2024 Skandinavien Rundreise mit dem Reisemobil

Eure Berichte von Reisen in Norwegen, Wander- und Bergtouren, Hurtigrutenfahrten oder Spezialtouren

Re: 2024 Skandinavien Rundreise mit dem Reisemobil

Beitragvon Julindi » Di, 30. Sep 2025, 11:49

Ich glaube, so langsam gewöhnst du dich an dein Pössl. Und ich habe direkt Hunger bekommen... Makrelen mit Tomatenreis würde mir jetzt auch passen.
Danke für die vielen Fotos und den netten Bericht - freue mich auf's Weiterfahren und bin gespannt, wo es dich noch hin verschlägt. :)
Reiseberichte mit Fotos auf http://www.ju-cara.jimdo.com
Julindi
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Re: 2024 Skandinavien Rundreise mit dem Reisemobil

Beitragvon Ingo Martin » Di, 30. Sep 2025, 12:08

4. Reisebericht vom 6.6. - 9.6. 2024

Liebe Familie, liebe Freunde*innen, liebe Bekannte,
auf eine Mail mit einem Reisebericht eines unsteten Vaters, Freundes oder Bekannten mit einer Antwort zu reagieren, fällt oft nicht leicht.
Vielleicht reicht es auch, aktuelles aus den WhatsApp Statusbildern zu sehen.
Wer weiß.
Aber der Applaus ist der Lohn des Künstlers für sein Werk.

Ich jedenfalls freue mich sehr über Rückmeldungen und lebe auch von den Kontakten, die dadurch entstehen.
Heute habe ich noch einen Tag in Runde verlängert, werde später noch am Ufer spazieren gehen.
Weil aber hier eine gute Internetverbindung ist, gebe ich einen Reisebericht in die Fläche.
Um euch von dem zu informieren, was ist alles erlebe und was mir durch den Kopf geht.

Die Möwe sitzt nicht mehr auf dem Nest, Wind und Wellen oder eine hungrige Silbermöwe haben sie vertrieben.

Ich wünsche euch in der Ferne alles Gute. Bleibt gesund und freut euch über das Leben.
Liebe Grüße aus Runde sendet euch, damit ist jeder gemeint,
Dad/Ingo

Donnerstag, 6. Juni 2024, Fahrt von Brekke nach Florö, 06:45 7 Grad, Dauerregen in der Nacht und am Morgen

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Heute ist Fährtag, deshalb ist früh aufstehen angesagt. Die Fähre von Rutledalen nach Rysjedalsvika geht nur drei Mal am Tag. Ich habe mir die erste um 08:40 Uhr ausgesucht.

Beim Duschgang mit Anorak und beim Abfahren mit Anorak zeigte Petrus, was er kann. Sintflutartigen Regen produzieren. Entsprechend nass war ich heute früh.

Die Fahrt zum Fährhafen glich einer Bootsfahrt. Wasser stürzte von den Bergen auf die kleine Straße und überschwemmte sie.
Aber um 08:25 erreichte ich den Hafen und wartete auf die Fähre, die ich kurz danach gesehen habe.

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Das Wetter wird besser, der Regen hörte auf.
Bei der Fahrt auf die Fähre wurde mein Kennzeichen gescannt, die Rechnung für die Überfahrt wird abgebucht. Um 09:00 Uhr erreichen wir das gegenüberliegende Ufer des Sognefjordes.

Bis Dale war es eine schöne Fahrt, immer rauf und runter und an Seen und Fjorden entlang. In Dale habe ich die ausgegangenen Lebensmittel und das Obst wieder ergänzt.

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Bei der Weiterfahrt nach Förde gab es eine Straßensperre wegen Bauarbeiten von 09:30 bis 11:30 Uhr. Jetzt ist es 11:10 Uhr, es heißt warten.

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Ab Förde bis nach Florö war die RV 5 gut zu befahren, je näher ich an den Atlantik kam, desto besser wurde das Wetter. In Florö wollte ich mich auf einen Wohnmobilstellplatz in Stadtnähe stellen, fand den Platz aber grottenschlecht und bin zum Krokane Camping gefahren und habe eingecheckt.

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Der CP liegt etwas außerhalb des Städtchens, so gerne ich mal wieder einen Stadtbummel machen würde, heute wird daraus nichts.
Vielleicht Morgen in Maloy? Vom bobilparkering am Hafen aus?

Zum Abendessen habe ich die Gefrierbox um ein Metzger Moll Entrecote erleichtert, dazu gab es Kartoffelsalat, Tomate, Gurke und Karotte.

Weil ich vergessen habe es aufzutauen, mußte der kleine Heizlüfter bemüht werden.

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Bier und Wein natürlich auch.

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Der Abwasch erfolgte in einer blitzsauberen, modernen Küche, ein Blick in die Sanitärräume versprach sehr gutes für morgen früh.

Nun sitze ich mit Blick aufs Meer und vorgelagerte Inseln in Florö, wo ich vorher noch nie war, weil die Straßen für unser Wohnmobilgespann nicht einladend waren.
Und hantle mich von Tag zu Tag bei meiner Reiseplanung in den Norden vorwärts.

Ein mögliches Ziel könnte die Vogelinsel Runde werden, wo wir 2011 schon einmal waren um mitten in der Nacht, von der Uhrzeit her, die Papageientaucher und die Basstölpel beobachteten. Mal sehen.
Ingo Martin
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Re: 2024 Skandinavien Rundreise mit dem Reisemobil

Beitragvon Ingo Martin » Di, 30. Sep 2025, 12:19

Julindi hat geschrieben:Ich glaube, so langsam gewöhnst du dich an dein Pössl. Und ich habe direkt Hunger bekommen... Makrelen mit Tomatenreis würde mir jetzt auch passen.
Danke für die vielen Fotos und den netten Bericht - freue mich auf's Weiterfahren und bin gespannt, wo es dich noch hin verschlägt. :)


Ja, Jule, ich gewöhne mich langsam an den Pössl und ans alleinereisen.
Das Petri Heil von Dir hat ja auch geholfen, meine Leidenschft fürs fischen zu krönen.
Die Makrelen sind Anfang Juni noch klein.

Ich ärgere mich über die Bildqualität mancher Bilder, die leider bei 640 Pixel, die das Forum zulässt, miseralbel erscheint.
Danke für Deine Mitreise.
Ich lese Deine Berichte auch gerne und sehe die Kinder groß werden.
lg Ingo
Ingo Martin
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Re: 2024 Skandinavien Rundreise mit dem Reisemobil

Beitragvon Ingo Martin » Di, 30. Sep 2025, 12:55

Freitag, 7. Juni 2024, Fahrt von Florö nach Maloy, 07:45 Uhr, 7 Grad, leichter Regen, Wind

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Mit einem Donnerschlag bin ich heute Früh geweckt worden. Es krachte mächtig und ich kann mich nicht erinnern, ein solches Gewitter in Norwegen schon erlebt zu haben.
Gestern habe ich mir dank guter Internetverbindung unsere 2016er und 2022er Reise im Forum bei den Norwegen Freunden angesehen und habe festgestellt, dass wir keine so lange Regenzeit wie dieses Jahr hatten. Ich habe bisher nur ein kurzes Hemd angehabt, jetzt bin ich zur wollenen Zwiebel mutiert. Schicht um Schicht.

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Die sanitären Anlagen sind prächtig. Aber wenn als Duschgel Handwaschgel präsentiert wird und wenn man das heiße Wasser laufen lässt, ist man bald im Nebel verschwunden. Die Lüftung gehört ja auch zum Bad, nicht nur das schöne Ambiente.
Bis man sich nach mehrfachem Spiegelreiben und durch Nachhilfe mit dem Föhn dann sieht, dauert. Trotzdem, das Bad hatte schon was.

Das Frühstück mit neuem, gut schmeckenden Körnerbrot schmeckte.
Und zum Abendessen gibt es Lachsfilet mit Gemüsereis, darauf freue ich mich schon. Und die Gefrierbox auch, wenn sie etwas Luft bekommt.

Heutiger Spruch im Turmschreiber Kalender:
Wennsd’ in München auffallen wuist, brauchst bloß in da Lederhosn übern Marienplatz geh.

Abfahrt gegen 10:00 Uhr, dachte ich.
Starkregen und kleine Hagelkörner verzögerten sie.
Die Wetteraussichten in Maloy, meinem heutigen Ziel: Heavy rain today, 8 – 12 Grad. Samstag und Sonntag auch. Der Regen hat mich umzingelt.

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Ich fahre die RV 5 zurück bis Grov, biege dann links ab auf die 614 die durch eine schöne Landschaft führte. Ein Wasserfall hat mich begeistert, ich bin zurückgefahren und habe Fotos gemacht.

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Bei Svelgen habe ich mich verfranzt und bin eine klitzekleine Straße am Nordgulen Fjord entlang gefahren bis ich gemerkt habe, Niemandsland betreten zu haben.
Also zurück und neu einfädeln.

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Bei Oldeide habe ich um 12:50 Uhr die Fähre über den Nordfjord nach Maloy genommen, sie kam um 13:20 Uhr an.

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Vom Fähranleger auf die Gate 1, wo der Stellplatz sein sollte, waren es nur ein paar Hundert Meter. Aber dieser Platz, der im Stellplatzführer stand, war so schlecht, dass ich gleich weiterfuhr.
Ich kenne ja Maloy und die Hafenanlagen und wusste einen Parkplatz, auf dem ich neue Überlegungen anstellen konnte.
Ich habe eine erste Runde durch Maloy gedreht und dann einen wirklich schönen Stellplatz mit Stromanschluss entdeckt. Den ich gleich danach angefahren habe.

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Während ich schreibe, hat eine 10m Segelyacht vor mir angelegt. Richtig brav vertäut, mit
Vor- und Achterleine. Und angezogen sind sie wie auf einer Polarexpedition. Kein Wunder, es regnet gerade wieder.

Zurück zum Reisebericht:
Nun stehe ich mit Blick auf den Nordfjord, den Sportboothafen und die Brücke am innerstädtischen Stellplatz und werde hier übernachten. 275 NOK/23,50 €.

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Getankt habe ich auch wieder, 1,72 € bei 25 % MwSt. und keiner Subventionierung vom Diesel, wie das in Deutschland ja steuerlich gewollt ist. Benzin ist hier in Norwegen billiger als Diesel.

Das Wetter war den ganzen Tag sehr uneinheitlich, meist löste ein Regenschauer den vorherigen ab, auch ein paar lichte Momente waren dabei.
Und überall läuft Wasser die Berge herunter. Weil in Norwegen Spikes erlaubt sind, bilden sich auf der Fahrbahn Spurrillen, richtige Wasserstraßen, und es spritzt gewaltig.

Eine zweite Maloy Runde zeigte mir die Geschäftszeiten der Einzelhändler, nicht der Supermärkte. Freitag um 17;00 Uhr ist Schluss.

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In einem Vinmolopolet, dem staatlichen Wein- und Schnapsladen habe ich ein 3 Liter Blockpack 13%-igen Roten aus dem Piemont gekauft. Knapp 43 € hat er gekostet und ich denke beim Trinken auch an Paul, meinem verstorbenen Freund, der ja auch im Piemont lebte.
Aber schwere Stunden sind auch teuer. Und bevor ich zur Thai Massage gleich in der Nähe des Stellplatzes gehe, süffle ich lieber den Piemontoser und schlafe auch gut.

Mein erster selbständig gebratener Lachs samt Gemüsereis ist gut gelungen. Beutelreis 20 Minuten, Erbsen und Karotten 5 Minuten vorher ins Reiswasser kippen und die Lachsfilets 2 x 8 Minuten braten. Ist vielleicht unorthodox aber war erfolgreich.

Und nun erfolgt der Abwasch an Bord. Die Warmwassertherme habe ich schon viel früher angemacht.
Hoffentlich vergesse ich das morgen früh beim Syling an Bord nicht. Denn hier habe ich noch keine Sanitären Anlagen gesehen, die ja bei Sportboothäfen nicht fehlen sollten.

Und so ist jeder Tag ein Erlebnis. Und wenn mich die bisherige Route immer daran erinnert, vieles mit Gerti schon erlebt und gesehen zu haben, sie bleibt einmalig. Gerti und meine Reise.
Ingo Martin
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Re: 2024 Skandinavien Rundreise mit dem Reisemobil

Beitragvon Ingo Martin » Di, 30. Sep 2025, 15:16

Samstag, 8. Juni 2024, Fahrt von Maloy nach Runde, 08:00 Uhr, 9 Grad, leichter Regen

Es war eine ruhige Nacht im Hafen. Zwei Fischerboote und Drei Segelyachten sind ausgelaufen, während ich schlief.
Gemütliches Frühstück, dann Toilettengang auf Norwegisch im Hafen, Digital. 15 NOK mit Karte.

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Um 09:30 Uhr fahre ich beim Kilometerstand 3.295 von Maloy ab, zuerst die 15 Richtung Stryn, dann ab Brygge die 61 links ab, die mich den ganzen Tag bis Runde begleitet.
Die 61 ist sehr schön zu fahren. Mit 50 – 70 km/h bummle ich durch die grüne Landschaft, vorbei an Seen, über Bäche. Eine vertraute Gegend, die ich seit 2010, unserer ersten Norwegenreise schon kenne. Es ist noch wenig Verkehr.

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Dann bin ich um den Syltefjord gefahren, habe die Hytte gesehen, die Gerti und ich bei unserem ersten Norwegenurlaub im Jahr 2010 bewohnt haben.

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Auch den Steinbruch, wo Gerti und Elli die schönen grünen Steine gesucht und gefunden haben.

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Auch die Tankstelle in Aheim, wo ich den Bootstank aufgefüllt habe, um im Fjord zu fischen,
Da kamen Emotionen und Erinnerungen an vergangene Zeiten hoch.
Auch an Ragnhild, die Vermieterin der Hytte, die meine überzählig gefangenen Fische für sich verwerten konnte.

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Das ist ein Bild von damals.

Alles vorbei, 14 Jahre sind seitdem vergangen und ein anderer Mieter der Hytte verlebt seine Zeit in ihr.

Bei Koparnes habe ich die Fähre über den Hallefjorden nach Avik um 11:00 Uhr genommen und stehe ganz vorne in der zweiten Reihe.

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Seit Maloy fällt kein Regen mehr, erstaunlich.
Über die 61 geht die Fahrt weiter Richtung Hareid, viele Brücken schwingen sich über die Fjorde, die ich überquere.

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An der Runde Brücke habe ich in alter Tradition wieder gefischt. Habe Wind und Regen getrotzt und einen schönen Seelachs, den braunen, nicht den silbernen, mit etwa 3 ½ Kilo gefangen.

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Um 15:00 Uhr habe ich mit dem fischen aufgehört und bin zum Runde CP gefahren. Knut hatte noch einen schönen Stellplatz für mich, direkt am Wasser mit Blick auf’s Meer.

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2011 waren wir auch schon einmal hier, alles ist verändert, vergrößert, kommerzialisiert.

Mit Knut und seinem Bruder Christian, der eigentlich in Stuttgart lebt und hier im Sommer hilft, habe ich mich über längst vergangene Zeiten unterhalten.

Zwischenzeitlich ist die Vogelinsel Runde längst international bekannt, der Weg zu den Brutplätzen der Puffins und der Basstölpel gleicht am Beginn einer Autobahn. Später sind Schieferplatten verlegt um zu vermeiden, dass die Besucher eigenen Trampelpfade anlegen.
Ab 11:00 Uhr Nacht, also bei Tageslicht, sollten die Puffins mit Glasaalen im Schnabel zu ihren Jungen in den Nisthöhlen kommen. Hieß es früher.
Knut hat den Weg mitgebaut, und einiges dazugetan, Runde International zu zeigen.
So wie es hier von unten aussieht, sind mehr Touries auf dem Weg nach oben als Puffins dort oben. Scherz!

Den gefangenen Seelachs habe ich an Niederländer verschenkt, für ein Bier.

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Er soll sehr gut geschmeckt haben.

War vorher noch Sonnenschein, ist nun der Himmel bedeckt und die Strahlungswärme fehlt.
Vor mir in den trocken gefallenen Klippen mit viel Algen tummeln sich Austernfischer, Dreizehenmöwen und Brandgänse, Stare füttern ihre Jungen mit Sandfliegen.
Und um 17:00 Uhr fängt es wieder an zu regnen und der Himmel verdunkelt sich.

Die Wettervorhersage zeigt auch für die kommenden Tage keinen Blick auf Sonne, ein Ärgernis, das nicht zu ändern ist.
Ich habe auf alle Fälle für zwei Nächte gebucht und werde aus meinem Aufenthalt in Runde das Beste machen.
Ingo Martin
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Re: 2024 Skandinavien Rundreise mit dem Reisemobil

Beitragvon Ingo Martin » Di, 30. Sep 2025, 15:56

Sonntag, 9. Juni 2024, Runde, 08:00 Uhr, 9 Grad, bedeckt

Heute vor 4 Monaten hat mich das Krankenhaus Harlaching um 07:30 Uhr angerufen und mir gesagt, dass Gerti gestorben ist.
Ich habe den schmerzlichen Verlust meiner Frau bis heute nicht ansatzweise überwunden. Meine Partnerin, mit der ich 54 Jahre erleben durfte, geht mir sehr ab.

Beim Frühstück ist der Blick auf’s Meer verregnet, die Windschutzscheibe lässt nur einen verschwommenen Durchblick zu.
Aber durch ein Seitenfenster sehe ich auf die Klippen vor mir.

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Eine Dreizehenmöwe brütet auf einem Felsen, sitzt auf dem Nest, während die Silbermöwen am Strand patroullieren und auf einen unbewachten Augenblick warten um zuzupacken.
Aber auch das Hochwasser und Wellen können das Nest samt Möwe vertreiben. Die Wellen kommen schon gefährlich nah.

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Auch die nächsten 4 Tage bleibt das Wetter großflächig sehr bescheiden.
Für heute Abend ist ein Regenloch angesagt, das ich für meinen Besuch bei den Vögeln oben nutzen will.

Um 16:00 Uhr habe ich zu Abend gegessen, Lachs, Gemüsereis und Tomate.
Um 18:00 Uhr habe ich mich wetterfest angezogen und Fernglas und Kamera in den Rucksack zu packen. Natürlich habe ich auch den raincover für den Rucksack und ein Handtuch dabei.

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Der Aufstieg zeigte mir wieder, dass ich viel zu wenig Sport treibe. Schnaufend und gegen den starken Seitenwind kämpfend ging ich bergauf. Und wurde dabei immer wieder überholt.

Oben, an der Westseite von Runde am Vogelfelsen angekommen, blies der Wind so stark, dass man nur breitbeinig und mit respektablem Abstand zur Kante Beobachtungen anstellen konnte.
Tordalke und Basstölpel habe ich in der Felswand brüten gesehen, das Meer wird von Wind und Wellen gepeitscht. Aber zum Fotografieren war es doch sehr unsicher und die Entfernung zu den Nestern war groß.

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Deshalb bin ich weiter zu den Brutplätzen der Papageitaucher, die ja in Erdhöhlen brüten, gewandert. Fliegen habe ich ja schon welche sehen können.

Und dann habe ich meine Kamera ausgepackt, den ISO-Wert auf 1600 eingestellt und die ersten Bilder gemacht.

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Und wie beim Fischen auch, will man noch näher an die kleinen Puffins ran und noch schönere Bilder machen.
Der Pfad ganz nach vorne zu den Brutplätzen war gefährlich, rutschig, schlammig und Windböen machten jeden Schritt zum Abenteuer.
Aber dann habe ich es nach vorne geschafft und die Vögel, die wie Filmstars posierten, fotografiert. Der Abstand zu ihnen war nur 1,5 m. Unter meinem Standplatz hatte ein Puffin seine Erdhöhle.

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Ich bin vielleicht eine halbe Stunde ganz in der Nähe der Puffins geblieben und habe sie beobachtet.
Aber Wind und Wetter haben mich ausgekühlt und weil die Fotoausbeute groß war, habe ich meine Wanderstiefel fester geschnürt und bin den Trampelpfad wieder nach oben gewankt. Den Schritt, den man machen konnte, hat der Wind bestimmt.

Oben auf der Aussichtsplattform angekommen habe ich mich kurz neu orientiert und einen abschließenden Blick in das schöne Terrain geworfen, das die Vogelinsel Runde ausmacht.

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Der Abstieg war ein gegen den Wind stemmen, Anorak und Regenhose knatterten, der Wind kam von vorne.

Und es regnete nicht. Die Wellen gischteten ans Ufer, hohe, weiße Wasserfontänen spritzten auf.

Um 20:30 Uhr war ich glücklich und zufrieden wieder am ReiMo zurück und habe mit gleich einen Ouzo 12 gegönnt und ein Bier aufgemacht, bevor ich mit aus dem Gwand geschält habe.
Der Heizlüfter sorgte für ein angenehmes Klima, während ich die Bilder von der Kamera heruntergeladen und bearbeitet habe.
Ein Bild eines Papageitauchers habe ich dann noch per Email weitergeleitet, mir hat es sehr gut gefallen.

Ich war stolz auf mich, den mühseligen Auf- und Abstieg gut überstanden zu haben. Innerhalb von Sekunden kann eine Reise einen anderen Verlauf, als den geplanten, nehmen.

Den Restabend habe ich noch mit Wein und Musik verbracht.
Ingo Martin
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Re: 2024 Skandinavien Rundreise mit dem Reisemobil

Beitragvon Wollina » Di, 30. Sep 2025, 17:30

Ein sehr schöner Reisebericht. Für mich werden Erinnerungen wach besonders an Runde 2013.
Es ist nicht einfach den Partner zu verlieren, deinen Humor hast du nicht verloren, auch wenn es wahrscheinlich auch oft beim Schreiben schwer fällt.

Weiterhin eine pannenfreie Reise und alles Gute.
Wollina
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Re: 2024 Skandinavien Rundreise mit dem Reisemobil

Beitragvon Ingo Martin » Mi, 01. Okt 2025, 12:24

5. Reisebericht vom 10.06. - 19.06.2024

Liebe Familie, liebe Freunde und Bekannten,
mir scheint, dass ich in der letzten Zeit etwas nachlässig geworden bin. Ich habe festgestellt, dass der 5. Reisebericht schon lange fällig ist.

Seit Runde und den niedlichen Papageitauchern ist viel Wasser vom Himmel gefallen.
Und auch schöne Tage waren dabei, es hat aber noch nicht dazu gereicht, mit blankem Oberkörper rumzulaufen.
Was das Wetter hier oben abgeht, soll man am Morgen nicht zu laut schimpfen, am Mittag ist es ganz anders und am Abend sowieso.

Ich freue mich über euer Feedback, das mich anspornt, nicht faul rumzuhängen, sondern über meine Reiseerlebnisse zu berichten.
Gerade fährt die Hurtige Nordkapp 200m vor dem CP vorbei und Deutschland scheint gegen Ungarn zu gewinnen.
Was die Regierung nicht schafft, soll die Nationalmannschaft erreichen. Spiele, statt Brot.

Liebe Grüße aus Bessaker schickt euch
der Dad/Ingo

Montag, 10. Juni 2024, Runde, 08:00 Uhr, 11 Grad, kein Regen

Ich werde noch einen weiteren Tag in Runde bleiben. Runterkommen und den Tag genießen.
Ich muss noch lernen, nicht jeden Tag etwas Neues erleben zu müssen, es reicht, ihn zu erleben.
Sanitäranlagen sind erneuerungsbedürftig, aber eine heiße morgendliche Dusche bringt Sonnenschein in den Tag. So auch heute.

Ein einsames Frühstück zu erleben, holt einen dann ganz schnell wieder runter.
Es regnet nicht und der Blick aus dem ReiMo aufs Meer ist interessanter geworden.

Die kleine Dreizehenmöwe scheint den Kampf gegen die Gezeiten verloren zu haben. Sie sitzt nicht mehr auf dem Nest und ihr Partner bewacht das Revier nicht mehr.
Evolution pur, nicht Theorie. Sie wird gespannt haben, dass es sich nicht lohnt, alleine auf einem Inselchen zu siedeln, anstatt in der Kolonie am Berg.

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Heute habe ich gebummelt, nichts überstürzt. Und nachdem ich alles geordnet und den 4. Reisebericht gemailt habe, bin ich auf den in etwa 2 Kilometer entfernten kleinen Leuchtturm gewandert.

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Die Sicht auf den Runde CP und das Vogelrevier am Berg dahinter war eine andere.

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Viele Besucher strömten vom CP und vom nahegelegenen Parkplatz zum Vogelfelsen.
Ich habe heute eher das Fernglas benutzt, um das Meer zu beobachten und die Kamera, um Natur zu fotografieren.

Am Horizont sind mehrere Kreuzfahrtschiffe von und aus Alesund, das nur 13 Hubschrauberminuten von Runde entfernt liegt. Hat mir Knut erzählt als ich ihn gefragt habe, wie denn die medizinische Versorgung hier in Runde funktioniert.
Er hat mir auch gesagt, dass er viele Touristen mit Beinbruch vom Berg runtergetragen hat, als der Hubschrauber noch nicht einsatzfähig war. Knut betreibt den CP seit 51 Jahren, es hat sich seitdem viel getan.

Gestern bergauf- und ab, heute war ich Flachlandtiroler auf meinem Marsch zum Leuchtfeuer. Ich arbeite am Konditionsaufbau und erfreue mich auch an kleinen Dingen.
Wie am Miniatur- Knabenkraut, das ich heute glaubte zu entdecken.

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Am Horizont zieht gerade ein Riesen – Bugsier, also ein Gigantische Hochseeschlepper Richtung Alesund vorbei. Die Geschwindigkeit die man sieht scheint gering zu sein, Minuten später ist er verschwunden.
Es ist so wie ein Tag verläuft. Minuten, Stunden später ist er vorbei.

Ohne Regen ist ein Tag viel lebenswerter, stelle ich fest und hoffe, dass die Schlechtwetterperiode zu Ende geht.

Zur morgigen Weiterfahrt habe ich die Toilette ausgelehrt und die Möwenscheiße, wo ich sie sah, vom ReiMo entfernt. Mit Christian habe ich noch ein gutes Gespräch geführt, er kennt die alten Inhaber vom Bud Camping seit Jahren, die Jungen jedoch nicht.
Christian und seine Frau helfen Knut. Runde CP ist ein Familienbetrieb, sehr menschlich.
Auch deshalb bin ich gerne noch einen Tag länger geblieben.

Und der Montepulciano D’Abruzzo hat heute sein irdisches Dasein beendet, zwei Brüder warten noch in den Geheimkammern des Pössl auf schöne Stunden im Norden.
Ingo Martin
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Re: 2024 Skandinavien Rundreise mit dem Reisemobil

Beitragvon Ingo Martin » Mi, 01. Okt 2025, 13:15

Dienstag, 11. Juni 2024, Fahrt von Runde nach Andalsnes, 07:45 Uhr, 9 Grad, leicht bewölkt

Heute werde ich wieder das Revier wechseln, Runde war wirklich schön, auch familiär.
Mit Knut und Christian habe ich mich oft unterhalten, gestern kamen Gabi und Manfred, die schon seit fast 50 Jahren zu Knut nach Runde kommen, an. Mit den beiden hatte ich schöne Gespräche über viele gemeinsam besuchte Ziele in ganz Europa.

Und von allen habe ich mich heute Vormittag verabschiedet und bin um 09:30 Uhr bei 3.414 Kilometern auf die Reise gegangen.

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Hareid, der nächste Fährhafen war bald erreicht.

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Danach habe ich zu sehr geträumt und mir nur gemerkt, die E 39 zu fahren.
Ich bin, der E 39 zu folgen, einmal falsch abgebogen und mit einer Fähre über den Vartdalsfjorden gefahren. Und ich hatte das mulmige Gefühl, dass das falsch war. Erst als ich drüben war, habe ich das Navi eingeschalten und Andalsnes eingegeben.
Und schon bin ich wieder über den Vartdalsfjorden zurückgefahren,

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weiter in Richtung Alesund abgebogen.

Einen Abstecher nach Alesund wollte ich heute nicht machen und bin über die Viktebua – Brücke rechts abgebogen und am Romsdalfjord entlang nach Osten gefahren.

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Vorbei an Mandalen, wo wir 2022 im Fischercamp standen ging die Fahrt weiter nach Andalsnes.
Den CP unten am Fluss habe ich nicht für gut befunden, es standen um 13:00 Uhr schon viele Camper vor der Rezeption und warteten auf Einlass.

Da habe ich mich kurz entschlossen, die Trollstigen zu befahren und bin ins Tal reingefahren, an dessen Ende der Trollstig sich mit 10 %, unzähligen Kurven an vorbei an Wasserfällen die senkrechte Felswand hochschlängelt.
Ein großer Wasserfall stürzt rauschend zu Tal.

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Dass auf dieser schmalen Straße auch Busse die Touristen nach oben fahren, ist schon merkwürdig. Die Busfahrer müssen Nerven wie Stahlseile haben. Oder auch keine.

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Aber diese Straße mit diesem Blick ins schneebedeckte Hochgebirge ist halt ein besonderer Wegpunkt in jedem Reiseplan. Die Asiaten waren im Laufschritt und Handybearbeitend in voller Aktion.

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Ich war heute zum zweiten Mal dort oben und ich bin begeistert von den Eindrücken.
Die Landschaft ist grandios, die Straße spektakulär.

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Viele Bilder warten aufs runterladen und bearbeiten.

Ich bin um 17:00 Uhr zum Mjelva Campingplatz bei Andalsnes gefahren und habe dort eingecheckt. Die Sonne hat geschienen und ich habe mich vor dem Pössl in die Sonne gesetzt und nach dem langen Tag ein Bier eingeflößt.

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Nachdem ich heute auch eingekauft habe, gab es zum Abendessen ein Flintsteak vom Schwein (440 g) mit Kartoffel- und Gurkensalat, Tomate, Karotte und Paprika. Ein zweites und drittes Bierchen rundete die Mahlzeit ab.

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Eigentlich hätte man vom CP Blicke in zwei Täler an deren Ende schneebedeckte Berge sind, der Regen und die niedrige Wolkendecke verhüllen alles in ein grau in grau.

Morgen ist ein neuer Tag, mal sehen wie das Wetter wird.
Und durch Rückmeldungen weiß ich, dass in Deutschland auch kein besseres Wetter war, wie hier.
Ingo Martin
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Re: 2024 Skandinavien Rundreise mit dem Reisemobil

Beitragvon Ingo Martin » Mi, 01. Okt 2025, 15:54

Mittwoch, 12. Juni 2024, Fahrt von Andalsnes über Molde nach Bud, 08:15 Uhr, 6 Grad, leichter Regen, Wolkendecke ganz weit unten

Soweit ich mich erinnere, sind nun 4 Reisewochen um und die 5. beginnt.
Heute habe ich vor dem Sanigang gefrühstückt, weil ich keine Shower Coins hatte, die hier wieder gebraucht werden.
Um 09:00 Uhr machte die Rezeption auf und kurze Zeit später war der Ingo wieder ein sauberer Kerl.

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Mein heutiger Reiseplan sieht folgendermaßen aus:
Ich steuere Bud über Molde an, am Innfjorden und Isfjorden entlang der Straße 64, später mit einer Fähre über den Langfjorden, später über einen 5 Kilometer Tunnel unter dem Fannefjorden nach Molde, wo ich hoffe einen Parkplatz für einen Stadtspaziergang zu erhaschen.

Ich habe einen ersten Stopp nach ein paar Kilometern am Hafen von Andalsnes gemacht. Eine AIDA lag im Hafen und hunderte von Touristen strömten von Bord in die bereit stehenden Busse zu den Trollstigen.

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Und den Berg, den Gerti und ich zu Fuß hochgeschwitzt sind, haben sie direkt vom Hafen aus mit einer Seilbahn beglückt.

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Das ist Massentourismus in allerhöchster Ausprägung. Der Ort Andalsnes hat vielleicht 1.000 Einwohner und so ein blödes AIDA – Schiff spuckt 1.000 Menschen auf einmal in einer halben Stunde aus. Die die Gegend überfluten. Zum …….

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Ich habe meine Fahrt an den Fjorden entlang genossen, durch Farmland mit vereinzelten Häusern.
Ein entgegenkommender Pulk von PKW und LKW zeigt mir, dass eine Fähre angekommen ist. Um 11:15 Uhr bin ich in Afarnes und sehe schon die Fähre, die mich über den Langfjord schippert. Um 11:45 werde ich drüben in Solarnes sein.

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Das Wetter ist regengrau, die Wolken hängen tief bei 8 Grad.

Zwischenruf beim Reiseberichtschreiben: Prost Paul!
Ich habe den Piemonte Silenzio Wein angezapft und probiert, passt schon.
Und der oder das? neue DAB-Radio spiel Country Musik, ein eigener Sender/Kanal.

In Molde angekommen habe ich bei einem REMA 1000 hinter den Scandic Hotel

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geparkt und habe eine ausgiebige Molde-Runde gemacht, die mich an viele gemeinsame Besuche erinnert.

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Ich habe Gerti in der Rosenstadt Molde eine Rose geschenkt (geklaut), sie wird uns die nächsten Tage begleiten.

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An einer Tankstelle habe ich einen Waschplatz entdeckt und mir 3 Münzen gekauft, um den Pössl dampfzustrahlen. Nur strahlen tut er noch lange nicht.

Weiter geht es nach Bud, um 16:00 Uhr habe ich beim Bud Camping für drei Tage eingecheckt, auf Platz G 5, wie vor zwei Jahren auch.

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Und danach das neue DAB Radio angesteckt, eingerichtet und ein paar Sender gespeichert. Dancing, Country und Retro, warum gibt es so etwas bei uns nicht?

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Auch der TV findet den Satelliten, sollte ich mal Nachrichten hören wollen.

Dann bin ich zum Hafen vor und habe mit den zurückgekommenen Fischern beim filetieren zugeschaut. Und wir haben gefachsimpelt. Eine Mörtelkiste voll mit Dorsch, Seelachs und Schellfisch, dazu eine Makrele und ein Leng hat er heute gefangen und muss die Fische jetzt filetieren. Eine Heidenarbeit.

Der CP ist gut gefüllt, viele Miet-WoMos stehen hier und weitere kommen hinzu.
Es regnet immer wieder.
Ich werde die Tage hier zur Entspannung nutzen. Ich habe bei einem Selfie festgestellt, dass ich ganz schöne Augenringe habe, alleine reisen, fahren, Hausmann machen, Schriftsteller sein kostet viel Zeit und Konzentration. Auch Disziplin ist nötig, um nicht unter die Räder zu kommen und zu verschludern.

Ich lerne mein Leben ja wieder neu. Auch wenn mich Gerti die letzten Etappen begleitet hat und ich unwillkürlich ihre Nähe an uns bekannten Orten gesucht und gefunden habe, ich muss lernen alleine zu überleben. Es klappt schon, aber ist noch holperig.
Für heute mache ich um 19:45 Uhr Schluss und lege eine Lesestunde ein.
Ingo Martin
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Re: 2024 Skandinavien Rundreise mit dem Reisemobil

Beitragvon Ingo Martin » Mi, 01. Okt 2025, 16:19

Donnerstag, 13. Juni 2024, Bud

Nach dem Frühstück habe ich bei schönem Wetter eine Bud – Runde gedreht. Immer am Küstenweg entlang mit schönen Ausblicken. Wie die Leute wohnen und ihre Häuser verschönern ist immer wieder einmalig.

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Einen Einkauf habe ich auch noch unterwegs gemacht.
Dann versuchte ich mit der kleinen Teleskopangel einen Fischzug an der Mole des Hafens. Bei Niedrigwasser war ja zu erwarten, dass keine Fische da sind. Aber man muss ja auch einen Tag ohne Ergebnisse abschließen können.

Dann bin ich zum Elkan Kyst Fort hochgegangen und habe mir die Geschützstellungen, die der unselige Adolf hier bauen ließ, angesehen.

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Das Museum hat wie bisher auch geschlossen.
Wie wichtig wandern ist, habe ich an meiner Kurzatmigkeit ersehen können. Ich muss einfach mehr körperlich tätig werden.

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Ein Continental, Norweger und Schweden lieben alte Ami-Schlitten

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Zum Abendessen habe ich zum ersten Mal Spaghetti Carbonara selbst gekocht. Es hat auch gut gemundet. Was ich noch lernen muss ist, die Gebrauchsanleitung auf einen Einschichtigen wie mich, umzusetzen.
Da steht ja meist die Anleitung für eine vierköpfige Familie drin.

Mit Peter habe ich ausgemacht, dass ich Morgen um 7:00 Uhr früh! Mit ihm mit dem Boot zum Fischen mitfahren darf.
Die halbe Nacht konnte ich nicht richtig schlafen, so aufgeregt war ich.
Ob ich denn die richtigen Angeln, Rollen und Pilker dabei habe etc. ist mir stundenlang im Kopf umgegangen.
Und wie der Schlaf am tiefsten war, klingelte der Wecker.
Ingo Martin
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Re: 2024 Skandinavien Rundreise mit dem Reisemobil

Beitragvon Ingo Martin » Mi, 01. Okt 2025, 16:28

Freitag, 14. Juni 2024, Bud, sonnig, Ostwind, 20 Grad

Heute war Fischtag.
Mit Peter und einem Ehepaar aus Dresden, grad schön war’s mit drei NeuBRDbürgern auf dem großen Motorboot.
Peter meinte, heute müssen wir dort hinfahren, wo er schon mal z. B. Seelachse gefangen hatte.
Also schnell zu diesem Fischspot gefahren, 4 Angeln wurden ausgeworfen, aber nur ganz kleine Seelachse und viele, große Dornhaie wurden gefangen.

Haifischalarm! War der Ruf, wenn wieder einer angebissen hat. Alleine konnte man diese Haie nicht vom Pilker nehmen, die Haie schlugen um sich und die beiden 1-2 cm langen Dorne am Rücken dringen tief in die Haut ein, auch wenn man Handschuhe anhat.

Und auch der nächste angefahrene Fischspot war von Dornhaien voll. Hatte man einen an der Angel, sind weitere hinter dem gefangenen hergeschwommen.

Aber es wurden auch andere Fische gefangen.
Ich habe einen Schellfisch, eine Makrele, einen Tangdorsch, einen großen Seelachs und drei Dornhaie gefangen.
Meine Dornhaie und die Makrele habe ich Peter geschenkt.
Er macht aus den Bauchlappen der Dornhaie Schillerlocken,

Um die Mittagszeit sind wir zurückgefahren, haben das Boot aufgetankt und gereinigt. Ich habe den Schellfisch und den Seelachs filetiert, ging schon ganz gut.
Den Schellfisch wollte ich zu Abend essen, Peter meinte, er müsse im Kühlschrank einige Zeit ruhen, was er dann auch durfte, bevor er abends verspeist wurde.
Den Seelachs habe ich eingefroren, musste aber zwei Makrelen verschenken, damit er Platz in der Gefrierbox hatte.

Ich habe heute Wäsche gewaschen und sie an der Wäscheleine im kräftigen Ostwind gebleicht/getrocknet.

Und dann kam der Fußballabend mit einem für Deutschland guten Ergebnis gegen die Schotten.
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Re: 2024 Skandinavien Rundreise mit dem Reisemobil

Beitragvon Ingo Martin » Mi, 01. Okt 2025, 16:48

Samstag, 15. Juni 2024, Fahrt von Bud nach Kristiansund, 12 Grad, Sonnenschein und blauer Himmel

In aller Ruhe habe ich mein Morgenritual durchgezogen, Dusche mit Wartezeit und anschließend gemütliches Frühstück.
Dusche auf Norwegisch, Weiblein und Männlein in einer Reihe, mit Türe dazwischen. Ist auch besser so.

Dann habe ich mich von den netten CP-Nachbarn verabschiedet und bin um 10:00 Uhr abgefahren.

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Auf dem Weg zu den Atlantikbrücken habe ich Grauwasser abgelassen und Frischwasser getankt.
Die Atlantikbrücken waren bald erreicht, ich habe auch einen Parkplatz gefunden. Mit dem Wohnwagengespann haben wir auch schon zwei Mal hier gestanden, die Suche nach einem Parkplatz war ungemein schwieriger.

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Ich habe die Angel zusammengestellt und den Angelkoffer auch und habe bei ablaufendem Wasser auf der Brücke ein paar Würfe ausgeführt. Nichts erwischt.

Ich bin dann runter zum Wasser gegangen, sah einen Fischer mit Erfolg fischen und begann sofort auszuwerfen. Ich habe im Gegenteil zu ihm keinen Fisch gefangen. So sehr ich mich auch bemühte.
Weil das Wetter so schön war und die Gefrierbox voll ist, habe ich immer öfter Pausen gemacht und mich dem süßen Nichtstun hingegeben.

Aber den Jagdtrieb erwachte immer wieder und bei Stillwasser habe ich einen großen Seelachs gefangen und ihn später an Österreicher, die von der Brücke gefischt haben, verschenkt.
Um 15:00 Uhr bin ich dann nach Kristiansund aufgebrochen.
Ein Tunnel vor Kristiansund ist 5 km lang, 2 km mit 10 % Gefälle runter, 1 km gerade aus, 2 km mit 10 % wieder rauf. Und so habe ich einen Fjord unterfahren.

Der WoMo-Stellplatz im Hafen war schon voll belegt, ebenso das Atalanten Feriencenter. Ich bin einfach zu spät dran. Weiterfahren wollte ich nicht, dafür ist Kristiansund viel zu schön. Deshalb bin ich noch etwas rumgefahren und habe gegen 18:00 Uhr einen großen leeren Parkplatz bei den BDO Hallen gefunden und beschlossen, hier stehen zu bleiben. Gleich dahinter scheint ein Schwimmbad zu sein.

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Die erste halbe Bier ist bereits im Hals verdunstet, bevor ich mit dem kochen begann.
Es gab marinierte Steaks mit Kartoffel- und Gurkensalat und eine letzte Tomate.
Und natürlich noch ein Bierchen.
Um heißes Abwaschwasser zu bekommen, habe ich den 220 Volt Wasserkocher am Inverter angeschlossen und nach kurzer Zeit kochte das Wasser. Gut, dass ich 220 V an Bord habe.

Die Sonne brennt vom Himmel bei 21 Grad im Windschatten hinter dem ReiMo, kaum auszuhalten mit langem Hemd.
Bis 22:00 Uhr wurde ein Fußball spielendes Mädchen am Sportplatz nebenan trainiert, es ist ja fast taghell.

Schade, dass ich keinen Stellplatz im Hafen bekommen habe, Kristiansund ist wirklich zu schön, um es nicht noch einmal anzusehen.
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Re: 2024 Skandinavien Rundreise mit dem Reisemobil

Beitragvon Ingo Martin » Mi, 01. Okt 2025, 17:06

Sonntag, 16. Juni 2024, Kristiansund, 07:30 Uhr, 15 Grad, diesig

Heute Nacht war die erste Freistehnacht auf einem Parkplatz.
Kochen mit Gas, Warmwasser mit Boiler, Heißwasser mit 220 V Wasserkocher am Inverter, die Technik scheint zu funktionieren. Solar am Dach speist die Bordbatterien, der Überschuss geht in die Starterbatterie.

Ich werde heute weiter an der Waterfront, sprich an der Küste bleiben und nun nach Osten Richtung Trondheim weiterbummeln.

Ohne Navi, wie die letzten Tage, auch deshalb, weil mir die Gegend vertraut ist und weil ich mit positiven Überraschungen beim falsch abbiegen auch leben kann.

Um 08:45 Uhr bin ich bei Kilometerstand 3.800 vom Nacht-Parkplatz abgefahren. Spontan habe ich beschlossen, noch einmal am Stellplatz im Hafen vorbeizuschauen, um eine Hafenrunde zu drehen.

Weil ich gesehen habe, dass Stellplätze frei waren, habe ich den Tagesplan umgeworfen und mir einen Stellplatz über easypark um 287 NOK für 24 Stunden gebucht und aufgestellt.

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Danach habe ich eine ausgiebige Hafen- und Stadtrunde bis 14:00 Uhr gedreht.
Vieles kam mir bekannt vor, von unserem Besuch 2016.
Nur so viele Thai-Massagesalons waren damals nicht, auch Friseure*innen. Und Fast food Standl.

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Und auch die Stellplätze waren ab 15:00 Uhr alle belegt, the same procedure as yesterday.

Weil ich seit Tagen keinen Reisebericht mehr geschrieben habe und die Bilder von der Kamera nicht von alleine auf den Laptop wandern, war Handlungsbedarf notwendig.
Mit viel Abwechslung, im Hafen gibt es immer wieder was zu schauen.
Und so vergeht auch der Nachmittag.
Die Makrelenfilets, die es zum Abendessen gibt, tauen in der Sonne auf.

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Es war eine weise Entscheidung, hier in Kristiansund zu bleiben. Mir geht’s gut.
Und nun stehen zwei Rosen in der Bierdose als Vase und duften.
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Re: 2024 Skandinavien Rundreise mit dem Reisemobil

Beitragvon Ingo Martin » Mi, 01. Okt 2025, 19:55

Montag, 17. Juni 2024, Fahrt von Kristiansund nach Kyrksaeterora, 07:30 Uhr, 17 Grad, sonnig, Abfahrt 08:45 Uhr bei 3.802 km

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Die Nacht am Stellplatz im Hafen von Kristiansund war ruhig, ich habe gut geschlafen. Nachdem keine Sanitären Anlagen an diesem Stellplatz waren, wurde das Bordbad genutzt. Nur auf den Lokus wollte ich nicht gehen. Auf der Fahrt zur 10 Kilometer entfernten Fähre wäre das bald verhängnisvoll geworden. An einer Tankstelle konnte ich zwei Themen auf einmal lösen.

Die Fähre von Seivika nach Tommervag legte um 09:30 Uhr ab und war eine halbe Stunde später drüben.

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Die Straße 680 ist gut zu befahren, viele Brücken überqueren die Fjorde, es herrscht nur geringer Verkehr.
An der Imarsundbrua habe ich bis 12:00 Uhr gefischt. Nur ein kleiner Seelachs ging an die Angel und wurde wieder zurück ins Meer befördert. Aber ein Gaff habe ich im Fjord geangelt.

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Das Wetter war durchgängig schön.

Weil ich ja immer langsam fahre und die hinter mir fahrenden Autos, auch LKW vorbeilasse, bemerkte ich, dass der hintere rechte Blinker nicht geht. Das erklärt auch den kleinen Warnhinweis am Display. Der Blinker sollte schnell repariert werden, spätestens in Trondheim.

Bei der Durchfahrt von Kyrksaeterora sah ich eine Bil Verksted und das Bosch Serviceschild und habe dort mein Problem vorgetragen.
Und der Werkstattleiter hat sich gleich die Zeit genommen und nach Demontage des gesamten Rücklichtes festgestellt, dass sich lediglich ein Pin vom Stecker gelöst hat bzw. abgegangen ist.
Er hat den Pin wieder eingesteckt und der Blinker funktionierte.
Der Reparaturpreis: von ihm ein Handschlag und von mir ein herzliches Dankeschön.

Und nachdem am Ortsrand auch ein CP ist, habe ich gleich beim Skogrand Camping um 14:00 Uhr für eine Nacht eingecheckt.

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Am Nachmittag war bei herrlichem Wetter Müßiggang und duschen angesagt. Bei 25 Grad und Sonnenschein ist entspannen Pflicht.

Abends habe ich mir das Fußballspiel Frankreich – Österreich angesehen, das die Franzosen durch ein Eigentor 1:0 gewannen.
Nach dem Fußballspiel bin ich um 23:00 Uhr ins Bett gegangen und habe gut geschlafen.
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