2022 Skandinavien – Rundreise

Eure Berichte von Reisen in Norwegen, Wander- und Bergtouren, Hurtigrutenfahrten oder Spezialtouren

Re: 2022 Skandinavien – Rundreise

Beitragvon Ingo Martin » So, 10. Sep 2023, 16:08

Liebe Gudrun55,
ich war die letzten Tage etwas nachlässig beim schreiben und Bildchen einstellen.
Das Wetter war zu schön, um zuhause zu bleiben.
Aber heute werde ich weitermachen.
Ja, und wir waren natürlich auch beim Kannestein.
Bald mehr und lg
Ingo
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Re: 2022 Skandinavien – Rundreise

Beitragvon Ingo Martin » So, 10. Sep 2023, 16:27

3. Reisebericht unserer Skandinavien Rundreise 2022, vom 22.08. bis 27.08.2022, von Maloy über Mandalen nach Bud

Hallo zusammen,
gerade rechtzeitig zum Wochenende habe ich den Reisebericht und die Bilder fertigbekommen.
Heute haben wir ja nur einen Katzensprung weiter in den Norden unternom-men und sind nun in Bud, unserem Nordwestlichstem Reiseziel angekommen.
Hier kennen wir uns schon aus, werden von hier aus die Atlantikstraße und Molde, die Musik- und Rosenstadt besuchen.
Die Wetteraussichten sind besser als die der letzten Woche. Aber das Wetter ist halt wie es ist und wir richten uns danach.
So lange unser kleiner Heizlüfter geht und unsere gute Reiselaune bleibt, ist alles gut. Und das Reifenproblem bekommen wir sicher auch in Griff.

Montag, 22.08.2022, 08:45, gräulich, 14 Grad, Ausflug zum West Cape
Unzählige Regenschauer und Windböen sind in der Nacht durchgezogen. Weil wir die Markise nicht draußen haben, kein Grund zur Aufregung.

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Der Wind kam die letzten beiden Tage aus südöstlicher Richtung, heute aus West. Allen Wetterunkenrufen zum Trotz, werden wir heute zum West Cape, Norwegens westlichem Punkt (einfach 75 km, 1 ½ Stunden Fahrzeit) fahren, wo wir 2010 schon einmal bei heftigstem Wind waren.
Um 10:30 Uhr sind wir bei 12 Grad abgefahren. Auf dem Weg zum West Cape haben wir einen schönen Blick vom geschlossenen Restaurant in den Syltefjord gehabt. Das Dach ist begrünt.

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Und so sehen norwegische Dachschindeln auch aus.

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Bei der Weiterfahrt haben wir auch in den Syltefjord schauen können, wo wir 2010 eine Hütte gemietet haben und eine schöne erste Norwegenerfahrung sammeln konnten.

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Das West Cape erreichen wir um 12:15 Uhr, 10 Grad hat es und der Wind schnauft mit 6 – 8 Bft. aus Südwest. Das Café ist geschlossen, die Meteorologische Station automatisiert.

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Wir waren alleine, selbst die Schafe haben sich in tiefere Gefilde zurückgezogen. Ein weiter Blick aus 450 Metern Höhe auf den Atlantik war sehr beeindruckend.

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Bei der Rückfahrt haben wir in der Sandbucht bei Evje Halt gemacht und uns vom Meeresrauschen beeindrucken lassen. Die Surfer sind noch in Wartestellung.

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Dass es hier einen selbstbedienungs-/selbstzahlungs-Shop gibt, der 24/7 geöffnet ist, ist einmalig in unserer bisherigen Erlebniswelt.
Vom Café aus dem Automat bis zum Pflaster, wenn sich jemand verletzt hat, ist alles vorhanden. Und das auf ein paar Quadratmetern.

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Aber auch einen Friedhof nebst Kirche gibt es.

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Und nur ein paar Häuser und einen Campingplatz. Wir waren fast alleine.
Die Rückfahrt haben wir über Selje gemacht und sind viele Buchten ausgefahren in denen kleinere Fischtrawler lagen.
Nach 160 Kilometern und 3:45 Stunden Fahrtzeit waren wir wieder in Maloy zurück, voll mit schönen Erinnerungen und Eindrücken.

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Die Knots/Midges fressen einen fast auf, hier hilft nur eine chemische Keule dagegen.
Wir sehen eine große Gruppe Schweinswale im Fjord jagen, andere Camper sagten, es seien Orcas gewesen. Aber Orcas haben stehende Rückenfinnen.
Ich habe noch die beiden Bootsangeln fürs morgige Fischen fertiggemacht.
Zum Abendessen gab es Grillpolser mit Kartoffelsalat.
Ein schöner Sonnenuntergang folgte.

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Ingo Martin
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Re: 2022 Skandinavien – Rundreise

Beitragvon Ingo Martin » So, 10. Sep 2023, 16:48

Dienstag, 23.08.2022 08:45 Uhr, 18 Grad, leichter Wind aus Ost, bedeckter Himmel

Heute war der zweite Tag, an dem es nicht geregnet hat.
Wir haben einen PKW-Ausflug zum Kannesteinen und zum Hendenes fyr gemacht.

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Der Kannesteinen ist etwa 3 Meter hoch und is shaped by waves, ice and stone, wie im Prospekt steht.

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Am Hendenes fyr waren wir auch schon 2010 bei unserer ersten Norwegenreise. Erinnerungen tauchten auf.

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Auf schmalen Straßen waren wir unterwegs, mit Ausweichstellen. Dass auf diesen gerade mal PKW-breiten Straßen auch Linienbus, Schulbus, Betonmischer und Kühllaster fahren ist normal. Alles arrangiert sich.
Auch eine Mittelalterliche Handelsstation (Vagsberget) haben wir besucht und uns in die alte Zeit zurückversetzt, in der Wicki und seine Freunde lebten. Und hier Schutz suchten und Handel betrieben. Die Häuser sind auf Stelzen gebaut, damit die Mäuse nicht ins Haus und an die Vorräte kommen.

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Und um 23,75 NOK/l haben wir getankt. Also um 2,375 €. Dass da ein Tank schon mal einen hunderter Wert ist, macht einen nachdenklich. Aber Norwegen war noch nie ein Billigland.
In Maloy waren wir beim Shoppen und haben Vorräte ergänzt. Viele Fassaden sind von einem Künstler aus der Stadt gestaltet worden. Ein wohltuender Kontrast zu den „Künstlern“ in München die die Häuserwände beschmieren und ACAB posten.

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Mit einem Hamburger habe ich am späten Nachmittag einen 2 stündigen Bootsausflug zum Fischen im Nordfjord gemacht. Wir haben einige Seelachse in Küchengröße gefangen und die Küste vom Boot aus erlebt. Schön und warm war’s. Die Sonne hat fast den ganzen Tag geschienen, was will man mehr.

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Dass wir seit 2 ½ Wochen keinen Fernseher angemacht haben und wir unseren Naturfernseher vor dem Wohnwagenfenster in den Fjorden nutzen, tut uns gut.

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Dass die Zeit auf Reisen immer so schnell vergeht merke ich daran, dass ich erst jetzt um 21:50 Uhr meinen Reisebericht schreibe und später noch die Bilder des Tages runterlade. Bevor die Lesestunde beginnt.
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Re: 2022 Skandinavien – Rundreise

Beitragvon Ingo Martin » So, 10. Sep 2023, 17:45

Mittwoch, 24.08.2022, ein warmer Tag 20 Grad, bedeckt

Heute haben wir uns vorgenommen, wieder ein uns unbekanntes Leuchtfeuer, das Skongenes Lighthouse nördlich von Maloy zu erwandern.

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Das Wetter meint es wieder gut mit uns und es ist warm.
Das Frühstück findet draußen statt.

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Wir packen unsere Rucksäcke, ziehen Wanderkleidung und -schuhe an und machen uns um 10:30 Uhr auf den Weg.
Nach kurzer Zeit sind wir in Maloy, halten uns rechts auf dem kleinen Sträßchen nach Norden und verpassen im ersten Stepp den Einstieg zum Lighthouse.

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Nach einigen Kilometern Fahrt stellen wir den Galaxy an der Reviksanden beach ab und wandern zum Strand. This 1,5 km long beach is one of Norways finest swimming beaches, steht im Prospect. Drei Schwimmer in kurzen Neoprenanzügen sind auch ins Wasser gegangen. Der Sandstrand ist wirklich ganz fein, viele Möwen bevölkern ihn. Und einige Camper auch.

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An der Fassade eines Ferienheimes ist ein bemerkenswertes Gemälde. Bitte genauer ansehen.
Ich deute das Bild als Schiffbruch einer Beziehung.

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An einem Bauernhof ist Gina Lollobrigida oder eine feurige Spanierin zu sehen. Kultur in Norwegen.

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Oder auch Lüftlmalerei vom Feinsten, wie wir auch in Maloy sehen konnten.


Dann suchen wir den Einstieg zum Skongesnes fyr und finden ihn auch.

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Mit Rucksack und Gerti mit Stöcken bewaffnet machen wir uns auf den Weg, der sich als nicht so gut begehbar darstellt. Trotzdem sind wir gut 1 ½ Stunden gewandert und haben die Natur und den Blick in die Fjorde genossen.

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Aber die Wanderung haben wir abgebrochen, weil der Weg teilweise schlammig und schlecht begehbar war. Nicht wie beschrieben: The walk is easy and well-suited for most people. Wir gehörten nicht dazu.

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Auf dem Rückweg haben wir noch in Maloy eingekauft und haben den Nachmittag ausklingen lassen.
Zum Abendessen gab es einen gestern gefangenen Seelachs mit Bratkartoffeln und Salat.

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Wir haben fünf schöne Tage hier am Steinvik CP in Maloy verbracht. 1.650 NOK incl. Boot bezahlt und uns bei Agnete für die Gastfreundschaft bedankt.

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Morgen geht es zum Romsdalenfjord nach Mandalen weiter.
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Re: 2022 Skandinavien – Rundreise

Beitragvon Ingo Martin » So, 10. Sep 2023, 18:50

Donnerstag, 25.08.2022, 08:00 Uhr, bedeckt, 17 Grad

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In der Nacht hat es immer wieder geregnet, Windböen rüttelten am Wohnwagen. Ich habe schlecht geschlafen und immer wieder daran denken müssen, den Wohnwagen vom schönen Stellplatz am Wasser auf die Straße zu fahren, ohne wieder aufzusitzen.
Wir frühstücken in aller Ruhe und machen den Wohnwagen fahrfertig. Dann movere ich den Wohnwagen aus unserem Stellplatz runter, um ihn drehen und anspannen zu können.

Alles klappte Bestens, ich habe ja in der Nacht lange genug geübt.
Beim runterfahren habe ich bemerkt, dass im rechten Wohnwagenreifen, der aus Tromsö stammt, viel zu wenig Luft ist. Mit der Standluftpumpe habe ich den Reifendruck von 2 auf 4,5 Bar aufgepumpt. Etwas stimmt mit dem Reifen nicht. In einem Rutsch bin ich dann bis zur Rezeption hochgefahren, der Galaxy hat gezeigt, was in ihm steckt.

Um 10:00 Uhr sind wir dann abgefahren und gemächlich nach Nordfjordeid gefahren. An einer Tankstelle habe ich den Reifendruck geprüft, nichts hat gefehlt. Dann sind wir weiter in Richtung Stryn gefahren, vorbei an vielen Seen und durch Täler, in denen kleinstrukturierte Landwirtschaft betrieben wird. Kühe und Schafe, auch Ziegen und einige Fjordpferde weiden im üppigen Gras.
Wir fahren nun auf der Straße 60 durch eine wunderschöne Hochebene.

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Zwei PKW haben uns seit Maloy überholt, der Verkehr hält sich in Grenzen. Einige Tunnels mit 4 Kilometer Länge werden durchfahren.
Bei Hellesylt machen wir am Aussichtspunkt halt und schauen in den tief unter uns liegenden Geirangerfjord. Schade, dass wir keinen Kreuzfahrer gesehen haben.

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In Stranda erreichen wir die nächste Fähre, die uns in einer Viertelstunde über den Norddalsfjord bringt. Bezahlt wurde diesmal mit Karte, jede Fährgesellschaft macht’s anders. Immer am Fjord entlang erreichen wir Sjoholt und treffen auf die E 39, die von Alesund rüberkommt.

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Über die Viktebukta geht eine haushohe Brücke,

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dann fahren wir am Romsdalenfjord entlang nach Mandalen zum CP Mandalen.

Bei der Suche nach einem schönen Stellplatz sind wir verwundert, dass so viele Deutsche am CP stehen. Nun kommen wir darauf, dass Mandalen ein Fischercamp ist. Fast alle Plätze in erster Reihe sind belegt, einen finden wir noch uns stellen auf. Wir kurbeln die Markise aus, stellen Tisch und Stühle auf und schnaufen nach fast 4 ½ Fahrstunden für 220 Kilometer erst mal durch. Eine kleine Brotzeit und eine kurze Augenpflege im Sonnenschein musste sein.

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Mit M habe ich noch eine Stunde vom Boot aus im Romsdalfjord ohne Erfolg gefischt.

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Zum Abendessen gab es Lachsfilet mit Gemüsereis, als Dessert den guten Wasserburger Birnenschnaps, der beim nächsten Gebrauch sein Dasein aushaucht.

Nun ist es schon wieder 21:30 Uhr, während ich den Reisebericht schreibe und die Bilder runterlade. Draußen ist es grau, in den Bergen hinter uns hängt die Wolkendecke auf halbmast, die Gipfel sind verschwunden. Es beginnt der Abend mit Kartenlegen und lesen.
Ingo Martin
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Re: 2022 Skandinavien – Rundreise

Beitragvon Ingo Martin » So, 10. Sep 2023, 19:12

Freitag, 26.08.2022, 08:45 Uhr, bedeckt, Berge in Wolken, Ausflug nach Alesund

Früh am Morgen musste die Markise geborgen werden, die Luft war lau aber der Wind heftig. Im Fjord schäumte das Wasser.
Beim Frühstücksfernsehen ging der Blick auf den Fjord, die gut befahrene E 39 und das rege Treiben auf dem CP.
Sanitär gut und gratis Dusche, das bringt den nötigen Schwung für den heute geplanten Ausflug nach Alesund, das rund 90 Kilometer westlich von Mandalen liegt.

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Wir fahren um 10:45 Uhr los, 14 Grad hat es draußen, es ist unschönes Wetter – um es schön auszudrücken. Aber Alesund liegt am Meer und das Wetter kann da ganz anders sein.
Die Fahrt war beeinflusst von der vorgegebenen Geschwindigkeit, die alle einhalten. 70 oder 80 km/h, keiner überholt, alle soaren durch die schöne Landschaft. Wir nähern uns Alesund, der Verkehr nimmt zu und plötzlich sehen wir mehrstöckige Häuser und Verkehrsampeln.
Parken in Alesund geht nur im Parkhaus, wir finden es eingegraben im Aksla, dem Aussichtsberg von Alesund. Ähnlich Salzburg.
Wir parken und ich mache ein Foto vom Stellplatz, um später das Auto wieder zu finden. Wie das mit dem bezahlen wird, mal sehen.

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Am Zeitungsjungen vorbei beginnen wir bei trockenem Wetter den Aufstieg zum Aksla-Aussichtsberg.

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Insgesamt 53+418 Treppenstufen aufwärts. Gertis Reifeprüfung nach der Knie-OP.

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Je weiter wir nach oben kamen, desto schöner war der Blick auf Alesund und das Meer rundherum.

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Bei Treppe 321 haben wir den Aussichtspunkt für Bilder genutzt und den weiteren Aufstieg nach oben abgebrochen. Wir müssen ja noch runter und wollen die Stadt erkunden.

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Im Hafen war ein Markt, an dem regionale Spezialitäten angeboten wurden. Viele Händler und auch Besucher tummelten sich an den Ständen. Wir haben uns auch durchprobiert: Lachs auf Smörrebrod, Käse, Wal- und Elchfleisch, Brot. Wir kauften eine Lachsseite und einen speziellen Senf dazu. Auch ausgereifte Pflaumen, Oliven und gefüllte Tomaten mit Paprika, die uns die nächsten Tage erfreuen.

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Dann wanderten wir in den Altstadt-/Jugendstilbereich, sofern man vom stark kommerzialisierten Teil der Stadt noch davon sprechen kann, gingen zur Alesund Kirche, die für uns Erdenbürger keine Sprechstunde zur Besichtigung hatte.
Alesund ist seit unserem ersten Besuch 2011 stark vergrößert, ein Schicksal vieler Städte die nach und nach ihren Charakter verlieren.

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Mit vielen neuen Eindrücken versorgt haben wir uns auf den Weg zum Parkhaus gemacht, das wir gefunden haben.
Zum Bezahlen der Parkgebühr habe ich mich an eine Frau gewandt, die uns dabei geholfen hat, die vielen Schritte des Automaten zu befriedigen.
Natürlich wurde das Kennzeichen bei der Einfahrt gescannt, die Parkdauer gerechnet, die Kreditkarte akzeptiert und wir waren 89 NOK los. Bei der Ausfahrt wurde uns am Bildschirm gezeigt, dass wir bezahlt haben und ausfahren dürfen.

Unterwegs nach Mandalen hat sich das Wetter verschlechtert, die Berge sind in den Wolken verhüllt. Wir haben noch für 1.000 NOK getankt, der Dieselpreis pro Liter lag bei sensationell niedrigen 21,49 NOK/l.

Am CP angekommen haben wir uns auf die morgige Abfahrt nach Bud vorbereitet. Restmarkise abgebaut, Tisch und Stühle verstaut, bezahlt, Wasser aufgefüllt.
Auch festgestellt, dass der rechte Caravan Reifen schon wieder bei nur 2 statt 4,5 BAR angekommen ist. Nun ist gewiss, dass wir ein Löchlein im Reifen oder ein defektes Ventil haben. Wie schön, dass heute vom Freitagabend bis Montag die Reifenstationen, wo immer die sind, geschlossen haben. Wir haben ja einen Reservereifen, wie gut der aufgepumpt ist, weiß der Himmel. Und wie ein Reifenwechsel mit den uns zur Verfügung stehenden Bordmitteln geht, wer weiß das schon. Aber das ist eine andere Sache, die wir sicher lösen werden.

Vom Fischercamp in Mandalen waren wir nicht begeistert. Deshalb bleiben wir auch nicht wie geplant länger, haben ein Zeitguthaben von 2 Tagen, die wir dort erleben werden, wo es schöner ist.
Der Tagesbericht ist geschrieben, die Bilder runtergeladen und für den Reisebericht vorbereitet, jetzt um 22:00 Uhr ist Schluss mit der Büroarbeit.
Ich lese gerade Segelgeschichten 80.000 Meilen um Kap Hoorn aus dem Jahr 1985 von Bobby und Carla Schenk und freue mich darüber, wie die beiden es gemeistert haben, sich Zeit fürs Leben zu nehmen und die Welt zu erkunden.
Gute Nacht für heute.
Ingo Martin
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Re: 2022 Skandinavien – Rundreise

Beitragvon Ingo Martin » So, 10. Sep 2023, 19:53

Samstag, 27.08.2022, 08:30 Uhr, bewölkt 13 Grad, Fahrt von Mandalen nach Bud

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Ich hatte eine ruhige Nacht bis auf die Alpträume eines morgendlich platten Wohnwagenreifens. Den wir ja nicht merken, weil wir auf Stützen stehen.
Der CP hat sich geleert, der Tiefkühlcontainer mit den Filets der gefangenen Fische auch.

Bachstelzen und Spatzen machen mit uns Frühstück, die ersten Petrijünger*innen gehen ausgerüstet wie Großwildjäger zu den Booten.
Wir verlassen dieses, nach den vorher schönen Klippenplätzen, unwirkliche Fischercamp und fahren um 10:15 Uhr ab nach Bud, unserem heutigen Ziel.

Der Reifendruck hat sich seit gestern Abend nur um 1 BAR abgesenkt, das ich nachgepumpt habe. Der Kleinkompressor zum Reifenfüllset ist zum vergessen, er schafft nur 3 BAR und glüht dabei fast. Aber wir sind guter Dinge, dass unterwegs nichts passieren kann. Und wenn → Reifenwechsel.
Wir fahren auf der E 136 zurück Richtung Alesund, über die Tresfjordbrua rechts weiter nach Vestnes, wo wir schon von weitem die Fähre bei Furneset sehen.

Auch Molde, das andere Ende der Fährstrecke sehen wir in der Ferne schon.

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30 Kilometer in 30 Minuten sind wir fast alleine auf der Straße gefahren, die Norweger schlafen scheinbar noch.

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Die Überfahrt dauerte 30 Minuten, den Fährpreis entdecken wir erst zuhause auf der Rechnung, wir wurden, ohne es zu wissen, gescannt.
Um 11:15 Uhr erreichen wir Molde, wo schon mehr los war, als drüben am Romsdalfjord.

Wir warten, bis alle anderen Fährteilnehmer abgefahren sind und machen uns auf den Weg nach Bud. Unterwegs schauen wir nach einem Reifenhändler oder einer Bil Verkstad, die wir aufsuchen wollen, um unser Problemchen zu lösen.
Viel Sprühnebel lag in der Luft, kaum, dass wir das Meer sehen konnten, 11 Grad warm ist es draußen. Je weiter wir uns Bud näherten, desto heller wurde der Himmel. Bei einem REMA Supermarkt haben wir Vorräte ergänzt.

In Bud am PLUSCAMP Camping angekommen, hat es dann wieder zu schütten und zu winden begonnen, als wir nach einem guten Stellplatz suchten.

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Wir flüchteten in den WW um dem waagerechten Regen auszukommen.
Später haben wir den WW aufgestellt, mit Sicht auf das Meer und die Inseln. Wir waren hier schon einmal in 2011, auf unserer ersten Wohnwagenreise in den Norden.

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Ich habe den Scherenwagenheber unter der rechten Seite des WW angelegt um die Achse etwas zu entlasten. Hochheben ist mit der kleinen Kurbel und den gegenüber ausgefahrenen Stützen nicht möglich. Und bei dem Wetter auch nicht lustig.
Wenn es besser wird, werde ich es probieren, den Ersatzreifen zu montieren und den schleichend luftlassenden Reifen bei einer Reifenstation richten lassen. Der Drehmomentschlüssel ist auch an Bord und die Radmuttern lassen sich bewegen. Also wenn Reifenwechsel, dann bei Schönwetter.
Das sich langsam am Horizont und in der Wetter App zeigt.

Der CP ist kaum bevölkert, ich habe für 3 Tage gebucht und 1.020 NOK bezahlt. Dusche, Strom, WIFI und der Blick auf’s Meer sind frei. Kleine Motorboote sind leider alle broken, ein großes mit 60 PS-Motor würde für 12 Stunden 1.600 NOK kosten, zu teuer für mich alleine.
Wir haben noch einen Spaziergang über den CP gemacht und finden ihn gut. Das Wetter hat noch Luft nach oben.

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Jetzt um 16:00 Uhr habe ich mich ins Internet eingeloggt und schreibe meinen Tagesbericht, ggf. geht heute noch der dritte Reisebericht in die Fläche.
Wir haben zwischenzeitlich unser Radioprogramm von Country Music auf Oldies Music umgestellt und hören die guten Songs aus alten Zeiten. Die Rapper der Neuzeit bleiben uns gestohlen.
Wer kennt noch: Die Liebe ist ein seltsames Spiel von Conny Francis? Die singt gerade, natürlich in Norwegen auf Englisch.

Das Abendessen, Smoked Lachs, Bratkartoffeln und guter Salat war opulent.

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Und der gute Saxenkamer Birnenschnaps wurde aus den Untiefen des Galaxy gefördert und gleich probiert. Gutes Bodenseeobst verarbeitet in Saxenkam, ein Genuss.

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Am Abend sind noch Kreuzfahrtschiffe und Frachter zwischen den Inseln vor uns durchgefahren. Sie kommen bzw. fahren von/nach Molde, das südlich von uns liegt.
Wir haben noch eine kleine Wanderung auf den Flesvikhaugn, den Felsenbuckel hinter dem CP gemacht und einen weiten Blick aufs Meer genossen.
Danach war ein sehr schöner Sonnenuntergang mit Abendrot zu beobachten. Abendrot → gut Wetter Bot(e), Morgenrot → abends tot, auf das Wetter bezogen.

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Wir sind früh in die Kojen gegangen und haben lange gelesen.

Damit endet der 3. Reisebericht.
Wir hoffen, dass euch die Reise bis nach Bud gefallen hat.
Ingo
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Re: 2022 Skandinavien – Rundreise

Beitragvon Julindi » Mo, 11. Sep 2023, 10:05

Wie schön, dass es weiter geht!!
Deine Schilderungen und Fotos vom Vestkapp, Kannesteinen, Revfiksanden lassen Erinnerungen wach werden. Und ich glaube, ich muss unbedingt nochmal in diese Ecke - sehr schön!

Vielen Dank für Deine Mühen :D
Reiseberichte mit Fotos auf http://www.ju-cara.jimdo.com
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Re: 2022 Skandinavien – Rundreise

Beitragvon Voronwe » Di, 12. Sep 2023, 9:53

Danke für diesen Bericht.

Schön mal wieder einen zu lesen, war denn dieses Jahr überhaupt jemand in Norwegen? (ok, ich nicht)
Ingo Martin hat geschrieben:

Aber die Wanderung haben wir abgebrochen, weil der Weg teilweise schlammig und schlecht begehbar war. Nicht wie beschrieben: The walk is easy and well-suited for most people. Wir gehörten nicht dazu.

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Das ist doch für norwegische Verhältnisse ein Tipp-Topp-Wanderweg. :wink: Sogar mit Bohlen ausgelegt, was für ein Luxus :wink:
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Re: 2022 Skandinavien – Rundreise

Beitragvon Fjellpolo » Do, 14. Sep 2023, 13:41

Vielen Dank für den Reisebericht! Herrlich, wenn man 7 Wochen Zeit hat für eine Reise in den Norden! Ich freue mich, dass es noch längere Zeit weitergeht...
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Re: 2022 Skandinavien – Rundreise

Beitragvon Kumulus » Do, 14. Sep 2023, 17:01

Da werden Erinnerungen wach und zugleich Sehnsüchte geweckt.

Vielen Dank für diesen Auftakt einer phantastischen Rundreise. Man spürt in jedem Satz eure Begeisterung für Norwegen und die täglich Portionen Omega 3. Schöne Landschaften, abwechslungsreiche Witterung und tolle Bilder.

Großartig - ich fahre gerne auch noch mit.

Gruß aus Norddeutschland
Martin
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Re: 2022 Skandinavien – Rundreise

Beitragvon Ingo Martin » Do, 14. Sep 2023, 17:55

4. Reisebericht unserer Skandinavien Rundreise 2022, vom 28.08. bis 01.09.2022, Bud und Umgebung

Hallo zusammen,
wer eine Reise tut, der kann auch das erzählen, was er erlebt hat und was ihn beschäftigt.
Und wir erleben jeden Tag etwas Neues, geplantes oder auch ungeplantes.
Stets mit gutem Ausgang und neuen Erkenntnissen.
Auch wenn wir den einen oder anderen Ort vor Jahren schon einmal besucht haben, ist er neu für uns.
Das Wetter ist gerade etwas gnädiger mit uns, Sonne und heftiger Wind, der die Temperatur niedrig hält, es ist Herbst im Norden.
Das Reifenproblem ist gelöst, der gerichtete Reifen fristet nun sein Dasein im Bugkasten des Wohnwagens als Reserverad.
Ich war viel beim Fischen und habe wenig gefangen. Dennoch hat es für eini-ge Abendessen gereicht.
Heute waren wir an der Atlantikstraße und hatten einen sehr schönen Tag. Morgen geht die Reise weiter, nun nach Osten.

Sonntag, 28.08.2022, 09:00 Uhr, 13 Grad, bewölkt
Wir haben gut und lange geschlafen. Sanitär ist gut und neu für uns, Mädels und Buben duschen im gemeinsamen Bad, ziehen sich dann in ihre getrennten Refugien zurück.
Beim Frühstücksblick auf’s Meer vor uns sehe ich den Junior des Bud Camps und halte ihn an, schildere mein Problem. Er wollte/könnte helfen, meinte er.
Ich frühstückte fertig und machte mich danach an die Arbeit.
Gasflasche ausbauen, Reserverad rausholen und von 2 auf 4,5 BAR händisch aufpumpen (Morgensport), zweiten Scherenwagenheber vom Galaxy-Werkzeug holen, ansetzen und versuchen, den defekten Reifen zu entlasten, was gar nicht geht. Scherenwagenheber sind ein Glump!

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Dann holt der CP-Mann seinen Gabelstapler, fährt die Gabeln zusammen, ich löse die Radschrauben etwas, lege Holz zwischen Gabel und Fahrgestell und gebe das Zeichen zum Anheben. Passt schon, der Stapler hebt den WW an und ich kann die Radmuttern lösen und den Reifen abheben.

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Nun noch den Reservereifen aufziehen und festziehen und fertig war der Reifenwechsel. Ich und mein Rücken auch!

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Danach habe ich den defekten WW-Reifen (keine äußerlich sichtbaren Spuren, kein Ventil undicht) in den Galaxy geladen und werde ihn morgen früh zu einer 5 Minuten entfernten Werkstatt geben, die mir der CP-Mann nannte.

Obwohl Sonntagsarbeit ja verboten ist bin ich überglücklich, Arbeit und Erfolg gehabt zu haben.
Auch der Strom ist in ganz Bud für etwa 1 ½ Stunden ausgefallen, aber dann war er wieder da. Es regelt sich Alles, auch wenn es etwas dauert.

Nachdem ich mich etwas ausgeruht habe, haben wir eine Bud-Runde gedreht.

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Das Ergan Kystfort thront über Bud, eine Hinterlassenschaft vom unseligen Adolf, 350 Soldaten waren hier stationiert und haben Westwall gespielt. Die 15 mm Kanone wurde von Friedrich Krupp 1914 gebaut.

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Dann sind wir rund um Bud an der Kysti-Waterfront gewandert, ein Meeresfrüchte Restaurant war sehr gut besucht. Zu gut, wir hatten nicht vorgebucht.

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Wir haben einen Fischotter, Eiderenten und einen Trupp Stare gesehen, die sich für den Flug nach Süden sammelten.

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Die Restbevölkerung Bud’s hat sich hinter die Vorhänge zurückgezogen.
Nach Rückkehr zum WW haben wir Kaffee getrunken und dazu Vanillekuchen gegessen.

Mit T, der heute angekommen ist, habe ich ausgemacht, Morgen mit einem 50 PS Boot zum Fischen zu fahren. Nun muss ich die beiden Bootsruten noch fertigmachen. Er hat mir gezeigt, welche Rolle/Schnur zu welcher Rute ich nehmen soll und wie man Knoten richtigmacht. Gerti meinte, dass ich nun meinen Meister gefunden habe.

Zum Abendessen gab es Halsgrat, Kartoffeln, Gurken-Tomaten-Feta-Salat, dazu gefüllte Tomaten und Oliven mit Knoblauch aus Alesund.
Es war ein schöner Tag, wir haben keine technischen Probleme mehr und ein paar wettermäßig schönere Tage vor uns.

Die Sonne scheint jetzt um 19:30 Uhr in den Wohnwagen, Gerti sitzt mit Decke im Sonnenlicht und entspannt sich.
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Re: 2022 Skandinavien – Rundreise

Beitragvon Ingo Martin » Do, 14. Sep 2023, 18:19

Montag, 29.08.2022, 07:15 Uhr, 9 Grad (gefühlt 5 Grad)
Wir sind deshalb so früh dran, weil ich den defekten Reifen zum GS Bildeler (BMW und Mini-Vertretung und Service) zur Reparatur fahren möchte, der um 08:00 Uhr öffnet.
Um 08:15 Uhr bin ich schon zurück und wir Frühstücken in Ruhe.

Eine Stunde später sind wir zu Dritt und dem 50 PS-Motorboot ein paar Meter rausgefahren, die Drift hat der starke Wind übernommen. Es war kein schönes, ruhiges fischen. Um 11:00 Uhr sind wir zurückgefahren, in der Box waren ein großer Seelachs, zwei Leng und Makrelen. Ich habe nichts gefangen.

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Nach einer kurzen Erholungspause sind wir wieder rausgefahren und haben nur noch drei Makrelen bis 17:00 Uhr gefangen.

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Gefangen habe ich den ganzen Tag nichts, nicht einmal einen Biss habe ich gehabt. Vom Boot aus habe ich bisher sehr wenig gefangen.

Jetzt ist es 21:30 Uhr, wir sind gerade vom letzten Fischzug zurück, das Boot ist aufgetankt und die Pilker sind mit Süßwasser gewaschen. Mein Abend beginnt.

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Der bei der BMW-Werkstatt in Bud zur Reparatur abgegebene WW-Reifen konnte noch nicht repariert werden, das kleine Löchlein nicht geortet werden. Ich habe den Reifen dort gelassen, der wird Morgen ins Wasserbad gelegt, um die Undichtigkeit zu finden.

Heute war den ganzen Tag Sonnenschein mit Wind aus NO mit 4-5 Bft. Die Fischerei mit stark treibendem Boot und Wellen war schwierig. Den ganzen Tag stehen, pilken und die Wellen ausgleichen war anstrengend. Und an Land zurück geht man wie ein Storch, weil die Wellen fehlen.
Zum Abendessen gab es Leng mit Salzkartoffeln und einigen Schnäpsen mit den Mitfischern P und T, der später mit seiner Frau auf einen Hock zu uns in den WW kam.
Und bis man schaut, ist der Tag und die halbe Nacht schon wieder vorbei, bis wir in die Kojen kommen.

Dienstag, 30.08.2022, 08:45 Uhr, sonnig, 15 Grad, NO-Wind 2-3 Bft
Es bleibt schönes, aber kaltes Wetter. Der CP hat sich bis auf drei Camper geleert.
Wir werden heute nach Molde fahren und dort spazieren gehen und einkaufen. Auf dem Rückweg schauen wir beim BMW-Händler vorbei und fragen ob er das Löchlein gefunden und repariert hat.

Der Ausflug nach Molde war sehr schön, Molde hat sich seit dem letzten Besuch auch vergrößert. Wir haben einen Parkplatz beim Scandic Hotel gefunden und natürlich den P-Automaten gefüttert, mit NOK und dem Kennzeichen des PKW.
Dann sind wir an der Waterfront bis zum Fährhafen gewandert, haben die vielen Rosen bewundert für die Molde berühmt ist.

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Neben dem Jazz-Festival, das jährlich stattfindet.

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Zurück sind wir dann in der Geschäftsstraße gegangen. Am Rathausplatz haben Lehrer*innen für bessere Arbeitsbedingungen gestreikt.

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Und Pflaumen gab es zu kaufen, zwei kleine Schalen für 70 NOK. Gut waren sie.
Vom neuen Kulturhaus hatten wir einen guten Blick auf die Stadt Molde, auf die Fähren im Sund und die wolkenverhangenen Berge im Hintergrund. Beim Zurückfahren haben wir beim KIWI Einkaufsmarkt Leergut abgegeben und Vorräte ergänzt, bevor wir zum BMW-Händler gefahren sind um nach dem Reifen zu sehen.

Freudestrahlend hat der Chef uns berichtet, dass das Problem behoben sei. Nicht der Reifen lässt Luft, sondern in der Stahlfelge ist ein kleines Loch, das zugeschweißt wurde und mit einem speziellen Tape zusätzlich abgedichtet wurde.
Wir waren froh, dass das Problem gelöst wurde und haben 160 € bezahlt.

Am CP zurück sehen wir T neben unserem WW stehen. Er wollte heute das Batterieproblem seines WOMO in Molde lösen und nach Süden weiterfahren. In der Werkstatt wurde ausgelesen, dass die Lichtmaschine defekt ist und erneuert werden muss. Und es dauert bis zu einer Woche, bis das Ersatzteil aus Deutschland geliefert und eingebaut ist.

Nun ist er hier gefangen und wir werden Morgen auch noch hierbleiben und zum Fischen mit dem Boot rausfahren.
Heute gibt es zur Abwechslung zum Abendessen gebratene Makrelen, Leng war gestern.

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Das Wetter ist den ganzen Tag sehr sonnig gewesen, der Wind aus ONO kräftig. Ich habe den Windschutz aufgebaut, sodass wir uns auch draußen hinter dem WW aufhalten können.
Im milden Sonnenuntergang sahen wir die Kong Harald (Hurtigruten) südgehend vor uns vorbeiziehen. Jetzt um 21:30 Uhr leuchtet der Himmel im Westen immer noch. Heute ist sternenklarer Himmel, sollte ich nachts mal raus müssen, sehe ich vielleicht Nordlichter.
Ingo Martin
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Re: 2022 Skandinavien – Rundreise

Beitragvon Ingo Martin » Do, 14. Sep 2023, 18:49

Mittwoch, 31.08.2022, 08:30 Uhr 10 Grad, leichter Ostwind, Sonne pur
In der Frühe war es richtig kühl im Wohnwagen. Deshalb wurde der kleine Heizlüfter angestellt und abgewartet, bis es wärmer wurde.
Die Zahnpasta im Bad hat davon nichts mitbekommen. Sie kühlte die Zähne entsprechend.

Nach der Dusche geht es dann aufwärts mit Geist und Gemüt. Bei einem Traumwetter und noch wenig Wind gute Aussichten für einen schönen Fischtag.
Frühstück leider seit Tagen im Wohnwagen, es ist viel zu kalt und windig draußen.

Später gehe ich mit T, dem gestrandeten WOMO-Fahrer mit einem 80 PS Motorboot raus in den Fjord zum Fischen. Das Motorboot beschleunigt bis auf 60 km/h, auf blankem Alu sitzend und kabbeligen Wellen, kein wirklicher Komfort.
Aber das haben wir nur kurz ausprobiert, denn der Wind driftet das Boot schneller, als wir es wollen.

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Ich habe als erstes einen Knurrhahn gefangen, der seine stachelige Rückenflosse aufstellte, als ich ihn vom Pilker nahm. Weil er zu klein war, durfte er wieder ins Aufzuchtbecken zurück. Später habe ich noch eine Makrele gefangen. T einen Dorsch und einen Pollack.

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Zum Mittagessen sind wir zurück an die Pier gefahren. Später mit seiner Frau noch einmal rausgefahren.

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Der Wind hat kräftig zugelegt und wir haben uns näher an Land aufgehalten und den Windschatten der Hügel genutzt. Kleinere Makrelen wurden gefangen und wieder zurückgeworfen. Drei größere Makrelen fanden den Weg in die Gefrierbox, Filets auf den Grill von T.

Ein himmelhoher MSC-Kreuzfahrer Virtuosa ist in 300m an uns nordwärts gehend vorbeigefahren. Man erschrickt richtig, wenn man so ein Ungetüm so nahe an einem vorbeifahren sieht. Gerti hat ihn vom Stellplatz aus fotografiert.

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Zurück um 16:45 Uhr haben wir durchgeschnauft und ein Bier getrunken. Die Sonne ist im Windschatten eine wahre Freude und tut richtig gut.
Zum Abendessen gab es bei uns Schweinekotelett mit Gemüse.
Ein anschließender Fischzug brachte uns zwei größere Makrelen, die Gerti filetiert und eingefroren hat.

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Weil wir nach unserem Fahrplan Morgen von Bud abfahren müssten, haben wir überlegt, den nächsten geplanten Stopp auszulassen, hier noch einen Tag zu bleiben und einen Reservetag vorzuhalten.
Ich habe beim Hegg Camping in Agdenes, unserem nächsten Halt angefragt, ob sie offen sind und einen Stellplatz für uns haben. Mal sehen, welche Antwort wir bekommen.
Und schon wieder ist es 22:00 Uhr, ich schreibe fertig und Gerti legt die Karten bei schöner Retro-Musik.

Donnerstag, 01.09.2022, 08:30 Uhr, 8 Grad, Sonne pur, blauer Himmel
Wir hatten eine sternenklare Nacht und einen entspannten Tagesbeginn. Zum Duschgang habe ich erstmals langes Kleidung angezogen. Das Frühstück hat bei offener WW-Türe stattgefunden, im hellen Sonnenlicht.

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Hegg Camping hat geantwortet und ist am Freitag unser nächstes 240 Kilometer entferntes letztes Tagesziel, bevor wir nach Schweden kommen.
Heute werden wir zur Atlantikstraße fahren und dieses architektonisch einmalige Brückenkunstwerk über 7? Eilande auf uns wirken lassen.
Wir fahren auf einer kleinen Straße mit Ausweichbuchten am Meer entlang, das viele Schäreninseln hat, in Richtung Osten. Hochmoor und kleine landwirtschaftliche Betriebe, auch kleine Fischerorte sind links und rechts der Straße zu sehen. Auch einen Pferdehof mit vielen Stuten und Fohlen gibt es hier oben.

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An einem der vielen Parkplätze halten wir an und fotografieren die schöne Landschaft an der Atlantikstraße, auch die tollen Brückenkonstruktionen, das Wasser läuft gerade auf.
Ich fische etwas mit der Bootsrute, fange eine größere Makrele

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und verschenke sie an eine Asiatin, die neben mir gefischt hat. International sind wir beim Brückenfischen und haben viel Spaß dabei.

Viele Stare sind bei der Heimfahrt unterwegs nach Süden, es ist ja schon 1. September und sie haben noch einige tausend Kilometer vor sich.

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Beim BunPrix kaufen wir noch ein und ich sehe viele Sachen aus längst vergangener Zeit, als der BunPrix noch ein Landhändler war.

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Später bin ich noch mit T im 80 PS-Boot zum Fischen gegangen, habe eine Makrele gefangen. Eine magere Ausbeute an einem eher windarmen Tag.

Abendessen aus Gertis Bordküche und ein netter Hock mit T und K vor dem Wohnwagen.
Wir haben ihm unser Starthilfekabel überlassen, damit er wenn die Lichtmaschine in Molde geliefert wird, auch dorthin fahren kann.
Aber wir haben festgestellt, dass nicht die Lichtmaschine, sondern die Batterie seines fast neuen WOMO’s defekt ist, weil wir die Batterie mit unserem CETEC Batterielader vollgeladen haben, sie aber beim ersten Startversuch zusammengebrochen ist. T will uns das Starthilfekabel nach München senden.

Ich habe den CP bezahlt, den Reifendruck beim Galaxy nachjustiert, Scheibenwischwasser nachgefüllt und die Angelsachen zusammengepackt. Morgen geht die Reise weiter, wir haben die Hälfte unserer diesjährigen Reise hinter uns. Und es kommt uns vor als wären wir schon viel länger unterwegs.

Hier endet der 4. Reisebericht

Ich gehe Morgen, sicher mit einigen Tausend Mitbürgern, zum Klimaprotestieren. Ich werde für eine bessere Zukunft unserer Kinder und Enkelkinder singen:
Ich bin alt, ich bin laut,
weil ihr unseren Kindern
die Zukunft klaut!
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Re: 2022 Skandinavien – Rundreise

Beitragvon Andre311 » Fr, 15. Sep 2023, 8:26

#####Heute war den ganzen Tag Sonnenschein mit Wind aus NO mit 4-5 Bft. Die Fischerei mit stark treibendem Boot und Wellen war schwierig. Den ganzen Tag stehen, pilken und die Wellen ausgleichen war anstrengend. Und an Land zurück geht man wie ein Storch, weil die Wellen fehlen."""

Nur mal ein Tipp,woran erkennt man einen Deutschen in Norge, er ist der einzige der im Boot steht beim Angeln.Die Norweger sind da ruhiger und gemuetlicher und das ihr kaum was gefangen habt,liegt vielleicht auch daran,das euch die Eingeborenen keine guten Angelplaetze genannt haben, wer fragt der bleibt.
Trotzdem toller Bericht ueber eure Tur, na bei mir seit ihr ja nun schon durch,bin gespannt wie es weiter geht, lykke til.
Andre311
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