2024 Skandinavien Rundreise mit dem Reisemobil

[Ingo Martin]

Donnerstag, 22. August 2024, Fahrt von Mälen nach Lima, 08:00 Uhr, Außen 8 Grad, Innen 15 Grad, bedeckt, Herbst im schwedischen Fjell



Es war eine ruhige Nacht mit Frühstück im herbstlichen Birkenwald. Mein Blick geht auf den kleinen See.





Die Straße war wirklich kaum befahren. Ich habe Pilze gesammelt und Blaubeeren/Heidelbeeren gebrockt und verspeist.



Ab 09:45 Uhr beginnt mein Wandertag mit dem Pössl bei 50 – 60 km/h Fahrt, fast alleine auf der 311.





Vorbei an Nationalparks wie dem Falufjellet in Richtung Malung.
Ich biege um 12:40 Uhr ab zum Einstieg, erschrecke über 100 PKW/WoMo’s und überlege, ob ich mir das antun soll, hier zu wandern. Es regnet leicht.



Aber ich werde ja auch nicht mehr so oft hier vorbeikommen und beschließe, zu wandern. Der Wasserfall, den ich mir als Ziel ausgesucht habe, liegt 2 Kilometer entfernt, die parkenden Mitbürger verlaufen sich schnell.

Ausgerüstet mit Anorak, Regenhose und Regenschirm mache ich mich auf den Weg, der sehr gut ausgebaut ist.

Holzbohlen durch’s Hochmoor, überall Hinweisschilder, was es hier zu sehen gibt und nach einer schönen Wanderung der Wasserfall.







Im Erlebniszentrum



habe ich Winteraufnahmen des gefrorenen Wasserfalls gesehen, gigantisch.

Um 15:00 Uhr war ich vom Spaziergang zurück und habe mich wieder auf die Fahrt gemacht.
Dabei habe ich mich total verfranzt. Dieses blöde Navi findet immer wieder einen Weg, wenn man „falsch“ abbiegt und schickt einen halt auf den Weg der gewählten Richtung.
Diesmal über Gördalen, die Norwegische Grenze zurück, Ljordalen, Stea 17:00 Uhr, Schwedische Grenze zurück. Geht’s noch.



Landschaftlich schön, einsam, kurvenreich bin ich lange an der Norwegisch – Schwedischen Grenze durchs Fjell getingelt, weil das Navi einen Weg nach dem falschen abbiegen, zum Ziel, Sälen, den Startort des Wasa-Laufes gefunden hat.
Beim Ströten Camping, einem Fischercamp, bin ich Richtung Sälen weitergefahren und das nächste Wintersportgebiet, Hundfjellet, lag auf dem Weg.

Um 18:50 Uhr war Schluss mit Lustig und dem fahren durch Wintersportgebiete im Sommer, bei Lima auf der Straße 66 nach Malung, sah ich den Hinweis auf einen CP und bin abgebogen.
Arabadet heißt der Stellplatz mit Strom, WC, Küche und V+E, in den ich mich mit APP und Kontodaten eingeloggt habe. 350 SEK kostet die Übernachtung. 30 €.



Mit Code 3483 konnte ich die Einfahrtschranke öffnen und habe aufgestellt. Auch der Sanitärbereich, alles vom Feinsten, ist mit dem Code zu betreten. Dusche gibt es keine. Die wäre im angrenzenden Bad ab 10:00 Uhr morgens möglich. Egal. Ich war müde und hungrig. Durstig natürlich auch.
Hunger (Schweinefilet) und Durst wurden gestillt, es regnet seit Nachmittag.
Um 21:00 Uhr ist stockdunkle Nacht.

[Ingo Martin]

Freitag, 23. August 2024, Fahrt von Lima nach Filipstad, 08:00 Uhr, 13 Grad, grau nach Regen

Natürlich war es eine ruhige Nacht. Ich war müde, nur 2 andere Camper waren am Platz, die Nebenstraße war kaum befahren.
Nach einem gemütlichen Frühstück habe ich V+E+Lokus Service gemacht und den Pössl mit dem Wasserschlauch abgespritzt. Er war ja dreckig von der „Gebirgsfahrt“.
Um 09:50 Uhr machte ich mich auf die Reise. Die Straße 26, auch Inlandsvägen genannt, ist ab Sälen gut befahrbar. Sälen ist Startort des Wasalaufes nach Mora (90 Kilometer Langlauf, 50.000 Teilnehmer)



Unterwegs habe ich einen Halt gemacht und bin im Wald spazieren gegangen. Eierschwammerl/Pfifferlinge habe ich gefunden, die heute mein Abendessen werden.



In Vansbro habe ich meinen WE-Einkauf gemacht, Bier gibt es in Supermärkten nur mit 2,8 und 3,5 VOL %, vermutlich gibt es normales Bier nur in staatlich geführten Läden. Mal sehen, ob ich einen auf der Reise durch Schweden sehe.

Das Wetter bestimmt meinen Reiseverlauf.
Gerne wäre ich im Fjell länger geblieben, bei Regen ist das "Gebirge" aber nicht schön. Auch die heutige Fahrt war regenreich.

In Filipstad habe ich rechtzeitig (15:00 Uhr) Halt gemacht und mit dem Handy als Navigator beim Munkebergs Camping (280 SEK) eingecheckt.
Es regnet nach wie vor, der deutsche CP-Besitzer hat mir einen nicht zu weichen Stellplatz gezeigt, auf dem ich dann aufgestellt habe.



Endlich habe ich etwas mehr Zeit für mich. Ich habe die Pfifferlinge zum Abendessen aufbereitet.





Ein 3,5 % Bier getrunken und natürlich auch nach dem frühen Abendessen ein kleines Schläfchen vor dem Abspülen gemacht.
Es regnet und windet stark.
In einer Regenpause bin ich dann zum abspülen gegangen.

Letztlich habe ich noch den Reisebericht auf Vordermann, also bis zum heutigen Tag geschrieben. Puh, und nun ist es wieder 22:00 Uhr und es ist stockdunkel. Vorbei sind die Zeiten, als die Sonne nicht unterging und die Müdigkeit erst nachdem man auf die Uhr schaute, begann.
In der Nacht ist ein Unwetter mit starkem Regen und Wind durchgezogen, ich stand unter keinem Baum und der Pössl hat nichts abbekommen.

[Ingo Martin]

Samstag, 24. August 2024, Fahrt von Filipstad nach Mariestad am Vänernsee, 08:00 Uhr, 13 Grad, sonnig/leicht bewölkt

Heute Früh bin ich vom Sonnenlicht geblendet worden. Gestern Nacht noch ein Unwetter vom Feinsten, heute Früh eitel Sonnenschein.





Und Morgen, am Samstag ist in Filipstad kräftiger Regen angesagt. Im Süden ist das Wetter wieder besser, also ab in den Süden.
Die RV 26 ist gut ausgebaut und schön zu fahren.
Ich überquere wieder den Göta Kanal.



Ein Raubvogel kreist in der Thermik, es gibt also wieder Mäuse in dieser Gegend. Weiter nördlich habe ich keinen „Landraubvogel“ gesehen, Seeadler schon.

Unterwegs ist viel Farmland. Auch lichte Wälder beobachte ich und die Lust am Pilze sammeln wächst.
Irgendwann bietet sich ein Parkplatz an. Und die Jagd auf das gelbe Gold des Waldes beginnt.
Ich war erfolgreich und habe für zwei Mahlzeiten reichlich Pfifferlinge.





Am Hafen Stellplatz in Mariestad bin ich um 14:30 Uhr nach 134 Fahrkilometern angekommen. Zum Bezahlen habe ich wieder eine neue APP auf dem Handy und wieder der ganze Zinnober von der Registrierung bis zur Bezahlung von 190 SEK. Natürlich musste ich auch bei der Stadtsparkasse München bestätigen, dass der Deal seine Richtigkeit hat.





Draußen ist es 21 Grad warm, richtig schön.
Ich habe die vielen Pfifferlinge geputzt, gewaschen und getrocknet, eine Portion mit Zwiebeln, Knofi und Schinkenwürfeln zum Abendessen gemacht.



Nach dem Abendessen habe ich eine kurze Runde durch den Hafen gemacht, es tröpfelte leicht, aber nicht lange. Die vielen Restaurants waren gut besucht.



Graugänse fliegen zum Grasen aufs Land. Lesestunde ist angesagt.
Um 21:00 Uhr beginnt ein Pop Konzert, das mit großem Getöne den ganzen Hafen beschallt.
An ins Bett gehen – kein Gedanke. Samstagabend halt.

[Ingo Martin]

Sonntag, 25. August 2024, Fahrt von Mariestad nach Växjö, 08:00 Uhr, 14 Grad, bewölkt



In der Nach hat es geregnet und gewindet. Der Hafen Stellplatz in Mariestad war schön, es gibt noch zwei weitere, wie ich bei der Abfahrt gesehen habe.
Die Fallen der vielen Segelboote schlagen an die Masten. Ein vertrautes Geräusch, das ich bei meinen Törns sofort abstellte und die Fallen dicht holte oder abspannte.



Stefan kommt vielleicht mit der Familie runter in den Süd-Osten Schwedens, wo in den nächsten Tagen wirklich schönes Wetter zu erwarten ist. Vielleicht können wir uns wieder treffen. Deshalb fahre ich heute nach Växjö.
Und Morgen weiter nach Kalmar an der Ostsee.

Bei Kilometer 12.550 meldet der Bordcomputer, dass nach 7.000 Kilometern AdBlue nachgetankt werden soll.
Das habe ich auch dann bald erledigt und 10 l von dem blauen Stoff nachgetankt, der den Motor und die Umwelt glücklich macht.
Um 12:25 Uhr bin ich in Jönköping zum Maxi Stormarknad gefahren, ein Riesen Supermarkt. Jeder bekommt einen Handscanner zum einkaufen und scannt den Einkauf während des Einkaufens selbst ein. Das war mir zu modern. Zwar habe ich auch keine SEK, aber mit Karte kann man alles bezahlen was anliegt.

Weiter geht die Fahrt nach Växjö, 118 Kilometer sind es noch, grauer Himmel bei 20 Grad.
Ich habe heute viele Oldtimer gesehen, es fand ein Oldtimer Treffen statt, wie ich später erfahren habe.
Um 16:15 Uhr bin ich nach 253 gefahrenen Kilometern beim Evedals Camping in Växjö angekommen. Ein Familien CP mit Badeplatz.







Abendessen Pfifferlinge mit bunten Nudeln statt Bandnudeln, die ich beim Lidl nicht fand, und Sahnesoße. Zwischenzeitlich habe ich Bandnudeln vorgekocht in einem Kühlregal gefunden.



Die gibt es ein anderes Mal zu den Scampis, die im Kühlschrank auf den Verzehr warten.
Später habe ich noch versucht, den TV wieder zum Leben zu erwecken, den ich ja sehr lange nicht in Betrieb hatte. Dieser erste Versuch hat nicht geklappt. Ich habe den TV auf die Werkseinstellungen zurückgestellt und muss nun versuchen, ihm neues Leben einzuhauchen.

[Wollina]

Nun neigt sich diese lange Reise dem Ende zu. Sehr launig und auch aufschlussreich geschrieben, obwohl es nicht einfach ist, nach über 50 Jahren gemeinsamer Reisen, solch eine Tour alleine durchzuziehen. Nicht jeder kann das. Daumen hoch dafür!

Wünsche noch ein paar besonders schöne Tage mit der Familie gehabt zu haben, wir haben ja inzwischen 2025.
Ach es wäre nett, wenn ich einen Reisebericht aus 2025 lesen könnte, denn das Auto ist sicher nicht nur für diese eine Tour gekauft worden.

Wollina

[Wollina]

Leider doppelt!

Wollina

[Ingo Martin]

Montag, 26. August 2024, Fahrt von Växjö nach Kalmar, 08:00 Uhr, 15 Grad, leicht diesig



Nun bin ich an der Ostsee angekommen und in der schönen Hafenstadt Kalmar gelandet. Mit Gerti war ich auch schon hier und habe noch eine schwache Erinnerung.

Um 12:00 Uhr bin ich in Kalmar Gäste Hafen Stellplatz angekommen und habe einen letzten Stellplatz mit Strom ergattert. Den ich beim I-Punkt gegenüber der Straße bezahlte. Service gibt es beim Yachthafen, sieht gut aus.





Viele Gruppen von Jugendlichen feiern vor der Universität lautstark einen Abschluss und tanzen zur Musik.



Um 13:00 Uhr bin ich mit der Brotzeit fertig und mache mich auf den Weg in die Stadt und zum Schlossbesuch, das gleich in der Nähe ist.









Ein sehr interessanter Schlossbesuch folgte.


Hexenausstellung










Essen und Trinken hält Leib und Seele zusammen. Damals auch.




Es gab auch einen Turm in dem Frauen gefangen gehalten wurden



Nach 5 Stunden habe ich den Besuch von Kalmar und dem Schloss beendet. In der rechten Leiste zieht es vom langen gehen und stehen.
Es war ein sehr schöner Tag in einer sehr schönen Stadt.
Ein Bier reichte nicht vor dem Abendessen, ich war ausgetrocknet.
Abendessen bestehend aus Bratwürsten und Kartoffelsalat und Grünzeug. Bier und Rotwein.
Später noch den TV fertig programmiert und nun kann ich wieder fernsehen.

Nachrichten angesehen und festgestellt, dass sich bei meiner 2-monatigen Abstinenz von der "Glotze" nichts auf der Welt verändert hat.
Mord und Totschlag nach wie vor, Russland bombt Ukraine kaputt, Migration ungebremst, AfD und die bevorstehenden Wahlen, Huch!, Ampel-Koalition die nie funktionierte etc.
Ich habe mir noch mein Buch geschnappt und gelesen.

[Ingo Martin]

Dienstag, 27. August 2024, Fahrt von Karlstad nach Karlskrona, 08:00 Uhr, Sonnenschein, 16 Grad



Es war eine überraschend ruhige Nacht, erst am Morgen war der Verkehr hörbar. Ein Kissen auf’s Ohr und schon klang der Verkehrslärm gedämpfter. Die Sanitäranlagen vom Yachthafen waren sehr gut. Frühstück bei Sonnenschein im Pössl bei offener Türe, mal wieder etwas Aufbauendes.
Nach 90 Kilometer Fahrt durchs Flachland



bin ich um 12:00 Uhr an den Hafen Stellplatz in Karlskrona gefahren und habe mich auf einen freien Stellplatz gestellt.
Als ich mein gekauftes Brathähnchen essen wollte, kam der Hafenmeister und sagte, dass alle Stellplätze reserviert sind. Ich habe mich nett mit ihm unterhalten und er hat mir einen kostenlosen Stellplatz ohne Alles angeboten, den ich gleich nahm. Nun stehe ich im Hafen vor einer Graffiti Wand, keine 50 m von den regulären Stellplätzen entfernt. Ich bin ja autark.



Tisch und Stuhl aufgestellt und schon wurde das Brathähnchen verspeist, mit einem Paulaner Natur Radler, Restvorrat aus München.

Danach habe ich einen Besuch des Marinemuseums gemacht und eine kleine Stadtrunde gedreht, alles in kurzem Gwand.






Damals wurde auch Seekrieg geführt








Der Mittlere Mast ist gerade bei der Restaurierung





Und die Leiste zieht nach wie vor, eine kleine Beule ist zu sehen.

Ein Treffen mit Stefan und Familie wird es nicht geben, sie lassen den Süd-Osten Schwedens bei der Reise aus, besuchen ihn ein anderes Mal.
Kommenden Montag beginnt die Schule und der Kindergarten, die Ferien sind vorbei.
Ich werde mich auf die Heimreise machen.

[Ingo Martin]

Mittwoch, 28. August 2024, Fahrt von Karlskrona nach Kopenhagen, 07:45 Uhr, 18 Grad, sonnig



Es war eine ruhige Nacht mit Lichtkulisse der Stadt und des Hafens. Beim Frühstück war die Stille vorbei, als 2 Düsenjäger niedrig über die Stadt flogen.
Um 09:15 Uhr habe ich mich auf die Reise gemacht und bin auf die E 22 Richtung Malmö/Kopenhagen gefahren.
Die Straße ist Autobahn ähnlich ausgebaut, ich bin mit 100 km/h gefahren. Farmland zog vorbei.



Einige Gruppen Kraniche standen nahe der Autobahn, viele tote Karnikel und ein toter Dachs lagen auf der Fahrbahn. Eine ganz große Schar Kibitze, wohl über 100 Stück versammelten sich um die Reise in den Süden zu beginnen.
Windräder und Solarfelder produzieren Strom für die Wirtschaftsbetriebe der Region.
Um 12:15 Uhr passiere ich die Öresundbrücke, zahle 550 DKK Maut und bin nun in Dänemark.





Bereits um 12:45 Uhr stehe ich auf dem City Camp Kopenhagen, ein optisch etwas wilder Platz, der aber alle sanitären Einrichtungen in Containern hatte.
Ich habe ein Raleigh Damen City Bike gemietet, um die 2,5 Kilometer in die Stadtmitte nicht zu Fuß gehen zu müssen.



Der Besuch Kopenhagens mit dem Rad war wirklich sehr schön. Kreuz und Quer bin ich durch die Stadt geradelt und gegangen, habe Kirchen besucht,






die kleine Meerjungfrau



und das Schloss natürlich auch. Ein Wasserflugzeug ist gestartet,



viele Touristen Ausflugsboote fuhren die Kanäle entlang, es gibt auch Miet – Motorboote für Touristen.



Bars, Restaurants gibt es in Hülle und Fülle.



Gleich bei der Oper



ist ein Holzstrand aufgebaut der bei dem schönen Wetter gut bevölkert war.





Kopenhagen ist immer wieder schön, ich war nun schon das 4. Mal hier und bin begeistert.
Und nun lasse ich Bilder sprechen.

















Meinen Kopenhagen Besuch habe ich um 18:00 Uhr beendet, nicht nur der Hintern hat mir weh getan auf dem Rad, ich bin mir wie ein Affe auf dem Schleifstein vorgekommen.
Mit 190 cm Länge auf einem 26 Zoll Damenrad!
Um 19:00 Uhr ist es noch 22 Grad warm.

Ich wollte bei der Rückfahrt durch Deutschland meine Cousine Evi in Leverkusen besuchen und habe versucht, sie telefonisch zu erreichen. Sie ist zwischenzeitlich so stark dement, dass sie nicht mehr alleine in ihrem Haus leben kann und nun in einem Pflegeheim ist, habe ich später in Erfahrung bringen können.

Ja, so vergeht die Zeit und man selbst auch.
Dinge auf die lange Bank zu schieben ist nicht mehr, wenn man die 80er erreicht hat.

Also Heimreise auf bekanntem Weg über Coswig an der Elbe.
Mein letzter Abend in Skandinavien beginnt. Zum Abendessen habe ich mir Scampis mit Bandnudeln gemacht. Grünzeug ist zwar im Kühlschrank, ich war zu faul zum Herrichten.

[Ingo Martin]

Donnerstag, 29. August 2024, Fahrt von Kopenhagen nach Coswig, 08:00 Uhr, 18 Grad, sonnig.




Ich habe Gestern etwas zu viel Bier und Wein getrunken. Traurig, weil ich nun unwiederbringlich Skandinavien verlasse und weil die Reise bald zu Ende geht.

Es war eine ruhige Nacht, aber am Morgen hat ein Hund so penetrant gekläfft, dass ich versucht war aufzustehen um für Ruhe zu sorgen.
Die Containerdusche ohne große Entlüftung war mit einem Saunabesuch nach dem Aufguss vergleichbar.
Aber das Wetter ist schön warm und das kurze Gwand hilft, es zu genießen.

Um 09:00 Uhr fahre ich mit Navi, auf Rödby Hafen eingestellt, ab.
Kopenhagen ist eine große Stadt, das Umland ist auch aktiv bewirtschaftet, viele Unternehmen haben hier ihre Niederlassungen. Nicht umsonst ist die Autobahn 8-spurig.
Hilft ja auch nichts, weil das Verkehrsaufkommen so groß am Vormittag war, dass Autos vor den Ausfahrten stauten.



Ich bin in Rödby um 11:15 Uhr angekommen, nächste Abfahrt ist 11:45 Uhr. Bei 26 Grad und purem Sonnenschein ohne Wind ist es ganz schön warm. Der Pössl hat ja keine Klimaanlage wie sie der Galaxy hatte. Oder ich habe sie noch nicht gefunden.
Die Fähre aus Puttgarden kam in Rödby um 11:35 Uhr an, die Entladung und Beladung klappte wie am Schnürchen.



Die Abfahrt war tatsächlich um 11:45 Uhr, die ich am Deck erlebte.
Im Bord Shop habe ich Wein und Whisky und zwei Tafel Schokolade gekauft.
Unweit vom Fährhafen wird gerade am Unterwasser Tunnel rüber nach Fehmarn gebaut. Mal sehen, wie weit die Straßen Infrastruktur in Deutschland gediehen ist, wenn die Dänen Puttgarden erreichen.





Um 12:35 Uhr legt die Fähre an und die einspurige Landstraße durch die Insel Fehmarn und dann über die Fehmarnsund Brücke mit 30 km/h beginnt.



In Deutschland ist der Diesel ja wesentlich günstiger als in Dänemark, deshalb habe ich den Tank ziemlich leer gefahren. Nun suche ich nach einer Tanke, die mir das Navi zeigt.

Und dann zieht sich die Strecke durch Ost Holstein, Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg und Sachsen-Anhalt und die Schokolade fließt bei 34 Grad und wird zum Kakao.
Eine Pause habe ich mir geleistet um mir ein Getränk aus dem Kühlschrank zu holen und Brot und Obst zu essen.

Bei Potsdam wurde ich bei einer Baustelleneinfahrt geblitzt, ich habe den Pössl auslaufen lassen.
Wer bremst – verliert, ich wollte ja schnell nach Süden.

Nach 650 Kilometern bin ich um 18:15 Uhr in der Marina Coswig angekommen und habe aufgestellt.



Ein Paulaner Weißbier hat den ersten Durst gelöscht.
Später bin ich dann zum Abendessen ins Restaurant gegangen und habe auf der Terrasse gegessen und 2 Luther Dunkelbiere mit Blick auf die Elbe getrunken.
Schön war’s, nach so langer Fahrt.

[Gudrun]

Schade, dass Deine Reise nun zu Ende geht. Coswig liegt ganz bei uns in der Nähe, am Rande des Dessau-Wörlitzer Gartenreichs. Das ist unbedingt eine Reise wert.

Bist Du in 2025 auch in Skandinavien gewesen oder hat Dich Dein Pössl ganz woanders hin gebracht?

Grüße Gudrun

[Ingo Martin]

Freitag, 30. August 2024, Fahrt von Coswig nach München,07:45 Uhr, 21 Grad, diesig,



Heute geht meine diesjährige Skandinavien Rundreise zu Ende.
Die letzte Runde ist etwa 480 Kilometer lang, auf Deutschlands Autobahnen und den Rallye Fahrgewohnheiten der PKW und LKW.
Ich habe 115 km/h als Richttempo im Tempomat eingegeben, zum Überholen von LKW noch etwas erhöht.

Kurz nach 11:00 Uhr bin ich über die Brücke der Deutschen Einheit nach Bayern gefahren.

Bei Pfaffenhofen dann erste Staus auf der Autobahn. Ohne Grund einfach mal auf der Autobahn stehen. Und irgendein Kasperl spielt mit der Geschwindigkeitsanzeige, wie es ihm beliebt und bringt den Verkehrsfluss durcheinander.
Mal 80, dann 100 anschließend 60 und dann ab Flughafen nach München rein 120 km/h.

Der Mittlere Ring war auch gut befahren und um 14:15 Uhr habe ich dann einen Parkplatz in der Nähe meiner Wohnung gefunden.

Nach einer Radler Halben habe ich mit dem Ausräumen des Pössl begonnen.
Zuerst der Kühlschrank und die Lebensmittel, später auch noch Zubehör und Gwand.

Am Samstag habe ich alles aus- und umgeräumt, jetzt muss ich noch das Frischwasser ablassen und den Pössl innen putzen.
Dann ist er wieder bereit zu neuen Fahrten.

Abendessen Bratwürste mit Kartoffelsalat und Grünzeug. Und Flüssigkeiten.
Ich lerne meinen Haushalt in München wieder neu kennen.

Und tippe meine letzten Tage in den 12. Reisebericht, den ich danach in die Fläche gebe.



14.300 Kilometer war die Reise lang. Viele erlebnisreiche Wochen in schönen Ländern und Gegenden, die ich gerne mag.
Nun bin ich nach 3 1/2 Monaten gestrandet.

[Ingo Martin]

Nun neigt sich diese lange Reise dem Ende zu. Sehr launig und auch aufschlussreich geschrieben, obwohl es nicht einfach ist, nach über 50 Jahren gemeinsamer Reisen, solch eine Tour alleine durchzuziehen. Nicht jeder kann das. Daumen hoch dafür!

Wünsche noch ein paar besonders schöne Tage mit der Familie gehabt zu haben, wir haben ja inzwischen 2025.
Ach es wäre nett, wenn ich einen Reisebericht aus 2025 lesen könnte, denn das Auto ist sicher nicht nur für diese eine Tour gekauft worden.

Wollina

Hallo Wollina,
ich war auch in diesem Jahr 2025 wieder unterwegs.
2 Monate in Italien incl. Sizilien und 3 Monate auf Süd-Ost-Europa Reise.
Reiseberichte habe ich in polarsteps beschrieben.
lg Ingo

[Ingo Martin]

Schade, dass Deine Reise nun zu Ende geht. Coswig liegt ganz bei uns in der Nähe, am Rande des Dessau-Wörlitzer Gartenreichs. Das ist unbedingt eine Reise wert.

Bist Du in 2025 auch in Skandinavien gewesen oder hat Dich Dein Pössl ganz woanders hin gebracht?

Grüße Gudrun

Hallo Gudrun,
ich habe Wollina zu 2025 gerade geantwortet.
Ich glaube das auch im Eingangspost beschrieben zu haben.

Unsere Reisen waren immer Europaweit. Ein Jahr Norden, das nächste Jahr Süden.

Nächstes Jahr habe ich wieder vor, in den Hohen Norden zu fahren. Vielleicht über das Baltikum und Finnland.
Noch habe ich die Planung nicht begonnen.

Coswig bzw. das Marina Camp Wittenberg ist auf der Reise nach/von Norden immer ein erster Stop gewesen.

lg Ingo

[Gudrun]

Dass Ihr in Coswig die Marina besucht ist mir natürlich schon vorher aufgefallen. Ich wollte auch etwas Werbung betreiben, dass sich ein Stopp in meiner schönen Heimat auf den Weg in den Norden durchaus lohnt.

Vielleicht sehen wir uns ja im nächsten Jahr, vielleicht auch im Baltikum oder in Finnland. So unsere jetzigen Reisegedanken. Planung kann man das noch nicht nennen.

Danke jedenfalls noch mal für Deinen wirklich schönen und so ehrlichen Reisebericht. Ich hoffe, Deine Hand ist wieder voll funktionsfähig.

Grüße Gudrun