Walfang - ein interessanter Artikel

Norwegenbezogene Themen, die in keine andere Kategorie passen

Walfang - ein interessanter Artikel

Beitragvon Charly » Mo, 16. Jun 2003, 13:40

Hei,

in der heutigen SZ findet sich ein interessanter Artikel ueber Walfang in den Lofoten.

http://www.sueddeutsche.de/sz/politik/red-artikel2965/

Viel Spass,

Charly
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Re: Walfang - ein interessanter Artikel

Beitragvon Andy » Mo, 16. Jun 2003, 15:41

Hi!


Ein Hoch auf SEA SHEPHERD! Organisationen wie diese gibt es leider noch nicht genug.

http://www.seashepherd.org




Grüße,

Andi, der SEA SHEPHERD voll und ganz unterstützt.
Andy
 
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Re: Walfang - ein interessanter Artikel

Beitragvon Charly » Mo, 16. Jun 2003, 16:27

... und noch einer

http://www.zeit.de/2003/25/Wale

in der ZEIT.
Charly
 

Re: Walfang - ein interessanter Artikel

Beitragvon dusty » Di, 17. Jun 2003, 9:02

Ehrlich gesagt war ich schockiert, als ich las, daß sich Touristen einfach nur aus Neugier Walfleisch kaufen, ohne auch nur eine Idee zu haben, was sie damit anfangen könnten.
Zwar glaube ich schon, daß es tatsächlich Gegenden gibt, die den Walfang zum Überleben brauchen - aber wieviel Prozent machen die bei den jährlichen Fängen aus?
Der Großteil basiert wohl eher auf Profitgier bzw. 'Unfällen' wie dem Beifang... :(

Ich denke ähnlich wie Andi - dagegen muß etwas getan werden - aber (um mal auf das Posting von SGM Bezug zu nehmen) den Versuch, Schiffe zu versenken, heiße ich auch nicht gut.
Es gibt aber Organisationen, die auf friedliche Weise protestieren, und die haben meine volle Unterstützung!

~dusty
Zuletzt geändert von dusty am Di, 17. Jun 2003, 9:36, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Walfang - ein interessanter Artikel

Beitragvon sgm » Di, 17. Jun 2003, 9:04

Andy hat geschrieben:Ein Hoch auf SEA SHEPHERD! Organisationen wie diese gibt es leider noch nicht genug.

http://www.seashepherd.org

Jawoll - ein wahnsinniger der das Recht in die eigenen Hände nimmt und dafür auch noch Beifall erhällt. Der Versuch andere Schiffe zu versenken ist durch nichts zu rechtfertigen :!:
Gruss Stefan G. 8)
sgm
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Re: Walfang - ein interessanter Artikel

Beitragvon Gast » Mi, 18. Jun 2003, 6:33

Hei!

dusty hat geschrieben:Ehrlich gesagt war ich schockiert, als ich las, daß sich Touristen einfach nur aus Neugier Walfleisch kaufen, ohne auch nur eine Idee zu haben, was sie damit anfangen könnten.




Das ist bestimmt dieselbe Sorte von Touristen, die auch in Asien oder anderswo gefährdete Tierarten essen, und daraus hergestellte Souvenirs kaufen. Weils ja sooo exotisch und aufregend ist.
Ihr Anteil an den gesamten Konsumenten ist vielleicht nicht sehr hoch, aber sie tragen mit ihrem unreflektierten Verhalten sicherlich auch dazu bei, dass sie den Produzenten einen vorhandenen Bedarf suggerieren, und die Produktion in seinen Augen rechtfertigen.

Wenn allein schon alle deutschen Touristen , die, glaube ich, für Norwegens Tourismusbranche wirtschaftlich am bedeutendsten sind, sich in puncto Anti-Walfang einig wären, und dies in irgendeiner Form in Norge bemerkbar gemacht werden könnte, müsste man die Walfangpolitik evtl. nochmal überdenken.
Aber wirtschaftlich notwendig ist Walfang nicht mehr, liebgewonnene Tradition hin oder her. In Deutschland lebt auch keiner mehr vom Holzschuheschnitzen.

Beate
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Re: Walfang - ein interessanter Artikel

Beitragvon Charly » Mi, 18. Jun 2003, 8:08

Anonymous hat geschrieben: (...) die auch in Asien oder anderswo gefährdete Tierarten essen, und daraus hergestellte Souvenirs kaufen. Weils ja sooo exotisch und aufregend ist.


Die Theorie mag richtig sein, oder nicht...

...jedoch geht es hier nicht um gefaehrdete Tierarten, denn der Bestand der bejagten Zwergwale gilt als gesichert. Das sehen sogar die allerblindesten vom IWC ein.

Viel gefaehrlicher ist der Beifang, auf den dieses Jahr endlich mehr Augenmerk gerichtet wird. Durch den kommt ein Vielfaches des Bestandes (u.a. von wirklich gefaehrdeten Arten) ums Leben, als durch die Quote in Norge und Japan zusammen. Und da haben ploetzlich die USA - sonst die groessten "Walschuetzer" - keinerlei Interesse, den zu reduzieren, weil dies mit hoeherer Geldausgabe verbunden waere.
Reine Heuchelei.

Und dass Verbrecher wie Watson fuer die ganze Sache nur kontraproduktiv sind, sehen nur Leute des Schlages nicht ein, die auch sonst ihre Meinung mehr mit Steinen und Molotowcocktails (z. B. ein Teil der sogen. Globalisierungsgegner...) als mit Argumenten untermauern.

Hilsen,

Charly
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Re: Walfang - ein interessanter Artikel

Beitragvon Olli » Mi, 18. Jun 2003, 10:19

Charly hat geschrieben:... Durch den kommt ein Vielfaches des Bestandes (u.a. von wirklich gefaehrdeten Arten) ums Leben, als durch die Quote in Norge und Japan zusammen.


Was mich auch sehr schokiert hat. Wenn ich den Artikel recht in Erinnerung habe, fangen Norwegen und Japan zusammen etwa 1400 Wale jährlich. Durch den Beifang verenden hingegen 60.000; die Dunkelziffer soll sogar bei 300.000 liegen. :shock:
Gruß :winkewinke:
Olli
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Re: Walfang - ein interessanter Artikel

Beitragvon Beate » Do, 19. Jun 2003, 6:38

Hei Charly !

Charly hat geschrieben:... Durch den kommt ein Vielfaches des Bestandes (u.a. von wirklich gefaehrdeten Arten) ums Leben, als durch die Quote in Norge und Japan zusammen.


Hast Recht, die Beifangproblematik ist wirklich gravierend - und existiert nicht nur beim Walfang, sondern z.B. auch noch ganz stark beim Thunfischfang oder allgemein bei geringer Maschengrösse der Netze.
Ich habe mal gehört, dass Norwegen bisher das einzige Land in Europa sein soll, dessen Fischer verpflichtet sind, den Beifang wieder über Bord zu kippen.
Ist das so ? Und wenn, überlebt der Beifang die Prozedur, oder endet er als Mövenfutter?


Beate
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Re: Walfang - ein interessanter Artikel

Beitragvon sgm » Do, 19. Jun 2003, 7:20

Beate hat geschrieben:Ich habe mal gehört, dass Norwegen bisher das einzige Land in Europa sein soll, dessen Fischer verpflichtet sind, den Beifang wieder über Bord zu kippen.
Ist das so ? Und wenn, überlebt der Beifang die Prozedur, oder endet er als Mövenfutter?

Kommt auf den Beifang an, aber Meeressäuger sollten i.d.R. geringe Chancen haben zu überleben, da sie nach einiger Zeit doch wieder zum Atmen an die Oberfläche müssen. Und gerade die grossen Schleppnetze (und die sind ja wohl das Hauptproblem) lassen den Walen und Delphinen da kaum eine Chance zu überleben.
Gruss Stefan G. 8)
sgm
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Re: Walfang - ein interessanter Artikel

Beitragvon Gast » Di, 24. Jun 2003, 19:37

Hallo,
erst wollte ich garnicht auf den Beitrag von Gast Beate reagieren.
Doch muß ich dazu sagen,das Sie völlig falsch liegt, ich besitze keinerlei
Mitbringsel von gefärdeten Tierarten ,auch denke ich das es wohl kaum
einen Unterschied macht ob eine Person 300g Fleisch kauft oder nicht.
Angeboten wird es Trotzdem , darauf habe ich bestimmt keinen Einfluss
Da ich Köchin bin, war es mir von Berufswegen schon interessant.
Wenn man überlegt das für ein Lebewesen in der grösse,Tausende Hühner
sterben müssen, für die selbe Fleischmenge !!!!!! Hatte ich mit dem Kauf
auch kein schlechtes Gewissen.

Es grüsst Euch ein grosser
Norgefan
Gast
 

Re: Walfang - ein interessanter Artikel

Beitragvon Bjørn » Mi, 25. Jun 2003, 10:18

Gast hat geschrieben:erst wollte ich garnicht auf den Beitrag von Gast Beate reagieren.
Wenn man überlegt das für ein Lebewesen in der grösse,Tausende Hühner
sterben müssen, für die selbe Fleischmenge !!!!!! Hatte ich mit dem Kauf
auch kein schlechtes Gewissen.


Das wäre auch besser so gewesen :twisted:
Egal, wie man letztlich in diesem Thema tendiert - aber dieser Vergleich ist ja unsäglich daneben. Wie kann man denn ein artengeschütztes, freilebendes Tier mit einem Massenprodukt z.B. einer Geflügelfarm vergleichen :?: :!: :shock:
Hilsen
Björn
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Re: Walfang - ein interessanter Artikel

Beitragvon Martin » Mi, 25. Jun 2003, 17:21

Hallo,

Wie man zum Walfang /-verzehr steht ist eine Sache. Gut, ich bin, wie schon mal erwähnt der Meinung, man muß sich nicht alles unter Nase reinstopfen, was irgendwie verdaubar ist. Für mich gehört der Wal dazu für andere nicht.
Nur, (weil wir gerade bei tollen Vergleichen sind) der Vergleich der paar Wale, die gejagt werden, im Verhältnis zum Tod durch Beifang, paßt ja auch nicht ganz.
Schießt sich jemand ein Reh, weil es ihm ja soooo gut schmeckt und es "seine Tradition" ist und er ist nicht gerade der zuständige Förster und wird erwischt, dürfte es eine Anzeige wegen Wilderei geben, oder? Argumentiert sein Anwalt, ´was mache schon ab und an ein Reh aus, schließlich fahren Autofahrer jeden Tag tausende Tiere tot und bestandsgefährdet sind die Rehe ja auch nicht´, dürfte der Richter wohl nur müde lächeln und der Wilderer seinen Anwalt wegen absoluter Unzurechnungsfähigkeit verklagen.
Oder noch krasser. Ich glaube keiner, der irgentwo eingebrochen ist kann sich darauf herausreden, daß es ja Leute gibt die noch viel öfter eingebrochen haben.
Unrecht bleibt Unrecht. Und Walfang ist, und daß bleibt hoffentlich noch lange so, ein Verstoß gegen das internationale Walfangverbot. Ob es nun rechtlich belastbar ist oder nicht. Moralisch und ethisch ist es das auf jeden Fall.

Viele Grüße an alle
Martin
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Re: Walfang - ein interessanter Artikel

Beitragvon Thies » Do, 26. Jun 2003, 0:46

Wenn ich recht informiert bin, dann lässt sich der Walfang Japans und Norwegens nur schwer vergleichen.

Die Norweger jagen ausschließlich Zwergwale, die derzeit nicht vom Aussterben bedroht sind - wenn denn die Bestandszahlen stimmen. Sie erlegen einige hundert Tiere im Jahr und das ganze unter staatlicher Kontrolle. Es dürften zwischenzeitlich einige Fischarten, die wir sehr regelmäßig auf unseren Speisekarten wieder finden stärker bedroht sein.

Wenn wir schon bei Ethik sind. Ist es ethischer Hüner zu züchten, nur um sie umzubringen, sie unter für das Tier sehr unangenehmen Bedingen zu halten (um das mal sehr vorsichtig zu formulieren). Wen kümmern schon Puter, die mit gebrochenen Beinen sterben, weil sie völlig überzüchtet sind, Schweine die aus gleichem Grund unter Herzproblemen leiden usw. usw. Der Wal lebt in völliger Freiheit und stirbt durch die Harpune. Immerhin werden sie erlegt, um sie nahezu vollständig zu verwerten.

Warum sollte jemand nicht wissen, was man mit Walfleisch anfangen soll ???? In Narvik gibt es im Astrtup-Kjelleren sehr gute Walsteaks, genauso wie auf den Vesteraalen in Andenes. Mir hat es immer geschmeckt. Kann man sich auch selbst in der Pfanne zubereiten. Walfleisch ist vergleichsweise preiswert.

Gruß

Thies
:D :D :D :D :D :D :D
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Re: Walfang - ein interessanter Artikel

Beitragvon Beate » Do, 26. Jun 2003, 6:25

Hallo, Gast !

Gast hat geschrieben:..,auch denke ich das es wohl kaum
einen Unterschied macht ob eine Person 300g Fleisch kauft oder nicht.
Angeboten wird es Trotzdem , darauf habe ich bestimmt keinen Einfluss



Ich kann dein fachliches Interesse für spezielle Lebensmittel gut nachvollziehen, und wenn eine einzelne Person so denkt , wie oben zitiert, ist es völlig unerheblich für alle Tierarten.
Aber das Problem ist ja, dass sich viele Millionen Touristen auf der Welt genauso verhalten, den Händlern einen guten Absatzmarkt bieten, und dann kann es für einige Arten eben doch kritisch werden.

Die von Thies angeführten unethischen Bedingungen der Nutztierhaltung sind m.E. kein Rechtfertigungsgrund für den Walfang. Die Probleme beider Seiten sind voneinander unabhängig zu betrachten.

Grüsse
Beate
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