Bergen - hoechste Arbeitslosigkeit unter Akademikern

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Re: Bergen - hoechste Arbeitslosigkeit unter Akademikern

Beitragvon Carsten » Do, 24. Feb 2005, 10:45

Danke, Bamsen. Dem gibt es - in diesem Fall von mir - nichts mehr hinzuzufügen. :)
Carsten
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Re: Bergen - hoechste Arbeitslosigkeit unter Akademikern

Beitragvon Heli » Do, 24. Feb 2005, 12:14

Hallo krakeboll,

ich muß zugeben, daß mich Dein Beitrag hier sehr bewegt hat. Zuersteinmal stößt Du dieses Heile-Welt-Bild vom "Traumland Norwegen" um. Das ist gut so. Ich schätze Du bist mit Deiner Situation nicht alleine.

Aussagen, wie die von Fritz gehören in den Papierkorb (sorry, aber das ist meine Meinung). Du hast eine fundierte Ausbildung die was wert ist. Nicht die Medien- und Kommunikationswissenschaftlerin ist zu kreativ und überqualifiziert, sondern ihre vermeintlichen Arbeitgeber zu konservativ und unterbelichtet.

Grundsätzlich ist Norwegen ein kleines Land, in dem Du damit rechnen mußt Dein (sehr spezialisiertes) Zielgebiet nicht zu finden, weil es einfach nicht existiert. Das Bild, daß Norwegen nach außen abgibt entspricht nicht der Wahrheit. In Wirklichkeit ist es sehr konservativ, kleinbürgerlich und (sagen wir es einfach:) rückständig. Kleineren Arbeitgeber erschein Dein hochgetrimmtes Profil, wie ein Ausserirdischer in der Fußgängerzone. Wenn Du Dich zudem auf Bergen festlegst, legst Du damit faktisch den Grundstein für Deine jetzige Situation.

Lösungsansätze? Wenn Du Dein Arbeitsfeld in Deutschland findest, solltest Du dies bloß nicht als Versagen deuten. In Deiner Situation solltest Du Deine Chance ergreifen. Denke daran, daß Deine Auslandsqualifikationen in Deutschland einen wesentlich höheren Stellenrang haben. Alternativen? Sei ein wenig kreativ. Du hast einen Ausbildung ohne festes Betätigungsfeld. Mach aus dem Nach- einen Vorteil. Es gibt haufenweise nicht weniger anspruchsvolle Arbeitsbereiche, in denen Deine Kernkompetenzen gefragt sind. Beispiele? Vertrieb (norwegischer und ausländischer Firmen) oder Touristik.

Grüße aus Larvik!
Heli (Dipl. Volkswirt, Heidelberg 2003)
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Re: Bergen - hoechste Arbeitslosigkeit unter Akademikern

Beitragvon krakeboll » Sa, 26. Feb 2005, 19:22

Heisann,

danke Heli, Bamsen, Schenzle og Hjellflat - danke fuer eure aufmunternden Worte und Unterstuetzung!

Zu Fritz: Um das Raetsel meines ominøsen Studiums aufzuloesen: Ich habe an der Technischen Universitaet Ilmenau studiert, bei der Aufnahme war ein Numerus Clausus entscheidend: Durchschnitt mind. Note 1,4 im Abitur! Insgesamt 60 Leute sind damals aufgenommen worden.

Inhaltlich zu meinem Studium: Ich habe 1/3 Ingeniuerwissenschaft studiert (Elektrotechnik, Medien- und Informationstechnik, Informatik), 1/3 Økonomie (VWL - Micro, BWL, Grundl. Rechtswissenschaft) und 1/3 Sozialwissenschaft (Soziologie, Psycholgie und Politik) dazu hatte ich Kurse in hoehrer Mathematik und bin programmiertechnisch um einiges flinker als so mancher maennlicher Kollege... soweit zu meiner Qualifikation als HAUSFRAU :lol:

Wenn da mal nicht das essen anbrennt!

Nein, ich denke schon, dass ich was kann. Ansonsten wuerde man mich nicht anrufen aus D und einen Job anbieten, oder nicht!?

Was die Jobsituation dort anbetrifft fuer meine Leute so sieht die in jedem Fall um einiges besser aus, gerade weil wir "Generalisten" sind und quasi in jeder PR-/Marketing Abteilung eines jeden Unternehmens in jeder Branche eingesetzt werden. Weder TV noch Print sind die einzigen Arbeitsfelder.
Alle (!) meine Kommelitonen in D sind untergekommen und haben ein JOB , alle Fritz!

Vielen Dank an euch anderen in jedem Fall. :wink:

gruss kb
krakeboll
 
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Re: Bergen - hoechste Arbeitslosigkeit unter Akademikern

Beitragvon Jupp, der Wal » Sa, 26. Feb 2005, 20:40

hallo aus tromsø
nach Fritz,

wieso ist eigentlich dein vorher für alle deutlich sichtbarer "vorschlag" für krakeboll wieder verschwunden, und nur noch ein hinweis auf zweimalige überarbeitung des postings am ende selbigens zu lesen?
davon mal abgesehen, das ich persönlich wenig verständniss für ratschläge dieser art habe, die in der tat eine herabwürdigung der am arbeitsleben partizipierenden frauen darstellt, bin ich doch der aufassung, das einmal in die öffentlichkeit gebrachte meinungen stehengelassen werden sollten, um dem verfasser die möglichkeit zu geben, mit kritik umgehen zu lernen. dies wäre auf jedenfall ehrlicher und mutiger als eine bearbeitung bzw löschung besagten "fauxpaux" mit dem irrglauben einhergehend, niemand hätte es bemerkt (in dem fall sowieso schon zu spät: die antworten haben es so oder so schon ans licht gebracht)

gruss
jupp, der seine eigenen postings nur bei rechtschreibfehlern verändernde wal
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Re: Bergen - hoechste Arbeitslosigkeit unter Akademikern

Beitragvon STEINBEISSER » So, 27. Feb 2005, 19:30

Hallo aus dem schönen Sunnmøre !

Jetzt muss ich doch mal für einen Teil der Norweger eine Lanze brechen. Wenn Heli schreibt, daß Norwegen sehr konservativ ist, so stimmt das nur zum Teil. Wahr ist ( nach eigener Einschätzung und Erfahrung sowie aus Erlebnissen von Freunden ), daß der Süden und speziell die Region um Bergen sehr, sehr konservativ und geradezu kleinbürgerlich ist. Nicht Umsonst nennt man die Ecke ja auch den Bibelgürtel. Und von Ausländern denen das Leben nicht gerade leicht gemacht wird, hört man genauso oft wie von relativ tiefen Löhnen, z.T. recht eigenartigen Urlaubsregelungen ( z.B. generell unbezahlt und soon Zeug ) und anderem miefigen Stuss. Es gibt natürlich Ausnahmen... Aber es gibt in Norwegen genauso große lokale Unterschiede wie in Deutschland oder z.B. der Schweiz. Als Fremder hat man es mit der Akzeptanz in Berlin sicher viel leichter, als zum Beispiel in einem Obebayrischem Bergdorf und im Kanton Zürich gehts anders zu wie im Glarner Land. Das Dorf in dem ich mit meiner Schweizer Ehefrau wohnte lag nur knapp 25 Kilometer von ihrem Geburtsort entfernt, und trotzdem wurde sie nach 5 Jahren immer noch als "Die-Zugezogene" betrachtet und teilweise wie eine Aussätzige behandelt!
Solche stockkonservativen Gegenden gibt es hier in Norwegen leider auch, und besonders aus den südlichen Landesteilen hört man mal immer wieder solche Sachen.( Oslo zähle ich jetzt mal nicht dazu )
Allerdings kann ich hier aus Møre Og Romsdalen nichts dergleichen berichten. Im Gegenteil, ich fühle mich hier überall gut aufgenommen und akzeptiert. Ich hatte nie Probleme weder mit Arbeitskollegen, Kunden, Behörden oder Nachbarn. In unserer Firma fängt im April der dritte Deutsche an zu arbeiten (noch neben einem Engländer bei 25 Angestellten im Ganzen ). Zum Herbst werden evtl noch mehr Leute eingestellt, und mein Chef hat schon jetzt ausdrücklich gesagt, daß ich mich schon mal umhören soll ob ich nicht in Deutschland noch jemanden kenne der hier her ziehen würde. In meinem Freundes - und Bekanntenkreis sind u.a. 6 Deutsche ,3 Schweizer, 1 Indonesier,2 Russinen, 1 Chilenin, 1 Chinese, 2 Engländer, 1 Portugiese, 1 Irin und 2 Venezolanerinnen und bis auf Kapriolen mit den Behörden ( die aber alle gleichermaßen treffen :wink: )gab es eigentlich noch nie Schlechtes über die Einheimischen und deren Umgang mit uns Ausländern bzw. lange Arbeitslosigkeit zu hören. Und das obwohl, laut Statistik, Ålesund eine der höchsten Arbeitslosenquoten im Land hat.
Von Freunden ( ausgewanderten Deutschen ) auf Bømlo hört man dagegen manchmal die haarsträubendsten Sachen !
Es entsteht auch ein wenig der Eindruck, daß je weiter man nach Norden kommt, desto offener und unproblematischer sind die Leute...
Vielleicht sollten Auswanderungswillige sich mehr auf die mittleren und nördlichen Landesteile konzentrieren, denn dort ist auf Grund der Landflucht auch eher Bedarf an ausgebildeten Fachkräften ( ob das nun auch für Medienwissentschaftler gilt ?- wer weiß, das dunkle, kalte Tromsö soll doch recht weltoffen sein..).
Es ist ja auch nichts Neues, daß gut ausgebildete Norweger gerne in den Süden ziehen und dort dann natürlich den Arbeitsmarkt gerade für Ausländer noch etwas einengen. Und die Geschichten über ausgerollte rote Teppiche für dringend benötigte Fachleute ( bes. Mediziener ) kommen in der Regel aus dem Norden.
Bei der nächsten Frage a la " Welche Erfahrung haben Ausgewanderte gemacht...." sollten die Antwortschreiber vielleicht besonders auf die jeweilige Region eingehen, und würden denen die nach Norwegen ziehen wollen ein viel besseres Bild geben.
Ich kann Møre Og Romsdalen eigentlich ( trotz des Wetters ) nur empfehlen. Unsere oben erwähnten Freunde auf Bømlo jedenfalls sind schon am Sachen packen und ziehen im Laufe des Sommers hier her.

Viele Grüße vom
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Re: Bergen - hoechste Arbeitslosigkeit unter Akademikern

Beitragvon DocFunfrock » Di, 01. Mär 2005, 15:41

krakeboll hat geschrieben:Ich lebe seit knapp zwei Jahren in Norwegen und einen Jobb habe ich noch immer nicht gefunden.


Der Ärger ist es wert. Auch ich hatte 2 Jahre nach einem Job gesucht.

Die Norwegen sind, was Kommunikation im Tourismusbereich angeht, manchmal etwas unbeholfen. Das gilt insbesondere für die Gegend wo ich wohne. Es ist schlechtweg eine Katastrophe. Vielleicht wäre das etwas für dich?
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