Hej
Das sind ja ziemlich viele Fragen auf einmal. Arne hat ja schon auf eine Reihe Sachen hingewiesen.
Was Jobsuche betrifft: Einer der einfachsten Wege ist natürlich, sich auf der Jobsuchmaschine von AETAT umzuschauen. Da findet man - manchmal - etwas. Ansonsten ist schon Arnes Rat richtig, persönliche Kontakte zu evt Arbeitgebern zu suchen. Die meisten Jobs werden so vergeben. Das wird erheblich leichter, wenn Ihr Euch Bewerbungsunterlagen auf Norwegisch machen lasst (also die wichtigsten Zeugnisse, Lebenslauf usw. auf Norwegisch übersetzen lasst). Das hilft oft, auch wenn hier viele "gebrokken" Deutsch und die meisten richtig gut Englisch können.
Die Ortswahl ist - wenn ihr hier nicht schon Freunde und Bekannte habt - sicher das falsche Ende, die Suche anzufangen. Wichtiger wäre zunächst einmal rauszufinden, WO Maurer oder andere gesucht / gebraucht werden. Die Chancen stehen für Maurer gar nicht mal schlecht (auch wenn Norwegen zZ die höchste Arbeitslosigkeit seit Jahren hat). Aufgrund zahlreicher öffentlicher Bauprojekte wurden zeitweise beinah "massenhaft" Maurer importiert, nicht zuletzt aus Schweden! Je nachdem, welche nachweisbaren Qualifikationen man hat, wäre es zB nicht schlecht sich an einige der grossen Baufirmen direkt zu wenden und nachzufragen, wo evt. Bedarf besteht (die Firmen sind leicht im Online-Telefonbuch unter bygg... zu finden).
Ausserdem müsst Ihr überlegen, was Ihr langfristig wollt. Oft ist es leichter einen Job im Grossraum Oslo (bzw. Bergen, Tronheim, Stavanger)zu bekommen. Da sind aber Mieten, Lebenshaltungskosten etc. oft extrem hoch - und die Jobsicherheit oft geringer als wenn mann bereit ist, irgendwo in etwas entlegeren Ecken zu arbeiten. Raus auf's Land zu gehn macht aber keinen Sinn, wenn man das sowieso nur für ein, zwei Jahre machen will. Die Norweger sind nett und höflich - aber auch ziemlich verschlossen. Auf dem Lande dauert es ganz einfach ne Zeit, bis die Nachbarn, Kollegen usw. "auftauen" und man ne einigermassene Nähe hinbekommt.
Wenn Du selber Dir auch Aushilfsjobs aller Art denken kannst, dürfte das meistens nicht sehr schwer werden, da wo Dein Mann was findet, auch was für dich zu finden. Besonders im Gesundheits- und Sozialbereich gibt es sehr viele freie Teilzeitstellen. Bei solchen Jobs solltest Du aber wenigstens ein wenig Norwegisch können, so dass schon mal mit nem Norwegisch-Kurs an der Volkshochschule anzufangen und hier gleich vom ersten Tag nen Sprachkurs mitzumachen (die kosten hier normal nix) sicher kein Fehler wäre.
Schliesslich: Die norwegische Bürokratie ist einiges bürokratischer als die deutsche. Die können Ummelden, Aufenthalt, Auto anmelden usw. zu einem ziemlich umständlichen Prozess machen. Aber nicht schrecken lassen. Die sind zwar steif und langsam - aber meist doch (über)korrekt und wohlwollend ... :
Die Berichte im Stern und anderen Zeitschriften lassen die Auswanderung nach Norwegen wie die Reise ins Paradies erscheinen.
Gaaaaanz so ist es nicht. Aber allemal der Mühen wert.
Viel Glück!!!
Hilsen fra øya Manu