Heli hat geschrieben:Hei Jupp,
die Frage ist nicht nach individuellem Rat, sondern ob es eine generelle Schritt-für-Schriitt Anleitung fürs Auswandern geben kann.
Grüße aus dem (zwischenzeitlich auch heute) sonnigen Larvik!
meine Meinung ist gefragt? Ok, die kann ich dir mitteilen. Mehr allerdings würde ich für vermessen halten denn es gibt kein Perfektes Auswanderrezept was auf "jedermann" zutrift.
Eine Schritt für Schritt Methode scheitert schon daran das eben jeder Mensch anders ist und anders mit der Situation auswandern umgeht und zurecht kommt.
Der eine springt mit null Sprachkenntnissen ins kalte Wasser und hat nach ein paar Monaten wunderbar Fuss gefasst. Der nächste Informiert sich bis zum abwinken und bereitet sich mehrere Jahre drauf vor und kommt dann vor Ort gar nicht klar!
Egal wie man es macht, es gibt für so was nun mal KEINE GARANTIEN!!
Alles was es gibt, sind Fehler die man machen oder eben vermeiden kann. Wobei, derjenige der versucht alle Fehler zu umgehen wird definitiv neue machen
Alles was man machen kann, ist eigentlich so einleuchtend und auf der Hand liegend, das ich mich eigentlich immer wieder wunder es stets auf ein neues wieder verkünden zu dürfen...
Man sollte sich halt vorbereiten, informieren, und eben sich mit den Dingen auseinander setzten die einen vor Ort erwarten werden.
Deswegen gibt es einige Fragen, die sich jeder, der an einen Umzug ins Ausland denkt, selbst stellen sollte:
Spreche ich die Sprache?
Bin ich mir bewusst, dass ich neu anfange, ohne mein bekanntes Umfeld, ohne meine Freunde und Familie?
Wie wird mein Kind mit der fremden Umgebung und mit einer unbekannten Sprache klar kommen?
Kenne ich die üblichen Gehälter? Die Mietpreise? Die Lebensmittelpreise?
Bekomme ich eine Aufenthaltserlaubnis?
Wie bin ich kranken- und rentenversichert?
Wie ist die soziale Absicherung vor Ort?
Wird meine Ausbildung anerkannt?
Habe ich realistische Chancen auf dem Arbeitsmarkt?
Wer auf diese oder Teile dieser Fragen für sich noch keine Antworten gefunden hat, sollte sich in jedem Fall noch intensiver mit der Thematik beschäftigen.
Vielleicht sollte man sich zuerst einmal klar machen, warum man eigentlich auswandern will? Da gibt es die unterschiedlichsten Gründe und jede Auswanderungsgeschichte ist wieder anders und immer ganz persönlich. Wer jedoch nur Auswandern will weil er meint, dass in Norwegen alles besser und einfacher ist und man viel Geld für wenig Arbeit bekommt, der sollte sich das Ganze noch einmal genau überlegen und vor allen Dingen sich informieren. Auch in Norwegen wird einem nichts geschenkt und man muss für sein Geld arbeiten.
Bei dem Grund, warum man auswandern will, sollte man wirklich ehrlich zu sich sein. Wer Auswandern will, weil er in seinem Heimatland nichts auf die Reihe bekommt, wird im Ausland wohl die selben Schwierigkeiten haben. Ebenso sollte man einigermaßen selbstständig sein, das erleichtert zumindestens das Leben in einem neuen Land ungemein. Und genau deswegen bin ich auch ein Gegner davon den Leuten alles bis ins kleinste vorzukauen. Wer nicht mal in der Lage ist sich selber über das Land und z.B den Arbeitsmarkt zu informieren, dem ist auch nicht gross geholfen wenn man ihm diese Dinge vorkaut. Erst mal im Land angekommen, stellen sich nämlich dann neue Fragen und dann ist auch niemand da der einen ans Händchen nimmt.
Viele Dinge hängen von einem persönlich ab, ob und wie man als Ausländer hier klar kommt. Man muss selber was dazu tun um Kontakte zu knüpfen und neue Leute kennen zu lernen. Die Norweger sind ein freundliches Volk, aber sie drängen sich nicht auf und man muss schon von sich aus aktiv werden um Freunde zu finden.
Den Punkt Sprache greif ich jetzt nicht weiter auf, ich glaube jeder der hier schon ein ein paar Tage im Forum ist hat disen Teil meiner Sonntagspredigt schon gelesen
Generell aus meiner Erfahrung herraus sehe ich es immer wieder das eben die Leute die sich gut vorbereiten und eben auch schon die Sprache halbwegs alltagstauglich kønnen sich sehr viel leichter und schneller hier zurecht finden, es weniger frustartion und Probleme gibt und das diese Leute halt einen leichteren Start haben und die Zahl der Rückkehrer in dieser Gruppe relativ klein ist.
Aber wie gesagt, jeder Mensch ist anders und es gibt kein Patentrezept.
In diesem Sinne (bei einer Sonntagspredigt würde ich nun mit Amen abschiessen)
Trolljenta