Walfang - ein interessanter Artikel

Norwegenbezogene Themen, die in keine andere Kategorie passen

Re: Walfang - ein interessanter Artikel

Beitragvon Thies » Do, 26. Jun 2003, 7:26

Aber es wäre schon interessant, wenn sich in Deutschland einige Touristen zusammenfinden würden, die gegen die Hühnerhaltung in der Massentierhaltung demonstrieren.

Wenn men bedenkt, dass es in Deutschland kaum möglich ist, Fleisch aus artgerechter Tierhaltung auf dem Markt zu platzieren, wiel der Verbraucher immer nur auf den Preis schaut und ihm offensichtlich auch die Qualität ziemlich egal zu sein scheint, empfinde ich die öffentliche Empörung über norwegens Walfang als mehr als scheinheilig. Es werden in vielen Bereichen Produkte angeboten, aber schlicht nicht gekauft. Demnach muss dem Verbraucher das Leben der Tiere in unserer Produktionshaltung bereits egal sein. Wie kann e sich die Selbe Bevölkerungsgruppe über den Walfang ereifern, wo es lediglich um die Tötung der Tiere geht. Sie leben die übrige Zeit doch recht artgerecht.

Gleiches gilt übrigens für die Jagt auf Rotwild in heimischen Wäldern. Ein ganz normaler Vorgang, Menschen sind Jäger. Das Wild muss auch aus anderen Gründen kurz gehalten werden, weil die natürlichen Jäger nunmal ausgerottet wurden. Aber auf welches Geschrei stösst denn schon die Wiederansiedlung von ein paar Wildkatzen in diesem Land.

Ich möchte hier niemanden ABsprechen, dass er beim EInkauf auf artgerechte Tierhalzung achtet oder Fleisch gar nicht isst. ABer die breite Masse tut dies in Deutschland nunmal nicht und ihr ist die Tierhaltung, abgeshen von "Hund und Katze", die notfalls zu Tode geliebt werden, offensichtlich ziemlich schnuppe.

Ist es da nicht ein wenig unangemessen, über die Norweger herzufallen und sich touristisch dazu bemerkbar zu machen. Nicht alle Norweger befürworten den Walfang. Das ist regional sehr unterschiedlich. Ich bin aber für jeden Touristen dankbar, der wg. der Walfangproblematik nicht nach Norwegen reist.

Gruß

Thies
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Re: Walfang - ein interessanter Artikel

Beitragvon dusty » Do, 26. Jun 2003, 8:55

Hallo Thies,

Du hast in sehr vielen Punkten sicherlich recht. Daß sehr viele Menschen zur Doppelmoral neigen, ist ja ein altbekanntes Problem.
In diesem Fall würde ich mir aber nicht wünschen, daß diese Leute nichts zur Wal- bzw. Beifangproblematik sagen, sondern daß ihnen auch im Bereich der üblichen 'Nutztier'-Haltung die Augen geöffnet würden.
Die Walfangproblematik stößt mittlerweile auf ein breites öffentliches Interesse, da es ständig in den Medien erwähnt wird. Außerdem hat jeder zweite 'Free Willy' gesehen und findet seither Wale einfach 'süß'.
:roll:
Wer macht sich denn wirklich klar, wie es in einer Hühnerfarm zugeht? Oder wie ein Tiertransport auf die 'Fracht' wirkt? Diese Mißstände werden zwar auch ab und zu mal erwähnt, aber da es sich hier ja um Tiere handelt, zu denen die meisten Menschen keine emotionale Verbindung haben, nimmt man es wohl nicht so ernst.
Außerdem müßte man sich in diesem Moment ja auch seiner eigenen Verantwortung stellen, und das wäre sicher überaus unangenehm. Also kaufen wir weiterhin Fleisch und Wurst bei Aldi, regen uns über den unmenschlichen Walfang auf und nennen uns tierlieb... :-?
Finde ich zwar auch nicht gut, aber trotzdem bin ich über jede Stimme froh, die die Mißstände anklagt. Auch wenn diese Stimme vielleicht erst noch begreifen muß, daß sie mit dem Kauf von Thunfisch oder auch Fischstäbchen der Firma XY genau diese Mißstände unterstützt. Die Aufmerksamkeit wurde geweckt, und das ist die Grundvoraussetzung, um vielleicht irgendwann auch ein Handeln zu bewirken...

Gruß,
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Re: Walfang - ein interessanter Artikel

Beitragvon Martin » Do, 26. Jun 2003, 11:01

Hallo,

Thies hat geschrieben:... Ist es da nicht ein wenig unangemessen, über die Norweger herzufallen und sich touristisch dazu bemerkbar zu machen. Nicht alle Norweger befürworten den Walfang. ...


Es fällt doch niemand über "die Norweger" her. Es es wird doch wohl erlaubt sein, Dinge anzusprechen, die einem nicht gefallen. Auch wenn sie im "ach so perfekten" Norwegen passieren. Oder wird wieder denen, die es sich wagen im Urlaub die Augen auf zu machen nahegelegt "... umpf, umpf ... flieg doch lieber nach Mallorca ...usw." Und ob das ausdiskutieren deutscher Mißstände hier her gehört ?
Was ist eigentlich "sich touristisch dazu bemerkbar zu machen" ?


dusty hat geschrieben:... Die Walfangproblematik stößt mittlerweile auf ein breites öffentliches Interesse, da es ständig in den Medien erwähnt wird. Außerdem hat jeder zweite 'Free Willy' gesehen und findet seither Wale einfach 'süß'.
:roll:
... regen uns über den unmenschlichen Walfang auf und nennen uns tierlieb... :-?
... Finde ich zwar auch nicht gut, aber trotzdem bin ich über jede Stimme froh, die die Mißstände anklagt. Auch wenn diese Stimme vielleicht erst noch begreifen muß, daß sie mit dem Kauf von ...


Für wie schlicht hältst Du eigentlich Deine Mitmenschen, daß Du Ihnen absprichst zwischen ´Free Willy` und der Realität zu unterscheiden und Ihnen nicht zutraust zu differenziern und zu wissen, daß mit dem Kauf von Produkten ein Markt gemacht und erhalten wird.


Viele Grüße an alle
Martin
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Re: Walfang - ein interessanter Artikel

Beitragvon dusty » Do, 26. Jun 2003, 13:37

Hallo Martin,

ich habe niemanden abgesprochen, zwischen Realität und Film unterscheiden zu können - vielleicht ist Dir ja auch der Rolleyes (=Sarkasmus) Smiley hinter meiner Aussage aufgefallen...

Und sorry, aber ich glaube nicht, daß sich jeder beim Kauf seines Thunfischs oder ähnlichem darüber im Klaren ist, daß durch diese Produkte eben nicht nur der Markt gefördert wird. Um das zu glauben, habe ich schon zu vielen - überaus erstaunten - Leuten erklären müssen, warum ich schon seit vielen Jahren gewisse Produkte nicht mehr kaufe. Die Reaktionen hätten Dich sicherlich überrascht - ich bin sehr häufig auf vollkommenes Unwissen gestoßen. Ich würde nicht sagen, daß diese Leute nun unbedingt 'schlicht' sind, sie denken einfach nicht darüber nach.
Und so leid es mir tut - ich halte es für unrealistisch, davon auszugehen, daß die breite Masse überhaupt willens ist, sich mit diesen unangenehmen Themen auseinander zu setzen.
Das ist genau der Punkt in meinem oberen Post: ich denke, daß hierfür erst mal eine Sensiblisierung der Öffentlichkeit stattfinden muß - und zwar nicht nur im Bereich Wal- und Beifang. Ehrlich gesagt glaube ich nämlich, daß es viele Leute überhaupt nicht interessiert, ob wegen ihrer Fischstäbchen oder dem Brathuhn irgendwelche Tiere leiden müssen - solange sie es nicht sehen müssen...

Gruß,
Dusty
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Re: Walfang - ein interessanter Artikel

Beitragvon Thies » Do, 26. Jun 2003, 20:23

Hallo Martin,

ich bin weit davon entfernt, jemanden nach auf irgendwelche Inseln zu schicken, nur weil er etwas an Norwegen auszusetzen hat. Liegt mir völlig fern. Würde ich auch als Albern empfinden, ist aber auch schon vorgekommen

"Über die Norweger herfallen" :D :D :D , war vielleicht nicht glücklich gewählt. Aber das Walfangthema taucht mit einer gewissen Regelmäßigkeit immer in den Sommermonaten wieder auf. Dabei werden die Wale zu ganz anderen Zeiten getötet. Greenpeace hatte es vor ein paar Jahren auch mal aufgegriffen und später dann eingeräumt, dass die Norweger nicht das Problem seien, da die Zwergwale noch sehr zahlreich sind und die Quote der Norweger doch schon sehr gering.

Mißstände in Deutschland wollte ich gar nicht aufgreifen. Nur die Reihenfolge der Dringlichkeit aufzeigen. Da wird sich wegen ein paar hundert getöteter Wale "aufgeregt", die nichts weiter als getötet werden und dies noch unter Tierärztlicher Aufsicht. Ansonsten beeinträchtugt man diese Tiere in keinster Weise. Die Tötung von Tieren ist notwendig, bevor man sie essen kann. Das ist bei allen Tieren so, also ein ganz normaler Vorgang.

Auf der anderen Seite werden viele tausend Tiere unter sehr grausamen Bedingungen gezüchtet, über weite Strecken unter großen Qualen transportiert und dann ebenfalls getötet, wenn sie denn die Schlachthöfe lebend erreichen. Dies halte ich für ein großes Thema und darauf hab eich mir erlaubt hin zu weisen

Last uns doch erstmal die großen und drängenden Probleme angehen und uns dann um die kleineren kümmern. Deshalb hatte ich auch den Vergleich gebracht, stellt euch mal vor, hier demonstrieren hunderte von Touristen gegen die Massentierhaltung :D :D , wäre doch ganz interessant.

Was mich besonders stört ist, dass Norwegen häufig in einem Atemzug mit Japan geannt wird. Die Japaner töten aber jede Art von Wal, die ihnen vor die Harpune kommt, auch unmittelbar vom aussterben bedrohte Arten. Wissenschaftliche Zwecke schieben sie vor. Das ist unsinnig und das ist auch ein großes Problem und das sollte auch zeitnah angegangen werden. Mit anderen Worten, sofort.

Lässt sich doch leicht regeln. Wir kaufen keinen japanischen Produkte mehr - wird schwierig, weil sie überall enthalten sind. Wäre aber grundsätzlich eine Möglichkeit.

Gruß

Thies
:D :D :D :D :D :D :D :D :D :D
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Re: Walfang - ein interessanter Artikel

Beitragvon Beate » Fr, 27. Jun 2003, 5:54

Hei !

Thies hat geschrieben:..., da die Zwergwale noch sehr zahlreich sind und die Quote der Norweger doch schon sehr gering.

Was mich besonders stört ist, dass Norwegen häufig in einem Atemzug mit Japan geannt wird. Die Japaner töten aber jede Art von Wal, die ihnen vor die Harpune kommt, auch unmittelbar vom aussterben bedrohte Arten. Wissenschaftliche Zwecke schieben sie vor. Das ist unsinnig und das ist auch ein großes Problem und das sollte auch zeitnah angegangen werden. Mit anderen Worten, sofort.


Eben, NOCH sehr zahlreich, und im Unterschied zu anderen landwirtschaftlichen Nutztieren aufgrund geringer Geburtenzahl und freien Lebens im Meer, nicht wie erstere , wenn auch unter unerträglichen Bedingungen, mengenmässig dem Bedarf anpassbare "nachwachsende Rohstoffe".

Eine Verbindung zum japanischen Walfang ist insofern gegeben, als Norwegen für den Fall, dass Japan den Walfang jemals einschränken oder aufgeben würde, ein Interesse, diesen Markt zu übernehmen, geäussert hat. Ob dann die Zwergwale noch ausreichen?


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Re: Walfang - ein interessanter Artikel

Beitragvon Thies » Fr, 27. Jun 2003, 6:52

Ich glaube, wir sollten i.S. norwegischer Walfang wirklich die Kirche im Dorf lassen. Wenn sich die Zahlen nicht großartig verändert haben, dann soll sich die Population dieser Walart allein Nordmeer auf immerhin rd. 80.000 Tiere belaufen. Weltweit sind es wohl noch einige Millionen. Die Norwegen töten jährlich zwischen 200 und 400 Tieren. Selbst bei größter Zurückhaltung der Tiere im HInblick auf ihre Fortpflanzung dürfte hier eine Ausrottung nicht unmittelbar drohen.

Wie stark die Bestandszahlen aber tatsächlich belastbar sind, entzieht sich allerdings meiner Kenntnis; es dürfte sich aber ohnehin nur um grobe Schätzungen handeln und sie werden in der hier dargestellten Größe auch schon mal angezweifelt. Inventarisieren wie Kühe auf der Weide lassen sich diese Tiere nunmal nicht.

Sollten die Zahlen aber annähernd stimmen, so dürften einige Nahrungsfische, die wir täglich auf unseren Tellern wieder finden, ohne schlechtes Gewissen, durch Überfischung der Gewässer stärker im Bestand bedroht sein.

Wer denkt schon darüber nach, wovon sich so ein Zwergwal ernährt???? Er ist direkter Narungskonkurrent. Mit anderen Worten, er futtert die gleichen Fische wie wir. Das wäre ein weiterer Grund beim Verzehr eines leckeren Fischbrötchens ein schlechtes Gewissen zu haben. Auch durch Überfischung nehmen wir den Walen die Lebensgrundlage.

Der zivilisierte Mensch hat sich einfach so weit von seinen natürlichen Grundlagen entfernt, dass ihm offensichtlich nicht mehr bewusst ist, dass wenn er Fleisch, Wurst und Fisch essen will, er auch fangen und töten muss. Und ein Säugetier steht uns nunmal näher als andere.

Daran wird sich auch zukünftig wohl so schnell nichts ändern.

Gruß

Thies
:D :D :D :D :D :D :D :D :D :D
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Re: Walfang - ein interessanter Artikel

Beitragvon gundhar » Fr, 27. Jun 2003, 11:58

dusty hat geschrieben:Die Walfangproblematik stößt mittlerweile auf ein breites öffentliches Interesse, da es ständig in den Medien erwähnt wird.

kaufen wir weiterhin Fleisch und Wurst bei Aldi, regen uns über den unmenschlichen Walfang auf und nennen uns tierlieb... :-?

Dusty


Ich glaube kaum, daß es eine "Walfangproblematik" gibt. Der Walfang wird zumindest in Norwegen so praktiziert daß er mit Sicherheit nicht zu einer Bedrohung bestimmter Walarten führt.

Der Walfang (Robbenjagd, Gänsejagd ... ) ist aber bestens geeignet um sehr viel Geld in die Kassen mancher "Tierschutz"-Organisationen zu spülen. Einige wenige Aktivisten machen spektakuläre Aktionen, -auf eigene Verantwortung- da sehr oft illegal oder gar kriminell, die übergeordnete Organisation kommt in die Presse und hat spätestens zu Weihnachten reichlich fließende Spendengelder.

Besonders kurios sind Organisationen wie PETA, die in typischen Zeitschriften für Haustierbesitzer Spenden-Aufrufe veröffentlichen (mit den Bildern von z.B. Robbenbabys) und mit dem gesammelten Geld versuchen ihre Ziele durchzusetzen, wie: !!!"Abschaffung der Haustierhaltung"!!!.
So tierlieb sich diese Organisationen geben, so menschenverachtend sind die Aktionen, die von ihren Anhängern durchgeführt werden. Das beginnt relativ harmlos mit sogenannten Tierbefreiungen (eine Katastrophe für die einheimische Tierwelt) über Ansägen von Hochsitzen oder wie hier Versenken von Schiffen, bis hin zu Mord! (Wim Fonteun, Mord an Kasseler Jäger.) Die Organisationen haben natürlich mit diesen Aktionen nichts zu tun, sondern nur die Anhänger. Die Organisationen geben jedoch den moralischen Rückhalt zu solchen Taten.

Solange der Walfang in Norwegen so ausgeführt wird wie bisher, sehe ich keinerlei Handlungsbedarf. Wenn der Walfang eines Tages vielleicht doch von den oben beschriebenen Leuten verhindert wird, dann geht es genauso weiter: dann kommen als nächstes die Rentierzüchter oder die Schafzüchter oder ganz normale Landwirte dran.

Gruß Günter
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Re: Walfang - ein interessanter Artikel

Beitragvon dusty » Fr, 27. Jun 2003, 13:34

Hallo Günter,

ich hatte bereits in meinem ersten Post zu diesem Thema darauf hingewiesen, daß das Hauptproblem wohl im Beifang zu suchen ist, nicht im Walfang selbst. Ich habe es nur der Einfachheit halber 'Walfangproblematik' genannt. Ebenso habe ich in diesem erwähnten Post menschenverachtende Aktionen kritisiert.

Auch bin ich mir darüber im Klaren, daß es bei den von Dir beschriebenen Tierschutzorganisationen sehr viele schwarze Schafe gibt.
Es gibt darunter häufig sogar Drückerorganisationen, die einzelne Aktivisten ausnutzen, um sich als Tierschutzorg. zu tarnen und heftig Spenden zu kassieren. Muß wohl ganz gut funktionieren, auf die Mitleidstour zu fahren.
Trotzdem kann man nicht alle Tierschutzorganisationen oder Tierschützer über einen Kamm scheren. Viele von ihnen tun eine sehr wichtige und wertvolle - und vor allem friedliche - Arbeit, und das sollte auch anerkannt werden. Diese Leute mit den von Dir beschriebenen Organisationen auf eine Stufe zu stellen, wäre ein großer Fehler.
Von den Tierschutzorganisationen wird immer wieder verlangt zu differenzieren - ich denke, sie können das gleiche erwarten.
Im übrigen soll es auch schon Fälle gegeben haben, in denen friedlich protestierende Tierschützer von Jägern beschossen wurden.
Es gibt schwarze Schafe auf BEIDEN Seiten - das sollten wir alle nicht vergessen!

Gruß,
Dusty
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Re: Walfang - ein interessanter Artikel

Beitragvon gundhar » Fr, 27. Jun 2003, 14:19

Hi Dusty


"...daß das Hauptproblem wohl im Beifang zu suchen ist, nicht im Walfang selbst. "

Ja für die Wale auf jeden Fall! Abhilfe würde aber bedeuten, den Fischfang wie er heute praktiziert wird, abzuschaffen. Soll das erreicht werden?

"Es gibt darunter häufig sogar Drückerorganisationen, die einzelne Aktivisten ausnutzen, um sich als Tierschutzorg. zu tarnen und heftig Spenden zu kassieren. Muß wohl ganz gut funktionieren, auf die Mitleidstour zu fahren."
....
Trotzdem kann man nicht alle Tierschutzorganisationen oder Tierschützer über einen Kamm scheren. "

Richtig! man muß unterscheiden zwischen Tierschutzorganisationen und Tierschützern, das eine hat in vielen Fällen nichts mit dem anderen zu tun.

"Viele von ihnen tun eine sehr wichtige und wertvolle - und vor allem friedliche - Arbeit, und das sollte auch anerkannt werden. "

Warum distanzieren sich die friedlichen dann nicht von den militanten? Schau doch mal auf den einschlägigen Webseiten nach. Dort wird zwar nicht direkt zu kriminellen Handlungen aufgerufen, aber die Links zu den entsprechenden Seiten sind veröffentlicht!

"...Im übrigen soll es auch schon Fälle gegeben haben, in denen friedlich protestierende Tierschützer von Jägern beschossen wurden.
Es gibt schwarze Schafe auf BEIDEN Seiten - das sollten wir alle nicht vergessen!..."

Immerhin schreibst Du "soll es ... gegeben haben" Ich nenne das besten Bildzeitungs Stil, so wie "frisst Dusty kleine Kinder !Fragezeichen!" Nimms nicht persönlich, war nicht ernst gemeint, aber wirklich im Ernst:
Warum sollte ein Jäger einen friedlich protestierenden Tierschützer beschießen? Damit er augenblicklich seinen Jagdschein und alle Waffen abgeben kann?? Daß diese Behauptungen aufgestellt werden und immer wiederholt werden macht sie nicht wahrer.

Das Zusammenleben von Menschen untereinander und auch Tieren gegenüber ist durch Gesetze (nationale oder internationale) geregelt. Diese Gesetze sind immer Kompromisse. Wem jemandem diese Gesetze nicht gefallen muß er sich trotzdem daran halten oder versuchen eine Mehrheit zu finden welche die Gesetze ändert. Es gibt keine Rechtfertigung sich darüber hinwegzusetzen. Und daß andere Länder andere Gesetze haben ist normal.


Gruß Günter
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Re: Walfang - ein interessanter Artikel

Beitragvon dusty » Fr, 27. Jun 2003, 15:07

frisst Dusty kleine Kinder !Fragezeichen!"

Oh Mist - erwischt... :wink:
Daß diese Behauptungen aufgestellt werden und immer wiederholt werden macht sie nicht wahrer.

Ich will mich gar nicht über dieses Thema streiten. Einem Bekannten von mir ist allerdings schon mal etwas ähnliches passiert, weil der Jäger in diesem speziellen Fall einfach die Beherrschung verloren hat. Dieser Mann war allerdings auch zuvor Opfer der schon beschriebenen halbkriminellen Militanten, und das hat mein Bekannter dann zu spüren bekommen (Ergebnis waren zwei gebrochene Rippen). Dem Jäger ist wohl einfach das Temperament durchgegangen, und das rationale Denken hat ausgesetzt. Es gibt also durchaus solche Fälle, und auch hier gibt es keine Entschuldigung für ein solches Verhalten.
Ich denke, wir vertreten einfach verschiedene Meinungen zu diesem Thema, und ich kann damit umgehen, daß mir nicht immer jeder zustimmt. :)
Ich gebe Dir aber hundertprozentig recht in Deiner Forderung, sich an bestehende Gesetze zu halten. Wie Charly schon sagte, ist alles andere ohnehin kontraproduktiv.

Gruß,
Dusty
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Re: Walfang - ein interessanter Artikel

Beitragvon Martin » Fr, 27. Jun 2003, 16:00

Hallo,

gundhar hat geschrieben:Hi Dusty

"...Im übrigen soll es auch schon Fälle gegeben haben, in denen friedlich protestierende Tierschützer von Jägern beschossen wurden.
Es gibt schwarze Schafe auf BEIDEN Seiten - das sollten wir alle nicht vergessen!..."

Immerhin schreibst Du "soll es ... gegeben haben" Ich nenne das besten Bildzeitungs Stil, so wie "frisst Dusty kleine Kinder !Fragezeichen!" Nimms nicht persönlich, war nicht ernst gemeint, aber wirklich im Ernst:
Warum sollte ein Jäger einen friedlich protestierenden Tierschützer beschießen? Damit er augenblicklich seinen Jagdschein und alle Waffen abgeben kann?? Daß diese Behauptungen aufgestellt werden und immer wiederholt werden macht sie nicht wahrer.


Na, na, na so schön schwarz-weiß ist die Welt leider nicht. Da hat Dusty vollkommen recht. Es gibt auf beiden Seiten behandlungsbedürftige Patienten. :silly: . Auch bei den Jägern gibt es nicht nur abgeklärte Daddy Cool´s, sondern ein paar cholerische Rambos und aggressive Oberlehrer. Ebensowenig wie militante Naturschützer mit versuchter Walfängerversenkerei, so sind o.g. Jäger, die Hunde auf Störer bei der englischen Fuchsjagd hetzen oder Störer bei Treibjagden mit vorgehaltener Waffe und Fäusten aus dem Wald jagen (nein, um dem üblichen Gesenfe vorzubeugen, das hab ich nicht aus der BILD) zu tolerieren.
Aber es geht ja um den Walfang, bzw. das internationale Walfangverbot. Wale jagen ist nun mal international verboten. Warum nicht daran halten, ob bestandsgefährdet oder nicht. Es gibt auch genug Mineralölsteuer oder Mehrwertsteuer, können wir auch nicht sagen: ooch ,ich zahl ein bißchen weniger, schadet ja nicht. Die internationale Walfangkommision ist doch kein Haufen militanter Ökofaschisten. Vielleicht sind ja die Verordnungen so eindeutig und klar (kurz gesagt: nein, kein Walfang), daß nicht wieder irgendwelche Hintertürchen geöffnet werden können, die die Vereinbarungen zu Makulatur werden lassen. Damit die Wale nicht wieder an den Rand der Ausrottung (ja, das hatten wir schon mal) gebracht werden. Wie es z.B. auch dem Hering Mitte des 20. Jahrhunderts in den europäischen Meeren ging, oder aktuell dem Dorsch ind Ost- und Nordsee.

Naja, solange darüber diskutiert wird, bleibt das Thema wenigstens aktuell und verschwindet nicht unter dem Mantel des gesellschaftlichen Darüberhinwegsehens und der Ignoranz.

@ dusty
Viele Leute sind sich schon bewußt, was sie unterstützen bzw. tolerieren, beispielsweise beim Thunfischkauf, aber einfach ignorant sind und sagen: "Der Thunfisch ist tot, die beigefangenen Delfine auch, tja ist eben so, mir schmeckt es halt." oder "Auf der Thunfischdose ist ja das Delfinschutzlogo drauf, alles bestens" (haha, was für ´ne Verarsche). Die Information ist schon da, nur sind die Konsequenzen daraus manchmal fragwürdig.

Ein weites Feld.

Viele Grüße an alle
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Re: Walfang - ein interessanter Artikel

Beitragvon Jürgen Wulf » Fr, 27. Jun 2003, 20:14

Moin Martin,

das mit der Mwst war wohl eher Schwachsinn, da die einzelnen Länder, auch noch in der EU, Ihren Mwst-Satz selber bestimmen.

Genau so verhält sich das mit dem Walfangverbot in Norge. Sie bestimmen halt selber wo es lang geht. Der Tourismus hilft da eher, da sich kein Norweger erlauben würde, einen Schweinswal vor den Augen der Touristen zu fangen und zu töten, so ein norwegischer Bekannter!

Klar, ist es mist, das Wale immer wieder an den Rand der Ausrottung gedrängt werden, aber bei den Schweinswalen sehen ich das ein wenig anders. Der Bestand ist nicht sonderlich gefährdet. Hier muß vielleicht auch zum Teil durch den Menschen eingegriffen werden, um evtl. Fischbestände oder auch die kleinen Fischer ein wenig zu schützen und somit den Bestand der Fische zu gewährleisten. Sicherlich ein schwaches Argument, aber es wird halt auch in Norge so dargestellt.

Außerdem, reden wir doch mal vom Dorsch! Der ist gefährdet und zwar akut. Die Kanadier haben schon bittere Erfahrungen gemacht und sitzen ohne Dorsch da.

Hier sehe ich eher ein norwegisches Problem, zumindest auf langer Sicht. Auch in diesem Fangjahr hat man festgestellt, das schon wieder einige Jahrgänge komplett fehlen. Das schreit nach Ausrottung.

Aber auf der anderen Seite möchte ich den Angeltouristen sehen, der einen fetten Dorsch nach dem Fang wieder über Bord schmeißt, um der Art zu helfen. Macht auch keiner!

Schwer, dieses Thema zu diskutieren, wenn man selber kaum betroffen ist, zumindest aus direkter, wirtschaftlicher und existentieller Sicht.
heerrsteitdedejimmerheersteit!
Jürgen Wulf
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Re: Walfang - ein interessanter Artikel

Beitragvon Martin » Fr, 27. Jun 2003, 22:19

Hallo Jürgen,

Jürgen Wulf hat geschrieben:Moin Martin,

das mit der Mwst war wohl eher Schwachsinn, da die einzelnen Länder, auch noch in der EU, Ihren Mwst-Satz selber bestimmen.

nein, das war kein Schwachsinn, sondern wohl eher mit "schwachem Sinn" nicht ganz verstanden worden. Wie auch an meiner Formulierung recht einfach zu erkennen, ist es ein überzeichnetes Beispiel auf die einzelne Person bezogen, wie Du und ich, daß uns der Staat doch ordentlich auf die Finger klopfen würde, täten wir unsere Steuersätze selbst bestimmen. In Analogie dazu die Ausführungen zum Walfang usw. usw. Aber jetzt genug der Wortklauberei.

Jürgen Wulf hat geschrieben:Klar, ist es mist, das Wale immer wieder an den Rand der Ausrottung gedrängt werden, aber bei den Schweinswalen sehen ich das ein wenig anders ... Hier muß vielleicht auch zum Teil durch den Menschen eingegriffen werden, um evtl. Fischbestände oder auch die kleinen Fischer ein wenig zu schützen ... Sicherlich ein schwaches Argument, aber es wird halt auch in Norge so dargestellt.

Richtig, ein schwaches Argument, das auch in Norge sicherlich nicht ungeteilte Zustimmung findet.
Und, bei der Waljagd werden nicht Schweinswale getötet.

Jürgen Wulf hat geschrieben:Aber auf der anderen Seite möchte ich den Angeltouristen sehen, der einen fetten Dorsch nach dem Fang wieder über Bord schmeißt, um der Art zu helfen. Macht auch keiner

Jau, Angler und Wale elminieren brutal und rücksichtslos den ganzen Fischbestand. :wink: Die armen Fischer. :flenner:

Jürgen Wulf hat geschrieben:Außerdem, reden wir doch mal vom Dorsch! Der ist gefährdet und zwar akut. Die Kanadier haben schon bittere Erfahrungen gemacht und sitzen ohne Dorsch da.

Genau mein reden. Der einst größte regionale Dorsch-/Kabeljaubestand der Welt ist dort von der Fischereiindustrie, die dort mit ganzen Flotten von Fabrikschiffen angerückt ist, ausgemerzt worden (ich trau mich schon gar nicht aufzuführen wer da u.a. auch dabei war, sonst gibt es wieder Haue) nicht von Hobbyanglern und Walen. Und zwar so gründlich, daß trotz seit bereits ca. 10 Jahre andauerdem totalen Fangverbot keine nennenswerte Population nachzuweisen ist. Wird der Ostsee in absehbarer Zeit wahrscheinlich auch passieren.

Hinweis: Achtung: Auch dieses Posting enthält wieder teilweise satirische Einlassungen. Obwohl das Thema ernst ist.

Viele Grüße an alle
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Re: Walfang - ein interessanter Artikel

Beitragvon gundhar » Sa, 28. Jun 2003, 17:15

Martin hat geschrieben:Auch bei den Jägern gibt es nicht nur abgeklärte Daddy Cool´s, sondern ein paar cholerische Rambos und aggressive Oberlehrer. Ebensowenig wie militante Naturschützer mit versuchter Walfängerversenkerei, so sind o.g. Jäger, die Hunde auf Störer bei der englischen Fuchsjagd hetzen oder Störer bei Treibjagden mit vorgehaltener Waffe und Fäusten aus dem Wald jagen (nein, um dem üblichen Gesenfe vorzubeugen, das hab ich nicht aus der BILD) zu tolerieren.

@Martin

Wenn diese "Störer" wie Du schreibst die Jagd verhindern wollten, so käme ihnen das, was Du schreibst sehr entgegen, denn wie ich oben schon beschrieben haber würde das sofort zum Einziehen des Jagdscheines und aller Waffen führen und damit wäre das Ziel erreicht.

Mir persönlich ist bekannt daß so etwas vorgekommen ist. Allerdings: vorausgegangen ist der Versuch dem Jägern die Waffe gewaltsam zu entreißen!!! So etwas ist versuchter Raub, immerhin eine schwere Straftat.

Bei den Jägern gibt es die Devise, daß auf keinen Fall mit der Waffe gedroht wird, schon deswegen die militanten Tierschützer meist so durchgeknallt und hysterisch sind, daß ihnen fast am liebten wäre sie würden erschossen. Als Märtyrer für eine "gute" Sache sterben, geschieht dem Jäger gerade recht, wenn er mich erschießt.

Die Jagd findet im gesetzlichen Rahmen statt, sie ist erlaubt und auch für die Natur erforderlich. Militanten Tierschützern und Jagdgegnern passt das nicht und so machen sie ihre eigene Gesetze. "Wenn jemand nach geltendem Recht ein Tier tötet, so haben wir das Recht diesen Menschen zu Töten" (siehe Mord am Jäger in Kassel und weitere Vorfälle.) oder: "Wenn Menschen im Rahmen der Gesetze Wale fangen, so erkennen wir diese Gesetze nicht an und versenken die Schiffe"

Die Leute welche so argumentieren sind krank im Kopf und gehören in eine geschlossene Anstalt.
Mir ist es absolut unverständlich wie man solche Menschen in Schutz nehmen kann.

Gruß Günter
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