Hallo,
also das erste was wir beim Braunbärenprojekt gesagt bekommen haben, dass es keine Standardlösung gibt. Aber ein paar Richtlinien:
o Niemals zwischen eine Bärin und ihre Jungen kommen
o Sich als Mensch zu erkennen geben
o Möglichst mit dem Tier reden, damit dies merkt es handelt sich um einen Menschen s.o.
o Niemals verstecken und anschleichen
o keine hektischen Bewegungen
o den Bär zu erst reagieren lassen (wahrscheinlich geht er einfach weg)
o wenn der Bär sich aufstellt, dann versucht er sich nur einen Überblick zu verschaffen (kein Angriff)
o Ein Bär ist auf kurzen Strecken schneller als ein Pferd (rennen macht keinen Sinn)
o Junge Bären können klettern, aber Erwachsene kommen trotzdem bis zu 5-6m an einem Baum hoch. Sollte man auf einen Baum flüchten wollen sollte man so hoch wie möglich.
o Kommt ein Bär auf einen zu sollte man sich tot stellen. Dabei sollte man sich flach auf den BAuch legen und Arme abwinckeln und Beine ebenfalls etwas spreizen. Dem Bären also keine Möglichkeit geben, dass er dich umdrehen kann.
o Es macht in der Regel keinen Sinn einen ausgewachsenen Braunbären alleine zu attackieren. (Bei den amerikanischen Schwarzbären soll das anders sein)
Das sind nur Optionen. Ob es tatsächlich hilft weiss ich nicht, aber ich würde mich daran halten.
Solltest du dir ein Buch oder eine andere Informationsquelle kaufen, dann musst du immer im Hinterkopf haben, dass die meisten Bücher über amerikanische Bären geschrieben sind. Amerikanische Bären haben im Gegensatz zu europäischen Bären den Unterschied, dass diese meisten daran gewöhnt sind, dass Menschen eine Nahrungsquelle sind. Die Amerikaner haben die Eigenschaft diese Tiere in den grossen Nationalparks zu füttern. Hier gilt der Gedanke Mensch = Essen. In Europa gilt der Gedanke Mensch = tot. Es gibt im Yellowstone Bären die sich darauf spezilisiert haben Camper zu knacken.
Ich denke das es gut ist, dass man über sowas bescheid weiss. Nicht nur zum eigenen Schutz, sondern auch zum Schutz dieses Tieres und andere Wanderer. Aber es gibt kein Grund davor Angst zu haben.
Der Bär wird in Schweden (im Gegensatz zum Wolf) immer beliebter, was eigentlich zeigt, dass diese Leute die mit der Gefahr leben mittlerweile darin gar keine Gefahr mehr sehen.
Der hauptsächlich Fleisch fressende und auch gerne Rinder und Schaafe jagende Wolf ist hierbei wesentlich schlechter weggekommen. In manchen gegenden Schwedens existiert ein regelrechter Hass auf diese Tiere. In dem uns gezeigten Gebiet (auf der Karte) mit den 400 markierten Braunbären sind lediglich 2 Wölfe bekannt. Das zeigt wie arm es um diese Tiere steht.
Falls jemand mal nach Orsa kommt, dann sollte er auf jedenfall den Bjørnpark besuchen. Hier kann man euch auch weiterhelfen, wenn Ihr mal das Braunbärenprojekt besuchen wollt. Man nimmt sehr viel mit. Ausserdem ist es interessant wenn man dort auf dem Hof ankommt und sich der Biologe mit einem Peilgerät im Kreis dreht und erzählt Bär 1 ca. 3 km, Bär 2 ca .4 km, ... Wenn man auf dem Rückweg zum pinckeln anhält schaut man hinter jeden Busch
Hedo
Andy