeption, die bereits für 17:00 Uhr angezeigt ist. Alle sind nur noch genervt. Ich schaue mich um und stelle fest, die Anzahl der Stellplätze mit Stromanschlüssen ist sehr begrenzt und bereits belegt. Da lohnt kein Warten für mich, denn einen Campingplatz ohne Stromanschluss kommt für mich heute und bei der Kälte nicht infrage. Außerdem habe ich Handy und Akkus der Kamera aufzuladen.


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Ich lande schließlich in dem 8 Kilometer entfernten Campingplatz „Midnattsol“ in Bleik und erhalte dort den von mir gewünschten Stellplatz. Der liegt zwar nicht in der ersten Reihe, aber immerhin kann ich aufs Meer hinaus sehen.


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Nach einem Rundgang bestätigt sich mein erster Eindruck – ein schöner Campingplatz. Leider wird es am Abend wieder kälter und windiger, so dass ich mich ins Auto zurückziehe. Der Himmel ist bewölkt und außer der Helligkeit werde ich von der Mittsommernacht wohl wenig mitbekommen.


Schönen Abend allerseits
Martin
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Re: Beside the Road

Beitragvon Julindi » Mi, 09. Okt 2019, 19:29

Da hat sich meine Abwesenheit mal so richtig gelohnt - herrlich dein Reisebericht. Da ich den Bericht jetzt von Anfang bis Ende durchgelesen habe, weiß ich gar nicht, was ich schreiben soll - beim Lesen sind mir so viele Gedanken durch den Kopf gegangen... Deshalb sage ich jetzt einfach: Vielen vielen Dank für deine Mühen und die tollen Bilder! Ich freue mich sehr über das Mitreisen.

Dein "Vehikel" - das wäre genau mein Ding, wenn ich alleine reisen würden! Phantastisch! Sieht komfortabel aus und durch den Umbau mit allem ausgestattet...
Ich freue mich auf mehr!! :D :D :D
Reiseberichte mit Fotos auf http://www.ju-cara.jimdo.com
Julindi
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Re: Beside the Road

Beitragvon Gudrun » Mi, 09. Okt 2019, 19:45

Gudrun hat geschrieben:Vielleicht hättest Du in Nyksund besser als in Stø gestanden? Der Parkplatz vor der Brücke ist windgeschützt. Auch da wo die Wanderung nach Sto beginnt, kann man stehen - zu mindest, wenn wenig Verkehr ist.

Bin gespannt, was Du noch auf den Vesterålen getrieben hast.

Grüße Gudrun
Jetzt hab ich doch tatsächlich Nykvag und Nyksund in einen Topf geschmissen. :oops: Und Deine Beschreibung des windigen Standortes folgerichtig in Stø verortet. Das kommt davon, wenn man nur mal schnell reinliest und seinen Senf dazu gibt. Lieber doch am Abend in aller Ruhe Deinen Reisebericht lesen.

Grüße Gudrun
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